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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1916
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- Deutsch
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^ 149, 3«. Juni 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. mann die wirtschaftlichen Ziele und Arbeiten geschildert hat, die der neuen Organisation zufallen müssen, so erinnerte mich das an ei»« Zeit, die weit, weit hinter uns liegt, an das Jahr 1878, als Adolf Kröner der Weimarer Versammlung zum erstenmal die Notwendigkeit darstellte, Kreis- und Ortsvereine zu gründen. Alles, was hier Herr Nitschmann jetzt zur Be gründung eines grotzen Sortimentervereinr uns gesagt hat, hat mit etwas anderen Worten, aber in demselben Sinne schon Adolf Kröner den Kollegen in Weimar gesagt, und wenn er später in kleinerem Kreise auf diese Versammlung zu sprechen kam, dann Pflegte er zu sagen: »Meine Herren, meine Worte fielen wie eine Bombe in die Versammlung. Man sagte mir nachher, als die Versammlung zu Ende war, ich würde den Börscuverein sprengen«. Nun, bekanntermaßen ist der Börsen verein nicht gesprengt worden (Zustimmung und Heiterkeit), und ich glaube auch, daß, wenn wir heute den Deutschen Sortimenter verein gründen, der Börsenverein als solcher auch nicht gesprengt werden wird. (Erneute Zustimmung.) Wir können also in dieser Beziehung ruhig sein. Bedenklicher ist ja nun die Frage: wie wird künftig die Stel lung des Verbandsvorstandes sein? Das können wir heute noch gar nicht wissen. (Sehr richtig!) Es kann gut gehen, es kann auch schief gehen. Das hängt ganz und gar von den leitenden Männern ab, die im Börsenvercinsvorstande, im Verbandsvor- stande und in der neuen Organisation an der Spitze stehen. Ja, meine Herren, es ist nun einmal so in dieser großen Zeit, in der wir leben, es ist nicht bloß im Felde oder in der Regierung, sondern es ist auch in unserm Berufe so: die Männer, die an der Spitze stehen, die müssen Bahn brechen. Und deshalb stelle ich Beden ken, die ich habe, zurück, und stimme Ihnen zu mit dem Wunsche, daß sich diese Organisation im Lauf« der Jahre so ausgestalten möge, wie Herr Nit sch mann es uns vorgeführt hat. Ich wünsche nichts sehnlicher, als daß Bedenken, die ich noch auf dem Herzen trage und die ich Ihnen hier jetzt nicht weiter vor führen will, sich als wesenlos erweisen mögen. (Bravo I) Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort? — Das ist nicht der Fall. Dann darf ich Wohl feststellen, daß Sie mit dem Referat, das Herr Nitschmann erstattet hat, in Ihrer Ge- samtheit einverstanden sind, (Allseitige lebhafte Zustimmung.) Wir kommen zu Punkt 3 der Tagesordnung: Beschlußfassung über den Namen der Organisation. Meine Herren, ich habe Ihnen schon mitgeteilt, daß iu der Vorsitzendenkonferenz wesentliche Bedenken gegen den in Aussicht genommenen Namen geäußert worden sind. Herr Dioderich hat es übernommen, darüber zu referieren. Albert Dtederich (Pirna): Meine Herren! Herr Prager hat vorhin schon angeführt, daß die Versammlung der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine, die unter Leitung des Börsenvereinsvorstandes Ende November vorigen Jahres hier in Leipzig statigefundcn hat, den Bedenken, die der Börsenvereins vorstand dort gegen den Namen »Deutsche Buchhändlergilde« äußerte, nachgegeben und mit Ausnahme des Herrn Prager einer Resolution zugcstimmt hat, daß noch eine Namensänderung vor genommen werden möchte. Die Herren, die dem vorbereitenden Ausschuß mit mir angchörten und dort zugegen waren, haben dieser Resolution auch zugestimmt, da wir die Namenwahl nicht für so gewichtig hielten, um daran die ganze Sache scheitern zu lassen. Dazu kam, daß die Bedenken des Börsenvereinsvor- standes dort in so lebhafter Weise vorgetragen wurden, daß wir selbst wirklich ängstlich wurden. (Oho!) Ich glaub«, inzwischen hat nun auch die Zeit etwas ausgeglichen, und die Bedenken werden kaum noch so erheblicher Natur sein, wie sie uns damals vorgctragen worden sind. (Bravo!) Um aber dem Börsen- vereinsvorstande und seinen Wünschen entgegenzukommen, hat ja auch schon der Ausschuß beschlossen, diesem Namen »Deutsche Buchhändlergilde« noch einen Zusatz anzufügen: »Vertretung des Deutschen Sortiments«, damit jede Verwechselung ausge schlossen ist. Der Börfenvereinsvorstand war eben der Meinung, daß der Börsenvsrein selbst durch die Wahl des Namens »Deut sche Buchhändlergilde« gewissermaßen nach außen hin etwas zurückgedrängt würde, daß nach außen hin der Anschein erweckt werden könnte, als ob nicht der Börsenverein — es ist ja ein! etwas unglücklicher Name — die Vertretung des gesamten deut schen Buchhandels wäre. Meine Herren, ich habe mich für verpflichtet gehalten, diese Bedenken hier zur Sprache zu bringen, und glaube damit meiner Verpflichtung Genüge getan zu haben. Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren Kollegen! Di« Bedenken, die von einigen Seilen gegen den Namen »Deutsche Buchhändlergilde« geäußert worden sind und die Herr Diebe- rich soeben zum Vortrag gebracht hat, können vom Ausschuß Nicht geteilt werden. Es liegt unseres Erachtens eine Ver wechselungsgefahr mit dem »Börsenverein der Deutschen Buch händler zu Leipzig« keinesfalls vor; denn die beiden Namen sind nach Klang und Art doch gänzlich verschieden. Es kommt hinzu, daß der Börsenverein als Vertretung des gesamten Buch handels besonders bei den Behörden so allgemein bekannt ist, daß eine Verwechselung mir völlig ausgeschlossen erscheint. Es könnte nun angenommen werden, daß der neue Vorstand der Deutschen Buchhändlergilde etwa versuchen könnt«, den Namen »Deutsch« Buchhändlergilde« zu mißbrauchen, um sich als Vertretung des gesamten Buchhandels hinzustellen. Wir werden aber wohl irgendwelchem Vorstande derartige Absichten nicht zutrauen dürfen. Denn «ine solche Handlung wäre eben eine unlautere. Im Verkehr mit uns Buchhändlern wird ein Zweifel niemals bestehen, ob es sich um die Buchhändlergilde oder um den Börfenverein handelt. Ebensowenig im Publikum. Es bleiben also die Behörden. Bei Eingaben an die Behörden wird aber der Vorstand der Buchhändlergilde sich immer schon in der Einleitung als Vertreter des deutschen Sortiments, des deutschen Ladenbuchhandels ausgeben, und es läge gar nicht ein mal im Interesse einer Vertretung des Sortiments, in unlauterer Weise sich nunmehr als die Vertretung des Gesamtbuchhandels hinstellen zu wollen. Der Name »Deutsche Buchhändlergilde« ist im Ausschuß von uns sehr reiflich besprochen und beraten worden. Dieser Name hat allseitige Zustimmung gefunden. Wir haben unzäh lige Zuschriften aus unserem Mitgliederkreise erhalten. Di« buch händlerische Presse hat sich mit Freuden über diesen Namen geäußert. Wir haben eigentlich nur Zustimmungen bekommen, und eine sehr große Zahl von Kollegen hat sich gerade auf diesen Namen hin als gewissermaßen einen programmatischen Namen »ns angcschlossen. (Sehr richtig! Bravo!) Unter dem Namen »Buchhändler« versteht eben kein Mensch etwas anderes als den Sortimenter und den Ladenbuchhändler, der ihm das Buch ver- kaust, einpackt und in die Hand gibt. Wenn Sie zum Beispiel einen Professor hören, der ein Buch veröffentlichen will, so sagt er: »Ich gehe zu meinem Verleger«, und wenn er ein Buch kaufen will, dann geht er zum »Buchhändler«. Und, meine Herren, der Verlag hat diese Auffassung im Publikum auch noch begünstigt; denn wir werden fast niemals finden, daß ein Ver leger bei Eintragungen, bei Unterschriften, auf seinen Visiten karten, überhaupt bei allen Gelegenheiten, wo er eine Standes bezeichnung für notwendig hält, sich anders als Verlags - buchhändler bezeichnet. (Sehr richtig! und Heiterkeit.) Der Name »Buchhändler« entspricht also der Auffassung, die man von uns allgemein im Publikum hat. Und mit dem Namen »Gilde« soll einem alten, echt deutschen Namen zu neuem Leben und An sehen verholfen werden. Ruft er in uns doch die Erinnerung wach an die Macht und Stärke der alten Kaufmanns- und Hand werkergilden einer Zeit, die für die Entwicklung deutschen Wesens und deutscher Art so hochbedeutsam gewesen ist. Der Ausschuß glaubt also, daß berechtigte Bedenken gegen die Annahme dieses Namens nicht vorliegen. Der Ausschuß ist nicht in der Lag«, ohne dem Klange und der Kraft, ohne dem Pro gramm, das in diesem Namen liegt, etwas zu nehmen, einen an dern Namen oder Namenssurrogate zu empfehlen. Der Aus schuß bittet Sie also, den Namen »Deutsche Buchhändlergilde« für die Organisation des Sortiments genehmigen zu wollen. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Bernhard Hartmann (Elberfeld): Meine Herren! Es ist ja sehr schwer, nach der Rede des Herrn Nitschmann jetzt noch zu dem Namen zu sprechen (Heiterkeit); Sie haben ihm so lebhaften Beifall gespendet, wie er am Schluffe die Bezeich nt
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