Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1916
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- 1916-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-26
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^ 171, 28, Juli 1916, Redaktioneller Teil, vvrsenblatl f. d. Dtschn. Buchhandel. gehende eigentlich der des Herrn Paetsch; ich werde ihn deshalb zuerst zur Abstimmung bringen. Die Herren, die sür diesen Antrag zu stimmen wünschen, bitte ich, sich zu erheben, (Geschieht,) — Also der Antrag ist abgelehnt, (Zuruf: Gegen zwei Stimmen!) Wir kommen nun zu dem Antrag Schmidt, Die Herren, die dasür sind, bitte ich, die Hand hochzuheben, (Geschieht,) — Der Antrag ist ebenfalls abgelehnt, (Zurus: Gegen drei Stimmen!) Nun kommen wir zu dem Antrag Nitschmanu, Diejenigen Herren, die für diesen Antrag stimmen wollen, bitte ich, die Hand zu erheben, (Geschieht,) — Ich bitte, zu zählen, (Geschieht.) — Das sind 51 Stimmen, — Run bitte ich die Herren, die gegen den Antrag sind, die Hand hochzuheben, (Geschieht,) — Das find 18 Stimmen, Also der Antrag Nitschmaun ist angenommen. Nun möchte ich den Herrn Vorsteher des Börsenvcrcins fragen, ob er, wenn er diesen Antrag mit 50 Unterschriften morgen früh bekommt, bereit ist, ihn auf die Tagesordnung zu setzen. Geheimer Hosrat Karl Licgisinund (Berlin): Meine Herren! Ich halte diesen Antrag für unzulässig; er verstößt gegen die Satzung, und ich habe dazu nur das hinzuzusügen, was ich am Anfang meiner Ausführungen sagte: ich halte ihn nicht sür durchführbar. Ich kann in die Debatte nicht neu eiutreten. Ich möchte Ihnen aber empfehlen, die Sache dadurch zu vereinsachcn, daß der Antrag Paetsch oder der Antrag Schmidt entsprechend abgeändert wird; dann würde kein neuer Antrag notwendig sein, und er könnte ver handelt werden. So, wie er hier vorliegt, muß natürlich erst die Zu stimmung des Börsenvereinsvorstandes herbeigeführt werden, der zu beschließen hat, ob der Antrag auf die Tagesordnung gesetzt werden soll, und das halte ich, wie ich die Sache ansehe, für zweifelhaft, Jn- solgedesscn wird es der praktische Weg sein, wenn Sie den Antrag überhaupt zur Verhandlung bringen wollen, daß der Antrag Paetsch oder Schmidt entsprechend abgeändert wird; das Recht steht ja dem Antragsteller jederzeit zu, Vorsitzender: Herr Paetsch erklärt, daß er bereit ist, seinen Antrag auf der Grundlage des Nitschmannschen zu ändern. Ich bitte also die beiden Herren, das Weitere zu veranlassen. Wir kommen zu Punkt 9 der Tagesordnung des Börsenvereins: Anträge der Herren vr, B, Lehmann »nd R, von Voettichcr, beide in Danzig, und Genossen, zur Vcrkchrsordnnng, Perkauss- ordnung »nd z» den Satzungen, Ist ein Vertreter der Anträge da, der das Wort zur Begründung nehmen will? — Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann können wir die Anträge nicht zur Beratung stellen. Wir kommen also zu Punkt 10: Antrag des Herrn Georg W, Dietrich in München und Genossen, betressend die Abstellung von Mißständcn bei vielen Armeebuchhandlungen und die Möglichkeit der Ncuverpach- tung von Armeebuchhandlungen an Bereinigungen von Buch händlern, Herr Dietrich wird den Antrag begründen, Georg W. Dietrich (München): Meine Herren! Erschrecken Sie nicht, wenn ich ein so umfangreiches Material meiner Mappe ent nehme; ich werde mich möglichst kurz fassen. Die aus Veranlassung des Herrn Generalquartiermeisters Ende vergangenen Jahres mit beruscncn Vertretern des deutschen Buch handels erfolgten Besprechungen im Großen Hauptquartier über die Neuregelung des Buch- und Zeitschristenhandels im Etappen- und Operationsgebiet West und Ost haben leider den gewünschten Erfolg nicht gezeitigt. Vom Börsenverein sowohl wie vom Deutschen Ber- Icgerverein haben die Ersten Vorsteher diesen Beratungen beigewohnt. Auf Grund der im Börsenblatt in Nr, 9 vom 13, Januar 1918 ersolgten Veröffentlichungen über diese Neuregelung haben sich in den ver schiedensten Städten Buchhändlerorganisationen um die Pachtung von Feldbuchhandlungen beworben; meines Wissens ist es aber keiner einzigen Korporation gelungen, eine solche Feldbuchhandlung zu- gcstanden zu bekommen. Dagegen sind es ganz wenige Sortimenter, in der Hauptsache aber Verleger und ein Kommissionär, denen solche Fcldbuchhandlungen übertragen worden sind. Durch den Betrieb der Feldbuchhandlungen seitens Verleger sind große wirtschastliche '-Interessen gefährdet. Eine solche Gelegenheit, wie sie zurzeit besteht, auch auf geistigem Gebiete ausgleichend zu wirken und gute Literatur ins Volk zu bringen, wird durch diese Art der Verpachtung versäumt. Die innige Vermengung aller Bildungs- und Bevölkerungsschichtcn, die jetzt in Feld und Etappe stattsindet und eine außergewöhnliche