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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1916
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Redaktioneller Teil. ^ 169, 24. Juli 1916. wird, was andererseits in feiner Breite nicht der Fall ist. sodatz die Ausdehnungsfähigkeit nach dieser Leite hin durch die Längs- lagernng der Faser begünstigt voll erhalten bleibt«. Es ist einleuchtend, daß diese Eigenschaft nur den Maschinen papieren anhaftet, wohingegen handgeschöpfte Büttenpapiere eine nach beiden Seiten hin gleichmäßige Ausdehnungsfähigkeit haben, da Ablagerung und Verfilzung der Papierfasern hierbei kreuz und quer, ganz unwillkürlich erfolgt. Diese Eigenschaft der Maschinenpapiere ist also auf die buchbinderischc Ver arbeitung sämtlicher Papiere und papierartiger Stoffe von we sentlichem Einfluß und die Berücksichtigung derselben eine dem geübten Buchbinder ganz selbstverständliche Regel, gegen die meistens nicht ungestraft verstoßen werden kann, da eine gute Qualitätsarbeit, wie schon gesagt, mehr oder weniger hiervon abhängig ist. Eine naturgemäße Folge der gleichmäßigen Faser- lagcrung ist die. daß Papier seiner Längsrichtung nach sich leicht und sicher brechen läßt, da die Papierfaser hier keinen Widerstand bietet. Ganz anders in seiner Querrichtung. Schon der einfach« Versuch, mit einem Bogen Papier in nicht zu großem Format, etwa 50 em im Quadrat, zeigt mit großer Deutlichkeit den Widerstand der Papiersaser gegen ein Zusam menlegen in der Querrichtung, und zwar in umso erheblicherem Grade, je stärker das Papier geleimt ist. Man versuche den Bogen nach beiden Richtungen hin mit den einander gegenüber liegenden Enden zusammenzulegen, ohne jedoch zu brechen, und man wird finden, daß das Papier, der Faser- bzw. Maschincn- richtung nach zusammengelegt, ruhig liegen bleibt und in sich zusammensackt, nach der andern Richtung jedoch einen gewissen Widerstand bietet und losgelassen sofort wieder in die flache Lage zurückfällt. Hierdurch wird ohne weiteres klar, daß ein Buch, bei dem die Maschinenlaufrichtung bzw. die Papierfaser des Textpapiers parallel liegt mit dem Falzbruch des Rückens, sich leicht umblättert und auch, wenn das Format nicht allzu klein ist. im aufgeschlagenen Zustande liegen bleibt. Bei Büchern, die mit falschlaufender Papierfaserrichtung ge bunden werden müssen, wirkt noch ein weiterer Umstand dem bequemen Offnen und Umblättern entgegen. Durch die Verarbeitung hat das Textpapier die in den Klebstoffen vor handene Feuchtigkeit in sich ausgenommen und sich gedehnt. Diese Ausdehnung erfolgt naturgemäß nach der der Maschinenlaufrich- tnng entgegengesetzten Seite, bei Büchern mit falscher Papierlauf richtung also nach oben und unten. Da sich das Papier bei dem Trocknen meistens nicht mehr in dem Maße wieder zusammen zieht. als es sich durch die Feuchtigkeit ausgedehnt hat. so ent stehen eine Anzahl wellenförmiger Falten, die vom Rücken nach der Seite laufend sich dem ganzen Buchblock mitgeteilt haben. Dieser Umstand übt genau die Wirkung aus (um einen drastischen Vergleich heranzuziehen), die einen wellenförmig gebogenen Pa pierstreifen befähigt, auf die Schnittfläche gestellt, stehen zu blei ben. Wie ein derartiges Buch beim Umblättern wirken muß. ist aus dem Gesagten leicht ersichtlich. Was die sonstigen durch falsche Papierlaufrichtung hervorgerufenen Mitzstände betrifft, so sind dieselben vielfacher Natur, und der Fachmann begegnet ihnen in der verschiedensten Weise. Hierher gehören auch faltiges Vor satz und verpretzte Fälze. (Als Falz in diesem Sinne bezeichnet man technisch die Erhöhung, die auf beiden Seiten des Rückens in Deckelstärke über die eigentliche Buchblockhöhe vorgetrieben wird und den Zweck hat. bei schweren und besseren Einbänden ein festes Sitzen des Buchblocks in der Decke zu gewährleisten.) Was in den vorstehenden Ausführungen im Hinblick auf den Maschinenband der Grotzbuchbinderei gesagt wurde, trifft für handgebunden« Einbände in noch echöhterem Maße zu, da die Hestlagen-Berbindttng hier eine viel innigere ist. Daher ist es auch leicht verständlich, daß Klagen über schlechtes