Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160318
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191603187
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160318
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-18
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. l>. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. pss 6S, 18. März 1818. Postscheck aus. Die Ausführungen nehmen ihren Ausgang eben falls von einer irrtümlichen Auffassung der Gebühren; auch in diesem Falle hat der betreffende Verlagsbuchhändler keine Ahnung, daß vor zwei Jahren eine Änderung eingetreten ist. Dann aber wird darauf hingewiesen, daß durch die Benutzung des Postschecks — es handelt sich um «ine Firma, die auch Fach zeitschriften herausgibt — die Aufträge auf Inserate usw., die häufig mit der Zahlung gleichzeitig erteilt werden, zu spät in den Besitz der Firma kämen. Während eine Postanweisung nur höchstens zwei Tage laufe, dauere das beim Postscheckverkehr un vergleichlich länger. Tatsächlich ist mit diesem Punkt eine schwache Seite des Postscheckverkehrs getroffen, da nämlich der Zahlungsverkehr zwischen zwei weit entfernten Orten unter Um ständen verzögert wird. Es sind Fälle denkbar, in denen die Er ledigung innerhalb des Postschecknetzes bis fünf Tage in An spruch nimmt. Aus diesem Grunde ist es dringend notwendig, daß die Zahl der Postscheckämter baldigst erhöht wird.*) In der Praxis aber ist diese scheinbare Schwierigkeit sehr leicht zu über winden, namentlich in Orten mit einem Postscheckamt. Gerade die wichtigen Buchhändlerzentralen Leipzig, Stuttgart, Berlin, München erfreuen sich dieser Einrichtung. Zunächst einmal werden rund 88"/» aller Zahlungen innerhalb des Postscheckver kehrs mit der sogenannten Zahlkarte erledigt. Diese aber läuft recht schnell. Wenn beispielsweise der Darmstädter Kunde eines Leipziger Verlags eine Einzahlung mit Zahlkarte vor nimmt, so wird diese nicht, wie die meisten Leute annehmen, über das Frankfurter Postscheckamt nach dem Leipziger geleitet, sondern sie geht direkt von Darmstadt in einem besonders dring lich bezeichneten Umschlag an das Leipziger Amt. Eine Verzöge rung tritt dann dadurch ein, daß das Leipziger Amt erst am Tage nach dem Eintreffen die Zahlkarte dem Konteninhaber zu- stelli. Das aber läßt sich vermeiden, wenn man mit dem be treffenden Scheckamt ein Sonderabkommen trifft. Die Scheck ämter sind auf Wunsch bereit, die eingehenden Zahlkarten un mittelbar nach dem Eingang leihweise dem Kunden zu über geben, damit er sich etwaige dringende Aufträge herausschreibc. Wir möchten auf diese Einrichtung besonders Hinweisen, da sie vermutlich den wenigsten Firmen bekannt ist. Viel wichtiger aber als für den Verlagsbuchhändler, der ja ohnehin einen großen Teil seiner Zahlungen mit Hilfe der Leipziger Einrichtungen auf bargeldlosem Wege erhält, dürfte der Postscheckverkehr für den Sortimenter sein. Wenn bis heute wohl der größte Teil der Buchhandlungen die Einrichtung nicht besitzt, so will das an und für sich nichts gegen die Brauch barkeit gerade für den Sortimenter besagen. Es geht eben in diesem Geschäftszweige wie in allen anderen, daß man sich an die neue Einrichtung noch nicht gewöhnt hat. Tatsache aber ist, daß eine erhebliche Minderzahl von Buchhandlungen dem Post scheckverkehr angeschlossen ist und davon große Vorteile hat. In Frankfurt a. M. beispielsweise führt das Verzeichnis zum min desten ein halbes Dutzend Buchhändler auf. Die Vorteile für den Sortimenter ergeben sich weniger im Verkehr mit Leipzig, als im Ausgleich der Zahlungen durch die Kundschaft. Die Erfah rung aller beteiligten Geschäftsleute hat nämlich gezeigt, daß der Postscheckverkehr eine wunderbare Wirkung hat, die gerade für den Buchhandel gar nicht zu unterschätzen ist: die Gelder gehen schneller ein. Jeder Kaufmann, Arzt oder Rechts anwalt, der seinen Rechnungen Zahlkarten beilegt, macht die Erfahrung, daß der Kunde in zahlreichen Fällen umgehend das Geld schickt. Das erklärt sich aus dem Hang zur Bequemlichkeit. Die Beilage einer Zahlkarte macht es dem einzelnen leichter, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Das ist ja auch der Hauptgrund, warum so viele Vereine und