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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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' // Nr. 56. L* Deutschen Reiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. ^ des Dörfenvereins die viergejpaltene -pclitzeile oder deren 4*36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung^; NaUm 13 6.13.30 6.26 6-50 M.. für Nicht- ^^über Leipzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^liedor in ^ mi^lieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M.. 100^71. — Beilagen werden A RlAMl1WMWlimrUMerNeAA^MwHNÄöV'^^^^ Leipzig. Mittwoch den «. März 1916. 83. Jahrgang. Redaktion Zur Bücherversorgung der Heeresangehörigen. Wenn ich zu der Frage der Bücherversorgung der Truppen hier das Wort nehme, so geschieht das nicht, um mich mit den diesem Zwecke dienenden Einrichtungen näher zu beschästigen, sondern in der Absicht, meinem in Nr, g des Börsenblattes er schienenen Bericht über »Die Neuregelung des Buch- und Zeit schristenhandels im Etappen- und Operationsgebiet West und Ost« einige ergänzende Mitteilungen hinzuzufügen und damit einer Verständigung der an dieser Frage interessierten Kreise zu dienen. Da ich Wohl nicht in der Annahme fehlgehe, daß Herr vr, de Gruyter in seinem im Sprechsaal des Börsenblattes Nr, 51 abgedruckten Schreiben im wesentlichen das zum Ausdruck gebracht hat, was noch von dem einen oder dem anderen Berufs genossen empfunden wird, so möchte ich die von ihm hervorge hobenen Punkte, so wie er sie formuliert hat, übernehmen und daran einige Bemerkungen knüpfen. »Als der Vorstand des Börsenvereins«, sagt Herr vr, de Gruyter, »vom Gcneralquartiermeister berufen wurde, milzu beraten, aus welchem Wege eine.geordnete und sachgemäße Ver sorgung der Truppen im Felde mit geeignetem Lesestoff' am besten geschähe, mutzten seine Erwägungen pflichtgemäß unter den drei nachstehenden Gesichtspunkten stehen: 1, Der durch die Feldbuchhandlungen zu verbreitende Lese stoff mutz gut, zweckdienlich und mannigfaltig sein und dars i» seiner Auswahl von Gewinnrllcksichten der Feldbuch händler nicht allein oder ausschlaggebend beeinflußt werden; 2, Die Feldbuchhandlungen sind so einzurichten, die Bedin gungen und die Ausschreibung dafür so zu halten, daß der legitime deutsche Sortimentsbuchhandel dadurch nicht geschädigt wird; 3, Endlich ist dafür Sorge zu tragen, daß die Feldbuchhand lungen, die kraft ihrer Einrichtungen und Bedingungen eine Art von Monopolstellung einnehmen, von dieser Monopolstellung dem Verlage gegenüber keine mißbräuch liche Anwendung machen,« Zunächst ein Wort über die Reihenfolge dieser Fragen, Man schweigt nicht nur von de» Dingen, die man übersehen hat oder nicht berühren will, sondern auch von solchen, die sich von selbst verstehen. Von selbst versteht sich aber ebenso, daß der Lesestoff die von Herrn vr, de Gruyter angegebenen Eigen schaften besitzen muß, wenn der Börsenverein sich für die Ein richtung von Feldbuchhandlungen interessieren soll, wie es sich auch von selbst versteht, daß die Auswahl nicht von Gewinn- rücksichtcn der Feldbuchhändler allein oder ausschlaggebend be einflußt werden darf und die Feldbuchhandlungen von ihrer Monopolstellung dem Verlage gegenüber keine mißbräuchliche Anwendung machen dürfen. Diese Punkte, ans die ich noch zurück- kommcn werde, bildeten also eine selbstverständliche Voraus setzung der Verhandlungen, und zwar nicht nur für den Börsen verein, sondern auch für die Heeresleitung, Denn auch die Armeeverwaltung kann kein Interesse an der Verbreitung minder wertiger Literatur