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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 162, 15. Zuli 1916. barium im Provinzialmuseum ist fast ganz seine Schöpfung. Anläß lich seines 80. Geburtstages ernannte ihn die philosophische Fakultät der Universität in Güttingen zum Or. 1i. e. und die Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover zu ihrem Ehrenmitglieds Eduard Lang f. — In Wien ist dieser Tage Hvfrat Prof. I)r. Eduard Lancs gestorben. Er war einer der namhaftesten deutschen Dermatologen, der sich namentlich nm die Bekämpfung des Lupus große Verdienste erworben hat. Als die Finsensche Entdeckung der Wirkung des Sonnenlichts ans den Lupus zur Einrichtung von eigenen Lnpnsheilstätten führte, ist Lang in Wort und Schrift fiir die Errich tung solcher Heilstätten eingetreten und widmete seine Kraft in den letzten Fahren nur der Wiener Lupusheilstätte. Lang, der 1841 in Elasson geboren wurde, wirkte seit 1873 in Innsbruck und später in Wien als ordentlicher Professor für Dermatologie. Sein Lehrbuch »Pathologie und Therapie der Syphilis« hat eine große Zahl von Auflagen erlebt und wurde auch in fremde Sprachen übersetzt. SMchsM. Eine Kalenderreform am 1. Januar 1917. Herr Hermann Nese aus Hameln, der sich um die Einfüh rung der Sommerzeit Verdienste erworben hat, schlägt jetzt eine Kalenderrcform vom 1. Januar 1917 an vor, wie im Bbl. Nr. 146 mitgctcilt worden ist. Seine Vorschläge sind gewiß einer Erwägung wert und vieleicht auch zu empfehle». Aber au dem Zeitpunkt der Einführung kann kaum fcstgehalten werben, ohne nicht die Kalen derverleger gewaltig zu schädigen. Man muß bedenken, d"ß soundsoviele Kalenderverleger ihre Kalender für 1917 bereits »».gedruckt haben, die dann Makulatur werden würben, wenn der Ncformkalender schon mit dem 1. Januar 1917 zur Einführung ge langte. Die Einführung einer Kalenderreform kann nicht so schnell und ohne weitere Vorbereitungen wie die der Sommerzeit er folgen. Alle maßgebenden Persönlichkeiten sind sofort, falls es noch nicht geschehen ist, von allen Seiten darauf aufmerksam zu machen, daß die Vorarbeiten zum Kalenderdruck eine Unsumme von Zeit be nötigen, daß mit dieser Arbeit bereits ein Jahr vor Ausgabe des Kalenders begonnen wird. Daher muß die Einführung einer Ka- lcnderresorin allermindestens ein Jahr vorher bestimmt werden. Ohne Schädigung der Kalcnderverleger könnte sie also vor 1. Januar 1918 nickt erfolgen. Alle davon betroffenen Kreise seien darauf be sonders aufmerksam gemacht und gebeten, ihrem Einfluß im Inter esse ' . Kalenöerverlags Geltung zu verschaffen. 1'. Zukunftspreise für Biichersammlungen. Mancher Sortimenter wird bei sich schon die Frage erwogen' haben, ob cs nicht ein Mittel geben mag, die volkstümlichen und trotz der Kriegsteuerung noch gangbaren Bibliotheken, wie die Blauen Bücher, Bücher der Rose, Kürschner, Hesse, Neclam, Ullstein usw., dazu zu benutzen, um seinen Verdienst zu erhöhen. Wenn der Buchhändler in einem besuchten Badeort z. B. täglich hundert (?) Ullsteinbände nm je 20 teurer verkaufen könnte als bisher, so würde er täglich nm 20 mehr cinnehmen und hiervon 5 Brutto- oder Netto- Verdierst in seine Tasche stecken können, um sie abends seiner Frau als Tenerungsznschlag für die Wirtschaftskasse zu stiften. Ich habe absichtlich den Preiszuschlag von 20 gewählt, weil ich mich entsinne, daß vor länger als einem Jahre den österreichischen Apothekern gestattet wurde, auf medizinische Präparate in Original- Packungen (auch Zahnpasta, Hautcreme u. dgl.) einen Tcuerungszu- schlag von 20 Ir zu erheben »wegen schwierigerer Beschaffung von Chemikalien und Drogen«. Auch für die vorhandenen Lagerbcstände durfte dieser Aufschlag erhoben werden. Er wurde durchgeführt, in dem die Apotheker kleine, gedruckte Zettel mit einem entsprechenden Wortlaut auf die Verpackungen klebten und sich einen um 20 l, höheren Preis bezahlen ließen. Natürlich war das Volk hiervon nicht sehr er baut und murrte und schimpfte weidlich. Verfügung blieb aber Ver fügung, und die Apotheker fuhren gut dabei. Wenn eine gleiche Verordnung für Bücher erlassen würde, so wäre den Buchhändlern, beiden, den Sortimentern und den Verlegern, wesentlich geholfen. Jenen durch einen erhöhten Verdienst, diesen durch eine erleichterte Bestreitung der bedeutend höher gewordenen Her stellungskosten. Eine solche Verfügung für Bücher wird aber nicht erlassen werden, auch nicht in Österreich, trotzdem immer und überall anerkannt wird, daß es der Geist der Bücher ist, der Siege er- Bcrantivortl. Red. i. B.: Richard Alberti. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 938 . fochten hat, und nicht Zahnpasta, Hautcreme oder dergleichen Firle fanz. Im Gegenteil, in Deutschland gibt es schon eine Verfügung, jene vom 18. Mai 1910, durch die es verboten ist, den Preis für Gegen stände des täglichen Bedarfs, die zum Weiterverkauf unter Festsetzung eines Kleiuverkaufspreises geliefert worden sind, nachträglich zu er höhen. Nach dieser neuen Verordnung ist solche Preissteigerung unter allen Umständen verboten und strafbar (Geldstrafe bis zu 1500 ..// und Gefängnis bis zu 6 Monaten oder eine von diesen Strafen). Bücher gehören wohl nicht zu den Gegenständen des täglichen Bedarfs, vielleicht Schulbücher, keiuensalls aber Ullsteinbücher usw. Ob sich Buchhändler trotzdem strafbar machen würden, wenn sie die Preisaufdrucke auf alte Ullsteinbücher, Neclam- oder Kürschuerbändcheu mit Uberklebezettel versehen würden, ans denen ein um 20 bis 30 Pro zent erhöhter Preis angegeben wäre, soll hier nicht erörtert werden. Wichtiger ist, wie sich die Bücherkäuser zu einer solchen Preiserhöhung stellen würden. Wie die Österreicher in den Apotheken murrten, wie sie in den Buchhandlungen über die durch die Kurssteigerung der Mark bedingte Preissteigerung für reichsdeutsche Bücher wetterten nnd allerlei unpassende Bemerkungen dazu machten, so würden wohl alle Bücherkäuser sich betrogen fühlen und von Kriegswucher sprechen, wenn die Buchhändler demnächst von ihnen fiir ein Ullstein buch 1^/( 20 statt 1 fordern würden. »Was?! Für diesen alten Band?! Den haben Sie doch schon vor dem Kriege auf Lager ge habt!« würde jeder ausrufeu. Das Vertrauen des Publikums zum Buchhändler würde bei einer solchen Maßnahme, zum erstenmal wohl, einen argen Stoß bekommen. Denn gerade der feststehende Laden preis, der doch in allen Katalogen zu lesen ist, war stets der Bürge für die unanfechtbare Solidität deS Buchhändlers seinem Käufer gegenüber. Wie die Angelegenheit des Uberklebczettels bei Büchern inner halb der Berufszweige zu regeln wäre, würde eine noch heiklere Frage sein. Die Auseinandersetzungen, die gelegentlich der von der Wiener Korporation festgelegten Umrechnuugspreise für die deutsche Mark entbrannten, sind noch in aller Gedächtnis. Schließlich würde sich wie damals in Österreich, so auch zukünftig für alle Länder, in denen deutsche Bücher gekauft werden, ein Verleger finden, der urdi ob orlri verkündete, daß er die alten Preise für seine Sammlung aufrecht erhält. W i e er das macht, wie v i e l G e l d er dabei zulegt, das wäre ja seine Sache. Die Preiserhöhungen für die bekannten Biichersammlungen müssen jedenfalls bald eintreten, schon in Anbetracht der jetzigen Papicr- preise, die, bei holzfreiem Papier z. B., um rund 150gestiegen sind Es ist unmöglich, daß ein Bändchen zum Verkaufspreis von 20 in absehbarer Zeit um 14 hergestellt, geschweige denn um diesen Preis dem Sortimenter geliefert werden kann. Die in den Buchläden lagern den alten Bestände werden selbstverständlich eine bedeutende Nolle bei der kommenden Preiserhöhung für Biichersammlungen spielen. Von ltberklcbczetteln muß aus den oben ausgeführten Gründen abge sehen werden. Neue Umschläge zu liefern, ist für den Verleger zu kostspielig und auch nur eine halbe Maßnahme, weil jene Sammlungen vielfach die Preise auf der letzten Textseite anführen; auch ist das Herumlcgen eines neuen Umschlages um alte, unter Umständen angegilbte Bücher eine heikle Sache. Bleibt also nur die Erhöhung der Preise für die neu erscheinenden Bände oder für jene, die in neuer Auflage gedruckt werden. Hier können die neuen, erhöhten Preise aufgcdruckt werden, und niemand wird zögern, der allgemeinen Preissteigerung beim Kauf dieser während der Kricgszeit hergestellten Bände seinen Tribut zu entrichten. Wobei für alle Buchhändler noch der Vorteil entsteht, daß die alten Bestände wegen der alten, billigen Preise ausvcrkanft werden können. Also Neste weg? Und Glück ans zu den neuen Preisen! 0. K. Die neuen Postgebühren und das Sortiment. Die neuen Postbestiminnngen treten am 1. August in Kraft. Sie bedeuten für das Sortiment eine neue starke Belastung des Spesen- Kontos. Wie kann das Sortiment diese Belastung von sich abwälzcn? Bis jetzt ist nichts geschehen, ivas dem Sortiment ermöglichen würde, für die allgemeine Teuerung irgendwie einen Ausgleich zu schaffen. Die Preiserhöhungen des Verlags kommen nur diesem selbst zugute, der Nabattgewinn durch den Aufschlag ist so gering, daß er für den Sortimenter nicht ins Gewicht fällt. Das einfachste wäre ein ent sprechender Unkostenaufschlag. Ich glaube, daß sich kein Kunde dagegen auflehneu würde, wenn der Buchhändler z. B. auf ein Buch, daS 1—2 ./i kostet, einen Zuschlag von 5 machen würde, auf ein Buch von 2—3 .// 10 von 3—4 15 von 5 .F an 20 Durch diesen Zuschlag würde der Ladenpreis nicht beeinflußt werden. 8. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhans. Redaktion und Expeditton: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus).
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