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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 138, 17. Juni 1S16. der -SriegswirtschaftLstelle sllr das Deutsche Zeitungsgewerbe-- über tragen und ihr zu diesem Zwecke eine besondere Abteilung angegliedert, in welcher der gesamte Verlag von Zeitschriften, Büchern und Musi kalien vereinigt werden soll. Die entsprechenden Bestimmungen werden in Kürze bekannt ge macht. Bei ihrer Abfassung sind Vertreter der einschlägigen Berufe befragt und die Wünsche und Bedürfnisse der Verleger berücksichtigt worden. Es ist zu erwarten, daß, ähnlich wie beim Zeitungsgewerbe, infolge dieser behördliche» Maßnahmen eine gewisse Beruhigung aus dem Papier»,arkte eintreten wird, die übermäßigen und unnötigen Decknngskäufe aushören und die Papierpreisc nicht mehr weiter in der bisherige» ungesunden und ungerechtfertigten Weise in die Höhe gehen werden. Deutsche Korschuugsarbeit im besetzte» Pole». — Aus Posen wird der »Tägl. Rundschau- geschrieben: Nachdem sich in den eroberten westrussischen Provinzen neben der Kommission sllr Landeskunde eine dem Generalgouvernement gleichfalls angegliedcrte Organisation für deutsche Geschichtsforschung gebildet hatte, wnrde alsbald die wissen schaftliche Durchforschung der öffentlichen und privaten polnischen Sammlungen nach geschichtlich irgendwie wertvollen Urkunden mit großem Eifer betrieben. Deutsche wissenschaftliche Gründlichkeit hat nun in verhältnismäßig kürzer Zeit überaus wichtige Ergebnisse zu verzeichnen. Es wurden Quellen der Forschung erschlossen, an die in wissenschaftlichen Kreisen schon seit Jahrzehnten niemand mehr gedacht hat. Vor allem für die Geschichte der Provinzen Posen, Schlesien, Ost- und Westpreußen sind Tausende neu entdeckter Urkunden von größter Bedeutung, um so mehr, als es sich um eine wichtige Periode der Geschichte Preußens, die der ersten deutschen Herrschaft in dem >m jetzigen Weltkrieg wieder befreiten Lande — 1793 bis 1898 —, handelt. Der bedeutsame wissenschaftliche Erfolg ist in erster Linie dem um die Geschichtsforschung des deutsche» Ostens hochverdienten früheren Posener Geheimen Archivrat Professor Or. Warschauer z» verdanken, der viele Jahre lang als Dozent für Landcsgeschichte an der Posener Akademie wirkte, mit der polnischen Geschichte sbei völliger Beherrschung der polnischen Sprache) hervorragend vertraut ist und vor etwa Jahresfrist zum Direktor des Archivs in Warschau ernannt wurde, nachdem er seit 1912 kommissarischer Direktor des Staats archivs in Danzig gewesen war. Er ist der persönliche Berater des Generalgouverncurs bei der Aufgabe, die öffentlichen Archive ent sprechend dem Artikel SS der Haager Landkriegsordnung z» schützen. Wie verlautet, sollen die überraschenden Forschungsergebnisse demnächst veröffentlicht werden. Post. — Der Nachnahmedienst im Verkehr mit den deutschen Post anstalten in China wird vorübergehend eingestellt. Wie Deutschland die kleineren Völker knechtet. — Aus Warschau wird gemeldet: »Die deutschen Okknpationsbchörde» haben die Wieder eröffnung des in, Jahre 1997 durch die russische Negierung geschlos senen polnischen Schulvereins zugelasscn. Der wieder ins Leben tre tenden Institution wurde nun gestattet, überall in Polen Zweignieder lassungen, Elementar-, Mittel- und höhere Schulen, Bibliotheken usw. zu gründen und zu unterstützen, desgleichen Vorträge und Vorlesungen zu veranstalten und pädagogische und wissenschaftliche Zeitschriften hcr- auszngeben.« PersiMalnüchrlAe». Gefallen: nach einer erst jetzt eingegangeuen amtlichen Nachricht im Mai 1915 bei den Durchbruchskämpsen in Galizien Herr NudolfKlehr, Landsturmmann in einem k. k. österreichischen Infanterie-Regi ment. Die Firma Hermann Steinmetz in Elberfeld verliert in ihm einen treuen, von den Idealen seines Berufes erfüllten Mitarbeiter, der mit unermüdlicher Arbeitskraft seinen Ob liegenheiten nachkam. Sprechsaal. Zur Frage der deutschen Valuta. Vom Verlag Fr. Reinhardt, Basel, bezog ich verschiedene Werke im Nettobeträge von Fr. 25.85. Beim Auszeichnen stellte ich fest, das; laut gedruckter Faktur dieselben Werke in Deutschland ^ 20.75 netto R L -crm ,. t ) i > pzg. Adresse kosteten; ich hätte also, wenn ich die Bücher von einem Barsortiment oder vom Leipziger Auslieferungslager des Verlags bezogen hatte, ca. Fr. 5.50 oder über 20 A> gespart, denn die Mark kostet z. Zt. 97 bis 98 Cts. in der Schweiz. Ich richtete deshalb an den Verlag eine Karte, auf der ich in höflicher Weise auf den