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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 149, 30. Juni 1916. nung »Deutsche Buchhändlergilde« empfohlen hat. daß ich für meine Worte, glaube ich, nicht dasselbe Echo finden werde. Ich muh aber doch sagen: in all den vielen Jahren, daß ich für meinen Stand, für den speziellen Stand, das heißt also für diese Abteilung des Buchhandels kämpfe, kämpfe ich für das »Sorti ment« ; ich nenne mich »Sortimentsbuchhändler«, und ich möchte feststellen, daß in der Einleitungsrede unseres verehrten Herrn Vorsitzenden und auch in der Rede des Herrn Nitschmann immer wieder von dem deutschen »Sortiment« und dem »Sorti menter« gesprochen worden ist. Also der eigentliche Kern un serer ganzen Bestrebungen wird bezeichnet durch das Wort »Sor timent«; wir sind »Sortimenter« im Gegensatz zu dem »Ver leger«. Ich bin nun der Meinung, daß das etwas verschleiert wird, wenn wir nur von »B uchh än dl er gilbe« sprechen, statt daß wir schlankweg sagen: Der Verein Deutscher Sortimenter. (Lebhafte Rufe: Nein nein I) Jedenfalls wird kein Mensch wis sen, was eigentlich los ist. Das Publikum weiß nichts; das Pu blikum wird die Überzeugung haben, daß in der Deutschen »Buch händlergilde« der ganze deutsche Buchhandel vertreten ist. Im allgemeinen huldige ich dem Standpunkt: Name ist Schall und Rauch. (Zuruf: Wir auch!) Meine Herren, ich erinnere Sie daran, wie vor 29 Jahren der Deutsche Verlegerverein gegründet wurde. Früher gab es nämlich einen Leipziger, einen Berliner, einen Stuttgarter Verlegerverein, und es bildete sich im Jahre 1887 ein sogenannter »Allgemeiner Deutscher Verlegerverein«. Ja, der wurde mit Achselzucken angesehen, besonders von vielen Herren in Leipzig, in Stuttgart und in Berlin. Man hielt ihn gar nicht für lebensfähig, und wie wir zu jener Zeit eine neue Organisation des Börsenvereins schufen, da suchte er bei der Zu sammensetzung des Vereinsausschusses auch noch eine Stimme zu erlangen; es wurde ihm das aber unendlich schwer; Gustav Fischer in Jena war es, der sich besonders darum bemühte. Ja, und wie hat sich das geändert! Der Deutsche Verlegcrverein hat seinen vornehmen Schwestern vollständig das Lebenslicht aus geblasen ; er ist jetzt derjenige, der sie alle in sich ausgenommen hat. Ich bin also der Meinung, ob Sie nun »Deutsche Buchhänd lergilde« oder »Deutscher Sortimenterverein« sagen, es kommt, wie vorhin schon erwähnt, auf die Macht an, die wir durch unsere neue Organisation haben und ausüben werden. Aber ich bin auch der Meinung, wenn wir von vornherein einem gewissen Mißbehagen im Kreise unserer anderen, weiteren Kollegen begeg nen, dann sollten wir versuchen, diesem Mißbehagen in irgend einer Form Rechnung zu tragen. Nun hat Herr Diederich gesagt, man könnte das in der Weise tun, daß man dann der Bezeich nung »Deutsche Buchhändlergilde« in Klammern oder in klei nerem Druck, wie es hier auch steht, di« Worte »Vertretung des deutschen Sortiments« oder etwas Ähnliches hinzufügte. Es kommt mir das aber recht umständlich vor. Die Hauptsache ist doch, daß man kurz und bündig einen Verein bezeichnen kann, und das würde nach meinem Empfinden der Fall sein, wenn wir sagen: »Deutscher Sortimenterverein«. Vorsitzender: Ehe ich dem nächsten Redner das Wort gebe, möchte ich bloß bemerken, daß der Name »Verein Deutscher Buchhändler« bereits besetzt ist. Also den können wir nicht neh men. (Hartmann: »Verein Deutscher Sortimenter«!) Wenn Herr Hartmann übrigens meint: Name ist Schall und Rauch, so möchte ich ihn bitten, sich danach einmal bei einem Verleger zu erkundigen. Ein guter Titel ist meines Erachtens für das Glück des Buches entscheidend; das wird er mir zugeben. Sodann möchte ich anfragen, ob Herr Hartmann etwa den Antrag stellen will, daß der Name »Deutsche Buchhändlergilde« ohne Zusatz gewählt wird? (Hartmann: Nein!) Und schließlich möchte ich auch noch der Geschichtsdarstellung über die Gründung des Verlegervereins entgegentreten; die ist doch ganz anders ge wesen. (Heiterkeit.) Jetzt bitte ich Herrn Röder, das Wort zu nehmen. Max Röder (Mülheim/Ruhr): Herr Hartmann hat bei feinem Widerspruch gegen den Namen »Deutsche Buchhändler gilde« auf die Einleitungsworte des Herrn Prager Bezug ge nommen und gesagt, Herr Prager hätte fortwährend vom »Sor timent« und vom »Sortimenter« gesprochen. Ja, meine Herren, das hat Herr Prager doch lediglich getan, weil wir hier unter uns 8SL sind. Unter uns ist natürlich der Name »Sortimenter« gangbar und bekannt; das weiß jeder, was wir darunter verstehen. Aber ich möchte fragen, was weiß denn das Publikum, mit dem wir doch täglich Verkehren, vom »Sortimenter«? (Sehr richtig!) Da kennt doch jeder nur den »Buchhändler«, nicht den »Sortimenter«. Mir ist es häufig vorgekommen, daß ich von Kunden gefragt worden bin: »Sagen Sie einmal, was ist denn eigentlich ein .Sortimenter'? Ich habe Wohl mal gehört, ein Kaufmann führt ein Sortiment von Knöpfen, von allen mög lichen anderen schönen Gegenständen; aber auf den Buchhandel angewandt, kann ich mir keinen rechten Begriff von der Sache machen«. Und dann Hab« ich dem Kunden eine große Ausein andersetzung machen müssen: »Das ist der Unterschied, der zwi schen dem Verleger und dem Ladenbuchhändler gemacht wird; die Ladenbuchhändler heißen .Sortimenter'«. — Die Leute haben mir dann gesagt: »Nennt euch doch .Buchhändler', während die an deren .Verlagsbuchhändler' heißen; dann ist doch eine Verwechs lung ausgeschlossen«. Meine Herren, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Widerspruch gegen den Namen ein gewisses Verlegen heitsmoment gewesen ist, um zu begründen, weswegen die Be sprechung des Börsenvereins-Vorstandes mit den Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine überhaupt stattfinden sollt«. Meiner Über zeugung nach war die Vorsitzendenkonserenz angesetzt, um vonein ander einmal zu hören, wie die ganze Sach« wirklich gemacht wer den sollte, und um dem Kinde einen Namen zu geben, hat man gesagt: »Der Name an und für sich ist uns nicht willkommen, er gibt zu Verwechselungen Veranlassung«. Ich kann mir eine Ver wechslungsmöglichkeit, offen gestanden, gar nicht denken. (Sehr richtig!) Ich stelle auch ausdrücklich den Antrag, den Zusatz »Vertretung des deutschen Sortiments« fallen zu lassen (Bravo! Sehr richtig!) und lediglich zu sagen: »Deutsche Buchhändler gilde«, wie der Name ursprünglich festgesetzt und wie er auch vom Ausschuß angenommen worden ist. Di« Erwägungen, die dann in der Vorsitzendenkonferenz stattgefunden haben und di« der Ausschuß erst später zu den seinigen gemacht hat, um dem Vor stand« des Börsenvereins entgegenzukommen, halte ich für über flüssig (Bravo!), und wiederhole den Anirag, den Zusatz fallen zu lassen und nur zu sagen: »Deutsche Buchhändlergilde«. (Bravo I) GeorgSchmidt (Hannover): Mein« Herren! Der Wider stand, der gegen den Namen »Buchhändlergilde« erhoben wird, besteht ja darin, daß der Verleger auch als Buchhändler gilt, daß der Name »Buchhändler« für beide, für den Verleger wie den Sortimenter, gebraucht wird. Könnten wir nun diesen Wider stand nicht dadurch beseitigen, daß wir einfach sagten: »Deutsche Gilde der Ladenbuchhändler«? (Heiterkeit und Widerspruch.) Wir sind doch erst heute hier von verschiedenen Seiten auch als »Ladenbuchhändler« bezeichnet worden. (Widerspruch.) Vorsitzender: Stellen Sie einen dahingehenden An trag, Herr Schmidt? (Georg Schmidt : Nein!> Dann hat Herr Schumacher das Wort. H. Schumacher (Wolfenbüttel) : Meine Herren! Ich möchte erklären, daß ich zu denen gehöre, von denen Kolleg« Hart mann richtig erkannt hat, daß er sie durch seine Ausführungen nicht überzeugen würde. Ich find« im Gegenteil, daß dieser Name »Deutsche Buchhändlergilde« außerordentlich glücklich ge- wählt ist; einen schöneren Namen können wir uns gar nicht den ken. (Sehr richtig!> Auch die Bedenken teile ich nicht, daß der Name zu Verwechslungen Anlaß geben könnte. Meine Herren, es kommt daraus an, was w i r unter dem Namen verstanden wissen wollen, nämlich die Organisation der Sortimentsbuch- händler. Was andere Leute vorläufig — sage ich — darunter verstehen können, das kann uns zunächst ganz egal sein. Sind erst einige Jahr« darüber hingegangen, dann weiß jedermann im Deutschen Reiche, daß unter der »Deutschen Buchhändlergilde« lediglich die Vereinigung des Sortiments gemeint ist. Denken Sie doch an sonstige Namen im Vereinsleben! Denken Sie z. B. an die Mlttelstandsvereinigung-: ja da ist auch der Name »Mittel standsvereinigung« gewählt, trotzdem es «ine gane Masse von Kaufleuten, Händlern und Gewerbetreibenden gibt, die sagen: was ihr unter Mittelstandspolitik versteht, das ist etwas ganz
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