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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1916
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- Deutsch
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Nr. 1S2. MlaitMdeOmiOMuchhM-el »jährlich frei Geschäftsstelle ^hrUch?"-»^" ZS M->rk d«^ . d-s »S«1-«»-r-nu>d!- ^,-r^Hatt-n- od-r d-c-a , Leipzig, Sonnabend den 15. Juli 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. österreichisch-ungarische Kriegsausstellung 1916. Von vr. Irma Hifi. Tie Reichsbuchwoche ist längst vorüber, und heute erst kann dem »Vorbericht über die österreichisch-ungarische Kriegsausstel- lnng«, der in einer der Werbenummern des Börsenblattes für diese Veranstaltung (Nr. 106) erschien, die eigentliche Schilderung der Ausstellung folgen. Die Notwendigkeit, den Eröffnungs termin von Anfang Mai bis zum 1. Juli zu verschieben, ergab sich aus den außerordentlichen Schwierigkeiten, vor die sich die Ausstellungsleitung gestellt sah: das Terrain erwies sich, trotz der Großzügigkeit der ersten Anlage, als viel zu klein bemessen, die Anmeldungen der ausstellcudeu Firmen hausten sich, das täglich anwachsende Material, das die Heeresverwaltung als Hauptbeteiligte zur Verfügung stellte, konnte nicht mehr unter gebracht werden; dazu kam die Schwierigkeit der Materialbeschaf fung, der Mangel geschulten Personals und die durch stets erneu erte Einberufungen bedingte Verminderung der Arbeitskräfte. Sollte nun der großangelegte Plan und seine entsprechende Aus führung nicht dem starren Festhalten am Termine zum Opfer fallen, so mußte man eben mit der Eröffnung warten und die Ausstellung erst dann den Blicken des Publikums freigcben, nach dem das Wichtigste wenigstens vollendet war. Denn noch ist sie in manchen Einzelheiten nicht ganz fertiggestellt, und fieberhafte Tätigkeit herrscht überall, um die letzten Arbeiten zu Ende zu führen. Trotzdom ist der Gesamteindruck ein gewaltiger, und wer durch eines der vier Tore die Ausstellung betritt, sieht sich stau nend in einer Weißen, luftigen Sommerstadt, zwischen deren Häusern und Hallen sich Blumenparterres ausbreilen, dunkel über schattet von den uralten Baumriesen des Praters. Die Linien führung der Gebäude ist durchaus einfach und edel, einzelne offene Säulenhallen sind in reinem griechischen Stil ausgeführt, und hier sowie im freien Raum sind die größten Objekte: Kanonen, Mörser, Panzcrautos, Brückenbestandteile, zerschossene Flugzeuge usw. aufgestellt. Trophäen und Beutestücke kleinerer Art werden in der österreichisch-ungarischen Chrenhalle und im Pavillon »Deutschland« gezeigt, und hier sind sogar schon erbeutete Geschütze und Waffen von den letzten Offensiven in Italien und vor Verdun zu sehen. Durch eine hölzerne Brücke mit der eigentlichen »Ausstellungs- Stadt« verbunden, erstreckt sich ein weites Gebiet, das die Bezeichnung: »Im Felde« führt. Hier ist eine typische Kampf stellung, mit Stützpunkten, Schützendeckungen und allen Erforder nissen des modernen Kriegswesens versehen, angelegt, ja selbst die unterirdische Kanipfweise, wie sie das Karstterrain an der Südfront der österreichisch-ungarischen Heere bedingt, wird durch ein trefflich angelegtes Höhlensystem zur Anschauung gebracht. Im »Vorfelde« werden Scheinwerfer im Betrieb gezeigt, »hinter der Front« sind Labestationen, Feldbäckereien, Schänken u. dgl. er richtet, um das Bild vom Kriege möglichst vollständig zu machen. Denn dies ist ja, wie auch das Vorwort des Ausstellungs katalogs und die Begrüßungsansprache des Präsidenten des Arbeitsausschusses bei der feierlichen Eröffnung