oder an der Begünstigung einzelner Personen bei einer Einrichtung haben, bei der, wie der die Verhandlung führende General eingangs der Besprechungen bemerkte, aus- eller Teil. schlagggevend die Ausrechterhaltuug des wirtschaftliche» Betriebs in der Heimat gewesen sei. Die leitenden Kreise der Armcever- waltung würden wahrscheinlich wenig Vertrauen zu den Ver tretern des Buchhandels gefaßt haben, wenn diese ihnen Vor lesungen über Moral gehalten hätten, statt, wie es von ihnen verlangt wurde, sich dazu zu äußern, in welcher Weise eine ein heitliche Regelung des Buch- und Zeitschristenhandels unter Be rücksichtigung der Interessen der Heeresangehörigen und der heimischen Buchhändler erfolgen könne. Mithin stand diese Frage nicht an zweiter, sondern an erster Stelle, wie das ja auch natürlich ist, da zuerst einmal eine Form für den Vertrieb geschaffen werden mußte. Sie war bei den Verhandlungen, mit einem Wort gesagt, d i e Frage über haupt, Da Herr vr, de Gruyter anerkennt, daß den von ihm umschriebenen Gesichtspunkten bei der Einrichtung von Feldbuch handlungen »mit allem Nachdruck« Rechnung getragen worden ist, so kann ich über die Frage rasch hinweggehen, obwohl wir nicht so schnell über sie hinweggekommen sind, sondern am 29,, 30. und 31, Dezember 1915 bis spät in die Nacht hinein uns darüber verständigen mutzten. Denn wenn man sich auch unter Umständen — nicht immer, wie die Erfahrung lehrt — im Kreise von Bcrufsgcnossen, auf dem Boden gemeinsamer beruflicher Anschauungen stehend, leicht einigen kann, so handelte es sich doch hier um eine Verständigung mit militärischen Behörden, also mit Kreisen, in denen wesentlich andere Anschauungen als im Buchhandel vorherrschen. Dazu kommt, daß nicht nur die Interessen des Buchhandels in Betracht gezogen werden mußten, sondern auch die verschiedengearteten Verhältnisse des Zeitungs- und Zeitschriften- sowie des Papier- und Schreib warenhandels, Ist doch das Verhältnis der Anteilnahme an diesen drei Warengruppen ungefähr so, daß einem durchschnitt lichen Bedarf von 30"/» Büchern ein Absatz von 50"/» Zeitungen bzw. Zeitschriften und 20 Schreibwaren gegenüberstehen. Alle Maßnahmen aber mußten ganz selbstverständlich unter den Zwang des Krieges und der durch ihn gegebenen Verhältnisse ge stellt werden, und so groß auch das Wohlwollen der militärischen Behörden für die Interessen des Buchhandels ist, so wird man von ihnen doch immer nur so viel Rücksicht aus die Wünsche und Bedürfnisse eines Berufsstandes verlangen dürfen, als dies ohne Schädigung militärischer Interessen möglich ist. Denn schließlich sind di« Truppen doch nicht im Felde, um Bücher zu lesen, sondern um dem Feinde mit allen Kräften entgegenzutreten. Und so notwendig und nützlich die Versorgung der Truppen im Felde mit geistiger Nahrung ist, so findet doch auch die Fürsorge der Heeresleitung ihre selbstverständliche Grenze in militärischen Notwendigkeiten, wie sie der Krieg mit sich bringt. Dieser Erkenntnis dursten sich auch die Vertreter des Buchhandels nicht entziehen, wenn eine wohlwollende Förderung der Interessen des von ihnen vertretenen Berufs bei den militärischen Behörden das Ergebnis ihrer Bemühungen sein sollte. Wie ich schon sagte, bildete Punkt I des Programms des Herm vr, de Gruyter überhaupt die Voraussetzung für die Mitwirkung des Börsenvereins, an den man wahrscheinlich gar nicht herangetreten sein würde, wenn nicht die Heeresleitung selbst von dem gleichen Standpunkt ausgegangen wäre. Ich kann mich daher Wohl Punkt 3 der Programmsätze des Herrn 249
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