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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1908
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- Deutsch
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13946 Börsenblatt 1 d,Dtsch».Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 279, 1. Dezember 1908. Ersatz der Kunsthistmischen Bilderbogen erschien die fünjbän- dige -Kunstgeschichte in Bildern« (1899—1902). Die Welt verlangte nach photographischer Treue der Reproduktion, und als ihr diese auf mechanischem Wege gesichert war, rief sie nach Farbe, nach wirklicher Farbe, nach der Farbe der Originale. Und Seemann brachte sie ihr mit seinen farbigen Gemäldereproduktionen. Mit der Fruktifizierung des Dreifarbendrucks beginnt ein neuer, bedeutungsvoller Abschnitt in der Geschichte des Hauses. Das Projekt hatte langwierige Vorarbeiten er fordert, die bis in den Anfang des Jahres 1899 zurllck- reichen. Am 1. Oktober des gleichen Jahres verband sich Artur Seemann mit Gustav Kirstein zu gemeinsamer Tätig keit und fand in dem neuen Teilhaber den rechten Bundes genossen bei der Durchführung eines so weitausgreifenden Unternehmens. Auf dasselbe Datum fällt die Errichtung einer Zweigniederlassung der Firma in Berlin 8W., Dessauerstraße 13. die aber 1903 wieder eingezogen wurde. Die erste Lieferung der Sammlung «Alte Meister« er schien am 5. April 1900. Wenn diese Blätter, die den Reigen der farbigen Reproduktionen eröffneten, noch nicht die technische Vollendung aufwiesen, durch die sich die See- mannschen Drucke heute auszeichnen, so lag das an den Kinderschuhen, in denen die Dreifarbentechnik damals eben noch steckte. Jedenfalls erregte das neue Verfahren das Er staunen und die Bewunderung der Kunstfreunde und trug dem Verlage begeisterte Anerkennungen in Fülle ein. Noch während des Erscheinens der Alten Meister (1900—1905) gelangte ein zweites Reproduktionswerk, und zwar für zeit genössische Kunst, zur Ausgabe, betitelt: Hundert Meister der Gegenwart (1802—1804), das nur deutsche Bilder ent hielt, und dessen Erfolg den der Alten Meister fast noch über- traf. In dieser neuen Publikation waren die letzten Schwierig keiten, mit denen das Verfahren noch zu kämpfen gehabt halte, überwunden. Jnbesondere war es möglich gewesen, in allen Fällen die Originale, und nicht Kopien, als Vorlagen zur Reproduktion zu erhalten. In dem Streben nach höchster Qualität in der gebotenen Leistung konnte sich der Verlag gar nicht genug tun, und weder Mühe, Zeit noch Geld wurde gespart, um nichts zu unterlassen, was nur irgendwie zur Erzielung der größten Originaltreue in der farbigen Wiedergabe beizutragen geeignet erschien. Durch dieses subtile Verfahren wurde vor allem das Vertrauen der Künstler und Museumsleiter gewonnen, das den Verlag nicht nur ehrte, sondern auch für den gedeihlichen weiteren Aus bau des Unternehmens sehr förderlich war. Überdies mußte schon die vom kunsthistorischen und kunstkritischen Gesichts punkte aus getroffene Auswahl der Bilder für den ganzen Ernst und wissenschaftlichen Wert der Sammlungen Zeugnis ablegen. Dieser neue Zweig des Geschäftes wuchs, wie natürlich, bald zu großer Bedeutung für die ganze Firma heran. Nun war freilich kein Halten mehr in den alten Räumen der Garten straße 15 (der jetzigen Hofmeisterstraße), die sich auch schon vordem als längst zu klein erwiesen hatten. Im Sommer 19o2 wurde also die denkwürdige Stätte, die den Verlag seit dem 1. Oktober 1879 beherbergt hatte, verlassen, und das Geschäftslokal nach dem Grundstück Querstraße 13 ver legt, wo zunächst die Parterreräume des Hintergebäudes bezogen wurden. Aber schon im Sommer 1907 — der Sommer ist für den Umzug von Verlagsbuchhandlungen besonders günstig gelegen — bedingte die steigende Aus dehnung des Geschäftes die Hinzunahme des ersten Stock werks, das einen dem Betrieb entsprechenden