Wohltätigkeits gesellschaften bei Kollekten und Sammlungen mit Vorliebe mit der Zahlkarte arbeiten. Da besonders im Buchhandel der Ein gang der Zahlungen geradezu unerträglich langsam ist, und der ganze Beruf unter den hohen Buchforderungen leidet, dürfte dieser Umstand nicht zu unterschätzen sein. *> Soeben kommt die Nachricht, bas! die Regierung in diesem Punkte den ersten Schritt getan hat, indem sic in Königsberg ein zehntes Scheckamt errichtete; weitere solle» bald kommen, namentlich Strasburg klagt in dieser Beziehung sehr. 29V Daneben ist die Übertragung des Zahlungsverkehrs von der Kasse auf das Postscheckkonto aus Gründen der Sicherheit wert voll. Man ist gegen Feuer, Diebstahl und Unterschla gungen viel besser als bisher gefeit. Wenn man die vielen un liebsamen Vorkommnisse auf diesem Gebiete gerade in der letzten Zeit in so manchen Buchhandlungen beobachtet hat, so wird auch hier für viel« ein Anreiz liegen, sich der neuen Einrichtung zu bedienen. Hand in Hand damit geht eine Erleichterung in der Rechnungsführung und eine bessere Übersicht über den Kassen bestand; denn das Scheckbuch gibt eine genaue Kontrolle der Ausgaben, und die regelmäßige, allmorgendlich kommende Be nachrichtigung der Post nennt immer den Stand des Guthabens. Die Hauptsache aber dürfte für jeden Buchhändler die Er sparnis sein, die an Porto und Gebühren zu er zielen ist. Das war schon bisher sehr erheblich, wird aber noch größer, wenn die jetzt dem Reichstage zugehende Änderung der Postgebühren zum Gesetz wird. In der nachstehenden Zu sammenstellung ist ein Vergleich ausgearbeitet, aus dem hervor geht, wie nach diesem Entwurf die Gebühren im Postfcheckverkehr ganz außerordentliche Ersparnisse gegenüber den anderer; Zah lungswegen bringen: . Es lostet die Übermitte lung unter tv über Iv „ LS „ tNV „ 200 „ 4VV ^ „ MV ^ „ 8V0 „ 1VVV V« „ Mvg .4 „ tllvvll im Po st verkehr durch Post- anwci Geldbrief im im sung Nah- Fern- verkehr verkehr Iv 4 IS 4 25 ^ »v 4 35 H 60 «z 50 -Z 60 -Y 70 H 80 -z 4V 4 liio 45 H 70 75 -Z Ivo 4 — 195 «Z 22N 4 dagegen im Postscheckoerkehr durch ,-jahlkartc ein Post scheck- kontoi 5 4 tv 4 IS 4 lohne Be schrän kung aus einen Höchst- betrag) Überwei sung von Postscheck konto aus Postscheck konto 5 4 lohne Be- schrän- kung aus einen Höchst- betrag Postscheck lzur Bar- zahlung aus einem Postscheck kontos 8 4 11 4 12 4 14 4 18 4 18 4 2tt 4 40 4 118 4 Es konnte nicht Aufgabe dieser Darlegungen sein, alle Vor teile des Postschecks erschöpfend zu behandeln. Immerhin seien die außerdem noch vorhandenen Einrichtungen wenigstens dem Namen nach aufgeführt. Da ist der Sammelscheck und die Sam melüberweisung zu erwähnen, die es überflüssig machen, für jede Zahlung ein besonderes Formular herauszuschreiben, ferner die Gutschriftzcttel, die auch in diesen Fällen die Benachrichtigung jedes Zahlungsempfängers ermöglichen, die Postkreditbriefe, die für die Reise wichtig sind, telegraphische Überweisung, Ausgleich von Fernsprech- und Telegraphengebühren, Abschreibung von Frachtauslagen, Wertzeichenrechnungen usw. Gewiß läßt sich auch gegen die Postscheckvorschriften, wie sie heute in Deutschland gelten, gar manches einwenden. Viele vermissen die Verzinsung der Einlagen, manchen ist das Mindestguthaben von 50 lfrüher 100 ^f) zu hoch und die Zahl der Postscheckämter zu niedrig. Auch der Verfasser hält die gegenwärtigen Einrichtungen noch keineswegs für vollkommen. Es ist aber heute ganz aussichts los, diese Bestimmungen zu ändern. Das muß der Friedens zeit Vorbehalten bleiben. Heute ist es die Aufgabe jedes Ein zelnen, sowohl in seinem eigenen Interesse, wie in dem des Va terlandes, die Einrichtungen, wie sie nun einmal sind, so gut wie nur irgend möglich auszunutzen. Die Vorteile werden sich bald bemerkbar machen. Deutscher Bibliophilen-Kalender für das Jahr 1916. Vierter Jahrgang. Jahrbuch für Bücherfreunde und Büchersammler, herausgegeben von Hans Feigl. 8°. 174 S. Wien 1916, Verlag von Moritz Pcrles, k. u. k. Hofbuchhändler. In Pappbd. 3 L 60 b ord. Dafür, das; der Krieg init dem großen Gegcnwartsiiiteresse jene stille, emsig sammelnde Freude am Buche, jene fast unbeschreibliche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder