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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1916
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- Deutsch
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.V 147, 28. Juni 1916, Redaktioneller Teil, Auch die rechtswissenschaftliche Literatur ist in diesen Tagen um ein größeres, grundlegendes Handbuch vermehrt worden: Fritz Norden, Handbuch der Rechtsverfolgung in Belgien, (8°. 510 S. Franz Bahlen, Berlin, ./( 12,— ; geb, 14,—,) Im Gegensatz zu dem im Jahre 1910 in 2, Auflage erschienenen »Praktischen Nechtsbeistand in Belgien- von F. Nahlenbeck (Ver lag von Misch L Thron, Brüssel, Geb, 5,—), berücksichtigt dieses neue Handbuch für den deutsch-belgischen Rechtsverkehr in ausführlicher und systematischer Weise auch die wissenschaftliche Entwicklung der belgischen Gerichtsverfassung und des Zivil- Prozeßverfahrens und dürfte auch den zahlreichen deutschen Be hörden in Belgien und deren Beamten um so willkommener sein, als die gesamte bürgerliche Rechtsprechung im General-Gouverne ment in den Händen der belgischen Justizverwaltung verblieben ist. Mit der deutschen Gesetzgebung befassen sich Erwin Hirsch- feld: Der Rechtszustand Belgiens nach einjähriger deutscher Besetzung, Kurze Darstellung der wesentlichen Rechtsquellen (8°. 40 S, C, Heymanns Verlag, ^ 2.—), «ine am Ausgang des Sommers erschienene, viel gekaufte, systematisch geordnete und kurz erläuterte Sammlung, sowie di« in diesen Tagen erschei nend« -.Handausgabe des Gesetz- und Verordnungsblattes-, die eine Zusammenstellung aller Verordnungen vom 20, August l9l4 bis 31, Dezember 1915 bringt, deren Brauchbarkeit durch Hinzufügung der angezogenc» belgisch,, Gcsetzesstellen, durch ein chronologisches, ein nach Materien geordnetes Inhalts-Verzeich nis und ein alphabetisches Sachregister wesentlich erhöht wird und die in den Kreisen der Behörden und der deutschen Geschäfts welt als sehr nötig und brauchbar begrüßt werden dürfte, (Staatsdruckerei, Brüssel, ./( 4,50, geb, 5,50; Kommissions verlag von Misch L Thron, Brüssel,) Als neue Gruppe haben wir diesmal die »Schöne Literatur- hinzuzufügen, und zwar handelt es sich da der Bedeutung nach weniger um neue literarische Schöpfungen als um Neuausgaben bzw, neue Übersetzungen bekannter belgischer Literaturwerke, Zur crsteren Kategorie sind zu nennen die »Belgischen Sonnette« von Friedrich Paul, die die poetischen Eindrücke eines freiw, Kran kenpflegers und seine Erinnerungen an frühere belgische Reisen wiedergeben (gr, 8". 42 S, Lenien-Verlag, Leipzig, ^ 2.—), sowie vier Jugendschriften: Arndt, W,, In Kampf und Sieg durch Belgien (Meidingers Jugendschriften-Verlag, Berlin, Geb, ./( 1,80); Hei chen, Kaliber 42, Von Lüttich bis Antwerpen- Erzählungen v, belg, Kriegsschauplatz (Phönix-Verlag, Kattow, Geb. 2,40); Schaching, Otto v,, Die Franktireurs von Diest, (8°, 194 S, Volks- und Jugendschriftcnverlag, München, 2,—; geb. »/( 3,— ); Stauffcr K, F,, Der Flieger von Upern, (211 S,-m, Vollbildern, A, Anton L Co,, Berlin, Geb, 3,—,) Hierher gehören am besten auch die Selbsterlebnisse eines Freun des der deutschen Jugendwchren: Straub, Karl, Mit Rucksack und Wanderstab durch Belgien an die Westfront, Mit 2l Abb, (Berichte aus großen Zeiten, Heft 1—2, Curt Kabitzsch, Wllrz- burg, I,—,) — In der andern Abteilung begegnen wir zuerst unserm geschätzten Landsmann Heinrich Hansjakob, dem bekannten Freiburger Stadtpfarrer, dessen »Reiseerinnerungen aus dem Jahre 1879: In Belgien« als Sonderabdruck des l, Bandes von »In den Niederlanden- neu aufgelegt worden sind (8", 302 S, A, Bonz L Co,, Stuttgart, 2,40), sodann vier der glänzendsten Namen des belgischen Dichterparnasses: Bergmann - Conscience «Dcmolder - De Costcr, Anton Berg manns »Advokat Ernst Staas — Skizzen und Bilder«, eine gemütvolle Sammlung von poetisch verklärten Jugenderinne rungen in meisterhafter Form, die uns außerordentlich an Theo dor Storm erinnert, ist von Professor Kippenberg, dem Leiter des Insel-Verlags, in dessen winterlichen Mußestunden im bel gischen Etappengebiet neu übersetzt worden. Sie zeigt uns, wie eng die Denk- und Schreibweise dieses echt vlämischen Mannes mit der unsrigen verknüpft ist, (8°, 263 S, Insel- Verlag, Leipzig, 3,— ; geb, 4,—,) Das Buch ist übrigens bereits vorher in der Übersetzung von Heinr, Pottmeyer in Re- clams Unibersalbibliothek erschienen, in weiteren Kreisen je- doch nicht bekannt geworden (1902; 40 ^), Von Hendrik Consciences berühmtem nationalen Geschichtsroman »Der Löwe von Flandern-, dem Epos der güldnen Sporenschlacht zu Kortryk, dessen Lektüre die gewaltigen Gegensätze zwischen Frans- kiljonen und Vlamen, oder, wie sie damals genannt wurden, Leliaerts und Clauwaerts, offenbart, die schon am Ausgange des Mittelalters bestanden, sind zwei neue Ausgaben erschienen: In der übcrsctznng von Kurt L, Walter van der Bleek bei W, Borngräber (8°. 407 S, Geb, Hlwbd, 3,—) und in der Neu bearbeitung von C, zur Haide bei Josef Habbel, Regensburg (3, Ausl. 8°. 406 S, »L 1,60; geb,.(( 2,-), Eugen Demol- ders politisch-soziale, durch den Burenkrieg sichtlich beeinflußte bzw, eingegebene Spottschrift »I/agonis d'LIbion«, die im 1,1901 vom dlerenre de kraoes in Paris verlegt wurde (130 S,, Fr, 3.—), ist als »Albions Todeskampf« mit den anonymen Original-Karikaturen geschmückt, von Stephanie Strizek über setzt bei G, Müller-München erschienen, (8°, 119 S, 2,— ; geb, ^ 3,—,) Wilhelm Borngräber-Berlin zeigt das 31,-50, Tausend sei nes von Walter van der Bleek übersetzten »Ulenspiegel- von Charles deCosteran; dies veranlaßt mich, ohne auf die Kon troversen der verschiedenen deutschen Ulenspiegel-Verleger einzu gehen, die vorliegende Bibliographie mit einer Zusammenstellung der bisher erschienenen Original-Ausgaben und Übersetzungen dieses monumentalsten Werkes der gesamten belgischen Literatur zu beschließen, dessen Lektüre — die übrigens nicht ganz leicht ist — auf jeden nachdenklichen Leser und Geschichtsfreund einen gewaltigen, unauslöschlichen Eindruck macht. Es sei voraus geschickt, daß das Original, entgegengesetzt der weitverbreiteten Meinung, nicht in vlämischer, sondern in französischer Sprache geschrieben worden ist, trotzdem es von einem Vlamen zur Ver herrlichung Flanderns und seiner Vergangenheit verfaßt wurde. Die ersten Ausgaben erschienen 1867 und 1869 bei der damaligen weltberühmten Brüsseler Verlagsbuchhandlung Lacroix, Ver- boeckhoven L Cie,, der Verlegerin von Victor Hugos »dlisö- rables-,, sogleich als Prachtwerk: »I,a l.egende d'IIzdenspieAel et <ls I.LMM8 Soodralr«, 4". 480 S. mit 18 Radierungen, (Fr, 20,—) und »2e tirage, augmsnte üe la prökaeo du Ilibou- (VIII S.); der Jllustrationsschmuck wurde auf 32 Radierungen erhöht, von denen die drei von Rops den Wert dieses Werkes spä ter derartig erhöhten, daß es auf den Versteigerungen der letzten Jahre Preise von 150 bis 200 Fr. erzielte, — Das Werk blieb jahrzehntelang nur einem kleineren Kreise bekannt und wurde dem weitere» Leserkreise erst im Jahre 1893 durch die bei P, Lacomblez-Brllssel unter dem Titel »Oa legende et Iss aventurs» bsroiques, jo^suses et Alorieuses d'11l6N8piegeI et de l.umrne 6oed- ralr au paz-s de Handres et ailleur8« verlegte billige Textaus gabe bekannt, die in Verbindung mit der im darauffolgenden Jahre erfolgten Errichtung eines de Coster-DenkmalS veröffent licht wurde und als wertvolle Zugabe die durch Sprachvoll« endung und gefühlvollen Inhalt in gleicher Weife hervorragende Rede des im Jahre 1913 verstorbenen Camille Lemonnier er hielt, die der Dichter am Grabe de Costers gehalten hatte. Von dieser, die für Belgien ganz ungewöhnlich hohe Zahl von 3000 Exemplaren betragenden Auflage war bis zum Jahre 1909 nur ein kleiner Bruchteil abgesetzt, bis die Herausgabe der beiden ersten deutschen Ausgaben in den Jahren 1909 und >910 den Ab satz der belgischen Ausgabe derartig begünstigte — die meisten Exemplare wurden auch jetzt noch nicht im Lande selbst verkauft, sondern vom Ausland, speziell aus Deutschland verlangt, — daß die Auflage nach Jahresfrist vergriffen war und der Verleger einen Neudruck veranstalten konnte, für den er den französischen Einheitspreis von Fr, 3,50 festsetzte. Meine im Jahre 1912 an dieser Stelle ausgedrückte Hoffnung auf eine der Bedeutung des Werkes entsprechende Ausgabe für Bücherfreunde ist um Weihnachten 1913 nur insoweit erfüllt worden, als der Ver leger H, Lamcrtin in Gemeinschaft mit Lacomblez eine mit Ori ginalzeichnungen von Amedee Lynen reich geschmückte Luxus ausgabe herausgcbracht hat, die jedoch infolge ihres hohen Prei ses — vor Erscheinen 100 Fr,, jetziger Ladenpreis 150 Fr, — nur den »oberen Zehntausend« zugänglich ist. Sie wurde auf verschiedenen Papieren in einer Gesamtauflage von 350 Ex^ emplaren gedruckt; sie euthält 235 farbige Tcxtillustrationen und 837
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