Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160202
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191602026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160202
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-02
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. /K 26, 2. Februar 1916. Bildung der Vcrlustrücklage. Im übrigen werden die Verluste zu 75 °/o vom britischen Schatzamt und zu 25 °/o von der akzeptierenden Bank getragen. Die Wechsel werden zu den günstigsten Marktsätzen diskontiert. Auster den überseeischen Schuldnern hastet natürlich der Exporteur selbst, so dast nur bei Eintritt der Zahlungsunfähigkeit des Exporteurs ein Verlust eintritt. Die Wechsel können bis ein Jahr nach Friedcusschlust erneuert werden. Nach neuerer Zeitungsmcldung hat die Bevorschussung der Forderungen der Exporteure das eigens zu diesem Zweck geschaffene ,korei§n Irncis Oedentuies Committee* übernommen.« Die Handelskammern zu Arnstadt (8. 12.) und Stolberg (18. 12.) baten den Deutschen .Handelstag, den Vorschlag des Barmer Verbandes zu prüfen bzw. zu unterstützen. Am 9. Dezember bat der Deutsche Handclstag den Reichskanzler (Neichsamt des Innern) nm Mitteilung, ob nach Kenntnis der Ncichs- verwaltnng die Angaben des Barmer Verbandes iiber die in Eng land stattfindendc Behandlung der Forderungen an das feindliche Aus land zutreffend seien. Hierauf erwiderte am 17. Januar der Reichskanzler (Neichs amt des Innern): »Amtliches Material über die Frage der Behandlung, die man in England den Forderungen an das feindliche Ausland angedcihen lästt, liegt hier nicht vor. Soweit aus Zeitungsnach richten ersichtlich ist, handelt es sich nicht um eine besondere Veran staltung zum Schutze von Forderungen an das feindliche Ausland, son dern um eine Unterstützung des Ausfuhrhandels im allgemeinen. Be züglich der Frage der Bevorschussung von Auslandsfordcrungen ver weise ich ergebenst auf die in dem zweiten Nachtrag zu der dem Reichstag vorgclcgten Denkschrift über wirtschaftliche Mastnahmen S. 89 enthaltenen Ausführungen.« (»Handel n. Gewerbe.«) Andenken au Hccresangchörige .— Sächsische Amtsblätter ver öffentlichen nachstehende Verfügung: In letzter Zeit sind häufig Waren und gewerbliche Leistungen, die dem Gedenken an Heeresangehörige oder an gefallene Kriegsteilnehmer zu dienen bestimmt sind (Gedenk- blättcr, Umrahmungen, Vcrgrösterungen oder Verkleinerungen nach Photographien n. dgl.), unter allerhand Vorspiegelungen angebotcn worden, wobei die Bevölkerung um ihr Geld gebracht wurde. Wir sehen uns vcranlastt, gegen dieses mehr und mehr überhandnehmende Unwesen einzuschreiten. Es wird daher verboten, ohne vorgängige Bestellung а) von Haus zu Hans oder б) ohne Begründung einer gewerblichen Niederlassung oder außer halb des Gemeindebezirks der gewerblichen Niederlassung Waren der bezeichneten Art fcilzubieten oder Bestellungen auf solche Waren oder gewerbliche Leistungen bei Privatpersonen oder bei Per sonen, in deren Gewerbebetriebe Waren oder gewerbliche Leistungen der angebotenen Art keine Verwendung finden, aufzusuchcn. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 9l> des Gesetzes über den Belagerungszustand mit Gefängnis bis zu einem Jahre be straft. Beim Vorliegen mildernder Umstände kann auf Haft oder auf Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark erkannt werden. Dresden und Leipzig, am 24. Januar 1916. Die stellvertretenden kommandierenden Generale, v. Broizem. v. Schweinitz. Papiermache in Sachsen. — In diesen Tagen erfolgt in Sachsen eine Sammlung des Noten Kreuzes, die Zeitungspapicr für die Zwecke der Heeresverwaltung verfügbar machen soll. So groß der Ertrag sein mag, der dabei zu erwarten ist, macht es sich doch notwendig, noch auf anderem Wege Zeitungspapier der Heeresverwaltung zuzuführcn. So wird im Bereiche der stellvertretenden Generalkommandos des 12. und 19. Armeekorps in Bautzen, Dresden, Freiberg, Meisten, Pirna, Zittau, Borna, Chemnitz, Leipzig, Plauen, Wurzen, Döbeln, Grimma, Zwickau, Glauchau, Frankenberg, Leisnig und Riesa eine Zeitungs papierwoche veranstaltet werden in der Weise, dast man vom 7. bis 12. Februar durch die Schuljugend aus den elterlichen nnd nachbarlichen Haushaltungen Zeitungspapicr sammeln und in den Schulen abliefern lästt. Erwünscht ist dabei das leicht knüllbarc Papier der Tages zeitungen, also nicht das stärkere Papier von Wochen- und Monats schriften. Erwünscht ist ferner Bündelung, weil dadurch das Stapeln und Verladen erleichtert wird. Literarischer Verein der Pfalz. — Nach einer Panse von über zwei Jahren hielt der Literarische Verein der Pfalz unter Vorsitz des Se- minardirektors Eid-Speyer eine Generalversammlung in Neustadt a. H. ab. Vom badisch-pfälzischen Bnchhändlerverband überbrachte Herr Pe t h - Zweibrücken in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vorsitzender für die Pfalz und unter gleichzeitiger Übermittlung eines Schreibens 118 des ersten Verbandsvorsitzendcn Universitätsbuchhündlers I. H. Eckardt in Heidelberg die herzlichsten Grüße und besten Wünsche für ein gedeihliches Zusammenarbeiten. Nach dem erstatteten Bericht hat sich die Zahl der Ortsgruppen der Pfalz vermehrt; es bestehen jetzt in allen namhaften Städten Ortsgruppen, von denen jene in Ludwigshafen in besonderer Blüte steht. Von Interesse war für den Verband die Frage der Berücksichtigung der pfälzischen Lite ratur bei Buchsendungeu an die Front. Die mit diesen Sendungen betrauten Stellen haben den berechtigten Wünschen Rechnung getragen, und es soll auch künftig bei solchen Liebesgabensendungen die pfäl zische Literatur gebührend berücksichtigt werden. In seinem literarischen Überblick wies der Vorsitzende darauf hin, dast der Krieg eine Reihe neuer Stoffe an uns herangctragen habe. Sehr begrüßenswert hält der Vorsitzende die Schilderung einzelner Abschnitte aus der jetzigen Kriegszeit in dc.r Heimat, so wie jetzt gern ähnliche Erzählungen auA früheren Kriegen gelesen werden. Von der Presse der Pfalz sagte der Vorsitzende, dast sie wohl kaum eine schwierigere Zeit als die gegenwärtige mitgemacht, und trotzdem ihre Aufgabe in der besten Weise erfüllte. Ihre kräftigste Unterstützung müsse die Aufgabe aller sein. Prof. Oeser -Mannheim feierte darauf in einem Vortrage »Maler Müller, den pfälzischen Dichter« besonders als Sprachbildner nnd Sprachbcreicherer, Eigenschaften, deren unsere heutige Literatur beson ders bedürfe. Begrüßenswert sei, dast der Literarische Verein der Pfalz in Verbindung mit dem Pfälzcrwald-Verein eine Volksausgabe dev Maler Müllerschcn Werke fördere und der erstgenannte Verein einen besonderen Abend für Dichtungen von Maler Müller plane. Wie der Vorsitzende mitteilte, wird die Vereinsgabe für 1914 und 1915 in einer Biographie und Auszügen aus den Werken der