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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1916
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 15, 20. Januar 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. sowie bei reger, anbaltender Benutzung, bei der er sich aber auch sehr bald durch Zeitersparnis bezahlt macht. Der Hauptwerl der vorstehenden Maschinen beruht in der Additionsarbeit und ihrer Niederschrift; hierfür nur ein Beispiel. Gegenwärtig vollzieht sich das Ausschreiben der Abschluß- zettel im Verlagsbuchhandel in der Weise, daß mit Hand oder Kopf das Konto des betr. Sortimenters in der Soll- und Habeu- spalte aufgerechnet wird. Das Ergebnis wird in mehr oder weniger abgekürzter Form — namentlich bezüglich der Einzel sendungen — im Abschlußzettel verzeichnet, der sodann nach eini gen Wochen zurückkommt »nd oft den Vermerk trägt: »Ich habe nur was fehlt mir?« Hierauf mutz eine Einzel aufstellung gegeben werden, und nach weiteren Wochen kommt der Zettel wieder zurück mit dem Vermerk »Stimmt!« oder »Sen dung besitze ich nicht, bitte um «. Nun erst kann die Kontenabweichnng näher geklärt werden, und dies hätte um einige Wochen früher geschehen können, wenn der Verleger sofort eine Einzelaufstellung gegeben hätte, was sich aber wegen der z» großen Arbeit von selbst verbietet. Daß allerdings wesent liche Zeit und Arbeit gespart werden könnte, wenn der Sortimenter nicht das Fehlen von Posten mahnen, sondern die vorhandenen Posten sofort selbst angeben würde, weiß ich ebenso gut, als daß dieses meist doch nicht geschieht. Bei Vorhandensein einer schreibenden Addiermaschine rechnet der Verleger die Konten mit der Maschine auf, jeder Sortimenter bekommt ohne Mehrarbeit für den Verleger sofort eine Einzel aufstellung in Form des Rechenstreifens übersandt. Hier möchte ich einschalten, datz die größeren Modelle nicht nur auf Rol lenpapier, sondern auch auf beliebige Vordrucke schreibe» können, auch können namentlich bei der »Wales«-Maschine ohne wesent lich höhere Kosten Tasten für die Monatsnamen oder Ziffern für Tag und Monat oder Bezeichnungen wie Schuldvortrag, Lagergut, Sendung, Zahlung, Rücksendung usw. eingebaut wer den, sodaß sich also die einzelnen Posten auch näher mit der Maschine bezeichnen lassen. Die Vorteile sind stets: schnelleres Ausfcrtigen der Abschlußzettel, Vermeidung von Rechenfehlern und schnelleres Anfklären von Unstimmigkeiten, die der Sorti menter bei einer Einzelaufstellung oft meist selbst aufklären kann. Größere Modelle (»Burrough« 2050 .F, »Wales« bereits ab 1600 besitzen eine sog. Duplexeinrichtung (zweifache Rechen werke) oder sonstwie die Möglichkeit, das gesamte Zahlenwerk dauernd festzuhallen. Bei Verwendung einer derartigen Ma schine weiß der Verleger nach Ausrechnung des letzten Abschluß- zettels sofort die Höhe sämtlicher Außenstände, während jetzt die Außenstände einzeln ausgeschrieben und aufgerechnet werden müssen. Die folgenden, ebenfalls amerikanischen und an sich gut gebauten Maschinen möchte ich weniger empfehlen: »Burrough Klasse 500« (ebenfalls Glogowski L Co., Berlin VV. 8) und »Comptomctcr« (Comptometer G. m. b. H., Berlin 9). Die beiden Maschinen ermöglichen ein sehr schnelles Arbeiten: in dem Augenblick, in dem eine einzelne Einstelltaste heruntergedrückt wird, ist sie auch schon gerechnet, ohne datz ein Hebelzug oder Motorantrieb nötig wäre. Einstellfehler kann man nur dadurch berichtigen, datz man bei dem nächsten Posten entsprechend mehr oder weniger viel einstellt, wenn man den Tippfehler bemerkt, aber man bemerkt ihn fast nie, da diese Maschinen weder eine Schreibvorrichtung noch sonst eine Prüfungsmöglichkeit für die eingestellten Beträge besitzen. An sich ebenfalls gut, aber nicht derartig empfehlenswert wie eine »Burrough« oder »Wales« sind m. E. die »Dalton«- (Vertrieb durch Benno Knecht, Berlin ^V. 9) und die »Austin«- Mafchinen (Vertrieb jetzt durch Ehrlich L Co., Hamburg); beide Maschinen besitzen Schreibvorrichtung. Während die »Burrough« und »Wales« für jede Dezimalstelle eine Tastenreihe mit den Zah- len von 1—9 besitzen, besitzen die letztgenannten Maschinen nur einmal die Tasten von 0—9. Die Einstellung in die richtige Dezimalstelle wird dadurch bewirkt, datz nach jedem Tastenniedcr- druck die Maschine sich im Innern um eine Dezimalstelle selbst tätig verschiebt. Der Vorteil dieser Maschinen besteht vor allem darin, daß bei der Multiplikation der Multiplikandus nicht immer wiederum neueingestellt werden mutz; sobald ein« neue Stelle des Multiplikators