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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1916
- Strukturtyp
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- 1916-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1916
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.,>/ 40, 18. Februar 1916. Redaktioneller Teil. Welt zeigen. Der große Zerstörer Krieg liest diese Absichten nur halb verwirklichen. Ebenso wie die große buchgewerbliche Weltschau vor Leipzigs Toren nach Ausbruch des Krieges nur noch ein Schatten- dasein führen konnte und als geschäftliche Unternehmung mit einem Mißerfolg abschloß, bedeutete der Krieg für die Werkbnndausstellung den Anfang vom Ende. Und doch dürfen beide Ausstellungen in ihren Wirkungen auf unser kulturelles Leben nicht nach den Tageserfol gen bewertet werden. Von beiden ging und geht heute noch ein ge waltiger Strom befruchtender Anregungen aus, für die wir den Ver anstaltern nicht dankbar genug sein können. Während sich die Leip ziger Ausstellung auf das Buchgewerbe in seinem ganzen Umfange beschränkte, war der Kreis, in dem sich die Bestrebungen des Werk- bundes bewegten, viel weiter gezogen und fand seinen Mittelpunkt in der Pflege der neuen Raumkunst, die unter Bevorzugung des Hand werklichen den Weg zu neuen künstlerischen Formen suchte und fand. Es ist hier nicht der Platz, im einzelnen auf alle Gebiete eiuzugehen, auf denen der Werkbund erfolgreich arbeitet. Nur soviel sei gesagt, daß die Namen der besten neuzeitlichen Künstler unter seinen Mit arbeitern und Mitstrebcru zu finden sind, darunter so mancher, der auch im Buchgewerbe einen guten Klang hat. In dem vorliegenden, reich mit vorzüglichen Bildern ausgestatteten Jahrbuch zieht noch ein mal die Werkbundausstelluug in Köln in Bild und Wort an uns vorüber, als ein lebhaftes und dauerndes Zeugnis mannigfaltiger, auf ein hohes und erstrebenswertes Ziel gerichteter Kräfte, deren Arbeit über den Tag hinaus und besonders für die hoffentlich nicht allzuweit entfernten Zeiten des Friedens wirken wird. Schon mit Rücksicht auf die Leipziger Ausstellung erschien es nicht angebracht, den Raum für das Buchgewerbe allzu reichlich zu bemessen. Soweit aber die Arbeit des Werkbundes auch dieses Gebiet erfaßt hat, ist cs in Köln vertreten gewesen. In der Leipziger Abteilung des sächsischen Hauses fanden sich Proben des Buchgewerbes, in anderen Einzel räumen oder Zimmerchen Ausstellungen einzelner Verleger, Drucker, Bilddruckcr, Buchbinder und Schriftgießereien. In den Bilddarstel- lungcn einiger Herrenzimmer finden wir dem Buche den ihm gebüh renden Platz in stilvollen Bücherschränken eingeräumt, wie überhaupt die Darstellung mancher Jnnenräume allerlei befruchtende Anregung für Buchhändler zu geben vermag, soweit es sich darum handelt, das Buch mit seiner Umgebung in Einklang zu bringen. So wird auch der Buchhändler aus diesem Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Deutschen Werkbundes Nutzen ziehen können und in der Lage sein, manche in dem Buche erhaltene Anregung zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit weiterzugeben. 1^. Kleine Mitteilungen. Verband zum Schutze musikalischer Aufführungsrechte. Am 16. Februar hat sich die -»W. A. G.« (Wiener Autoren-Gesellschaft), Wien, bezüglich ihres Betriebes in Deutschland mit der (Ge nossenschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte, Berlin) vereinigt. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Vereinheitlichung auf dem Gebiete der musikalischen Aufführungsrechte getan. Die beiden Gesellschaften verfügen über einen erheblichen, jedenfalls die Mehrheit darstellenden Teil dieser Rechte in Deutschland. Die Tatsache dieses Zusammenschlusses beseitigt auch ausgesprochene Befürchtungen gewisser Kreise, daß das Ausführungswesen in Deutschland einer unheilvollen Zersplitterung cntgegengehen könne. Die außerordentlich interessanten Verhandlungen, von Vertretern aus Berlin, Leipzig und Wien geführt, fanden am 15. und 16. d. M. in Tetscheu statt und erzielten eine volle Einigung. Rcntcnansprüche aus der Angestellten-Persicherung. Die Mög lichkeit, sich selbst oder seinen Angehörigen vorzeitig einen Anspruch auf Reute aus der Angestellteuversicheruug zu sichern, wird durch eine neuere Buudesratsverordnnng (vom 9. Dezember 1915) weiten Kreisen der versicherten Angestellten gegeben. Bekanntlich ist bei der Ange- stelltenvcrsicherung bis zur Geltendmachung des Anspruchs auf Rente eine Wartezeit zu erfüllen. Sie beträgt für Ruhegeld im Falle von Berufsunfähigkeit bei Männern 12V, bei Frauen 60 Monate, für Alters renten bei allen Versicherten 120 Monate und für die Hinterbliebenen- Nenten während der Ubergangsjahrc 60 Monate. Da das Gesetz