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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1916
- Sprache
- Deutsch
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,1F 146. 27. Juni 1916. Redallioniller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. In gleicher Weise legi man für Graphik und Ölgemälde eine Kartei au. und zwar wählt man auch hier wieder zweck mäßigerweise verschiedene Farben für Kunstblätter der repro duzierenden Künste, Graphik und Ölgemälde. Bei Ölgemälden empfiehlt es sich, jedem einzelnen Werk eine besondere Karte zu geben, und zwar etwa nach diesem Schema: Thonm, HanS, Engelwolke, 60x100 cm Eingang Woher fest oder in Kommission 14. 3. 15 Arnold, Dresden in Kommission .« 900.— Rückseite Ansgang An wen 16. 6. 15 Dir. Mayer, Langensalza .« I I00.— Sehr wertvoll war mir stets ein Schausensterbuch, ein Buch, in dem der Inhalt der Schaufenster jeweils notiert wird. Di« Fenster erhalten zu diesem Behufs Nummern etwa 1. 2. 3 usw., und der Eintrag lautet dann beispielsweise so: 23. 6. 14 Fenster 1 7. 7. 14 Alte Meister Holbein, Erasmus; Holbein. Familie; Holbein, Madonna; Dürer, Selbstbildnis; Dürer, Allerheiligenbild vorn gerahmte Seemanndrucke. Das erste Datum oben links ist der Tag des Einränmens, das Datum rechts oben der Tag. der dem Ausräumen des Fensters vorausgchl. Häufig kommt es. namentlich bei Damen, vor. datz ein Käufer ein Bild wünscht, das um die oder jene Zeit ausgestellt war. von dem er aber nichts mehr weiß als schwache Anhaltspunkte. Dann gibt cs meist ein Kopfzerbrechen, das in vielen Fällen aber zu nichts führt. Ein Dnrchblättcrn des Schanfenslerbuches ist bei solchen Gelegenheiten meist von Erfolg begleitet. Auch läßt sich nachträglich durch ein Vergleichen des Schaufensterbuches mit Verkaufs- und Kassenbuch oder der Kassenblockzettel leicht fest- stellen, ob und inwieweit das Schaufenster Erfolg gehabt hat. Anschließend an das Schaufensterbuch empfiehlt es sich, auch einen Schausensterkalender anzulegen, der alle regelmäßig wieder kehrenden Gedenktage oder sonstige für Sonderfenster in Betracht kommende Anlässe verzeichnet, wie Kaisers Geburtstag. Jagd, Konfirmation, Hochgebirge usw. Noch ein Wort sei mir über den oben erwähnten Briefkasten gestattet. Dieser Kasten kann zu einem sehr wichtigen Bestand teil des Geschäfts werden. Er kann ferner noch aufnehmcn: Be suchskarten von bestimmten Persönlichkeiten, die irgendwie für das Geschäft von Wichtigkeit sind, rasch hingeworfene Notizen über Wahrnehmungen oder Bemerkungen von Kunden, sodann habe ich ihn in einer Eigenschaft als Fragekasten erprobt, wo er ausge zeichnete Dienste leistet«. Die geweckteren, am Geschäft innerlich teilnehmenden Angestellten kommen dem Chef oft mit an sich sehr berechtigten Fragen, die dieser nicht sofort oder wenigstens sofort nicht in der gewünschten Ausführlichkeit beantworten kann. Hier empfahl ich immer, daß der Fragesteller seine Frage kurz und bündig auf einen Zettel schreibe und in den Kasten werfe. Mitt wochs und Sonnabends wurden dann alle Leute gerufen, da mit alle die Beantwortungen der Fragen und die sich daran ge knüpften Erörterungen hören konnten. Eine besondere Stellung nimmt die allgemeine Kartei ein. Die allgemeine Kartei nimmt alles an Notizen auf. was für das Geschäft irgendwie von Wert ist, und läßt sich mit der Zeit zu einer außerordentlich wertvollen Fundgrube von allem für den Geschäftsbetrieb Wissenswerten ausgestalten. Sie enthält nach Schlagworten geordnet: Bezugsquellen. Kllnstleradresscn, wich tige Adressen reicher Leute, wichtige Reichsgerichtsentscheidungcn, persönliche Notizen über Künstler, kunstgcschichtlich« Notizen, Re zepte über Reinigen usw. von Rahmen. Stichen und Ölgemälden n. s. f.. kurz alles, was für das Geschäft irgendwie von Werl sein kann. Ein sehr wichtiges