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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1916
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- Deutsch
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Erster Vorsteher de? Börsenvcreins, Geheimer Hosrat Kom merzienrat Karl Siegismund (Berlin): Der Antrag ist ja, wie ich eben höre, zurückgezogen. <Zurus.) — Er wird morgen zurück- gezogen. Georg W. Dietrich (München): Ich werde ihn beim Börscnverein zurückziehen. Es war mir hauptsächlich darum zu tun, dem Sorti ment hier einmal eine Aufklärung zu geben — denn im Börsenblatt ist das ja nicht möglich — und einmal darzustellen, wie die Zustände draußen sind. (Zuruf.) Erster Vorsteher des Börscnvereins, Geheimer Hosrat Kom merzienrat Karl Siegismund (Berlin): Ich glaube, es ist wohl in erster Linie Ausgabe der Herren, die Herr Dietrich hier angegrisfen hat, zu antworten. Ich für mein Teil möchte nur für meine Person erwähnen, daß selbstverständlich irgendeine Indiskretion nicht be gangen ist. Ich habe keine Ahnung, wie es möglich gewesen ist, daß Verhandlungen, die am 31. Dezember im Großen Hauptquartier stattgcfunden haben und die von mir, wenn ich nicht irre, am 13. Januar zum ersten Male veröffentlicht worden sind (Zuruf: Februar!) —an: 13. Januar —, schon am 6. Januar anderen Persönlichkeiten bekannt geworden sind, sodaß die betreffenden Persönlichkeiten in Gent bereits entsprechende Anträge gestellt haben. Mir ist es nicht möglich, das auszuklärcn. Ich weiß auch nicht, welche Einflüsse von seiten einzelner Persön lichkeiten bei den Armeeoberkommandos und dem Generalquartier meister stattgesunden haben, daß bestimmten Firmen Feldbuchhand lungen übertragen worden sind. Auch darüber ist mir nichts bekannt, wenn ich auch einigermaßen erstaunt gewesen bin, wie es möglich war, der oder jener Firma eine Feldbuchhandlung zu übertragen. In den Verhandlungen, die wir im Großen Hauptquartier gehabt haben, ist ausdrücklich sestgestellt worden — und das ist auch in den von mir veröffentlichten Leitsätzen der Allgemeinheit des Buchhandels mitgeteilt worden —, daß der Herr Generalquartiermeister die Aus führung dieser Leitsätze den einzelnen Armeeoberkommandos über tragen und überlassen hat. Es ist in diesen Leitsätzen festgestellt worden, daß der Börsenverein sich bereit erklärt hat, die Armeeoberkommandos zu beraten sür den Fall, daß Ansragen über die Geeignetheit des einen oder des andern Sortimenters an ihn gelangen sollten. Wir sind auch in einigen Fällen befragt worden; aber mir ist kein Fall bekannt geworden, in dem die Armeeoberkommandos die Empfehlungen des Börsenvcreins berücksichtigt hätten. Die Armeeoberkommandos sind in diesen Dingen vollständig selbständig. Was den Verkauf von Schundliteratur in den Feldbuchhandlungen betrifft, so ist auch in unseren Verhandlungen ausdrücklich sestgestellt worden, daß Schundliteratur ausgeschaltet werden soll. Es ist weiter speziell auf die Ausführungen des Herrn Hosrats Meiner hin sestgelcgt worden, daß sogenannter Ramsch in den Feldbuchhandlungen nicht geführt werden darf. Wir haben auch nach dieser Richtung hin die Dinge im Auge gehabt. Ich weiß nicht, ob das in den Leitsätzen zum Ausdruck gebracht worden ist; aber auf alle Fälle ist diese Frage von uns mit erörtert worden. Im übrigen hat der Herr Antragsteller eine Anzahl Vorwürfe und Anschuldigungen gegen verschiedene Firmen erhoben. Sind Ver treter von diesen Firmen hier, so werden sie ja daraus zu antworten wissen. Ich für mein Teil habe nicht die Aufgabe, die Vorwürse, die gegen die betreffenden Firmen erhoben worden sind, zu entkräften — ich wäre vielleicht auch gar nicht in der Lage, dies zu tun — oder ihnen entgegenzutreten. Hofrat Arthur Meiner (Leipzig): Bei einer so großen Organi sation wie derjenigen, um die es sich hier handelt, ist es nicht nur denk bar, sondern sogar sicher und muß zugegeben werden, daß Mißständc vorhanden sind; aber wir müssen doch vor allen Dingen hervorheben, daß die Heeresleitung als solche, vertreten durch den Herrn General- quarliermcister, ein außerordentlich großes Entgegenkommen bekundet hat, indem sie sich überhaupt um die Organisation der Feldbuchhand lungen kümmerte. Ich möchte deshalb an dieser Stelle das unter streichen, was ja Herr Geheimrat Siegismund in seinen Ausführungen im Börsenblatt schon ausgeführt hat und was er gewiß auch heute noch gutheißt: daß wir der Heeresverwaltung in erster Linie dafür Dank wissen, daß sie der Organisation der Feldbuchhandlungen ihr Augen merk zugcwendet hat. Welche andere Heeresleitung wird sich um solche Dinge kümmern, die doch im Vergleich zu der übrigen Arbeit, die sie zu leisten hat, nur Kleinigkeiten sind? Dafür, daß sie das überhaupt getan hat, gebührt ihr unser Dank, und wir müssen die Keinen Miß stände, die ohne Zweifel vorhanden sind und sich aus den Verhält- nissen erklären, eben in Kaus nehmen. Otto Pactsch (Königsberg i/Pr.): Ich habe den Hinweis am Schlüsse der Ausführungen des Herrn Dietrich auf das zum Teil schlafende Sortiment nicht recht verstanden. Ich meinerseits kann nur erklären, daß auch ich mich um eine Anzahl von Feldbuchhandlungen, d. h. um eine Hauptbuchhandlung mit Ncbcnbuchhandlungen, bc- worben habe, daß ich meine Bewerbung mit der Empfehlung des Stellvertretenden Generalkommandos und auch mit der Empfehlung des Gouverneurs von Königsberg habe abgehen lassen und daraus vom Oberkommando den Bescheid erhalten habe: wir danken bestens; wir sind ganz ausgezeichnet versehen. (Heiterkeit.) Wie gesagt, was Herr Dietrich mit dem Ausdruck von dem zum Teil schlafenden Sort, ment in Beziehung zu seinen vorhcrgegangcncn Worten hat sagen wollen, ist mir nicht recht klar geworden. So wie mir, ist es auch einer ganzen Anzahl von anderen Sorti mentern gegangen, denen es außerordentlich erwünscht gewesen wäre, wenn sie einen Teil des ihnen während der Kricgsmonate im Osten vcrlorengegangencn Umsatzes und der verlorenen Außenstände da durch hätten wettmachen können, daß sie an den ganz erheblichen Gewinnen teilgenommen hätten, die im Fcldbuchhandel erzielt werden können. Or. Franz Ullstein (Berlin): Meine Herren, es sreut mich, daß die Münchener Herren, vertreten durch Herrn Dietrich, heute den richtigen Weg beschickten haben, ihre Klagen hier anzubringen. Ich habe mir heute vormittag im Verlegerverein schon erlaubt, eine kurze Kritik an dem bisherigen Verfahren dieser Herren zu üben, an der berühmten Eingabe der Münchener Verleger, ich will mich nicht wiederholen und jetzt in dieser vorgerückten Stunde nur noch einmal dem einen Gedanken Ausdruck geben: es ist doch bekannt, daß der Herr Generalquartiermeister die Vertreter der einschlägigen Organisationen zugezogen hat, um eine Neuordnung des Feldbuchhandels zu beraten. Herr Geheimrat Siegismund war sür den Börscnverein, Herr Hosrat Meiner für den Verlegerverein, ich für den Verein von Verlegern deutscher illustrierter Zeitungen da, außerdem Herr Bachem vom Ver ein Deutscher Zeitungsverleger. Dreieinhalb Tage haben die Be ratungen gedauert. Wir haben uns alle große Mühe gegeben, aber noch mehr bewundert, welche Mühe sich die Militärbehörden mit diesen Dingen gaben. Wir haben auch alle das Beste gewollt. Wenn nun in der Eingabe der Münchener Verleger getadelt wird, daß die Soldaten bei den Feldbuchhandlungen besondere Wünsche nicht befriedigen könnten, sondern gezwungen wären, sich damit an die heimischen Sortimente zu wenden, — ja, meine Herren, das haben wir ja gerade wunderschön durchgesprochen, daß das so sein soll. Eine Feldbuchhandlung kann doch unmöglich ausschen wie eine größere Buchhandlung in der Heimat. Wie kann denn im Felde alles geführt werden? Außerdem haben wir diesen vermeintlichen Mangel als einen Vorteil begrüßt, wurde doch gerade der Gedanke hervorgekehrt, die Verbindung der Krieger mit dem heimischen Sorti ment müsse ausrecht erhalten werden. Diesen Gedanken hat die Heeresleitung außerordentlich wohlwollend ausgenommen. Wir sind also auch in dieser Beziehung der Heeresleitung sür ihr Entgegen kommen zu Dank verpflichtet, und ich Habs schon heute vormittag aus- gcsührt: wenn Sie der Meinung sind, daß wir da keinen guten Rat gegeben oder unfern Rat nicht mit dem genügenden Nachdruck zur Geltung zu bringen versucht hätten, dann war es durchaus richtig, sich, wie das Herr Dietrich heute vormittag getan hat, zunächst an unsere Vorstände zu wenden; nicht richtig aber war es, mit dieser unerhörten Eingabe an den Herrn Generalquartiermeister heranzutrsten, mit einer Eingabe, der man kein herberes Schicksal wünschen kann, als daß sie hier öffentlich vorgelesen wird. Meine Herren, wir haben das Beste gewollt. Aber es kommt manchmal anders, als man gemeint hat. Den besten Beweis dafür liefert Ihnen die Eingabe der Münchener Verleger. Die Münchener Verleger schützten vor, im Namen der Buchhändler, der Sortimenter, deren Beschwerden vorzubringen. Warum das eigentlich geschah, weiß ich nicht. Wenn die Münchener Sortimenter Beschwerden haben, so sind sie ja wahrscheinlich Manns genug, um selber damit an die zu- ständige Stelle zu gehen. Aber den Münchener Verlegern hat das wohl gepaßt, sie waren anscheinend nicht ganz zufrieden mit der Auswahl der Bücher. Jnwicsern, das ist des genaueren aus der Eingabe nicht ö»3
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