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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1916
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- 1916-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1916
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Redaktioneller Lei!. ^ 30, 7. Februar 1916. Kleine Mitteilungen. Bereinigung zweier englischer Verlagshäuser. — Publishers' Cir cular meldet die Umwandlung der Verlagsbuchhandlung T. C. L E. C. I a ck in eine G. m. b. H. unter Hinzufügung von »Ltd.« zum bisherigen Wortlaut der Firma und der gleichzeitigen Vereinigung mit dem bekannten Hause T. Nelson L Sons. Die früheren Besitzer, die Herren Thomas Chetcr und Edwin Chisholm Jack bleiben Direk toren und werden das Unternehmen in der bisherigen Richtung weiter führen. Beide Häuser haben ihren Sitz in Edinburgh, wo auch das vereinigte Geschäft weiterbetrieben wird, während die Londoner Zweigniederlassungen vorläufig noch getrennt in den alten Geschäfts stellen sortgeführt werden. X. lcrei, der Bildhauerkunst und anscheinend auch von der Musik gesagt werden. Ta der Verfasser des Artikels, Michele Nicciardi, selbst Italiener ist, so dürfen wir wohl annehmen, daß er die Verhältnisse eher gün stiger darstellt, als sie in Wirklichkeit sind. L. Gründung einer badischen Gesellschaft für soziale Hygiene. — Unter Vorsitz des Medizinalreferenten im Großh. bad. Ministerium des Innern, Geh. Ober-Medizinalrat vr. Hauser, wurde in 5k arlsruhe eine »Badische Gesellschaft für soziale Hygiene« gegründet. Die Auf gaben der neuen Gesellschaft sollen sein, das Material, das der Er kenntnis der sozial-hygienischen Zustände dienen kann, systematisch zu sammeln und nutzbar zu machen. Aussprachen über sozialhygienische Fragen sollen veranstaltet werden. Die gesetzgebenden Körperschaften, die Behörden und Verwaltungen sowie Vereine und Unternehmer sollen durch geeignete Mittel zu wirkungsvollen Maßnahmen angeregt werden. Ferner soll ein Badisches sozialhygienisches Institut angestrebt werden, um als Zentralstelle für die wissenschaftliche Arbeit nnd die praktische Betätigung der Gesellschaft zu dienen. Auch will die neue Gesellschaft mit bestehenden Vereinigungen, die sich Zweigen der Volksgesundheit widmen, Verbindungen anknüpfen. Einiges über die französische und italienische Literatur. — Der französischen und italienischen Literatur widmen »The Author« und »The Nation« kurze Betrachtungen, denen wir die nachstehenden, für die italienische Literatur übrigens recht bezeichnende Angaben entnehmen: Die französische Literatur hat gegenwärtig in allen Zweigen nichts als Mangel und Dürre aufzuweisen, ausgenommen ist allein die Ab teilung Kriegsbücher. Bemerkenswerte neuere Werke sind: Madame Juliette Adam, C'Iieure, V6ii§6i6886 Ü68 Oim68 8i8inuielriell8; Leon Abbe Wetterls, Ce qu'etuit l'^l8uee-Coirain6 et ce qu elle 8era; Paul Bourget, T.e 8eu8 6e lu Nort, und das aus dem Englischen übersetzte, mit einem Vorwort von Anatole France versehene Buch von Thomas Barclay, C'Lnteute Corckiale. Uber die italienische Literatur schreibt der Verfasser: Ein Telegramm meldete, das; Gabriele d'Annunzio nach mehrfacher Teilnahme an Luftangriffen auf das feindliche Lager an Überan strengung leidet und krank in Venedig liegt. Ein großer Redner und hervorragender Schriftsteller, der Abge ordnete für Venedig Fradelletto hält in den großen Städten Italiens Reden über Ursache und Ziel des Krieges. Tie philosophischen und kritischen Schriftsteller sprechen in Wort und Schrift nur ungern nnd gezwungen ein Urteil aus, streiten sich aber dafür nach allen Regeln der Kunst. Hiervon ist Benedetto Crocc ein Beispiel. Von den Nomanschreibern sind verschiedene als Kricgsschriftstellcr in die Dienste der großen Tageszeitungen getreten, und auch das Ver- lagshaus Trevcs, das größte seiner Art, steht ganz im Zeichen des Krieges. Außer mehreren wenig wichtigen Werken hat es Gabriele d'Annunzios Kricgsrede verlegt und zwei Bände von Luigi Barzini, den, kräftigsten und begabtesten Kriegsschriftsteller und Berichterstatter, hcrausgebracht. Für die gewöhnlich von Trevcs verlegten Schrift steller hat dieses Haus jetzt nichts übrig. Die Dichter, ob jung oder alt, sind größtenteils alle stumm. Hier und da lassen die Volks- und Stegreifdichter patriotische Lobgesänge hören, doch verhallen sie in der Luft, ohne jemals im Druck zu er scheinen. Trotz der Tatsache, daß der Krieg gegen Österreich seine Wur zeln tief in die Seele Italiens geschlagen hat, ist doch sein großer Dichter noch nicht gefunden. Einige Lustspieldichtcr kündigen neue Werke an, aber es wird ihnen schwer fallen, Theater zu finden, die sie aufführen. Vereinzelten ist es letzthin gelungen, ihre Werke in Nom auf die