Dichter Schauffcrt und Neiselt sowie Dichtungen von Lina Sommer bestehen. Die Ortsgruppe Ludwigshafen hat die Herausgabe eines pfälzischen Jahrbuches übernommen. Herr Peth regte zustimmend eine organisierte Propaganda der pfälzischen Literatur an, welche Anregung in Form einer literarischen Korrespondenz verwirklicht werden soll. Herr vr. Weinert erläuterte seinen Plan, die Perlen pfälzischer Kriegsgedichte zu sammeln, und bat um Unterstützung. Ter stets mit großem Interesse vernommene Literarische Bericht mit Ausstellung der Literatur durch Herrn vr. Becker wird nachgeholt werden. Herr Oberlehrer Kleebcrger-Ludwigshafen sprach fiir eine intensive Agitation für den Verein. Als geeignetes Mittel hierzu be- zcichncte er die Herausgabe eines pfälzischen Almanachs. Zur Mitwir kung ergeht ein Aufruf an die pfälzischen Künstler von Stift und Feder. In seinem Schlußwort betonte der Vorsitzende die Notwendigkeit und Existenzberechtigung des Vereins mit dem Hinweise, dast sich die Mitgliedcrzahl in drei Jahren vernennfacht habe. Zurzeit beträgt sie 270. Es wäre zu wünschen, dast auch anderwärts sich Buchhändler, wie es für die Pfalz von Herrn Peth geschieht, an der Gründung und dem Ausbau literarischer Vereinigungen, die sich die Pflege des heimischen Schrifttums zum Ziele gesetzt haben, beteiligen würden. Hat dev Krieg doch nicht nur in zahlreichen Volksgenossen die Liebe zur heimat lichen Scholle neu erstehen lassen, sondern auch das Interesse am Schrifttum der einzelnen deutschen Gaue wachgerufcn und den Inter nationalismus in der Literatur erfolgreich zurückgedrängt. Da dürfte es eine dankbare Aufgabe des Buchhandels sein, sich in den Dienst dieser Bestrebungen zu stellen, und wo immer sich Gelegenheit bietet, auf das Schrifttum der einzelnen Stämme hinzuwciscn und so weiteren Kreisen die eigenartige Schönheit der deutschen Landschaften zu erschlie ßen nnd sie in die Sitten und Gebräuche ihrer Bewohner einznfiihren. Da voraussichtlich auf lange hinaus der Strom deutscher Reisender nicht mehr wie früher seinen Weg nach den Vergnügungsstätten im Auslände nehmen wird, so dürften als Käufer für diese Literatur alle diejenigen in Frage kommen, die den Wunsch und den Willen haben, sich näher mit den Gegenden nnd dem Leben ihrer Bewohner ver traut zu machen, mit denen ihr Ferienaufenthalt sie zusammenbringt. Hier könnte der Buchhändler mancherlei Anregung geben, wenn er sich nicht auf die typischen Reiseführer beschränkt, sondern wcitergehend auch mit Nachdruck auf die »Hcimatliteratur« hinweist. Von Reichs wegen gegen die dentsche Schrift? — In der »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker« lesen wir: Sollte man es für möglich halten, dast in der gegenwärtigen Kriegszeit, wo in Deutsch land alles sich in dem Streben und Denken eint, das Deutschtum in der Welt zur Geltung gebracht zu sehen, ein Deutscher auf den Ge danken kommen könne, die deutsche Ncichsregicrung anzugehcn, die deutscheste der Erscheinungen des Deutschtums, die deutsche Schrift, zu bekämpfen? Dast der alte Streit um Fraktur und Antigua eine solche Blüte treiben werde, hat wohl niemand vermutet. Und doch ist das cingetreten. Der Vorsitzende der Handelskammer Bonn, Herr Kommerzienrat Soenncckcn, hat eine Eingabe an das Auswärtige Amt in Berlin gerichtet, in der er im allgemeinen sehr beachtenswerte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder