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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1916
- Sprache
- Deutsch
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Redaktioneller Teil. >/ 139, 19. Juni 191«. gesetzt entwickelt, und wir, die Buchhändler, sind in gewissem Sinne die Hüter des Intellekts; wir haben diese Aufgabe, den eigentlichen Fortschritt, das, was den Fortschritt der Kultur Hervorrust, zu hüten, zu bewahren und möglichst rasch der Mensch heit zugänglich zu machen. <Bravo!> Ich möchte daher bitten, daß sämtliche Buchhändler, nicht nur die Verleger, sich für die Deutsche Bücherei als Schöpfung des deutschen Buchhandels auch insofern interessieren, als sie, soweit sie diesem Tempel keine konkreten Gaben bringen können, durch ihre Mitarbeit das Unternehmen fördern. Und hier wende ich mich auch an die Herren Sortimentsbuchhändler. Wir beabsichtigen, eine Gesellschast der Freunde der Deutschen Bücherei ins Leben zu rufen. Nur wegen der schrecklichen Kriegszeit ist dies noch nicht geschehen. Aber wir können nicht so lange warten, bis der Krieg vorüber sein wird; es wird notwendig sein, diese Gesellschast, die im wesentlichen werbend für die Deutsche Bücherei wirken soll, ins Leben treten zu lassen. Es werden darüber binnen kurzem Statuten ausgegeben werden, und der Gedanke, den wir dabei haben, ist der, daß wir die Mitglieder einteilen in Stifter, das heißt solch?, die größere Beträge oder ganze Kollektionen, ganze Reihen ihres Verlages, in der Deutschen Bücherei niederlegen, ferner solche Mitglieder, die entweder einen Jahresbeitrag in bar entrichten oder ihre laufenden Publikationen der Bücherei stiften, und endlich solche, die bereit sind, tatkräftig für die Deutsche Bücherei einzutreten, indem sie für die Gesellschaft der Freunde der Bücherei werbend tätig sind, bei Bibliophilen, Gelehrten und anderen Gesell schaften aller Art, Vereinen, Verwaltungen, Behörden usw. um Jahresbeiträge bitten. Wir brauchen nämlich für diese enorme Schöpfung in der nächsten Zeit ohne Zweifel mehr Geld, als Stadt und Staat zur Verfügung stellen können, und zwar des halb, weil einige Aufgaben, die unbedingt gelöst werden müssen, innerhalb der gegebenen finanziellen Grenzen nicht ohne weiteres gelöst werden können. Zu diesen Ausgaben gehört vor allen Dingen ein Sachkatalog, ein systematischer Katalog, der die ganze Reihe der vorhandenen literarischen Erscheinungen systematisch Nachweisen soll. Dieser Katalog wird nach Ansicht der Bibliothekare einen ziemlich erheblichen Betrag erfordern, macht aber das Instrument der Deutschen Bücherei erst wirklich brauchbar. Um nun die erforderlichen Mittel zu bekommen, ist es wünschenswert, daß eine Gesellschast entstehe, die dem Institut jährliche Beiträge in genügender Höhe zuführt. Ferner haben wir noch eine Menge Ankäufe für die Bücherei zu machen, die weiter zurückliegen, z. B. Unternehmungen, die im Jahre 1913 schon zur Hälste erschienen waren und nur fort gesetzt worden sind. Die Bücherei wird auch wahrscheinlich in späterer Zeit, wenn die Zahl ihrer Nummern sich aus viele Hunderttausende belausen wird, erhebliche Zuschüsse nötig haben. Inwieweit die Bundesstaaten uns mit Beiträgen unterstützen werden, läßt sich noch nicht übersehen. Wir müssen daher alles tun, um den ungeheuren finanziellen Appetit der Bücherei zu stillen, und deshalb wollen wir heute schon die Herren Sortimenter bitten, die Werbeschriften, die wir für die Deutsche Bücherei Her stellen wollen, sobald sie der Einweihung nahe ist, zu verteilen, ihre Kunden, soweit sie dazu geeignet sind, als Mitglieder für die Gesellschast zu gewinnen, die Beiträge einzukassieren und nachher an die Bücherei abzusühren, kurz der Deutschen Bücherei diejenige Unterstützung zu leihen, deren sie als Institut auch von seiten des Sortimentsbuchhandels bedarf. Ich würde mich sehr freuen, wenn es uns gelänge, diejenige Zahl von Mitgliedern, die wir zunächst für nötig erachten, innerhalb Jahresfrist zu gewinnen, damit im nächsten Jahr ein namhafter Zuschuß für die außergewöhnlichen Ausgaben vor handen ist, die der Deutschen Bücherei gestellt sind. <Lebhastes Bravo.) Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Wünscht jemand das Wort hierzu? — Das ge schieht nicht. Dann kommen wir zum nächsten Punkt unserer Tagesordnung: Antrag des Ehrenausschusses des Börsenvereins, das Bildnis von vr. Eduard Brockhaus im Buchhändler haus aufzustellen. Meine Herren, es besteht, wie Ihnen bekannt ist, eine sogenannte Bildnisordnung. Nach dieser ist versahren worden. In der letzten Hauptversammlung ist der Ehrenausschuß eingesetzt worden. Dieser hat getagt und hat einstimmig beschlossen, den Antrag an die Hauptversammlung zu bringen, das Bildnis von Eduard Brockhaus im Buchhändlersaale aufzuhängen. Zu diskutieren ist über diesen Antrag nicht; er muß ohne Diskussion zur Beschlußfassung gestellt werden. Meine Herren, wer von Ihnen ist gegen den Antrag des Ehrenausschusses? — Ich stelle fest, daß der Antrag ein stimmig angenommen ist. Meine Herren, Herr Albert Brockhaus ist leider nicht in unserer Mitte; er mußte verreisen und hat mir einen Brief geschrieben, in welchem er unter anderem folgendes mitteilt: Besonders bedauere ich, der hohen Ehrung meines Vaters nicht persönlich beiwohnen zu können; aber es drängt mich, dem Vorstand und der Hauptversammlung zunächst in aller Bescheidenheit meinen eigenen wie den herzlichsten Dank meines Bruders Fritz und meines Sohnes Hans auszusprechen. Drei Generationen meiner Firma, Friedrich Arnold, Heinrich und vr. Eduard, sind nun in der Ehrengalerie des deutschen Buchhandels vertreten als Repräsentanten je einer bedeutungsvollen Periode des Börsenvereins. Kröner, Parey und vr. Eduard Brockhaus zusammen sind für uns Nachlebende und Nachwirkende das Symbol der mächtigen Reformbewegung von 1878 bis 1889, der es gelungen ist, den vorbildlichen deutschen Sortimenterstand, den uns das feindliche wie das neutrale Ausland mit Recht neidet, in seiner Existenz bis heute zu schützen. Mögen in aller Zukunft sich kenntnisreiche, charaktervolle Männer finden, die, wie jene drei, bei immer wieder nötig werdenden neuen Reformbewegungen in erster Linie die Erhaltung eines arbeitssreudigen, idealen, aber auch wirtschaftlich immer mehr erstarkenden Sorti ments anstreben! (Lebhaftes Bravo.) Meine Herren, wir gehen über znm folgenden Punkt unserer Tagesordnung: Antrag des Vorstandes, einer um den Börsenverein und den deutschen Buchhandel verdienten Persönlichkeit die Ehrenmitgliedschaft des Vereins zu verleihen. Meine Herren, bei den sehr eingehenden Beratungen, die der Börjenverein mit der Königlich Sächsischen Staats- rcgterung gehabt hat, sind eine Anzahl Männer in den Vordergrund getreten. Es sind das in erster Linie der Herr Minister des Innern, Graf Vitzthum, der Minister der Finanzen, Herr von Seydewitz, und der Kultusminister, Herr vr. Beck, außerdem die Ministerialdirektoren aus den betreffenden Ministerien: Exzellenz Roscher aus dem Ministerium des Innern, Herr Ministerial direktor Schmaltz aus dem Kultusministerium und Exzellenz vr. Schroeder aus dem Finanzministerium. Meine Herren, aus diesen Männern ganz besonders hervorgetreten ist der Ministerialdirektor im Finanzministerium Exzellenz vr. Schroeder. Er ist von der Sächsischen Staatsregierung in den Verwaltnngsrat und in den Geschäftssührenden Ausschuß der Deutschen Bücherei entsandt worden, und in dieser seiner Tätigkeit hat Exzellenz vr. Schroeder weit über seine Pflicht hinaus mit warmem Herzen immer die Interessen der Deutschen Bücherei zu vertreten gewußt. Meine Herren, es sind — ich darf es so nennen — Freundschaftsbande, die uns mit Exzellenz vr. Schroeder verknüpfen. Der Börsenverein ist nicht in der Lage, Titel und Orden zu vergeben. Könnte er das, so wäre der schönste Titel und der höchste Orden für Exzellenz vr. Schroeder nicht ausreichend. Aber eine Ehrung kann er erweisen, eine Ehrung, 772
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