gegenseitige Beeinflussung in gutem und schlechtem Sinne ermöglicht, dürste so bald nicht wiederkommen. Es besteht hingegen unter diesen Verhältnissen die Gefahr, daß der Verleger, der als Feldbuchhändler auftritt, aus rein geschäftlichen Interessen seine eigene Produktion zuungunsten der vorhandenen vorwiegend guten und wertvollen Literatur in den Vordergrund drängt. Es soll einer dieser Herren — ich sage, »es soll« — erklärt haben: »Es genügt, wenn der Soldat fünf Bücher liest, und diese süns Bücher sind in meinem Verlage er schienen«, (Heiterkeit.) Ich meine, nichts bezeichnet tressender den kulturellen Tiefstand eines solchen Verlegers als Fcldbuchhändler, In zweiter Linie wird durch Verpachtung des Feldbuchhandels an Verleger auch das geschästliche Interesse des Gesamtbuchhandels geschädigt. Welchen bedeutenden Gewinn solche Feldbuchhandlungen bringen, ist mir von sehr zuverlässiger Seite nachgewiesen worden. Es ist mir bewiesen worden, daß eine Armeebuchhandlung einen Rein gewinn von durchschnittlich »U 10000,— monatlich erbringt, und wie ich hörte, soll sogar einer der Herren, der eine Armeebuchhandlung betreibt, bevor die Neuregelung in Kraft getreten ist, aus den Ergeb- nisscn dieser Feldbuchhandlung eine Bicrtelmillion zugunsten wohl tätiger Zwecke abgesührt haben. Das ist also doch immerhin ein Be weis, welche bedeutenden Umsätze draußen erzielt werden. Nun hat einer der Armecbuchhändler seinerzeit von seinen Lieferanten durch schnittlich einen Rabatt von 50HH verlangt oder doch gewünscht. Es gab im Börsenblatt eine Debatte darüber, und u, a. — ich darf den Namen ruhig nennen — hat Herr Hillger im Börsenblatt erklärt, daß bei ungenügendem Rabatt allzuviele und große Opfer gebracht werden müßten und dadurch die Versorgung der Truppen mit Lese stoff unmöglich gemacht würde. Also, meine Herren, wenn der deutsche Verlag dem Feldbuchhändler nicht den gewünschten Rabatt von 50°tz gibt, so könnte er, nach diesenÄußcrungen desHerrnHillger zu urteilen, eigentlich nicht bestehen. Dann möchte ich mir die Frage gestatten: warum hat Herr Hillger gleich mehrere Feldbuchhandlungen über nommen? Warum hat er dem Sortiment, dem doch eigentlich der Betrieb der Feldbuchhandlungen übertragen gehört, diese Feld buchhandlungen nicht gegönnt? Wollte er diese Herren vielleicht nicht den zu erwartenden Schaden tragen lassen? War er wirklich so uneigennützig und wollte er damit den Herren vom Sortiment sagen: ihr braucht das nicht zu riskiere», ich bin bereit, zu eurem Schutze das zu tun? Ich weiß nicht, ob das Verhalten im Vergleich steht zu den Stistungcn, die aus deni Reingewinn seiner Feldbuch handlungen gemacht worden sind. Nun möchte ich darauf Hinweisen: Herr Hillger war auch seiner zeit, wie mir bekannt geworden ist, bei diesen Beratungen im Haupt quartier Ende vergangenen Jahres zugegen. Bei der Verössent lichung über die Neuregelung im Börsenblatt ist der Name des Herrn Hillger nicht genannt worden, sondern nur Herren wie Geheimrat Siegismund, Hosrat Meiner usw, haben da draußen ihre Korpo rationen vertreten. Ich möchte an die Herren die Frage richten: welche Korporation oder welche Interessen hat Herr Hillger hierbei vertreten? Das zu hören, würde mich interessieren. Ferner möchte ich fragen: wie ist cs möglich, daß die hiesige Kommissionssirma Hermann Zieger ihr Pachtanerbieten an das Armeeoberkommando bereits am 6, Januar d, I, gemacht hat, also zu einer Zeit, wo uur die jenigen wenigen Herren von der Neuregelung Kenntnis haben konnten, welche den Verhandlungen im Großen Hauptquartier am 29,, 30. und 31, Dezember beigewohnt haben? Dem deutschen Sortiment, das doch naturgemäß im Lande durch den Krieg leidet, sollte doch wenigstens durch die Feldbuchhandlungcn ein Ersatz geboten werden. Das ist aber unter den derzeit bestehenden Verhältnissen nicht der Fall, wo das Monopol immer weiter uni sich greift. Es ist unbedingt Aufgabe des Börsenvereins, hier einzu- schrciten und zu verhindern, daß dieser immer weitergehendcn Mono polisierung Einhalt getan wird, Briese aus dein Felde beweisen Wohl, daß von diesem Monopol gern Gebrauch gemacht wird, aber draußen nicht dagegen angegangen werden kann, zumal einige Feldbuchhändler Uiiiform tragen. Und leider tragen sie Uniform nicht in ihrer Eigen schaft als Feldbuchhändler, sondern in ihrer Eigenschaft als Ossiziere, (Hört! hört!) Ich meine, entweder ist man draußen, um das Geschäft z» vertreten, oder man ist draußen als Ossizier; beides zusammen läßt sich meines Erachtens nicht vereinigen. Ich habe hier keine be stimmte Persönlichkeit im Auge, sonder» möchte nur diese Tatsachen hier für sich sprechen lassen, - 991
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