erst seit Januar 1913 in Kraft ist, würde vor dem Jahre 1918 bzw. 1923 keine Möglichkeit auf Rentenzahlung vorhanden sein. Das Gesetz be stimmt jedoch, daß auf Antrag der Versicherten, die sich in günstigem Gesundheitszustand befinden, gestaltet werden kann, durch eine ein malige Einzahlung (Prämienreservc) die Wartezeit abzukürzen. Der gesetzliche Termin für die Zulässigkeit dieses Antrags lief am 31. De zember 1915 ab. Er war für Kriegsteilnehmer bereits mit der Bundes- ratsvcrordnung vom 26. August 1915 bis nach Kriegsschluß hinausge schoben worden. Dnrch die Bundesratsverordnung vom 9. Dezember 1915 ist die gleiche Vergünstigung auch für Nicht-Kriegsteilnehmer eingc- :reten, sodaß nunmehr für die versicherten Angestellten die Möglichkeit besteht, den Antrag auf Abkürzung der Wartezeit zu stellen. Die An träge sind zu richten au das Direktorium der Neichsversicherungs- austalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 193/195, und es ist ihnen beizufügen: 1. die Versicherungskarte, 2. ein amtlicher Geburtsnachweis, dessen Ausstellung nach § 338 gebühren- und stempelfrei erfolgt, 3. eine Bescheinigung über den für die Antragsteller in Frage kommenden JahresarbeitSverdienst. Erforderlich ist weiter das Gutachten eines Vertrauensarztes, der auf Anfrage von der Reichsversicherungsanftalt für Angestellte benannt wird. Die Versicherten, die den Antrag stellen wollen, können sich näher beraten lassen in den verschiedenen Ortsausschüssen der Vertrauens männer. Die zuständigen Adressen sind für Berlin: Flottwellstraße 4,1, Zimmer 5 (Sprechstunde: Dienstags, Donnerstags, Sonnabends 1 bis 3 Uhr), für Schöneberg: Nollendorfstr. 29/30, Sprechstunde: Dienstags und Donnerstags von 1—2 Uhr). Kriegsvorlcsungcn. — Im Sommersemester 1916 lesen an der Heidelberger Universität Geheimrat v. Schubert über »Einführung in das geschichtliche Verständnis der gegenwärtigen religiösen und kirch lichen Lage«, Professor Oncken »Uber das Wesen und die Bedingungen der auswärtigen Politik«, Professor Wild über »Das britische Welt reich, von seinen Anfängen bis zur Gegenwart«, Or. Thorbecke über den »Orient«, Professor Gothein über »Die deutsche Volkswirtschaft im Krieg und im Frieden«, Professor Levy über »Die deutsche Ernährung im Kriege«, I)r. Lederer über »Die fremden Volkswirtschaften im Kriege«. Kgl. Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. In der letzten Sitzung der philologisch-historischen Klasse der Kgl. Sächsischen Gesell schaft der Wissenschaften legte Prof. vr. Partsch als ersten Teil seiner Studien über die Grenzen der Menschheit eine Untersuchung über die »antike Oikumene« vor, die Grenzen der bewohnten Welt, die das klassische Altertum kannte. Professor Partsch charakterisierte Lebens- bedinguugen und Lebensformen der Völker am ozeanischen Anßenrand der alten Welt, von armseligen Fischervölkern am Saume der Wüsten bis zu den .Hauptsitzen weitgreifender Seefahrt und Handelstätigkeit. Die Verfolgung der Grenzen der Besiedelung, innerhalb deren noch Wüsten, Gebirge, Wälder und entvölkerte Strecken weite Lücken bil deten, ergibt, daß die Mittelmeervolkcr des Altertums von der be wohnten Welt kaum 40 Millionen Quadratkilometer übersahen, weniger als Asien ohne Inseln deckt. Hierauf folgten Vorträge über das grie chische Wort Eirene (Friede), das Prof. vr. Brugmann vom sprach wissenschaftlichen und Prof. l)r. Keil vom philologisch-antiquarischen Standpunkt aus untersuchten. Persoaalaachrichtea. Friedrich Schenck f. — Der bekannte Physiologe der Universität Marburg Gcheimrat Professor Di. Friedrich W. I. Schenck ist daselbst am 16. Februar im Alter von 54 Jahren gestorben. Seine Bedeutung als Physiologe lag auf den, Gebiete der physiologi schen Chemie und der physiologischen Optik. Seine wichtigsten Arbeiten in dieser Richtung waren die Angabe einer neuen Methode der Zucker bestimmung im Blute und die Bearbeitung der physiologischen Optik im »Handbuch der Physiologie« von Zuntz und Loewy. Weiter hat er Untersuchungen über die Zusammenziehung der Muskeln und über die dabei sich bildende Wärmeentwicklung verfaßt. Sein »Leitfaden der Physiologie«, den er zusammen mit Gürber herausgegeben hat, sowie sein Werk über die physiologische Chemie haben großen Beifall in der wissenschaftlichen Welt gefunden. Sprechsaal. Organisation. (Bgl. Nr. 33 u. 34., Die Anregungen des Herrn Bcnda in den letzten Nummern des Börsenblattes bezüglich mehr Organisation im kaufmännischen Betrieb des Buchhandels und im besonderen betreffs des Bestellbuches und eines einheitlichen Formats für alle buchhändlerischcn Schriftstücke möchte ich hiermit aufs wärmste unterstützen. Hinsichtlich des Vor- 183
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