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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191607170
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 163, 17. Juli 1916. Einem Erinnerungsblatt an den Turnvater Jahn, zu dessen Geburtstag, folgte 1879 meine Geschichte des Theaters und der M usik zu Main z, ein Beitrag zur deutschen Thcatergcschichte (gr. 8". XIV, 328 S.), die von der Zeit des Meistergesangs und eines Franenlob an bis auf die Gegenwart, unter eingehendem Hin weis auf die Geschichte des deutschen Schrifttums und des deutschen Theaters, die Entwicklung des Bühncnwesens unter den abwechslungs reichen Geschicken des »goldenen Mainz« zeichnet. Neben und nach diesem wissenschaftlichen Werk erschienen von mir eine ganze bunte Reihe satirischer und humoristischer Zeitgeschichten und -bilder (u. a. die » S p ä h n b r e n n e r «) in dem von mir herausgegebenen und verlegten S o n n t a g s b o t e n vom »R Hein« sowie in anderen Zeitschriften. Ferner veröffentlichte ich u. a. in dem Jahres-Sammelwerk »Pfälzer Blumen lese« Gedichte und Erzählungen ernster und heiterer Art. Jenes Bildungs- u»d Unterhaltungsblatt, das sich zu billigem Bezugspreis in allge mein verständlicher Weise in den Dienst der Beredlung und Aufklärung des Volkes stellte und der Aufmerksamkeit hervorragender Schrift steller und Schriftstellerinnen erfreute, mußte nach zwei Jahren mühe voller Arbeit schließlich aufgegeben werden. So etwas soll schon manchem Verlegersmann zugestoßen sein und ist auch unter »Kame raden« gebeichtet, wie v. Reiff sagen würde, »janz ejal!« Daß ich eben die Pfälzer Volksbücher herausgebe und verlege, ist Ihnen wohl erinnerlich, vielleicht auch eiue wiederholte Mitteilung u. a. im »Börsenblatt« über die von mir 1906 in Zwcibrücken bei reger Beschickung seitens der Pfälzer Verleger veranstaltete »Ausstel lung Pfälzer Literatur und Kunst«, aus welcher durch Vereinigung der ausgestellten zahlreichen Werke mit der Bücherei des westpfälzifchen Geschichtsvereins der Mediomatriker unter vielseitiger Förderung die »Pfälzer Bücherei« hervorging. Auch hier zeigt sich, wie ein Zusammengehen der Buchhändler mit Schriftstellern und Freunden des Schrifttums gegenseitig befruchtend zu wirken vermag. Soweit das gewünschte Verzeichnis, das, wie ich Ihnen noch ver traulich mittcile, vielleicht (aha!) durch . . . »allerlei schöne Geschich ten« erweitert wird. Ob die »schätzenswert« sind, weiß ich nicht, wenn aber lange Lagerung einiger Teile nach dem Rezept eines alten Weisen Dichtungen ebensogut bekommt wie dem Wein und den Zigarren, so können sie ja niemand schaden. Also, lieber Kollege, auch Ihnen vor erst nicht!! Aber — als vorsichtiger Mann halte ich mich auf jeden Fall sreuudlichst empföhlet!! (Chor der Buchhändler: Da haben wirs!!!) Mit berufsgenossenschaftlichem Gruß Ihr nun bald in 60. Jahres-Ausgabe erscheinender Zwei brücken (Nheinpfalz). Jacob Peth. Kleine Mitteilungen. Englisches Anerbieten an schwedische Buchhändler. — Me Stockholmer Zeitung »Xktonblaäet« enthält in Nr. 181 vom 8. Juli 1916 folgenden Artikel, den wir in Übersetzung wieder geben: Während der verflossenen Kriegsjahre sind der Buchhandel und eine Menge von Privatpersonen mit kleinen englischen, in schwe discher Sprache in London gedruckten Agitations-Broschüren über schwemmt worden. Zeitweise kamen sie fast mit der Regelmäßigkeit einer Zeitschrift, lind höchst bedeutende Mittel müssen für diese Agi tationswirksamkeit verwandt worden sein, die sich gegen Deutschland und die Sympathien für dieses Land in Schweden richtete. Bisweilen mit eigentümlichen Titeln versehen, z. B. »Berliner Barbarei«, waren die Broschüren meist in ganz tadellosem Schwedisch geschrieben, wahr scheinlich unter Mitwirkung von geborenen Schweden in England. Man scheint indessen nicht zufrieden gewesen zu sein mit dem Resultat und der Verbreitung dieser Propaganda. Eine englische Verleger- sirma, Hoddcr L Stoughton in London, hat sich nun zum Ver mittler einer Tätigkeit hergegeben, deren Formen derartige sind, daß sie cs verdienen, zur allgemeinen Kenntnis gebracht zu werden. Die Firma versendet an die schwedischen Buchhändler Exemplare einer neuen Broschüre unter dem Namen eines angesehenen Verfassers — der 78jährige Lord Bryce *), der berühmte Verfasser von »Das Heilige Römische Reich« und des bekannten großen Werkes über Ame rika, später englischer Minister in den Vereinigten Staaten, legt in ihr seine Gedanken über »Großbritanniens Standpunkt im gegen- *) Soviel uns bekannt, hat Lord Bryce auch die Berichte der Enquete-Kommission über die »deutschen Greueltaten«« in Belgien her ausgegeben. Red. Verantwort!. Red. t. V.: Richard A l b e r t 1. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 940 wärtigcn Kriege« dar. Das kleine Heft ist eine geschickt geschriebene AgitationSbroschiire gegen Deutschland. Niemand bestreitet den Engländern das Recht, unter anständigen Formen auf die Meinung der Neutralen einzuwirken. Aber ist wirt lich die Form diesmal anständig? Es wäre viel über den Inhalt der Broschüre zu sagen, der gerade nicht der Kritik standhält, aber cs ist nicht dieser, dem unsere Bemerkungen gelten. Ter Verleger teilt in einem an den empfangenden Buchhändler beigefiigten persönlichen Schreiben mit, daß er weitestmögliche Ver breitung der fraglichen Arbeit zu erreichen wünsche und daß es ihm an »den besten Anstrengungen zur Erreichung dieses Ziels« liege. Er rechnet hierbei nicht auf den der Broschüre innewohnenden Wert und ihr Interesse und auch nicht, daß der Empfänger sich an und für sich und gegen die übliche Verkaufsprovision für die Sache interessieren solle. Die Verteilung soll zunächst dem Empfänger nichts kosten. Alle Ausgaben sollen ersetzt werden und beliebig viele Exemplare zur Ver fügung gestellt werden ganz frei von Kosten (enkirel^ Iroe oL oost). Nicht genug damit; der liebenswürdige Verleger, der diese »earl^ eop>« der Broschüre versandt hat, fordert ans das freundlichste dazu auf, daß die betreffenden Empfänger auf seine Kosten sofort telegra phieren sollen, wie viele Exemplare sie wünschen, diese würden dann umgehend in der gewünschten Anzahl frei gesandt werden. Wahr» lich ein seltenes Entgegenkommen, wie es nicht lim irgendjemands schöner Augen willen bewiesen zu werden pflegt. Aber die Buchhändler sollen auch an der Sache verdienen. Sie werden aufgefordert, die Broschüre zum festgesetzten Preise »kor » 8Üort poriock« zu verkaufen; von einer Abrechnung ist nicht die Rede, sondern was sie für das Heft bekommen, dürfen sie sreuudlichst be halten. Sollten dann nach Verlauf eines Monats Exemplare unver kauft sein, dürfen sie verschenkt werden: »nilk you kiockly arranZe tbat llie^ ^'6 wwelx ckistriduteck amouA ^our do8t e1ient8«. Eine Be zahlung hierfür wird in dem ersten Briefe nicht angeboten. Aber das kommt vielleicht noch. Der eine Dienst ist des andern wert. Wenn der Buchhändler eine Menge Broschüren umsonst bekommen hat und sie zum festgesetzten Preise (10 Ore) ohne Nechnungsablegung verkauft hat, so muß er wohl eine Gegenleistung übernehmen. Diese wird in einer Form ver langt, die so köstlich unverschämt ist, daß sie mit den Worten des Ori ginals wiedergegebcn werden muß: »Ik zou roeeive any eommenk8 about ibi8 pampblet krom people in ^our eountr^, xve 8boulck be mueb obli§eck ik z^ou >vill kinckly eitüer 8vnck U8 tko original ckoeument or a eopy tboreok«. So wird dem schwedischen Buchhändler die Takt losigkeit zugemutet, einer fremden Macht — denn der englische Verleger kann alles dies füglich nicht als interessierter Privatmann getan haben — Privatbriefe und noch dazu im Original anszuliefern. Wenn z. B. eine Persönlichkeit in hervorragender Stellung ihre Meinung über das Heft schreibt, so soll diese Meinung in einem englischen Regie rungsarchiv verwahrt werden, vermutlich um nach Bedarf und Ge legenheit verwandt zu werden. Denn zur persönlichen Erbauung des alten Herrn Bryce scheinen sie nicht gesammelt zu werden. Wenn ein Kaufmann die Broschüre dem Buchhändler zuriickschickt und einige Kraftworte über sie ansspricht — sofort würde man in England eine neue Adresse für die schwarze Liste haben. Der vermittelnde Verleger drückt am Schlüsse seines Rundschrei bens seine Zuversicht aus, daß die Empfänger dieser Sache »ur^ont attention« widmen würden. Wir wagen die entgegengesetzte Über zeugung zu hegen, daß schwedische Buchhändler nicht von der Art sind, um sich auf ein so zweifelhaftes und bezahltes Propagandageschäft cin- zulassen. Post. — Ans Verlangen der türkischen Postverwaltung muß die Annahme von Postpaketen nach der Türkei bis auf weiteres eingestellt werden. Einschränkung des Papierverbrauchs. — Um den Verbrauch des Papiers weiter auf das geringste Maß cinzuschränken, beschloß der Rat der Stadt Leipzig, städtische Jahres-, Verwaltungs- und Schulberichte usw. bis auf weiteres nicht mehr drucken zu lassen. PersonalllaAIchteu. Auszeichnungen. — Dem Verlagsbuchhändlcr Herrn Edgar Ser- furth in Leipzig ist von Sr. König!. Hoheit dem Gros,Herzog von Hessen das Ehrenkreuz II. Klasse des Ordens »Ster» von Bra bant« verliehen worden. — Kerner erhielt Herr Verlagsbnchhändler Heinrich Minden in Dresden bas sächsische Kriegsver di e n st k r e u z. v11 -1 n der Deutschen Bnchhlindte^zu Leipzig, Deutsches BuchkiäudlerhanS. Redaktion »nd Expedition: Leipzig. Gerichtsweg SS lBnchdänbl-ichallSj.
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