Preisunterschied aufmerk sam machte und bat, mir zu gestatten, den Betrag in Markwährung zu zahlen oder die Sendung »bedingt« zu notieren, damit ich die Bücher von einem Barsortiment beziehen könne. Herr Reinhardt antwortet mir darauf in schroffer Weise: er habe »nicht gedacht, das; es möglich wäre, datz ein Schweizer Sortimenter den Tiefstand der deutschen Valuta benutzen könnte, um den schweize rischen Verleger zu schädigen«. Er könne dazu die Hand nicht bieten, werde sich vielmehr der »Bewegung des Deutschen Verlegervereins« anschließen und seine Bücherpreise für Deutschland mit sofortiger Wir kung um 20 °/o erhöhen. Sollte ich aber den Versuch machen, ihn »durch Bezug der Bücher aus Deutschland zu schädigen«, so würde er mir seinen Verlag »überhaupt nicht mehr ausliefern«. Er »finde es stark, daß ein Schweizer Sortimenter nicht nur seinen regulären ^ Rabatt, sondern auch noch die Valuta-Differenz in die Tasche stecken« wolle, und er würde mir, solange ich nicht meinen »Fehltritt einsähe« und ihm eine »befriedigende Erklärung« gäbe, nur noch unter Nach nahme liefern. Mit der »Bewegung des Deutschen Verlegervereins« meint Herr Reinhardt wahrscheinlich das Rundschreiben der Schweizer Verleger Francke-Bern, Helbing L Lichtenhahu-Basel und Huber K Co.-Frauen- felü vom 8. Mai d. I., in dem diese Verleger einen Kursaufschlag von 15 "/<, auf den Markpreis ihrer Vcrlagsartikel anzeigcn. Wenn Herr Reinhardt sich diesen Firmen anschließt, so handelt er nur klug und weise, aber solange das nicht geschehen, muß er schon gestatten, daß sich der Sortimenter seiner Haut wehrt und da einkauft, wo er die Werke am billigsten bekommt. Wie Herr N. dazu kommt, mir vorzu- werfen, ich wolle ihn schädigen, ist mir unverständlich. Ich sträube mich nur, für seine Bücher mehr zu bezahlen, als jeder in Deutschland wohnende Sortimenter. Meine diesbezügl. Karte an ihn ist, wie ich ausdrücklich feststellen will, abgegangen, bevor das Rundschreiben der Herren Francke und Genossen versandt wurde. Zweck dieser Veröffentlichung ist, die Art und Weise festzunageln, mit der die Firma Reinhardt über einen Sortimenter die Sperre ver hängen will, wenn er nicht seinen »Fehltritt einsieht» und pater peeeavi sagt. Bis heute, 3 Wochen nach entstandener Differenz, liegt noch keine Anzeige der Firma Reinhardt über einen Kursaufschlag für ihr Verlagswerke vor, wohl aber hat sie sogar die Barsortimente ver pflichtet, mir ihre Bücher nicht zu liefern! Davos-Platz. A. Höber. Erwiderung. Herr Höber ist mehr als naiv. Schon seine Karte mit der eigen tümlichen Zumutung bewies das. Ich nehme es ihm deshalb auch nicht übel, wenn es ihm unverständlich bleibt, wie er mich mit seinem Vor gehen schädigen würde. Es müßte ihm sonst klar sein, daß ich als Schweizer Firma das Papier, die Setzer und Drucker, die An gestellten, die Miete und Steuern in Franken bezahlen muß. Wür den es alle Schweizer Kollegen so machen, wie Herr Höber es möchte, so müßte ich meine Verlagstätigkeit einstellen, denn zu den enorm gestiegenen Herstellungskosten hätte ich noch auf die ganze Einnahme einen Kursverlust von 25 o/«, zu tragen. Wegen des gegenwärtigen anormalen Standes der Valuta war der Schweizerische Buchhändlerverein genötigt, seine Mitglieder zu ver anlassen, ihren Kunden auf Bücher deutschen Ursprungs 20—25 "/» Kursvergütung einzurüumen, während auf Schweizer Bücher keine Vergütung gewährt werden darf. In meinem Falle möchte Herr Höber die V a l n t a d i f f e r e n z v o n 25 °/o und dazu meinen üblichen Rabatt von 30—40 ein streichen. Mich gegen diese Brandschatzung zu mehren, ist mein gutes Recht. Wenn ich die Bücherpreise noch nicht erhöht habe, so geschah es, weil es mir widerstrebte, eine einseitige Belastung (für Deutschland) vorzunehmen und denjenigen Leuten die geistige Speise zu verteuern, die ohnehin schon für des Leibes Nahrung so viel mehr zu bezahlen haben. Außerdem machte sich inzwischen die oben geschilderte Be wegung unter den schweizerischen Verlegern bemerkbar, die eine ein heitliche Regelung wünschte. Aus kollegialen Rücksichten habe ich deshalb zugewartet und einstweilen die Auslieferung durch die Bar sortimente gesperrt. Mein Leipziger Kommissionär hat Schweizer Bestellungen nie ausgeführt, auch vor dem Kriege nicht, sondern, soweit solche überhaupt eintrafen, an mich zur Erledigung über wiesen. Basel, 14. Juni 1916. Friedrich Reinhardt. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS).
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