Umbau ersur. An die «Hundert Meister der Gegenwart» schlossen sich 1904 die »Meister der Farbe«, die im Charakter einer mo dernen Kunstzeitschrist monatlich sechs Bilder aus der Kunst aller Länder in farbiger Wiedergabe bringen und in Kürze ihren sünften Jahrgang beenden. Die ältere, klassische Kunst wurde nach dem Abschluß der »Alten Meister« von den »Galerien Europas« (seit 1905) weiter gepflegt, während -Seemanns farbige Kopien« eine Reihe von Meisterwerken alter und neuer Malerei in besonders großem Format, als eine Art Gemälde-Ersatz wiedergeben. Ähnlich wie die -Hundert Meister« behandelt die seit Anfang dieses Jahres erscheinende »Deutsche Malerei des 19. Jahr hunderts« hundert deutsche Maler; aber sie geht bis an den Beginn des vorigen Jahrhunderts zurück und fördert manchen vergessenen Schatz jener lieben, guten Zeit zutage, die um so vieles köstlicher gewesen sein soll als die unsere. Zählen wir nun die in den verschiedenen Sammlungen bisher veröffentlichten Bilder zusammen, so kommt ein zweites Jubiläum für die Firma Seemann zustande: das der tausendsten farbigen Reproduktion! Tausend Blatt, und jedes wieder in Tausenden von Exemplaren, und alle in solcher Vollendung! Von welch ungezählten Wänden mögen Seemanns Farbendrucke in diesen Tagen herabgritßen! Ihre große erzieherische Bedeutung als Zimmerschmuck ist un bestritten und wurde auch vom Kunsthandel mehr und mehr anerkannt, so daß sich in der dem Buchoerlage ange gliederten Kunstblätterabteilung von Jahr zu Jahr ein immer lebhafteres Geschäft in gerahmten und ungerahmten Bildern entwickeln konnte. Überall ein mächtig Fließen und ein stetiges Gedeihen! So hat ein Rückblick auf das fünfzigjährige Schaffen einer deutschen Handlung nur Erfreuliches ergeben, und die gute Steuerung des Schiffes bürgt auch für weitere glück liche Fahrt. Ist doch ein Seemann an Bord! Georg Kluge. kiblioLispkie lies nspoleonigclien 2ei1- «tllops, sinsebliosslieb clsr Vereinigten 8ta»ten von ffiorclsmerikii. Von I'rieärioli N. Liroit- 618611. In 2 Länäsn. 1. Lanä. Lvrlin, Lrnst LivAfrioä Nittlsr unä 8okn, 1908. XI^VIII, 412 Lsitsn. 6ro88-60. Osbvltet 12 50 Es gibt wohl kaum eine Periode der Weltgeschichte, über die so viel geschrieben worden ist wie über die französische Revo lution und die uapoleonische Zeit. Wenn daher Kircheisen es sich zur Aufgabe setzte, das letztere Zeitalter bibliographisch zu bearbeiten, so muß es jedem Kenner der einschlägigen Literatur von vornherein klar sein, daß eine absolute Voll ständigkeit dabei weder zu erreichen, noch überhaupt zu erstreben sein kann. Kircheisen, der als ein tüchtiger Bibliograph bekannt ist, hat nicht bloß die Titel der einschlägigen Bücher gesammelt, sondern auch mehr als 200 vielbändige Zeitschriften durchforscht und auf diese Weise etwa 70 000 Titel von Büchern und größeren Aufsätzen festgestellt, deren Zahl sich, wenn man auch die oft zahlreichen Ausgaben und Übersetzungen mit in Betracht zieht, auf etwa 200 000 Titel belaufen wird. Diese alle in einer Bibliographie abzudrucken, wäre schon deshalb nicht möglich, weil ein so umfangreiches Werk wegen seines hohen Preises keinen genügenden Absatz finden würde. Deshalb hat Kircheisen eine kritische Auswahl getroffen, die etwa 8000 Titel umfaßt. Der vorliegende 1. Band enthält ungefähr die Hälfte (3912). Zur Charakterisierung des Werkes muß aber bemerkt werden, daß der Verfasser sich nicht auf die eigentliche Lite ratur über Napoleon und sein Zeitalter beschränkt, sondern auch die allgemeineren Werke, wie Welt- und Staatenge schichten, sowie alles berücksichtigt, was für die Kultur jener Zeit bedeutungsvoll ist. So verzeichnet er nicht bloß Werke über die Geistesgeschichte, sondern auch Werke der schönen Literatur, die in jener Zeit erschienen sind. So kommt es, daß wir z. B. Kant
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