Bühne zu bringen, sie fanden jedoch recht gleichgültige Zuschauer, dafür aber um so schär fere .Kritiker. Kurz, die spärlichen literarischen Erzeugnisse, die es gibt, sind fast ausschließlich journalistischer Natur und beschränken sich auf den Krieg; der Nest ist fast gänzliches Schweigen. Das Gleiche kann von der Ma- Eine Lehrkanzel für die bulgarische Sprache wurde an der k. k öffentlichen Lehranstalt für orientalische Sprachen in Wien errichtet. Mit dein Lehrauftrag wurde der bulgarische Legationssekretär a. D. Konstantin Ghäorghiew zunächst für das laufende Studienjahr betraut. Der Vortragende gab eine kurze Übersicht über die territorialen und wirtschaftlichen Verhältnisse Bulgariens, sowie über den Handcls- I verkehr des Landes mit Österreich und schloß mit dem Ausdrucke der j Überzeugung von einer regeren Ausgestaltung der bestehenden Be ziehungen; darauf ging er zur Behandlung des bulgarischen Alphabets über. Ein Dcckverlag Heines. — Ein Zensnrverbot, das Heine und seine Hamburger Verleger Hoffmann L Campe treffen sollte, hat Prof. Friedrich Hirth, der'Heine-Forscher, ans Wiener Ministeriumsakten ausgegrabcn. Heines »Atta Troll« erschien im ersten Ausgabejahr ' 1847 außer unter dem Verlagstitcl Hoffmann L Campe auch unter dem eines Ludwig Giese. Was das bedeutete, war bisher vollkommen j schleierhaft. Nun hat Hirth aus dem Verlage Giese noch ein zweites i Werk entdeckt, eine Broschüre, die im Wiener Vormärz das größte Aufsehen erregte: »Österreich und seine Zukunft«, von Baron Andrian- Werburg. Metternichs Negierung hatte damals sofort das unbedingte ' Verbot der Verbreitung ausgesprochen, und, um eine Fortsetzung nach ! Österreich hincinzuschmuggeln, griffen die Verleger Hoffmann L Campe, die überhaupt die antiösterreichische Broschürenliteratur stark pflegten, zu jenem Decknamen. Bald wurde der gesamte Verlag von Hoffmann L Campe auf Veranlassung Metternichs wie in Deutschland auch in Österreich verboten. »Atta Troll« aber und die Andriansche Broschüre kamen unter dem Deckmantel Gieses nach Österreich! Nun entspann sich ein ungeheurer Aktenwechsel. Bei ihren Leipziger und Hamburger Generalkonsuln ließ die österreichische Negierung nach dem Giese fahnden. Ter Leipziger antwortete, er könne über die neue, im Dezember 1846 in Hamburg errichtete Buchhandlungssirma einst weilen keine Auskunft geben. Endlich, nach Monaten, kam man hinter den Sachverhalt. Aber Campe erklärte schroff, er werde sich dieses Namens auch weiterhin bedienen, und so konnte der allmächtige Kanzler des Bundes nur das Geständnis ablegcn, von einem gerichtlichen Einschreiten sei unter den dcrmaligen Konjunktionen ein entsprechendes Resultat j kaum mehr zu erwarten. Es war eben nicht mehr die Zeit von 1835, i wo der Bundestag drakonisch die Schriftsteller und Verleger unter- > drückte; das freie Schrifttum hatte sich Bahn gebrochen. lVossische Ztg.«.) Zur Frage der Geschäftsaufsicht. — Der Staatssekretär des Neichs- justizamtes erteilte dem Deutschen Handelstage folgenden Bescheid: , »Über die Frage, in welcher Weise die unter Geschäftsaufsicht stehenden Betriebe demnächst in die selbständige Verfügung des Inhabers wieder überzuleiten sein werden, sind die Vorarbeiten im Gange. Hierbei wird auch erwogen, ob und unter welchen Voraussetzungen für die j Schuldner, über deren Vermögen die Geschäftsaufsicht angeordnet ist, , das Zwangsvcrglcichungsverfahren außerhalb des Konkurses zuge lassen werden kann. Zugleich wird geprüft, ob es sich auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen und hierher gelangten Anregungen empfiehlt, die Bunöesratsverordnung, betreffend die Anordnung einer . Geschkäftsanfsicht zur Abwendung des Konkursverfahrens, auch i noch in einer Reihe weiterer Punkte zu ändern oder zu ergänzen. Beschlagnahme des Altpapiers. — Der Verein Deutscher Pappen fabrikanten hat beschlossen, an das preußische Kriegsministerium eine Eingabe zn richten, daß in Deutschland sämtliches Altpapier und Pap penabfall beschlagnahmt werden möge, damit die Papier- und Pappcn- fabriken diesen Rohstoff billiger erhalten. Zur Beratung dieser Maßnahme soll eine Versammlung der Papier- und Pappcnfabrikanten in Leipzig am 8. Februar stattfinöen. PersonMMrichteil. Walter Loeb f. — Der Vorsteher der chemischen Abteilung am Ru dolf Virchow-Krankenhausc in Berlin, Prof. vr. Walter Loeb, ist am 3. Februar nach kurzem Krankenlager im 44. Lebensjahre gestorben. Von seinen Werken seien erwähnt: »Grnndzttge der Elektrochemie«, »Elektrochemie der organischen Verbindungen«, »Einführung in die Biochemie«. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenvcrctn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus). 140
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