Aufschlagen bei handgebnndcnen Büchern am häufigsten sind. Ganz besonders mißlich aber ist es endlich, wenn der erwähnte libelstand bei Schreib, und Kontobüchern auftritt, bei denen im Interesse einer sauberen Buchführung ein unbedingt glattes sowie im Interesse der Haltbarkeit ein leichtes und bequemes Auflegen gefordert werden mutz. Die Ermittlung der Maschinenlaufrichtung der Papiere kann auf verschiedene Weise erfolgen. Einmal, wie schon erwähnt, 974 durch einfaches Zusammenlegen eines Bogens: »die leichtzufas- sende Hand spürt sofort den größeren Widerstand nach irgend einer Seite«. Dann durch Anfeuchten zweier sich rechtwinklig gegenüberliegenden Bogenenden: »rollt sich das angefeuchtctc Ende, so läuft die Faser parallel mit dem angefeuchteten Strei fen, bilden sich aber «ine Menge Falten, so läuft di« Faser quer hierzu«. Zieht man das Papier scharf zwischen Daumen nagel und Zeigefinger hindurch, so zeigt sich an dieser Stelle parallel mit der Laufrichtung gehend eine starke Faltenbildung, was an der andern Seite nicht in gleicher Weise der Fall ist. Aus der Summe des bisher Gesagten ergibt sich leicht, patz der Jdealzustand eines Buches der einer mit dein Rücken parallel laufenden Papierfaserrichtung ist. Deshalb sollte bei der Papierauswahl für ein Verlagswerk unbedingt hierauf geachtet werden, selbst dann, wenn durch den entstehenden Abfall mit einem Papierverlust gerechnet werden müßte. Es empfiehlt sich daher bei Drucklegung, je nachdem 8-16- oder 32seitige Bogen gedruckt werden sollen, einen entsprechend gefalzten Bogen im Buchformat dem Papierlieferantcn einzureichen mit dem Er suchen, das Tcxtpapier so zu liefern, daß die Maschinenrichtung parallel mit dem Falzbruch des Rückens läuft. Daß es andererseits auch Fälle gibt, bei denen die hier ge forderte Regel nicht beachtet werden kann, ist dem Verfasser wohl bewußt. Es sind dies Werke mit großen Auflagen, deren möglichst wohlfeile Drucklegung im Interesse großer Kreise ein« zwingend« Notwendigkeit ist. Denn hier ist die Pa pierausnützung von ebenso großer Bedeutung wie die For matausnützung der großen Druckmaschinen, womit bei der Papier auswahl ebenfalls gerechnet werden mutz, weil bei nicht voller Formatausnützung der Maschine der Druckpreis sich wesentlich erhöhen würde. Diese Fälle müssen deshalb leider hier solange ausschalten, bis die Arbeitsbreite der Papiermaschinen den For maten der großen Druckmaschinen entspricht und umgekehrt. Solange dies nicht der Fall ist und nach wie vor Textpapier mit falschlaufender Maschinenrichtnng verarbeitet werden muß, darf auch an diese Arbeitsprodukte billigerweise nicht der Matz- stab solcher Bücher gelegt werden, deren Textpapier di« oben an gegebene Papierfaserrichtung ausweist. Wo aber der Wert eines Werkes auch ein Opfer im Inter esse eines guten und tadellosen Einbandes berechtigt erscheinen läßt, da sei den Herren Verleg«rn ans Herz gelegt, sich die hier aufgestellte Regel bei der Papierauswahl zu eigen zu machen. Mancher Ärger bei den Lesern, dem Verleger und dem Buchbinder würde dadurch aus der Welt geschafft. Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 38. Ordentlichen Abgeordneteu- versammlung, abgehallen am Sonnabend, den 20. Mai 1916 im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig. (Fortsetzung zu Nr. 187 und 168.) Vorsitzender: Die Fassung kann ja noch Vorbehalten bleiben. — Damit sind die Herren wohl einverstanden. (Zustimmung.) Wir kommen nun zur Abstimmung über die Satzung im ganzen. Diejenigen Herren, die die Satzung anzunehmen wünschen, bitte ich, die Hand zu erheben. (Geschieht. — Zuruf: Gegenprobe!) — Ich bitte um die Gegenprobe. — Also die Satzungen sind einstimmig angenommen. (Bravo!) Meine Herren, Punkt 8 der Tagesordnung, Antrag des Vor standes: »Der Vorstand wird ermächtigt, im Bedarsssallc auch in diesem Herbst eine außerordentliche Abgeordnetenversammlung des Verbandes einzuberusen«, kann nun ausfallen; denn darüber ist jetzt in § 6 Absatz b eine bezügliche Bestimmung vorgesehen. Wir kommen dann zu Punkt 9: Neuwahl des Vorstandes.
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