behandelt wird, braucht man zur richtigen Ein stellung bei diesen Maschinen nur die Nulltaste zu drücken, um den Multiplikandus um eine Dezimalstelle zu verschieben. Der Nach teil dieser Maschinen beruht aber in ihrer weniger schnellen Ar beit, denn nach jeder einzelnen Zahl muß sich im Innern die Ma schine um eine Dezimalstelle verschieben, was immerhin eine ge wisse, wenn auch geringe Zeit erfordert, ferner müssen sämtliche Nullen miteingestellt werden. Ist die Zahl 30 000,00 zu addieren, so drückt man bei einer »Burrough« oder »Wales« nur die Taste 3 in der 7. Stelle nieder, während man auf einer »Dalton«- oder »Austin«-Maschine 3,0,0,0,0,0,0 tasten muß. Mit den genannten 7 Maschinen ist die Zahl der teureren Addiermaschinen zwar nicht erschöpft, doch kommen andere Ma schinen für die Praxis eigentlich nicht in Betracht. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Post. — Um öie Versendung von verbotenen schriftlichen Mit teilungen ins Ausland in Paketen nachdrücklich zu verhindern, ist von jetzt ab bei Auslandspaketen lediglich die Beifügung einer Faktura gestattet. Hiernach hat die Erklärung des Versenders in den den Paketen beiznfügenden Ausfuhrerklärungen (in der Spalte »Bemer kungen«) zu lauten: »Enthält außer der Faktura keinerlei schriftliche Mitteilungen«. Die Ausfnhrerklärungen müssen vom Ab sender selbst, bei juristischen Personen von dem gesetzmäßigen Ver treter (bei Handelsfirmen von dem Inhaber oder einem der ins Handelsregister eingetragenen Bevollmächtigten) durch Namensunter schrift verantwortlich vollzogen werden. Ein etwa vorhandener Fir menstempel ist beizudrücken. Die Postanstalten sind ermächtigt worden, über die Persönlichkeit eines Einlieferers von Anslandspaketen unter Umständen einen Ausweis zu verlangen und, falls dieser abgelehnt wird, die Annahme des Pakets zu verweigern. Der Vorstand des Schweizerischen Buchhändler-Vereins hat be schlossen, seine Mitglieder zu ermächtigen, dem Publikum mit Rück sicht auf den niedrigen Stand der Markvaluta von nun ab — ohne Rückwirkung —, solange der Markkurs Fr. 1.10 nicht überschreitet, vom Tarifpreis eine Kursvergütung von 10"/, auf Bücher deutschen Ursprungs einzuräumen. Die Vergünstigungen, die bisher bestanden haben, bleiben daneben in Kraft. Alle 12mal und öfter im Jahr erscheinenden Zeitschriften sind von der Kursreduktion ausgeschlossen, da auch die Postverwaltung bis auf weiteres zu den bisherigen Preisen liefern wird. Verlängerung des türkischen Moratoriums. — Kammer und Senat nahmen am 12. Januar das Gesetz betreffend öie Verlängerung des Moratoriums bis zum 31. Dezember an. Das neue Moratorium ver pflichtet die Schuldner, in drei Raten 15 Prozent der Fälligkeiten ab- zutragen. Köder für deutsche Schützengräben. — Da Russen, Engländer und Franzosen mit ihren Flugblättern, in denen sie die deutschen Truppen zum Übertritt aufforderten, kein Glück hatten, verfielen die Fran zosen auf den Gedanken, es mit einem Nachrichtenblatt zu versuchen. Iltägig erscheint nun »Die Feldpost«. Den Kopftitel ziert der deutsche Reichsadler und ein schwarz-weiß-rotes Band. Löblich ist der Feinde Beginnen, das Blatt -unfreiwillig humoristisch zu halten. Wer trägt die Schuld am Kriege? so beginnt eine Nummer. Die Spalte: »Zur Kriegslage« kehrt stets wieder, und jeder deutsche Leser muß staunen, wie schlecht es ihm eigentlich geht. Die Kriegsfreiwilligen sind nichts anderes als Arbeitslose, die Verdienst suchen, der Mißerfolg des deut schen Unterseekrieges wird zahlenmäßig nachgewicsen, die Italiener haben ihre Gegner auf der ganzen Front zum Weichen gebracht, und die Österreicher müssen selbst gestehen, daß die »Festung« Görz sich in einer verzweifelten Lage befindet. Die Tatsache »der stetigen Ab nahme der deutschen Kräfte« (die sich darin zeigt, daß sie jeden An griff abweisen und immer neuen Boden gewinnen) ist so offensichtlich, daß Frankreich ruhig abwarten kann, »bis Deutschlands waffenfähige Mannschaft zur Neige geht«. Auch die Verhandlungen über Teuerung und Höchstpreise finden natürlich einen liebevollen Kommentar. Jeden falls danken wir den Franzosen, daß sie die Zahl der deutschen Kriegs- zcitungen vermehren helfen, und auch der Mann im Schützengraben wird sich freuen, wenn ein französischer Flieger statt einer Bombe »Die Feldpost« mit ihren wahrheitsgetreuen neuesten Nachrichten ab wirft. Bemerkenswert ist der außerordentlich sorgfältige Satz der Zei tung, der darauf schließen läßt, daß es sich um kein unmittelbar hinter 67
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