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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1916
- Strukturtyp
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- 1916-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1916
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- Deutsch
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^ 131, 8, Juni 1816. Redaktioneller Teil. s. d. Dlschn, »echh»»d-I. Die ^ nach Abhaltung des Schlußtermins beendigten Kon kursverfahren betrafen 2 regelrechte Sortimentsbuchhandlungen und 2 Verlagsbuchhandlungen; nachstehende Tabelle gibt über die hauptsächlichen Zahlen Auskunft: Geschäfts b ^ ch S-S Regelrechtes Sortiment in ein. größeren Mittelstadt 10 953.19 4 126.97 58.21 27 967.03 24.2 k 21000.— Regelrechtes Sortiment einer Groß stadt 6717.92 2161.18 228Ü04 20 256.70 11.18k 18 000.— Verlag in einer Groß sradt,verbünd mit Versand buchhandlung etwa 1427.52 - 186.89 36 695.49 - 35000.— Verlag in einer Mittel stadt. verb m. Neisebuch- handlung 82 211.SS 8978.53 2S87.S4 135 103.22 1SK 115 ovo.- Die beiden mangels Masse eingestellten Konkursverfahren betrafen ein Antiquariat, verbunden mit Versteigerungs-Anstalt in einerGroßstadt, und eineBuchdruckerei, verbunden mit geringem Verlag, ebenfalls in einer Großstadt. Bei letzterem standen der kläglichen Teilungsmasse von 41.55 neben Massekosten in Höhe von 426.10 Schulden von insgesamt 8600.58 gegenüber, fodaß das Verfahren nicht durchgesührt werden konnte, da durch die Teilungsmasse ja nur 9,7 7» der Massekosten gedeckt wer den konnten. Die 6 zum Abschluß gekommenen Konkursverfahren be trafen 4 natürliche Personen (darunter 1 Nachlaß) und 2 Gesell schaften mit beschränkter Haftung. Als Gründungsjahre bzw. Übergangsjahre an den letzten Besitzer waren 5 festzusteilen: 1887 - 1898 - 1907 - 1912 — 1914. Sämtliche 6 Geschäfte waren der buchhändlerischen Organisation angcschlosscn gewesen und im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels verzeichnet; ihren Wohnsitz hatten sie in Beuthen (Ober-Schlesien) — Coln a. Rh. — Gelsenkirchen — Gera — Halle a. S. — Leipzig. Schön Ternsche. Von Vizefeldwebel Ahlschier, im Felde. In Musik gesetzt von Bootsoffizier Spielhagen, im Felde. (Vgl. Nr. 127.) Schön Temsche liegt im Sonnenschein, Die Vöglein musizieren; Ihr Morgenlied klingt hell und rein, Ein Zwitschern, Jubilieren Schallt durch die grünen Buchen hin, Als wenn schon Frieden wäre; Und aus dem sorgenvollen Sinn Weicht nun des Winters Schwere. Schön Temsche liegt im Fliederduft, Narzissen blühn und Nosen; Und in der lauen Friihlingsluft Viel Schmetterlinge kosen. Am Scheldeufer einsam steht Ein Landsturmmann auf Posten, Und während sein Gewehr er lädt, Blickt sinnend er nach Osten. O Heimat, teure Heimat mein, Wie lang bin ich Dir ferne! Ich denke Dein beim Friihrotschein Und nächtlich, wenn die Sterne Erglänzen an dem Firmament. Wann heißt es: »Waffen nieder«, Wann kehrt zurück das Regiment, Wann sehe ich dich wieder? Schön Temsche liegt im Sonnenschein, Von fern Geschütze krachen, Die tausendfach Verderben spei'n, Und aus dem Frühling machen Ein grausig, schaurig Kriegsgedröhn. Und Sterben, Sterben, Sterben Hallt's aus den Tälern. Von den Höh n: Ja, Sterben und Verderben! Schön Temsche liegt im Abendrot, Die Nachtigallen schlagen; Ihr Lied klingt nicht von Not und Tod, Hell in die Lüfte tragen Sie ihres Schöpfers Lobgesang: »Frühling ist jetzt auf Erden!« Und jauchzend mischt sich in den Klang: »Es muß auch Frieden werden!« Mine Mitteilungen. Ein Protest. Man wird der Redaktion des Börsenblattes das Zeugnis nicht versagen können, daß sie nach Möglichkeit bemüht ge wesen ist, die vielfach aus dem Kriege sich ergebenden Schwierig keiten im Verkehr zwischen den neutralen Ländern und Deutschland sachlich und ohne Beimischung nationalistischer Gesichtspunkte zu be handeln. Maßgebend für diese Stellungnahme war die Erwägung, daß der Buchhandel bei aller Bodenständigkeit doch eine Gemeinschaft höherer Art darstellt, deren Aufgaben über die nationalen Grenzen hinausgehen, auch wenn er als erstes und wesentliches Ziel die Förderung der Interessen seines Volkes und Landes anerkennt. Nicht weniger aber hatte daran die Erkenntnis der schwierigen Lage teil, wie sie sich aus dem Bestreben der Alliierten ergab, die Neu tralen zu sich herüberzuzivhen und in Wort und Schrift Stimmung gegen Deutschland zu machen. In einem erbitterten Feldzüge gegen alles, was deutsch ist, in dem Lüge und Verleumdung üppig ins Kraut schossen, hat man uns im neutralen Auslande zu verdächtigen gesucht, und da die Gegner mit diesen Waffen vertrauter sind und von langer Hand ihr Werk vorbereitet hatten, so konnte es nicht ausblciben, daß ihnen ihr Plan, Deutschland als den Schuldigen in diesem Kriege hinzustellen, zum Teil geglückt ist. Wenigstens in den ersten Monaten nach Kriegsausbruch. Heute, wo inzwischen die Beweise für die .Hinneigung Belgiens zur Entente schon vor dem Kriege erbracht sind, dürfen wir hoffen, daß eine gerechtere Beurteilung, besonders in den kleineren germanischen Staaten, Platz gegriffen hat. Daß sie in stärkerem Maße von dem Schicksal Belgiens berührt worden sind, ist gleichfalls das Werk unserer Feinde, die sich nicht genug tun konnten in der Betonung des deut schen Militarismus als des gefährlichsten Gegners ihrer staatlichen Freiheit und Selbständigkeit. Dieses Schreckgespenst hat man be sonders Holland in lebhaften Farben geschildert, das, hervorgegangen aus dem germanischen Mutterschoßc, in schweren Kämpfen sich seine Unabhängigkeit erstritten hat und deshalb um so eifersüchtiger darüber wacht. Die der holländischen Denkweise eigene Nüchternheit und Beöachtsamkeit hätten zwar zu der Einsicht führen müssen, daß Deutschland gar nicht daran denkt, die Selbständigkeit Hollands an- zutastcn, da ein freundlich gesinnter Nachbar ihm doch weit mehr zu bieten hat, als ein feindlicher Bundesstaat. Aber das Mißtrauen gegen Deutschland ist auch heute noch wach, und es muß, ohne daß wir Holland nachlanfen, unsere Aufgabe nach dem Kriege sein, es zu überzeugen, daß seine Befürchtungen unbegründet sind und mir keinen anderen Wunsch haben, als in Frieden und Freundschaft mit ihm zu verkehren. Diese Stellungnahme ist uns wesentlich dadurch erleichtert wor den, daß über die holländische Neutralität nur ein Stimme des Lobes herrscht, obwohl auch Holland durch den Krieg schwere Opfer anferlegt worden sind. Man braucht nur an die Bereitstellung der Armee, den Ausbau der Befestigungen Seelands, die Unterbindung seines überseeischen Handels, die Verpflegung der Hunderttausendc flüchtiger Belgier usw. zu denken, um sich einen Begriff davon zu machen, daß der Krieg auch in materieller Beziehung nicht spurlos an Holland vorübcrgegangen ist. Weniger befriedigend fällt aller dings die Beantwortung der Frage aus, ob es mit der Unparteilich keit gleich gut bestellt ist wie um die Neutralität. Hier wird man sich des Eindrucks nicht erwehren können, daß vielfach starke Sym pathien für Frankreich und England einer gerechten Würdigung Deutschlands hindernd im Wege stehen. Über diese unterschiedliche 723
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