6, IO. Januar 1916. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchyandel. 155 T ?tus den, Bedürfnis der gebildeten Allgemeinheit heraus erschien: Sie des Greco von vr. Hugo Rehrer Professor der Rnnstgeschichtc a» der Unwersuät München mit 54 Tafeln auf Mattkunftdruckpapier und einem farbigen Titelbild. Ein Werk, wie es bisher in deutscher Sprache nicht geboten war, entstand in der Arbeit des be deutenden Gelehrten über den großen Toledaner. Übersichtlicher Aufbau, richtiges Erfassen des GrccoproblemS, reizvolle würdige Sprache sind die Hauptmerkmale der feinsinnigen Arbeit. M. 6.— geheftet, M. 8.— gebunden. Numerierte Liebhaber- Ausgabe, Text auf Lütten, in Leder gebunden M. 50.—. Der bekannte Rnnslhistcriker Prof. Or. Paul Ree schreibt unterm 7- Januar sgsh in der Rnnstchronik u. a.: Die Lektüre ües mit lebhaftester Empfinüung geschriebenen Suche», üas schon öurch seine ganze äußere Aufmachung unü seine vorzüglichen flbbilüungen sofort für sich einnimmt, ist ein seltener Genuß. Wie Sie Werke ües Sarin gewürSigten merkwüröigen Meisters zieht es einen, man mag wollen oöer nicht, in seine kreise hinein. Es überzeugt, Senn es ist aus Ser Kraft starker Erlebnisse unü aus Sem innersten Seüürfnis heraus geschrieben, Sie Hemmungen zu beseitigen, Sie es bei so vielen Ser Kunst Gcecos gegenüber nicht zu solchen Erleb nissen kommen lasten. Es ist, als habe hier angesichts Ser in Toledo geschauten Fardengluten unü Formenreize ein geistesverwanöter Künstler zu lautem öckenntnis üas Wort ergriffen, unü üoch wrrüen wir geraüe öaöurch desonüers wohlluenü berührt, üoß wir nicht nur subjektive !Ne nungen zu hören bekommen, sonüern Saß jeüe Zeile ürn aus wissenschaftlich gefestigten Grunüanschauungen heraus urteilenüen kunstgelchrten verrät, ücr keine parteistcllung im Kampf ücr Meinungen ein- nehmcn, sonüern nur üer kunstwissenschaftlich-» Erkenntnis üienen will. Mit scharfer, überall üen Kern aufüeckenüer flnalpfc üen Form-, Harb- unü Lichtproblemen Grecos auf üen Leib rückend, legt er mit überzeugenüer Kraft üie Fäüen bloß, Sie jene Probleme mit Sem auf üie Gestaltung tranfzenüentaler Welten gerichteten innersten Kunsttrieb ües Meisters verbinöen, unü läßt uns so üesten besonüere Eigentümlichkeiten, ües Zufalls entkleidet, als not wendig bedingt üurch seinen Charakter unü üie Größe seiner künstlerischen Ziele erkennen. Nicht losgelöst von seiner Zeit, sonüern vielmehr im engsten Zusammenhang mit Seren künstlerischen Grunütcnüenzen wirü Greco uns als echtes kinü ües Garocks nahegedracht. Doch nicht in üer Untersuchung ües spezifisch Sarockrn seiner Kunst gipfeln üie flussührungen ües Verfassers, sonüern mehr noch ist ihm Saran gelegen, üiese Kunst als einen Epczialfall ües Sarocks aufzuzeigen unü in sorgsamer Untersuchung üer Werke üarzutun, wie üer Meister ahnenü vorweggrnommen hat, was „üas siusörucksdegehren üer Künstler unserer Tage" ist. Das vortreffliche Such erfüllt, was sein Vorwort verheißt: es bringt uns Grecos Größe nahe. Darüber hinaus aber gibt es unsmitüderzeugenüerkrastzufühlen, was überhaupt üas Wesen aller echten künstlerische» Gestaltung ausmacht. Gute Sortimente, die das wertvolle Buch am liagcr halten, verkaufen cs dauernd. München Ich bitte ;u bestellen! Hugo Schmidt Verlag