herborhebt, der Hauptzweck: »Was die Kriegsausstellung anstrebt, ist ein« Be lehrung der Bevölkerung, die einen Einblick in die Art der Kriegführung erhalten und sich überzeugen soll, wofür die großen Mittel, die ausgewendct werden müssen, »in den Krieg glücklich l zu bestehen, gebraucht werden«. Das militärische Element steht ^ also herrschend im Vordergründe, doch ist auch, wie uns ein mehr ^ als dreistündiger Rundgang lehrt, allen anderen Gebieten, I die unmittelbar oder mittelbar mit dem Kriege im Zusammen- ! Hang stehen, viel liebevolle Aufmerksamkeit gewidmet worden, j Das Besondere der Ausstellung ist) daß sie uns bis in die Werk stätten des Krieges führt, uns die Erzeugung von Pulver, ! Munition und Stacheldralst, die Anfertigung von Ausrllstungs- ' gegenständen, das Entstehen und Werden bautechnischer Anlagen, von Jnbalidcnversorgungsheimen und Kriegerheimstätten zeigt. Die ungeheuren Fortschritte und Entwicklungen, die uns auf diese Weise unmittelbar klar werden, die Errungenschaften der Kriegsfllrsorge, die beispiellosen Leistungen des Sanitätswesens rufen das froh-stolze Gefühl hervor, daß in den Jahren des Krieges neben der Vernichtung von Werten doch auch viel Neues und Bleibendes geschaffen wurde, l Nur ganz schemenhaft ist die Reichhaltigkeit der Ausstellung ! hier angedcntet, um beiläufig den Rahmen zu zeichnen, dem sich ^ die «Kriegsliteraturgruppe« (Gruppe XXII) einfügt, ^ die ja für den Bnchhändler im Mittelpunkt des Interesses steht. ^ Gegenüber dem luftigen Bau des »Bundestheaters«, aus > einem der schönsten Plätze des ganzen Terrains, erhebt sich der K unstp av i l lon «, der in einigen Räumen die Gemälde- j ausstellung aus dem Kriegspressequartier, die Kriegsliteratur- ' gruppe und eine kleinere photographische Ausstellung beherbergt. Durch drei Türen steht der Kriegsliteratur-Raum mit den übrigen in Verbindung, doch führt eine Haupttür direkt ins Freie. Schon beim Betreten macht er durch die geschmackvolle Innenarchitektur und vornehme Farbenwirkung von Schwarz und Weiß einen überaus günstigen, künstlerischen Eindruck. Die Buntheit der Bücher hebt sich wirkungsvoll von dem mattschwarzen Holze der Gestelle und Tische ab, und von den Weißen Wänden blinken goldene Rahmen. Durch Decken- und breite Seitenfenster flutet das Licht in den langgestreckten Raum und läßt bald das Gold der Einbände aufleuchten, bald legt es sich breit über Bücher mit sattsarbigem Umschlag oder läßt flüchtige Reflexe an den Wän den tanzen. Der Raum ist vorzüglich ausgenlltzt, ohne im geringsten überladen zu sein, und läßt dem besichtigenden und kaufenden Publikum reichlich Bewegungsfreiheit. An der einen Längs seite ziehen sich halbkreisförmig, der Grundform des Raumes angepaßt, tifchartige Holzgestelle hin, mit an den Wänden schräg aufstcigenden Holzleisten, anf denen die Bücher reihenweise aus gestellt sind; gegen die Mitte zu geben sie einem terrassenförmigen Aufbau Platz, der in der massiven Anordnung dickbändiger Kriegs- chroniksn dieser gewichtigen Form der Kriegsliteratur Ausdruck verleiht. Die Schmalseiten bilden zierliche Nischen, während die zweite Längswand der Verkaufsstand einnimmt, der durch «in großes Schild: »Verkaufsstand zugunsten der Kriegsfürsorge« ge kennzeichnet ist. Hier sind die Bücher einfach in Regalen ge ordnet und auf dem Verkausstisch gestapelt, in wirkungsvollem Gegensatz zu den »ausgestellten« Büchern, bei deren Anordnung das Moment der Individualisierung maßgebend war. In der Mitte des Raumes erheben sich Vitrinen, in denen kostbare 829
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