Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160818
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191608184
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160818
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-18
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 191, 18. August 1916. Ausland hervorgeht, die Absicht, dieses System schon jetzt derartig auszubaucn, daß in jeder größeren Stadt des Allslandes — natürlich die großen Staaten Europas ausgenommen — eine derartige Aus stellung gegründet werde, die in erster Linie die Maschinen, die in den Bereinigten Staaten gebaut werden, in zweiter Linie die Roh produkte und Bedarfsgegenstände zeigen, sowie natürlich auch die oben erwähnten »all usnin xopnli« zugestutzten Tabellen, die es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen brauchen, wenn sie nur be weisen, daß Amerika das erste Volk der Welt sei. Vor dem Krieg ist viel von wandernden und schwimmenden Aus stellungen gesprochen und geschrieben worden, ohne daß viel erreicht worden wäre. Die Amerikaner denken gar nicht daran, Ströme von Tinte zu vergießen; kommt ihnen die Sache praktisch vor, so ist eine solche Gesellschaft in wenigen Stunden gegründet und die Sache be reits ausgeführt, ehe die andern einig geworden sind. Ob man nun schwimmende Ausstellungen nach dem Kriege gründet oder wandernde Maschinenwarenhäuscr, das mögen die Fachleute ent scheiden, aber etwas muß geschehen, um die Amerikaner, die während des Krieges sowieso einen mächtigen Vorsprung gewonnen haben, energisch zu bekämpfen. Ich sprach oben von den graphischen Darstellungen, die es mit der Wahrheit nicht so streng nehmen. Dasselbe schöne Prinzip sieht man oft auch im Ausland auf die Schulbücher angewendet. Was da für ein Unsinn, für eine wahre Niedertracht in bezug ans Deutsch land sich breit macht, davon hat man keinen Begriff. Die amerikani schen, englischen und französischen Schulbücher marschieren in dieser Hinsicht an erster Stelle. Deshalb muß man, um auf das schon oben besprochene Thema der deutschen Auslandschulen noch einmal zurttck- znkommen, bedenken, daß die Verbreitung der deutschen Schulen im Ausland schon ans dem Grunde nötig ist, um diesem llbelstand ent gegenzuwirken. Auch für den deutschen Buchhandel ist die deutsche Schule im Ausland von großem Nutzen. Manche Buchhandlung stützt sich zum Teil auf die im Lande befindlichen deutschen Schulen, bzw. deren Bestellungen aus Schulbücher, Lehrmittel, Hefte u. dgl. Je mehr für die deutsche Sprache im Ausland geschieht, desto größeren Absatz hat auch der Buchhandel zu gewärtigen. Ollerivk, llum metwanl! Mögen sie uns hassen, wenn sie uns nur fürchten! Das gilt für unsere Feinde, die heutigen und die von morgen. Fürchten werden sie uns aber nur, wenn wir mit derselben Rücksichts losigkeit unseren Platz an der Sonne beanspruchen, wie es die andern tun. Die Sentimentalität haben wir gottlob verlernt. Lernen müssen wir noch die Fähigkeit, anderen Völkern ungeschminkt zu zeigen, wer wir sind und was wir können. Gehe in die Welt hinaus, halte das Auge offen und den Beutel zu, sagt ein arabisches Sprichwort! 8ell. Kleine Mitteilungen. Eine vorbildliche Statistik hat in diesen Tagen die Stuttgarter Verleger-Vereinigung veranstaltet. Sie ging davon aus, daß, wie die Mobilmachung schon im Frieden — die Friedensarbeit noch im Krieg vorbereitet werden muß, und hat diesen Gedanken in die Tat um gesetzt, indem sie durch eine Umfrage bei sämtlichen Stuttgarter Ver legern feststellte, wie viele der ausmarschierten Mitarbeiter schon vor Kriegsausbruch in den einzelnen Geschäften tätig waren, wie viele erst während des Krieges angestellt und dann zum Heeresdienst einge- zogeu wurden, wie viele inzwischen gefallen, vermißt oder gänzlich invalid geworden sind, und endlich, wie viele der Ausmarschierten nach dem derzeitigen Stand der Geschäfte sofort wieder Platz finden könnten. Die Umfrage, die bei weiterer längerer Kricgsdauer in angemes senen Zeiträumen wiederholt werden soll, hat das erfreuliche Ergeb nis gezeitigt, daß nach dem augenblicklichen Geschäftsgang mindestens ebenso viele Buchhandlungsgchilfen, als von den Ausmarschierten schon vor Kriegsausbruch in den einzelnen Betrieben tätig waren und heute noch arbeitsfähig sind, wieder augestellt werden könnten, auch wenn unter den einzelnen Geschäften kleinere Verschiebungen not wendig würden. Dieses Ergebnis wird sowohl den im Felde stehenden Stuttgarter Verlagsgehilfcn zur Beruhigung über ihre Zukunft dienen, wie auch vielleicht manchen anderen Vereinigungen und Verbänden zu ähn lichen, der Vorbereitung unserer Frieöensarbeit dienlichen Erhebungen Anlaß geben. kos. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert k Eo. A.-G. — Das Unternehmen ist laut Rechenschaftsbericht im Geschäftsjahr 1915/16 zur M u n i t i o n s h e r st e l l u n g Ubergegangen. Das Druckereigewerbe, für das die Gesellschaft im Frieden tätig ist, leidet unter dem Kriege ganz besonders. Der Gesamtumsatz hat den vorjährigen etwas über schritten. Nach Abschreibungen von 248 582 ^ (201 178 ./i) beträgt der Reingewinn 504043 (523 642 Davon werden 250 000 als 10 °/o Dividende (wie i. V.) verteilt, 50 000 (wie i. V.) für Kriegsfürsorge, sowie 69 727 ^ (72 573 für Tantiemen bestimmt und 134 316 (148 069 ^) vorgetragen. In der Bilanz erscheinen Maschinen, Geräte und Einrichtungen wieder mit 1 es sind also sämtliche Anschaffungen für die Munitionsherstelluug voll abge schrieben oder aus dem Betriebe gedeckt worden. Von dem neuen Geschäftsjahr erwartet die Verwaltung ein »wiederum annehmbares« Ergebnis. Reform der badischen Gymnasien. — Nach einer Ministerialver- fügung macht die badische Negierung mit der Forderung, Deutsch, Geschichte und Erdkunde mehr in den Vordergrund zu rücken, bereits Ernst. In Sexta und Sekunda der Gymnasien erhält Deutsch teilweise auf Kosten des Lateinischen eine Stunde mehr; auf der Oberstufe der Realgymnasien muß Französisch eine Stunde für Geschichte hergcben. In den übrigen Schulgattungen wird Mathematik gekürzt. Erdkunde soll in jeder Woche etwa eine Stunde unterrichtet und besonders beurteilt werden. Eine Übergangszeit zum Versuche bis Ostern 1919 ist vorgesehen. Der erste Rektor der flämischen Hochschule. — Zum Rektor der flämischen Hochschule in Gent, die im Oktober eröffnet werden soll, hat der Generalgouverneur von Belgien den Professor der Philosophie und der Pädagogik, Or. Peter Hoffmanu, ernannt. Papicrknappheit in Amerika. — Nach Blüttermelduugen haben die Direktoren der New Aorker Tageszeitungen auf einer Versamm lung beschlossen, infolge des fortwährenden Steigeus der Papierpreisc die Seitenzahl der Zeitungen zu vermindern. PersonMiichrWen. Gestorben: an, 16. August im hohen Alter von 91 Jahren Herr Bruno Lips in Chemnitz, ein langjährig treuer Mitarbeiter der Firma B. G. Teubuer in Leipzig. Der Verstorbene trat im Jahre 1854 als 29jährigcr noch unter dem Gründer des Hauses B. G. Teubner in diese Firma ein, der er un unterbrochen bis zum vorigen Jahre seine Arbeitskraft gewidmet hat, anfangs im Verlage, später, mit der wachsenden Ausdehnung des Ver triebs, als Kassierer. Lips, eine bekannte und beliebte Persönlichkeit im Leipziger Buchhandel, betätigte sich namentlich auch im Leipziger Buchhaudluugsgchilfen-Verein, in dem er lauge Jahre den Kassierer- Posten versah. Unter seiner hervorragenden Mitwirkung kam die Pensious- und Begräbniszuschußkasse dieses Vereins zustande, der ihm in Anerkennung seiner Verdienste die Ehrcnmitglieöschaft verlieh. Auch das Albrcchtskreuz und die silberne Verdienstmedaille schmückten den Jubilar, der in voller geistiger und körperlicher Frische sowohl das 50- als auch das 60jährige Dieustjubiläum im Hause Teubner be gehen konnte. Julius Baumann f — In Göttingen ist der Direktor des Philo sophischen Seminars, Geheimer Negierungsrat Prof. Or. Julius Bau mann, im Alter von 79 Jahren gestorben. Von seinen Schriften sind besonders »Die Lehren von Raum, Zeit und Mathematik in der neueren Philosophie«, »Philosophie als Orientierung Liber die Welt«, das »Hand buch der Moral« und eine »Geschichte der Philosophie nach Ideen gehalt und Beweisen« zu nennen. Rudolf Wustmann f. — Am 16. August ist in Bühlau bei Dresden der Schriftsteller vr. Rudolf Wustmann, ein Sohn des bekannten Leipziger Bibliothekars Prof. Dr. Gustav Wustmann, im Alter von 44 Jahren gestorben. Neben Schriften über deutsche Geschichte und Kunst schrieb er eine »Geschichte der Leipziger Musik« (I. Bd. 1906) und gab Jean Pauls Werke und Joh. Seb. Bachs Kantatentexte heraus. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse -er Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS). 1092
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder