Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1916
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- 1916-02-21
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42, 21. Februar 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. lösen«, — Der Sprachforscher vr. Gustav Bau »> ann schreibt: § Die Einsetzung einer aus Sprachiern, Voikswirtschastlern und Jn- »Wcgen seiner Mängel ist Esperanto weit davon entsernt, den an eine dustrtellen bestehenden Kommission würde ich begrüßen, allerdings hätte internationale Sprache zu stellenden Anforderungen zu genügen«. — ich den Wunsch, baß Kaufleute, Buchhändler und auch Handlungsge- Professor vr. Rothenbllcher spricht von den Mängeln »dieses I Hilfen-Bertreter hinzngezogen werden möchten. Sie alle werden von künstlichen, aller historischen Entwicklung lebender Sprachen Hohn ^ der Weltsprachen-Krage stark berührt, sprechenden Gebildes-. Die Bewunderung der Sprachkundigen scheint A. Z j m in e r m a n n, hiernach doch sehr geteilt zu sein. Leiter der Deutsch,lationalcn Buchhandlung G. m. b. H., Hamburg. 2. Daß England und Frankreich ausgiebig Esperanto benutzen und die allgemeine Einführung wünschen, um Deutschland auf dem Welt märkte zurllckzudrängen, ist Tatsache. Aus dieser Tatsache zieht aber Herr Professor vr. Schramm nicht den einzig möglichen Schluß: Ist es richtig, daß die allgemeine Einbürgerung der Esperanto-Hilfssprache die deutsche Sache schädigt, so ist es hinsichtlich der Wirkung ganz gleich gültig, ob die Einbürgerung seitens der Engländer oder der Deutschen Kleine Mitteilungen. Einschränkung des Briefverkehrs nach dem nichiscindliche» Aus lande. — Zur zweckentsprechenden Durchführung der ^während des Krieges notwendigen militärischen Überwachung des Rachrichtenoer- , kehrs mit dem Ausland ist cs erforderlich, daß der Briestext der offen geschieht. In diesem Falle ist der Schaden nicht geringer als in ^ aufzuliefernden Privatbörse nach dem nichtfeindlichen Aus- jenem. Die Engländer und Franzosen wissen, daß sie ihre Sprachen nicht! ^ ^ ^ d, mit Ausnahme der besetzten Teile Belgiens und Russisch weiter vortreiben können. Sie wissen aber auch, daß die deutsche Sprache j Polens, gleichviel ob die Briefe in deutscher oder in einer fiir den im Begriff ist, innerhalb gewisser Grenzen zu einer Weltsprache zu j Briefverkehr nach dem Auslande gestatteten fremden Sprache abge- werden. Um diesen Aufstieg der deutschen Sprache zu verhindern, sind, nicht itber zwei Bogenseiten gewöhnlichen Briefformats fördern unsere Feinde Esperanto. (Quart) hinausgeht. Die Briefe dürfen keine Anlagen enthalten, in 3. Esperanto-Verleger haben wir auch in Deutschland. — Es spricht j denen sich Nachrichten befinden, sie müssen ferner in deutlicher, ohne aber für den weiten Blick der Überzahl der deutschen Verleger, daß ! weiteres gut lesbarer Schrift mit nicht zu engem Zeilenabstande ge- sie Esperanto ablehncn. Der Verlag hat ein Interesse daran, daß das > schrieben sein, auch dürfen keine Schriftzeilen über Schriftzeilen einer deutsche Sprachgebiet sich erweitert. Er würde an dem Ast sägen, auf > anderen Richtung quer hinweglaufen. Bei Geschäftsbriefen kann, dem er sitzt, wenn er eine Bewegung fördern wollte, die zu einer wenn sie im übrigen den vorstehenden Bedingungen entsprechen, der Einengung des deutschen Sprachgebietes führen müßte. 