Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160311
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191603111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160311
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-11
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 59. 1t. März 191L. der Produktion wenig bemerkbar; in folgenden Gruppen treten die Schwankungen schärfer hervor, und zwar nach oben: bei den Wissenschaften sch 108), der Religion s-l- 80), der Literatur <-i- 32); nach unten: bei den Romanen (— 392), der Soziologie <— 222), Geographie und Reisen <— 167), bei der Philosophie und der Biographie (jede Gruppe — 101), beim Handel l— 75), der Ge schichte <— SS), beim Ackerbau und den Schönen Künsten <jede Gruppe — 50), beim Recht <— 40). Der durchschnittliche innere Gehalt der im Jahre 1914 ver öffentlichten Bücher wird um eine Wenigkeit geringer eingeschätzt als in den Vorjahren. Das ist einer sehr natürlichen Bedenklich keit zuzuschreiben, wertvolle Veröffentlichungen auf einen ver störten Markt zu werfen gleichzeitig mit dem Auftreten zahl reicher vom Kriege hervorgerusenen Werke von vorübergehendem Interesse. Aber am Schluß des Jahres 1914 waren die Anzeichen für das Jahr ISIS durchaus günstig. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Nmfangsbefchränkung fiir Zeitungen in Ungarn. — Das Amtsblatt in Budapest veröffentlichte eine Negierungsverordnung über die An meldepflicht und Sperre der Bestände an Notationszcitungspapier zur Sicherung des Papierbedarfö der Zeitungen, die am März in Wirksam- teit trat. In der Verordnung wird der Höchstumfaug der Seiten an Text und Inseraten bestimmt. Der Textumfang darf bei 6-Heller- Blättern wöchentlich nicht mehr als 49 Seiten (!) und bei 12-Heller- Blättern nicht mehr als 98 Seiten betragen. Bei den übrigen Blättern ist hierfür der Umfang der zweiten Woche des Februar maßgebend, Der Umfang der Anzeigen darf 55 Prozent der Anzeigen im Monat März 1914 nicht übersteigen. Übertretung des österreichischen Preßgesetzes. — Vor dem Bezirks gericht Ioscfstadt hatten sich am 3. März die Inhaber dreier Wiener Buchhandlungsfirmen wegen Übertretung des Preßgesetzes zu ver antworten, weil sie verbotene periodische Druckschriften, und zwar Modezeitnngen, aus dem feindlichen und neutralen Auslande bezogen und vertrieben hatten. Auf Grund einer Anzeige des Hauptzollamts hatte das KriegSüberwachungSamt bei einem der Angeklagten eine Hausdurchsuchung vornehmen lassen und dabei verbotene Modczeitun- gen französischen und amerikanischen Ursprungs vorgefundcn. Ta die Frau eines Angeklagten angab, das; derlei Zeitschriften auch in den Buchhandlungen der übrigen Angeklagten vertrieben würden, wurde» auch dort Haussuchungen vorgenommcn, die beanstandeten Zeitungen beschlagnahmt und auch die übrigen Personen angeklagt. Die Ver teidigung bestritt zu Beginn der Verhandlung die Kompetenz des Be zirksgerichts und suchte darzutnn, daß, da eS sich um ein politisches Delikt handle, die Polizei zur Beurteilung kompetent erscheine. Die Angeklagten wurden zu je 20 Kronen Geldstrafe, eine Mitangeklagte Verschleißerin zu 10 Kronen verurteilt. In der Begründung erklärte der Richter, daß die Kompetenz des Gerichts gegeben sei, weil sämtliche Preßpvlizeidelikte der Staatsanwaltschaft und dem Gerichte zur Ent scheidung zugewiesen seien. Der Buchhändler sei für alle Vor kommnisse in seinem Betriebe verantwortlich. Fahrlässigkeit im Vertrieb einer verbotenen Zeitschrift tonne ihn nicht entschuldigen. DarlehnSkassenscheinc zu 50 Mark. — Neuerdings hat sich im Ver- tehr ein wachsender Bedarf an Papiergeld-Abschnitten zu 50 Mark herausgestellt. Um für den Fall der Fortdauer und der weiteren Stei gerung dieses Bedarfs der Verkehrsnachfrage glatt genügen zn können, ist die Ausgabe der vorsorglicherweise bereits angefertigten Darlehns- tassenscheiue zu 50 Mark in Aussicht genommen. Eine Beschreibung dieser Darlchnskassenschcine wird nächstens veröffentlicht werden Post. — Die Frist für den Aufbrauch der vor dem Inkrafttreten des Postscheckgesetzes (1. Juli 1914) hergestellten blauen Zahl karten sowie der N a ch n a h m e k a r t e n und Nachnahme- Paketkarten mit an hängender Zahlkarte ist von, Reichs-Postamt bis Ende September 1916 verlängert worden. König!. Akademie der Wissenschaften in Berlin. In der Sitzung der philosophisch-historischen Klasse vom 24. Februar las Professor Or. Lüders über: Die SaubhikaS. Ein Beitrag zur Geschichte des indi schen Dramas. ES wird gezeigt, daß die Saubhikas Rezitatoren epischer Texte waren, die die Vorträge durch Bilder und Vorführungen auf einer Bühne, wahrscheinlich Schattenspiele, illustrierten. Aus diesen Vorführungen ist das indische Drama, soweit cs seine Stoffe den Epen entnimmt, hervorgegangen. — Prof. v. Harnack legte eine Ab Handlung vor: Porphyrius, »Gegen die Christen«, 15 Bücher. Die Zeugnisse, Fragmente, Exzerpte usw., in denen dies Werk uns — sehr unvollkommen — erhalten ist, sind hier gesammelt und geordnet. Die einzige Sammlung war bisher die Lardners (Mitte des 18. Jahr hunderts), die gänzlich veraltet ist. In der Neuzeit hat Crafer das meiste für das Werk getan, aber eine Ausgabe der Texte nicht bieten wollen und auch einiges übersehen. — Prof. Ed. Meyer legte die 29. wissenschaftliche Veröffentlichung der Deutschen Orient-Gesellschaft vor: H. Kohl und E. Watzinger, Antike Synagogen in Galilaea (Leipzig 1916). In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse vom gleichen Lage las Prof. Warburg über den Energieumsatz bei photochemischen Vorgängen in Gasen. 6. Photolyse des Bromwasserstoffes. Die Photolyse des Bromwasserstoffs durch die Wellenlängen > — 0.208 , und 0,253 folgt dem Einsteinschen Äquivalentgesetz, insbesondere wächst die photochemischc Wirkung für die Einheit absorbierter Strah lungsenergie mit wachsender Wellenlänge, und zwar annähernd in dem von der Theorie geforderten Verhältnis. Das Gesetz kann nur zutreffen, wenn die zur Zersetzung des Moleküls erforderliche Arbeit kleiner ist als das Quantum der zersetzenden Strahlung. Diese Be dingung ist erfüllt für die Photolyse des Bromwasserstofss durch 1 — 0.209 und 0.253, nicht aber für die Photolyse von Ammoniak durch —0.209 und von Sauerstoff durch > —0.253. Dadurch erklären sich die in den letztgenannten Fällen beobachteten Abweichungen von dem Gesetz. — Prof. Schwarzschild überreicht durch die Vermittlung von Prof. Einstein eine Abhandlung: »Uber das Gravitationsfeld einer Kugel aus inkompressibler Flüssigkeit nach der Einsteinschen Theorie Der Ausfall der Osterprogramme. — Der preußische Kultusminister hat eine Verordnung herausgegeben, nach der von der Ausgabe der Oster programme 1916 an den höheren Schulen abzusehen ist. Diese Maß nahme, die augenscheinlich auf Sparsamkeitsrücksichten zurückzuführen ist, ist deshalb recht bedauerlich, weil unter den augenblicklichen Um ständen alle Berichte der höheren Lehranstalten ein erhöhtes Interesse gewinnen. Dies war schon bei den vorjährigen Programmen, »a mentlich in den Grcnzprovinzen, in hervorragendem Maße der Fall. Dickens in Musik. — In ihren krampfhaften Versuchen, echt eng lische Musik zu machen, fangen die Briten zunächst einmal mit dem Stofflichen au und haben den Leitsatz aufgestellt: »Dickens in Musik Nachdem Debussy mit einem Präludium für Klavier Ehre sei Pick wick!« dies neue Genre vislverheißend eingeleitet, hat Joseph Hol brock ein Streichquartett, »Der Pickwick-Klub« komponiert, bas vor kurzem in einem nur Werken britischer Komponisten gewidmeten Kon zert in der Londoner Steinway Hall zum ersten Male zu Gehör ge bracht wurde. Diese Vertonung des Dickensschen Meisterwerkes wird durch ein Programm genau erläutert, in dem die Charakteristik Sam Wellers und des »dicken Jungen« eine große Nolle spielen. Pickwick erhält eine besondere Ehrung, indem bei seinem Erscheinen die eng lische Nationalhymne erklingt. Eine weitere Komposition zu dem glei chen Thema, die in dem Konzert auf dem Programm stand, war ein Quartett in drei Szenen aus Dickens' Roman »Der Naritätenladen von Leopold Ashton, in denen die drei Hauptpersonen, und zwar der alte Händler durch die Bratsche, die kleine Nell durch die Violine und der Schurke Quilp durch das — Violoneell charakterisiert wurden Wenn das der englischen Musik nicht auf die Beine hilft . . . Personalna-riaiten. Franz Marc f. — Wie aus München gemeldet wird, ist der Maler Franz Marc, der Führer der Jttngstdeutscheu in der Malerei, im Felde gefallen. Er war der bedeutendste und auch interessanteste Vertreter des sogenannten »Expressionismus«, für den er sich auch in Wort und Schrift mit seiner ganzen Persönlichkeit cinsetzle, ohne allerdings den gewünschten Erfolg zu haben. Seine Bilder zeugen von einer starken malerischen Begabung, die aber leider schon in Theorie zu erstarren drohte. vr Beringuier f. — Der Vorsitzende des Vereins für die Ge schichte Berlins, Amtsgerichtsrat I)r. Beringuier, ist im Felde einem Herzschlag erlegen. Er hat sich durch seine lokalgeschichtlichen Forfchun gen großen Ruf erworben. Dem Verein für die Geschichte Berlins ge hörte er seit dem Jahre 1875 an. Wolfgang Voigt 1. — Im Alter von 33 Jahren ist Professor I), Wolfgang Voigt gestorben, der als Vertreter für synthetische Geometrie der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakultät der Universität Hei delberg angehörte. Verantwortlicher Redakteur: EmtlThomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhauö. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Spedition: Leipzig, Mertchtsweg 26 svuchhändlerbauS). 264
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder