Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081128
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190811285
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19081128
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-28
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
277, 28. November 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 18795 Auf dem Gebiete der Originalradierung liegt indessen nicht die Hauptstärke des Künstlers; den breitesten Raum in seinem Schaffen, sowohl der Zahl, wie der Qualität nach, nimmt die Reproduktions tätigkeit ein. Dabei ging er von dem alten holländischen Stimmungs landschafter Jacob van Ruisdael aus, dessen schweren melancholischen Reiz und kräftige dunkle Farbengebung er austerordentlich glücklich auf zwei große Platten zu banneil verstand. Es ist bewundernswert, mit welcher Sicherheit der junge Radierer in diesen beiden »Wasserfällen« (Verlag von Stiefbold L Co., Berlin) damals schon die Nadel führte. Die seltene Anpassungsfähigkeit, die ihn zum erfolgreichen Übersetzer berufen erscheinen läßt und die ihn später zur Lösung der schwierigsten volle Übersetzung auszeichnen. Alles was wir an den Ruisdaelschen Originalen so hoch schätzen, den wuchtigen Ernst der Auffassung, die glückliche Verteilung von Licht und Schatten, die klare Gliederung der Massen, die fein abgestimmte Tönung der Luft und Wolkenpartien: alles das finden wir wieder in den beiden Radierungen. Mit diesen Arbeiten hatte der Künstler den Weg betreten, der ihn zur Meister schaft führte. Zunächst folgten kleine Blätter für die Zeitschrift für bildende Kunst und für die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien. Das große Verdienst dieser beiden Verlagsunternehmungen um die Entwicklung der modernen Radierung ist an dieser Stelle schon mehr mals hervorgehoben worden. Mit sicherem Blick wußte der kunstsinnige Verleger Seemann in Leipzig die tüchtigsten Kräfte auszuwählen und als Mitarbeiter für den illustrativen Teil seiner Zeitschrift heranzuziehen. Viele junge Künstler wurden durch ständige Aufträge tatkräftig ge fördert und ihre Entwicklung in gutem Sinne beeinflußt. Eine ähn liche Befruchtung der Graphik geht von der Wiener Gesellschaft aus, hier noch in bedeutend weiteren Grenzen, da deren Verlagstätigkeit sich auch auf größere Einzelblätter erstreckt. Die nächsten Arbeiten führen den Reproduktionsradierer Kroste- witz weiter zur Vollendung. In schneller Folge entstehen die köstlichen Blätter (sämtlich für die Wiener Gesellschaft) nach Andreas Achenbach »Mondschein bei Emden« mit sehr gelungenen koloristischen Effekten, »Helgoland« und die »Penzinger Au« nach Robert Ruß, beide überaus fein und detail reich durchgeführt mit zarter Farbenwirkung und großer Leuchtkraft. Vier Blätter nach eindrucksvollen, farbenprächtigen Pferdebildern Adolph Schrehcrs schließen sich in glücklicher Weise an. Dazwischen entsteht für den gleichen Verlag eine große Platte nach E. I. Schindler »Partie bei Zütphen«, die in ihrer abgeklärten harmonischen Luft- und Lichtwirkung, sowie in der fleißigen Durchbildung des Details als eine Arbeit von hoher Vollendung zu bezeichnen ist. In restloser Nachempfindung gibt das Blatt den poetischen Reiz des Originals getreu wieder und beweist unzweifelhaft, daß der Übersetzer jenen Grad der Meisterschaft erreicht hat, der ihn berechtigt, an die schwersten Aufgaben des von ihm gewählten Sondergebietes heranzugehen. Damals wurde der Berliner Kunsthändler Jacques Casper auf den Künstler aufmerksam und beauftragte ihn mit Nachschöpfungcn der Werke französischer Landschafter. Ungefähr fünfzig Platten nach Corot, Diaz, Dupre, Mittet, Troyon u. a. hat Krostewitz für diesen nahezu unerreicht dasteht. Im letzten Jahrzehnt hat er fast nur für die treue Interpretation dieses Künstlerkreises gearbeitet, deren leuch tende, duftige Farbendichtungen er in stimmungsvoller Weise und mit großem Geschick durch die Sprache seiner Kunst wiederzugeben ver steht. Seine Technik hat sich eigene Ausdrucksmittel erdacht und er funden, um das dämmerige silberne Licht auf den weichen Baum wipfeln der schlummernden Wälder Corots, die in Duft und Glanz schwimmenden Formen und den verschleierten Himmel dieses großen Stimmungsmalers in Schwarz-Weiß zu übersetzen. Die flotte Sicher heit und absolute Gewandtheit in der Anwendung aller technischen Hilfsmittel löscht jede Spur von Arbeit an diesen wundersamen Werken der Ätzkunst aus und läßt dafür um so freier die Freude am rein ästhetischen Genuß zur Geltung kommen. Auf diesem engen, aber schwierigen Gebiet wetteifert Krostewitz erfolgreich mit den französischen Ätzern, die für den internationalen duzieren, mit Waltner, L. Gautier, Camille Fonce, Th. Chauvel, A. Monnier u. a. Und so ist es erklärlich, daß Krostewitz zu den wenigen deutschen Radierern gehört, die von bedeutenden englischen Verlcger- beigetragen, uns den internationalen Markt zu erschließen. Krostewitz befindet sich heute im Vollbesitze seiner reifen künst lerischen Kraft, und die Kunstwelt darf also noch manche wertvolle l)38 >Verk äe8 Kün8ller8. I. 6. Borele^. OriZinal-BadierunS. 1884. 18 : 14 ein. 7. 8t. Ooar. OriKinal-BadierunZ. 1884. 18 : 14 ein. 8eliriltdruelc. 8elniftdruolc. 10. ^lonrepos. Orißinal-Badierunß. 1884. 18 : 14 em. 11. ^ltnied. Orißinsl-Badierunß. 1884. 18 : 14 ein. 8elrriItdruelL. u. k. Heinriolr (8 Blatt) Zeb. .k 10.—. VerZrikten. ^dolk litre, Beipui^ 1884. 8e1iriktdruolc auk >vei6em Papier 3.— 18. Xirelie in Berinßsdork. OriAinal-BadierunA. 1886. 16 : 24 om. >1arkdruelr. Zeliriktdruelc auk vveiüem Papier .1t 3.— . 13—18: Herin^sdork. 8tranck- uncl Bandbilder von der Ostsee. 9 Blatt Original-Uaciierunxen von Pr. Xrostexvitx (6 Blatt) und H. Xolinert (3 Blatt). In klappe. UarkdruelL dt 45.—. VerZrikken. ä Blatt ^tt 3.—. Paul 8onntaß, Berlin. 1886. 19. XronberZ. Ori^inal-BadierunA. 1888. 18,5 : 18,5 ein. 1795*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder