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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1916
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- Deutsch
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162. 15. Juli 1916. Redaktioneller Teil. Tatbestände mit dem Wort ,Krieg' gemeint sind. Wenn sich der Liefernngövertrag darüber nicht ausspricht, so mutz er nach Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkchrssitte ergänzend ausgelegt werden. Offenbar ist nicht jeder Krieg, der irgendwo in der Welt ans bricht, gemeint. Wenn z. B. Chile an Peru den Krieg erklärt, so ist das nicht der Tatbestand eines Krieges im Sinne des vertraglichen Vorbehaltes. Gemeint sind offenbar nur solche Ereignisse, die auf Betriebe, von denen der Lieferant abhängt, wesentlich, erheblich störend einwirken«. — Auf den zur Entscheidung stehenden Fall eingehend sagt das Reichsgericht: »Der Ausbruch des gegenwärtigen Krieges hat alle Voraussetzungen, unter denen der Lieferant und der hinter ihm stehende Fabrikant arbeiten, geändert. Daß Lieferpflichten, die sich über Monate erstrecken, für sie nach Ausbruch des Krieges eine ganz andere Last bedeuten als in gewöhnlichen Zeiten, liegt ans der Hand. — Ob der Lieferant nach den Vorräten, die er zur Ver fügung hat, imstande ist, die laufenden Verträge zu erfüllen, ist gleichgültig. Der bedungene Vorbehalt schließt aus, daß er sich mit den Käufern auf Erörterungen über seine geschäftlichen Interna ein- znlassen hätte«. Völlig gleichbedeutend mit der Kriegsklausel ist nach ständiger Rechtsprechung des Reichsgerichts die Klausel »koree ww^ewre«. Sie befreit ebenso von der Licferungspflicht. Dies spricht der Senat in seiner Entscheidung vom 29. April d. I. unzweideutig aus: Der Krieg ist ein Ereignis höherer Gewalt: denn der einzelne kann durch seine Kräfte den Ausbruch des Krieges oder seine Einwirkung ans das Wirtschaftsleben nicht abwcnden. ans 10 000 Mark und derjenige der Sacheinlage der Witwe Nobiczek ans 9000 Mark festgesetzt. Diese Werte in den angegebenen Höhen werden auf deren volle Ltammeinlagen in Anrechnung gebracht. (Voss. Ztg. v. 12. VII. 1916.) Zur Papierholzknappheit. — Der Verein Deutscher Holzstoff- Fabrikanten, der nahezu die gesamte Erzeugung an Holzschliff vertritt, hat an die einzelnen Bundesregierungen Eingaben gerichtet, in denen ans die jetzige Papierholzknappheit hingewiesen wird, die ganz allein die ausreichende Holzstoff- und T'rnckpapicr- erzcngnng in Frage stelle. Nach zuverlässigen statistischen Unter suchungen wird festgcstcllt, daß der Waldbestand an schlagrcifen Hölzern ausreichend ist, um den Inlandsbedarf während des Krieges und der dann folgenden Übergangszeit decken zu können: es ist jedoch notwendig, den augenblicklichen Einschlag zu erhöhen und vor allem die Abfnhrschwicrigkeitcn zu beseitigen, sowie die Holzbestände aus den besetzten feindlichen Gebieten für die inländische Industrie nutzbar zu machen, um das Angebot an Papicrhölzern so rasch wie möglich zu erhöhen nnd Betriebsschwierigkeiten zu verhindern. Eine solche Vermehrung des Angebots ist zugleich das zweckmäßigste Mittel, weite ren Preissteigerungen ans dem Papicrholzmarkte und damit des Holz stoffes nnd der Fertigfabrikate, insbesondere des Zcitnngsdrnckpapicrs, entgcgcnzntretcn. Ausstellung für soziale Fürsorge, Brüssel 1916. Am 15. Juli wird in Brüssel eine Ausstellung für soziale Fürsorge eröffnet. Ter Zweck der Ausstellung ist, den Besuchern die unmittelbaren und mittelbaren Ergebnisse der deutschen Sozialversicherung vor Augen zu führen. Die Ausstellungsgegenstände werden vorhandenen Samm- ' lnngen der Reichsversichernngsbchörden, der Eisenbahnpensionskasse ! nnd auserlesenen privaten Wohlfahrtssammlungen entnommen. Die j Bedeutung der Ausstellung liegt hauptsächlich darin, daß den Be wohnern des besetzten Landes gezeigt wird, in welcher umfassenden : und gründlichen Weise in Deutschland für die Angestellten und Arbeiter gesorgt ist. Bekanntlich liegt die Sozialfürsorge gerade in ! Belgien recht tief darnieder, so daß man hier ans eine nachhaltige propagandistische Wirkung des Oiezeigten rechnen kann. Das Gou- ! vernement Brüssel hat für die Ausstellung den Lunapark, nahe dem ! Nordbahnhof, zur Verfügung gestellt. Angegliedcrt ist ein Kino- ! theater mit tausend Sitzplätzen, in dem Anschauungsunterricht in angenehmster Form erteilt werden soll. Tie vorgeführten Kinobilder ^ werden in neuartiger Anordnung zwar ernste Belehrung vermitteln, diese aber mit Hilfe der kincmatographischen Technik äußerlich so ge- . stalten, daß die Zuschauer anziehende, ja oft humoristisch wirkende ' Bilder zu sehen bekommen. Ferner werden bei den Vorträgen und I Vorführungen in dem Theater Sachverständige aller Stände und Bc- - rufe Mitwirken. Der