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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1916
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-02
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Redaktioneller Teil. ^ 46, 25. Februar 1916. zwecks vorläufiger Übernahme der Generalvertretung in Verbindung gesetzt, und bitte seine Geschäftsfreunde, ihm ihr Wohlwollen zu be wahren und bei etwaigen Anfträgen sich einer einliegenden Postkarte zu bedienen. Das war kurz nach der fristlosen Entlassung. F. er widerte diese damit, dah er am 8. August seinerseits das Vertrags- Verhältnis fristlos aufliiste. Er beantragte im Klagewege Feststel lung, daß seine Kündigung zu Recht bestehen, und machte seine Rechte aus dem Vertrage geltend. Die Beklagte verlangte im Wege der Widerklage Schadensersatz von F. in Höhe von 2000 ./i. Das Land gericht Berlin stellte sich auf den Standpunkt des Klägers, dagegen änderte das Kammergericht zu Berlin auf die von der beklagten Fabrik eingelegte Berufung das landgerichtliche Urteil ab und wies die Klage des Generalvertreters ab. Aus den Gründen: Es lag ein wichtiger Grund zur fristlosen Entlassung des Klägers, abgesehen von anderen schweren Verstößen gegen die Interessen seiner Firma, dadurch vor, daß er, als er schon mit anderen Firmen in Ver bindung getreten war, jedoch noch vor seiner eigenen Kündigung an die Kunden der Fabrik jenes Zirkular versandt hat. Der Versand hat zu einer Zeit stattgefnnden, zu der der Kläger seinen Vertrag mit der beklagten Gesellschaft selbst noch nicht als gelöst ansah und seine aus dem Vertrage sich ergebenden Ansprüche noch aufrecht erhielt. Unter sol chen Umständen bedeutete die Versendung des Zirkulars nichts anderes, als daß der Kläger, wenn er einerseits die Rechte des Angestellten für sich in Anspruch nahm, auf der anderen Seite schon in wirksamer Weise daran arbeitete, seiner bisherigen Geschäftsherrin ihre Kundschaft abspenstig zu machen. Allerdings wollte er eigene Geschäfte erst machen, nachdem er das Verhältnis endgültig gelöst haben würde. Trotzdem ist es ein schwerer Verstoß gegen die Pflichten eines Ange stellten, daß er es damals, wenn auch nur für die Zukunft, unter nommen hat, seiner Geschäftsherrin Konkurrenz zu machen. Es lag damit auf Seiten der beklagten Firma ein wichtiger Grund zur so fortigen Ent'assung vor. Gegen dieses Urteil legte der Kläger Revision beim Reichsgericht ein, in der er ausführte: Es geht schon aus zeitlichen und logischen Gründen nicht an, den Kläger zu entlassen. Nicht bas Zirkular hat den Grund zur Kündigung gegeben, vielmehr war umgekehrt die Kündigung der Grund für die Entsendung des Zirkulars. Aber auch sachlich ist das Berufungsgericht im Unrecht. Der Kläger hielt die Kündigung für ungerechtfertigt und wollte seinerseits das Verhältnis fortsetzen, mußte aber gleichzeitig der durch die Beklagte geschaffenen Lage Rechnung tragen und sich nach einer anderen Stellung umschen. Jedenfalls konnte er damit nicht warten, bis nach Jahr und Tag der Prozeß entschieden war. Daß er an die bisherigen Kunden schrieb, war durchaus kein unlauterer Wettbewerb, vielmehr für einen General vertreter der gewiesene Weg. In dem Zirkular hatte er nur die Dinge festgestellt, wie sie sich entwickelt hatten, es trug nur vorbereiten den Charakter, und er stellte sich den Kunden zur Verfügung nur für den Fall, daß die Zwistigkeiten beigelegt würden. — Die Revision hatte Erfolg, denn der 3. Zivilsenat des höchsten Gerichtshofes hob das Urteil auf und verwies die Sache zur anderweiten Verhandlung an die Vorinstanz zurück. (Aktenzeichen III. 355/15.) PersonalnachriHten. Kriegsauszeichnung. Herr Robert Hillig, Inhaber der Verlagsbuchhandlungen F. Tcmpsky in Wien und G. Freytag G. m. b. H. in Leipzig, der als Oberleutnant bei der deutschen Armee in Frankreich steht und kürzlich das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt, wurde neuerdings mit dem Ritterkreuz 2. Klasse des Kgl. sächs. Albrcchts- ordens mit Schwertern ausgezeichnet. SMchsaal. Währungsfrage in Österreich (Vgl, Nr, 8 u, 2Z,> Das neuerliche starke Steigen des Markkurses fängt an in den Handelskreisen Österreichs beunruhigend zu wirken, und überall sucht man nach Abkommen, die beide Teile befriedigen. Nur im Buchhandel (Verlag und Sortiment) herrscht wie so oft Zerfahrenheit und Unsicherheit, was für Maßnahmen zu ergreifen wären. Leider muß gesagt werden, daß unsere sonst rührigen Kor porationen hier vollständig versagt haben! Während z. B. die österreichische Glqs-Jndustrie, die Bijouterie- Industrie, der Holzwaren-Eugroshandel usw. längst (seit Anfang > 1915) unter Vermittlung von Banken die Vereinbarung getroffen haben, daß einstweilen alle Beträge mit 1 — 1 K 20 k deponiert i und die also noch offenstehenden Saldi mit 6°/« verzinst werden, i hat der Buchhandel nichts dergleichen getan. Der deutsche Lieferant wird durch ein Abkommen wie das obige > in keiner Weise geschädigt, sondern erhält sein Geld etwas ^ später auf den Pfennig mit Zinsen zurück, die höher sind, als er ! sie in Deutschland bekommt. Der österreichische Abnehmer muh aber heute bei Martregulierung, 2K°/<> über Normalkurs zahlen, ohne daß der deutsche Lieferant einen Vorteil hätte, da er doch auch nur seinen , Marksaldo erhält. Mit dem Abwälzen der Valntadifferenz auf das Publikum hat es auch trotz aller Korporationsbeschlüsse gute Wege! Wissenschaft- ! liche Publikationen sind schon massenhaft abbcstellt worden, da die Bezieher in diesen schweren Zeiten nicht 25°/o mehr zahlen wollen. Die meist größeren behördlichen Aufträge, die alle noch mit 1 ^ — 1 1< 20 li und dem üblichen Rabatt kalkuliert sind, können gar nicht ausgeführt werden, da der Etat der Bibliotheken nicht über schritten werden darf. Man muß es daher sehr hoch einschätzcn, wenn einzelne große Verleger durch Depoteinzahlungcn oder Mehrrabatt dem österreichi schen Sortiment entgegenkommen, und diesen Firmen durch besondere ^ Verwendung auch nach dem Kriege zu danken suchen. Die deutschen Banken sind ja auch bereit, bei genügender Deckung Konto zu eröffnen, aber da der Saldo (zum Tageskurs) immer in österreichischen Werten ^ erlegt werden muß und der Krieg heute schon fast 19 Monate dauert, so ! hat dieses Verfahren manche Schwierigkeiten, ./i 20 000 Kredit müssen ! mit annähernd L 35 000 gedeckt werden, und wenn die Bank, durch, irgendwelche Umstände veranlaßt, ihre Gelder einzieht, so muß unter Umständen zum höchsten Tageskurs abgerechnet werden, was einen Verlust von Tausenden von Kronen mit sich bringt! Und was soll jetzt zur O.-M. 1916 werden!? Die Außenstände der Sortimenter sind noch zu zw ei drittel offen und gegen wärtig nicht einzubringen, weil sowohl die Schuldner als auch das Personal eingerückt sind! Der deutsche Verlag sollte weitgehend berücksichtigen, wie schwer das österreichische Sor timent zu kämpfen hat, und dementsprechend auch entgegen- kommcn; es dürften nach dem Kriege Zeiten kommen, wo der Verlag den österreichischen Absatz sehr — sehr nötig haben wird. Eine Beschäftigung mit dieser Frage ist viel wichtiger, als alle »Zunftfragen«! Gablonz a/N. Franz Lutz. Organisation. (Vgl. Nr. 33, 34, 40, 41 u. 42.) Die vom Kollegen Ben da in Nr. 34 des Bbl. ausgesprochenen Beschwerden sind durchaus berechtigt. Es ist auch anzunehmen, daß die meisten Verleger gern bereit wären, den ausgesprochenen Wünschen auf Abänderung nachzukommen. Der Einzelne kann jedoch in dieser Sache nichts tun, da er im Dunkeln tappt. Solange also nicht von berufener Seite ausgegebene Muster vor liegen, nach denen sich die Verleger richten können, kommt die An gelegenheit nicht vorwärts. Der in der angczogenen Besprechung ge machte Hinweis aus die Nechnungsformulare des BarsortimentsKochler genügt zu diesem Zwecke nicht. Es bedarf für die verschiedenen Fälle genauer Muster oder bestimmter Vorschriften. Das kann doch auch so schwierig nicht sein! Wenn der Börsen verein die Sache in die Hand nimmt, müßte doch unter wenigen, ge eigneten Herren eine Einigung iiber die vorzuschlagenden Muster zu erzielen sein. Zwang kann in der Sache ja doch nicht ausgeübt werden. Wer den zu machenden Vorschlägen nicht folgen will oder kann, muß es bleiben lassen; das hat er mit sich selbst abzumachen. Ob die herausgebrachten Muster gleich vollkommen sind, oder nach träglich abgeändert oder noch ergänzt werden müssen, schadet auch weiter nichts. Die Hauptsache ist, daß ein Anfang gemacht wird, damit die in dieser Sache willigen Verleger wissen, woran sie sind. Alles andere findet sich später von selbst! Wenn auch nicht jetzt, so muß doch nach dem Kriege diese Sache endlich einmal aus der Welt geschafft werden, da die Klagen sonst ! nicht verstummen, und die Geschichte schließlich langweilig wird. Es ! spricht auch heute nicht gerade für unfern jetzt so berühmt gewordenen ! »Organisationsgeist«, daß wir über so kleine Schwierigkeiten nicht ! glatter hinwegkommen können. Also bitte nur Hand angelegt; es wird schon gehen! Nur der j Anfang ist schwer! H. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS). 212
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