Betriebsmittel stellen die Kataloge bar. Ta wir im Kunsthandel noch keine Bibliographie, wie sie der Buchhandel hat. besitzen, sind wir auf die Einzelkataloge der Verleger angewiesen. Diese müssen deshalb in peinlichster Ord nung ausbewahrt werden, und es muß ein Handexemplar vor handen sein, das nicht durch Hcraussckmeiden der Blätter unvollständig geworden ist. Es empfiehlt sich vielmehr, die wichtigeren Kataloge zu bennmmcrn, sie einbinden zu lassen und eine Regislerkartei für sic anzulcgcn. Von allen wich tigeren Verlegern sollten Kataloge in mehrfacher Anzahl vor handen sein, so datz man nie in Versuchung kommt, das eigene Handexemplar zu zerschneiden oder zu verleihen. Voraussetzung für eine wirklich ersprießliche Verwirklichung derartiger Organisationsgedanken ist. daß jeder Angestellte von der Zweckmäßigkeit und dem Wert einer solchen Organisation überzeugt ist und sich mit Willen in sie einfügt, daß weiter der Bestand an Mitarbeitern nicht zu häufig wechselt, denn es dauert immer eine geraume Weile, bis ein Neuling ganz in das Gefüge der Organisation hineingewachsen ist und sie nicht mehr als Zwang, sondern als Selbstverständlichkeit, als Wohltat empfindet, und schließlich, daß nichts halb gemacht wird. Was einmal be gonnen ist, mutz durchgeführt werden, denn Stück- und Flickwerk hält mehr auf, als es irgendwie nützen könnte. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll und unersetzlich eine klug ange legte und straff durchgeführte Organisation ist. Sie ist ein starkes Gerüst, das alles trägt. Weit entfernt davon, zu glauben, mit diesen Darlegungen etwas annähernd Vollständiges geboten zu haben, wollte ich als alter Kunsthändler lediglich eine Anregung geben, die gerade jetzt am ehesten verwirklicht werden kann. Sehr wichtig ist z. B. auch die Kontrolle über das Lager an fertigen Rahmen und an Rah menleisten. die in ähnlicher Weise durchgefllhrt werden kann wie die von mir vorgeschlagene Kontrolle über das Lager an Kunst blättern. Weniger günstige Erfahrungen habe ich dagegen mit der hin und wieder von mir beobachteten Übung gemacht, über die Umsätze der einzelnen Verkäufer eine monatliche Statistik mit und ohne Tantieme aufzustellen. Dies führt nur allzuhäufig zu einem Wettlauf, wobei noch lange nicht immer der bessere Ver käufer gewinnt, sondern meist der. der die stärksten Ellbogen hat und der nicht nur seinen Kollegen beiseite drückt, sondern in sehr vielen Fällen auch dem Geschäft die Kunden vertreibt; doch läßt sich darüber streiten, und es gehört auch eigentlich nicht mehr hierher. Die Hauptsache ist und bleibt, daß der organisatorische Ge danke. der organisatorische Geist sich mehr und mehr auch jener Geschäftsbetriebe bemächtigt, die sich bisher mehr oder weniger vor ihm verschlossen. Der Weltkrieg hat uns gelehrt, was Orga nisation ist und was sie vermag. Es liegt nun an den einzelnen, sich den im Feuer erprobten Organisationsgedanken zunutze zu machen. Kleine Mitteilungen. Verein der öfterr.-Ungar. Buchhändler. - Am 24. Juni fand in Wien im Saale der Handels- und Gcwerbekammer die H a n p t v e r - s a m m l n n g des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler statt, in der Herr Kommerzialrat Hofbuchhändler Wilhelm Müller zum Vorsitzenden, Herr Franz Deutickc zum Schrift führer, Herr Oskar Ritter von Holder zum Schatzmeister gewählt wurden. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung war die A b s ch a f f n n g d e s K n n d c n r a b a t t e s bei Verkauf von Büchern, Musikalien und Knnstartikeln an das Publikum. Dieser Antrag des Vorstandes fand den lebhaftesten Beifall der Versammlung. Mehrere Redner wiesen darauf hin, daß trotz der allgemeinen großen Preis steigerung ans allen Gebieten der Buchhandel seine Preise nicht erhöht
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