deutsche Text wird nach Bedarf auch flämisch nnd französisch wiedergegcben. Die hauptsächlichen Lehr- nnd Er fahrungssätze der sozialen Fürsorge werden auf Merkblättern in den drei Sprachen den Besuchern zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung dauert vom 15. Juli bis zum 15. Oktober 1916. Postscheckvcrkehr. — Im Rcichspostgebiet ist die Zahl der Post- schcckkunden Ende Juni 1916 ans 124 275 gestiegen (Zugang im Monat Juni 3015). Ans den Postscheckrechnnngcn wurden im Juni gebucht 2319 Millionen Mark Gutschriften nnd 2313 Millionen Mark Last schriften. Bargeldlos wurden 2619 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamtguthaben der Postscheckkunden betrug im Juni durchschnittlich 321 Millionen Mark. Im Überweisungsverkehr mit dem Anslande wurden 5 Millionen Mark nmgesetzt. Nobelpreise. — Die schwedische Regierung hat beschlossen, die Ver teilung der Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin nnd Literatur von 1916 ebenso wie die der im vorigen Jahre znrückgestellten Preise bis zum 1. Juni 1917 zu verschieben. Die literarische Dankbarkeit der Italiener. Das Verhältnis der Alliierten untereinander nimmt immer seltsamere Formen an, und die Forderungen nach Entlastnngsoffcnsiven von der einen und Dank- barkeitsbezeignngen von der andere» Seite entbehren manchmal nicht der Komik. Seit kurzem, so weiß das »Journal Ü68 Oebats« zu berichten, ist in Italien das plötzlich vervielfachte Interesse der Ge bildeten für die russische Literatur auffallend. Die Buchhandlungen vermögen kaum der Nachfrage nach russischen Romanen und Gedicht bänden zu entsprechen: in den Leihbibliotheken werden vorwiegend Übersetzungen ans dem Russischen verlangt, nnd auch die Verleger- Haben mit einem Male entdeckt, daß ihr literarisches Herz in heißer Liebe für das russische Schrifttum schlägt. Wenn man dem »Journal Ze8 vekats« glaube» darf, so ist man in allen großen italienischen Buch verlagen eifrigst damit beschäftigt, Übersetzungen russischer Werke her- znstellen, wobei die ganze slavische Literatur in Betracht gezogen wird. Politisch-gesellschaftlicher Verlag G. m. b. H. in Berlin. Im Handelsregister Abteilung 13 des Berliner Amtsgerichts ist eingetragen worden: Nr. 14 161. P o l i t i s ch - g e s e l l s ch a f t l i ch e r V e r l a g , Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Verlag von Druckschriften. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Geschäftsführer: Redakteur Otto Dnbro in Neukölln. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit be schränkter Haftung. Der Gcsellschaftsvertrag ist am 23. Mai 1916 abgeschlossen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Als Ein lage ans das Stammkapital werden in die Gesellschaft cingebracht von der Gesellschafterin Frau Gertrud Lehmann das Verlagsrecht des Fliegcrromans »Aviatiker , der unter dem Pseudonym E. Langenberg zu veröffentlichen ist, und von der Gesellschafterin Witwe Auguste Ro- biczck das Verlagsrecht der ihr durch Warcnzeichenschutz H. 20084/28 WZ. geschützten Zeitschrift »Der Völkerfrcund-, Zeitschrift für den Fremdenverkehr. Der Wert der Sacheinlage der Frau Lehmann ist PersoMüLchrichte». Gefallen: Herr Georg Warkentien, Landsturmmann in einem In fanterie-Regiment, Inhaber der Firma Robert Peppmüller in Göttingen. Er war erst 1912 seinem verstorbenen Vater, Emil Warkentien, im Besitz der angesehenen Handlung gefolgt, die nun wieder verwaist ist. Kerner: bei einem Sturmangriff im Westen Herr Remigius Zcn - gerle, ein strebsamer und ungewöhnlich befähigter Gehilfe der Jos. Köscl'schen Buchhandlung in Kempten. Er ist der zweite, der ans der großen Zahl im Felde stehender Mitarbeiter dieser Firma den Tod fürs Vaterland erlitten hat. August Seemann 4. — Bei einem Mincngcfccht im Westen fand August Seemann, der mecklenburgische Lyriker nnd Erzähler, den Heldentod. Seemann, der im 14. Lebensjahre stand nnd als Lehrer in Berlin lebte, hat mehrere Bändchen plattdeutscher Gedichte und Erzählungen veröffentlicht, in denen sich Ernst nnd Humor in an ziehender Weise verbinden. Der Vorstand des Allgemeinncn platt deutschen Verbandes lBerlin-Hamburg) verliert in dem^Tahingeschie- dcnen ein langjähriges Mitglied, die als »Verbandöblatt för de platt- dütschen Vereenc« heransgegebcne Halbmonatsschrift De Eeekbom« einen eifrigen Mitarbeiter. Wilhelm Brandes 4. — In Hannover ist vor einigen Tagen Medizinalrat l)>. püil. ü. e. Wilhelm Brandes im H3. Lebensjahre gestorben. Nachdem er lange Jahre in Hannover Apothekenbesiver ge wesen war, widmete er sich später ganz der Botanik. 1897 veröffent lichte er die »Flora der Provinz Hannover« und 1907 das »Forstbota nische Merkbuch«. Das Apothekcrmnsenm in Hannover nnd das Her- 935
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