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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erläuterungen zum Abschluß der Jahres-Rechnung 1915. (Vgl. Nr. Ilv.i Seit vielen Jahren besteht beim Börsenverein der Brauch, Latz dem Abschluß der Jahresrechnung und dem Voranschlag sei tens des ersten Schatzmeisters jeweils Erläuterungen beigegeben werden. Ohne diese würde es den einzelnen Herren des Vor standes wie des Rechnungsausschusses Wohl fast unmöglich sein, sich aus den vielen Punkten und Zahlen des Abschlusses und des Voranschlages, die naturgemäß oftmals nur zusammensassend wiedergegeben loerdcn können, ein richtiges Bild von der je weiligen wirtschaftlichen Lage des Börsenvereins machen zu können. Und so sind denn im Laufe der Jahre diese Erläute rungen bei dem ständig komplizierter und umfangreicher wer denden Rechnungswert des Börsenverein? geradezu zu einer Not wendigkeit geworden. An Hand derselben, verbunden mit münd lichen Aufklärungen, ist es sonach wesentlich leichter, in eine Prü fung des Abschlusses bzw. des Voranschlags einzutreten. In dem jetzt vorliegenden Abschlüsse über das Kriegsjahr 1915 Weichen nun die tatsächlichen Ergebnisse von dem Voran schlag für 1915 z. T. wesentlich ab. Deshalb lag dem Vorstand der Wunsch nahe, auch einmal der Gesamtheit der Mitglieder des Börsenvereins nähere Einblicke in das Rechnungswerk zu! geben. Auch der Voranschlag für 1916 weist infolge des über-! gangs der gesamten buchhändlerischen Bibliographie auf den ! Börsenverein ei» verändertes Gesicht auf, sodatz es dem Vorstand auch hier angezeigt erschien, die dazugehörigen Bemerkungen im Börsenblatt mit zu veröffentlichen. Leipzig, den 11. Mai 1916. Curt Fernau, Erster Schatzmeister. Mit großem Interesse dürfte wohl allseitig dem Erscheinen des Jahresabschlusses des Börsenvereins für 1915 entgegen gesehen werden, ein noch größeres Interesse wird aber bei den Herren des Vorstandes, sowie des Rechnungsausschusses vor herrschen, weil diese den Voranschlag für 1915 kritisch mit durch- gesehc» und schließlich gutgeheißen hatten. Große Genug tuung aber wird jeder bei der Durchsicht des vorliegenden Ab schlusses empfinden. Denn er umfaßt kein gewöhnliches Jahr wie sonst, sondern ein volles Kriegsjahr, einen Zeitabschnitt also, für dessen Einschätzung keinerlei Erfahrung von früher, ja kaum ein ungefährer Anhalt dafür vorhanden war, wie sich die finanzielle Lage des Börsenvereins gestalten würde; es fei denn, man betrachtete die fünf zurückliegenden Kriegsmonate des Jahres 1914 als solchen. Und das war denn auch mit gewissen Einschränkungen geschehen und Wohl auch mit Recht, denn diese fünf Monate waren infolge der bei Ausbruch des Krieges allgemein herrschenden Kopflosigkeit die denkbar un günstigsten; betrug doch die Anzeigen-Einnahme aus dem Börsen blatt während dieser Zeit 103 329.— weniger als in dem gleichen Zeitraum von 1913, weshalb der Voranschlag für 1915 allgemein entsprechend niedrig abgefaßt wurde. Es war zu hoffen, daß das tatsächliche Ergebnis besser ausfallcn werde, doch dürfte schwerlich jemand vermutet haben, daß sich ei» Reingewinn von fast 39 000.— ergeben würde, wie ihn der Abschluß zeigt; ein Reingewinn, bei dem man schon auf finanziell gute Friedensjahre zurückgreifen muß, um ihn wie- derzusinden. Der Voranschlag ergab nur ../k 6473.—, sodaß ein Mehr von über ./k 32 000 vorhanden ist. Allerdings sind größere Ausgaben, wie etwa für Hausaus besserungen, vorläufig zurückgestellt worden; auch sonst wurde nach Möglichkeit gespart, vielleicht sogar manchmal übervorsichtig; des halb ist das Ergebnis so erfreulich, zumal in der gegenwärtigen Kriegszeit, erfreulich nach mancherlei Richtungen. Einmal des halb, weil es erzielt werden konnte, ohne daß der Börsenverein genötig war, seine soziale Fürsorge einzuschränken; er hat fast ^/k 30 000.— an Unterstützungen und Beiträgen ausgegeben, und ferner, weil es den Beweis dafür erbringt, daß die Politik des Börsenvereins auch in äußerst kritischen Zeiten auf gesunden Grundlagen ruht. Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Börsenverein vor Ausbruch des Krieges sich tatsächlich in einer ungewöhnlich ungünstigen wirtschaftlichen Lage befand. Die beiden Neubauten waren knapp durchgeführt und hatten weit über 400 000.— erfordert, denen nur die Hypothek von ./k 200 000.— gegenüberstand. Von anderen größeren Ausgaben seien nur noch die für die Bugra mit rund 45 000.—, für die Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei mit fast 10 000—, das Essen für die Bibliothekare mit 5000.— und für das Kah- sersche Bibliographie-Unternehmen mit rund «1k 26 000.— er wähnt. Dadurch waren die flüssigen Mittel des Börfenvereins völlig aufgebraucht worden, ja es war sogar schon zu Anfang des Jahres 1914 - also vor Kriegs ausbruch — notwendig, fremde Gelder durch Lom bardierung der Wertpapiere und Darlehen von den Stiftungen zu beschaffen. Alsbald nach Kriegsausbruch mußte daher die Aufnahme einer weiteren Hypothek erfolgen; sie betrug 60 000.—, deren letzte Rate von 15 000.— im Februar 1915 erhoben wurde. Durch das günstige Ergebnis des Jahres 1915 und die Aufnahme des Restbetrages der Hypothek war es nun, abgesehen von einem Lombardgeschäft bei der Credit-Anstalt, nicht nötig, weitere Schulden zu machen, trotzdem für Bibliogra phie-Zwecke noch sehr beträchtliche Mittel erforderlich waren. Die damals ungünstige Lage wurde auch außerhalb des Börsen- vcreius mit Besorgnis betrachtet; es sei hier an die interessanten Verhandlungen über di« Finanzlage des Börsenvereins in der .Hauptversammlung der Berliner Vereinigung vom 28. April 1914 - abgedruckt im Bbl.1914, Nr. 117 — erinnert, bei denen, fast vorausahneud, auch ein etwaiger Kriegsfall gestreift worden war. Der hohe Reingewinn zeigt aber ferner, wenn man unseren Abschluß einmal unter etwas erweitertem Gesichtspunkte be trachten und ihn in gewissem Sinne als das Spiegelbild der all gemeinen wirtschaftlichen Lage des Buchhandels überhaupt an- sehen will, daß dessen Lage — immer vom ganz allgemeinen Ge sichtspunkte aus — Wohl nicht direkt ungünstig ist, und daß der Buchhandel sich den wesentlich veränderten Kriegsverhältnissen angepaßt hat. Als einen glücklichen Umstand kann man es heute bezeichnen, daß die Börsenblatt- und Finanzreform noch rechtzeitig vor dem 613
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