4. Daß die Esperantisten auch während des Krieges fleißig an der Ausbreitung ihrer Sprache zu arbeiten suchen, kann ich bestätigen. So entfalten sie eine umfassende Reklame für die Esperanto-Ausgabe Inhalt den Raum von zwei Bogenseiten überschreiten und die Bei fügung von Rechnungen, Preisverzeichnissen und dergleichen geschäft lichen Anlagen erfolgen. Zur Verpackung der Briefe nach dem Aus lande dürfen nur Umschläge verwendet werden, die aus einer ein - geschäfts mit mehrwöchiger Verspätung am Bestimmungsort eintreffeu Bet dieser Gelegenheit wird besonders darauf hingewiesen, daß der Abfluß der nach dem Auslande gerichteten Briefsendungen sich naturgemäß um so regelmäßiger uud pünktlicher gestalten wird, je geringer die Zahl der zu bearbeitenden Sendungen ist. Es ist daher wünschenswert, daß die Zahl der Privatbriefe nach dem nichtfeindliche» Auslande auf das unabweisbare Bedürfnis beschränkt werde. des Buches -»Die Waffen nieder«. Damit, daß sie das Buch auch unfern Aachen Papier- oder Stofflage, also ohne Futtereinlage aus Feldgrauen anbieten, tragen sie zweifellos ungemein zur Hebung des Seidenpapier oder anderen Soffen, hergestellt sind. Bei Briefen. Mutes und der Kampfesfreudigkeit der Krieger bei. — Einen Ein- z die den angegebenen Anforderungen nicht entsprechen, müssen die Ab blick in ihre Gedankenwelt während des Krieges gewährt auch ei» I sender damit rechnen, daß sie infolge der Erschwerung des Prüfungs- Aufsatz des Esperantisten Silvio Gesell. Es heißt darin: »Der Völkcrfrieden muß in einer Völkersprache gepredigt werden. Diese Sprache besitzen wir glücklicherweise in brauchbarer und vcr- vollkommnungsfähiger Form in Esperanto. — Sache der Friedens bewegung, namentlich des Haager Friedensbureaus ist es, für die Ver breitung der Esperanto-Sprache mit aller Macht einzutreten und die dazu nötige weltumfassende Tätigkeit ins Werk zu setzen. — Der Friedensdiktator schaffe das dazu nötige Geld herbei: er kann das leicht tun, solange er dem zu Boden geschlagenen Feind das Knie auf Bon der Dorpater Universität wird gemeldet: Die lutherisch-theo- die Brust stemmt. — Also lautet 8 2 unseres Friedcnsdiktates: Die! logische Fakultät wurde hier aufgelöst. Aus Antrag des russischen zu Boden geschlagenen Feinde haben als Kriegkostenentschädigung mäh- j »Bolksaufklärungso-Miiiisteriums ist statt dessen die Gründung einer rend der nächsten zehn Jahre an das Friedcnsbureau im Haag zehn! lutherisch-theologischen Akademie in Petersburg oder in einer südrus- Rilliarden Mark sür die Verbreitung der Esperanto-Sprache abzu-! slschen Großstadt beabsichtigt. Dort wird natürlich die Lehrsprache rus- liefern. Der Diktator verdoppelt diese Summe aus eigenen Mitteln ' fisch, nicht deutsch sein. Als Zivangssächer sür die Studierenden sollen und aus freien Stücken - Wie sagt doch Herr Professor Or. Schramm i russische Geschichte und Literatur eingesührt werden, im Punkt 4 seiner Ausführungen? — »weil die Esperantisten zurzeit j ernstere Ausgaben haben!-- Ernstere Ausgaben!! Eine Steuer aus «unstbesitz iu Holland. Der holländische Fi- 5. Esperanto sei kein Hindernis für das Sprachstudium, stellt Herr ^ nanzminister hat den Staatshaushalt für das nächste Jahr mit einem Professor Or. Schramm fest. Tatsache ist aber, daß die Agitation für ^ höchst merkwürdigen Steuerplan bereichert: es wird vorgeschlagen, alle Esperanto immer wieder davon ausgeht, daß Esperanto die Erlernung ! diejenigen Bilder - nicht bloß Ölgemälde, sondern auch Handzeich- fremder Nationalsprachcn überflüssig mache. Tatsache ist, daß noch vor nungen, Aquarelle, wertvolle Stiche — einer Steuer zu unterwerfen, wenigen Monaten ein -»offizieller« Esperanto-Waschzettel durch die Presse ging, in dem aufgefordert wurde, anstatt (!) der National sprachen Esperanto zu erlernen. Herr Professor vr. Schramm schüttelt die »übertriebenen Phantasten« und weltverlorenen Pacifisten ab. — Ja, wenn Herr Professor Schramm der selbstherrliche Beherrscher aller Esperantisten wäre! Die offi zielle Espcranto-Beivegnng ist es ja gerade, die die Verbreitung des Suttnerschen Buches »Die Waffen nieder« fördert, die den Phan tasten und Pazifisten das Wort gibt und ihnen die Wirksamkeit ermög licht. Beweis: die offizielle Festschrift zum 9. Esperanto-Kongreß. 6. Kür seine Behauptung, daß im Orient Esperanw der deutschen Sprache in ungeahnter Weise Vorschub leisten würde, bleibt Herr Prof. Schramm jeden Beweis schuldig. — Glaubt Herr Prof. Schramm wirklich, daß der Türke, der mit Esperanto auskäme, auch noch die immerhin nicht ganz leichte deutsche Sprache lernen würde? Glaubt Herr Prof. Schramm, daß es für das Deutschtum im allgemeinen und den deutschen Handel im besonderen gleichgültig sein könnte, ob Deutsch oder Esperanto im Orient eingeführt wird? Versteht der Türke deutsch, so gehört das vorderasiatische Gebiet dem deutschen Handel. Rade brecht er Esperanto, so ist Vorderasicn international.*) *) Uber diese Seiten der Fragen enthält meine kleine Schrift »Esperanto, ein Hindernis fiir die Ausbreitung des deutschen Welt handels« Näheres. Ich stelle jedem Berufsgenossen einen Abzug der Schrift gern kostenlos zur Verfügung. die dem Publikum und der allgemeinen Besichtigung nicht zugänglich sind. Man weiß nicht recht, ob dieses Steuerprojekt mehr fiskalischen oder mehr ethischen Charakters ist, ob es dem holländischen Staats haushalt nennenswerte Summen zuführen oder die Besitzer von Kunst werken veranlassen soll, ihre Schätze dem Publikum zu öffnen. In Holland wird der Steuerplan sehr ernsthaft genommen; aber er stößt auf starken Widerspruch. Man hält der Regierung vor, daß nach dem Gesetzentwurf die Besitzer von Bildern, die ihr Haus zur Besichtigung öffnen können, gegenüber den kleinen Sammlern oder den Besitzern einzelner Familienstücke einen unbedingten Vorzug genießen würden. Und dann dränge sich von selbst die Frage auf, welche Bilder wertvoll genug seien, um dem Publikum gezeigt zu werden, ferner die Art und Weise der Ausstellung, ob man die Bilder den ganzen Tag oder nur für wenige Stunden besichtigen könne, und ähnliches mehr. Die ganze Idee dieser Kunststeuer scheint noch recht wenig ausgereift zu sein. Man wird abwarten müssen, wie sich das holländische Parlament dazu stellt. Gebet gegen die Zcppelingefahr. — Ein unternehmungslustiger Papierhändler hat laut »Manchester Guardian« vom 11. Februar über seinem Schaufenster folgendes großes Plakat ausgehängt: Zeppelin-Angriffe. Es ist Zeit, daß Sie Ihr Testament machen und Gebete sprechen. Wir verkaufen Testamentsformu- lare und Gebetbücher. 191
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