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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1908
- Sprache
- Deutsch
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10438 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. »G 226, 28. September 1908. Verhältnisse der Gesellschaft: a) Die Gesellschaft beruht auf dem Gcsellschaftsvertrage vom 3. September 1908 und dem Nach trage vom 10. September 1908; b) vcrtretungsbefugt: der Ge schäftsführer Karl Blechschmid selbständig, der Geschäftsführer Max Jarchow nur kollektiv mit dem Geschäftsführer Karl Blech- schmtd; o) F. Z.: Die Firma wird in der Weise gezeichnet, daß unter den oorgedcuckten oder geschriebenen Firmawortlaut der Geschäftsführer Karl Blechschmid allein oder der Geschäftsführer Max Jarchow kollektiv mit Karl Blechschmid ihren Namen setzen. — Wien, 12. September 1908. (Zentralblatt für die Eintragungen in das Handels register shrsg. vom k. k. Handelsministeriums Nr. 76 vom 19. September 1908.) *Einge1rageue VerlagSzriche«. — Die nebenstehenden Waren zeichen sind vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin auf Grund des Gesetzes vom 12. Mai 1894 für die Firma B. G. Teubner in Leipzig gemäß der Anmel dung vom 7. März 1908 in die Zeichcn- rolle eingetragen worden, und zwar 2. 3. 4. Nr. 1: am 2. Juni 1908 unter 108056 Aktenzeichen 1. 4942, Klasse 28; Nr. 2: am 3. Juni 1908 unter 108080, Aktenzeichen T. 4945, Klasse 28; Nr. 3: am 11. Juni 1908 unter 108 273, Aktenzeichen 4943, Klasse 28; Nr. 4: am 12. Juni 1908 unter 108 287, Aktenzeichen 1". 4944, Klasse 28. Geschäftsbetrieb, in welchem die Zeichen verwendet werden sollen: Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei und Buchbinderei. Waren, für welche die Zeichen be stimmt sind: Photographische und Druckerei-Er zeugnisse, Kunstgegenstände, Lehr mittel, Papier, Lederwaren und Einbände. »iertes -rutsche» Bachfest tu Chemnitz. (Vergl. Nr. 196, 206, 215 d. Bl.) — Das vierte deutsche Bachfest bedeutet für die musikalische Welt ein Ereignis. — Nach dem jetzt vorliegenden Programm wird zum erstenmale ein größeres Werk Georg Böhms zur öffentlichen Aufführung kommen: Die Kantate -Mein Freund ist mein und ich bin sein-, die bedeutendste aller aus der Zeit vor Bach herrührenden Chorkantaten. Sie wurde einem der von Professor Buchmayer wiederaufgefundenen, der Berliner König lichen Bibliothek gehörenden Sammelbände entnommen und von ihm bearbeitet. Diese Sammelbände haben sich seitdem als außerordentlich reiche Fundgrube herausgestellt, insofern sie eine sehr große Anzahl ausgezeichneter Gesangswerke aus der Bachs Wirken vorangehenden Zeitperiode enthalten, Werke, von deren Existenz bisher nichts bekannt war. Uber das Leben und Wirken Georg Böhms berichtet ein der soeben erschienenen Festschrift beigegebener Anhang Professor Buch- mayerS: »Nachrichten über das Leben Georg Böhms, mit spezieller Berücksichtigung seiner Beziehungen zur Bachschen Familie». Die von vr. Alfred Heuß herausgegebene Festschrift enthält außer den Programmen und Gesangstexten ausführliche Erläuterungen zu den zur Aufführung gelangenden Werken. Weiter werden auf dem Feste zum erstenmal zwei Sätze der Bachschen sechsten Violinsonate in 6-ckur in der ursprünglichen Gestalt öffentlich gespielt. Das Programm kündigt ferner die überaus seltene Hochzeits kantate für Sopran -O holder Tag, erwünschte Zeit- an, die ein Thema behandelt, das Bach ganz besonders am Herzen lag und von ihm künstlerisch erörtert wurde, wann und wo sich dazu Gelegenheit bot: das Verhältnis der Musik in ihrer Stellung zum täglichen Leben. Bach lebte in seinen späteren Jahren in einer Zeit, die die Musik von oben herab betrachtete und sie mehr oder weniger unnütz und sogar als schädlich ansah. So dachten wenigstens manche gerade der gebildeten Kreise. Die Musik gegen diese Angriffe zu verteidigen, sah Bach als seine Pflicht an. In der Hochzeitskantate rückt die Erörterung über die Stellung der Musik in den Vordergrund, sie ist cs, die dem Werke trotz der Solobesetzung einen gewissen dramatischen Charakter aufdrückt. Das Dramatisieren war zu damaliger Zeit eine gewisse Modekcankheit; mit Hilfe der Musik dramatisierte man alles, selbst ganz unkünstle rische Tagesfragen, wie z. B. Bachs Kaffeekantate zeigt. Gerade die weltlichen Kantaten Bachs sind aus diesem Grunde auch kulturhistorisch sehr interessant. Die Hochzeitskantate bildet eine der schwierigsten Aufgaben für eine Sopranistin; sie stellt, so wohl was Technik, Ausdauer und Höhe der Stimme betrifft, Anforderungen, die weit über das bei Bach übliche hinausgehen, und ist aus diesem Grunde fast nie zu hören. Für Interessenten sei wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß ausführliche Festprogramme von der Hofmusikalienhandlung von C. A. Klemm in Chemnitz geliefert werden und Karten bestellungen an diese zu richten sind. Alte amerikanische Bücher« — Die Entstehung einer eigent lichen amerikanischen Literatur wird bei uns fast ausschließlich den angelsächsischen Besiedlern der Vereinigten Staaten zuge schrieben, denen gegenüber die übrigen europäischen Völker, die Teile von Amerika in Besitz nahmen, literarisch gar keine oder nur eine unbedeutende Rolle gespielt hätten; tatsächlich ist indes die literarische Tätigkeit, die jene anderen Völker, vor allem die Spanier, nach ihrer Ansässigmachung in Amerika entwickelten, gar nicht so unbedeutend gewesen, und die Bücher aus und über Amerika, die in siner Zeit von Spaniern geschrieben wurden, werden denn auch noch heute mit Recht hoch geschätzt und mit hohen Preisen bezahlt. Die »Historia Universal cks k^usva-Lzpana-, die Sahagun, der dem Franziskaner-Orden angehörige Zeitgenosse des Cortez, im Jahre 1530 begann und die im Jahre 1830 sowohl von Bustamante wie von Lord Kingsborough neu herausgegeben wurde, ist ein in geschichtlicher und mythologischer Beziehung kaum zu - überschätzendes Werk, das einem jahrelangen eindringenden Verkehr mit den einheimischen Gelehrten Mexikos seine Entstehung ver dankt; der Druck, den Kingsborough nach der im Kloster zu Tolosi bei Navarra entdeckten Handschrift herstellte, wird gern mit 10 Pfund bezahlt. Ebenso wird die Übersetzung in die Nahuatl-Sprache, die Sahagun von Schriften des Alten und Neuen Testaments veranstaltete, mit Recht als eine außer ordentliche Leistung geschätzt. Weniger gilt dies von der »Nonarebia Indiana-, die Torquemada, ein Ordensgenosse Sahaguns, zuerst 1615 in Sevilla drucken ließ und die 1733 in Madrid in dreibändiger Ausgabe erneut herausgegeben wurde; das Buch ist im wesentlichen nur eine Wiedergabe des oben er wähnten Werkes von Sahagun, das nur in den zahllosen Merk würdigkeiten, die es von Mexiko zu berichten weiß, eigene, freilich wohl kaum immer zutreffende Beobachtungen enthält; immerhin werden auch für dieses Buch heute 10—12 Pfund bezahlt. Weit höher sind die Preise, die für die frühesten in der Sprache der mexikanischen Eingeborenen gedruckten Bücher bezahlt werden. So wird das Wörterbuch Alonso de Molinas (1571) mit etwa 75 Pfund bezahlt, das des Vasquez Gastelu (1726) mit 25 Pfund, des Vetancurt (1673) mit 10 Pfund; die Nahuatl- Grammatik des Martin de Leon (1611) erzielte schon 45, die Carochis (1645) 30 Pfund, während die 1830 veröffentlichte mexikanische Übersetzung des Lukas-Evangeliums von Marianno Paz y Sanchez es auf etwa 200 Pfund brachte. 70 Pfund erzielte das Beichtbuch des Franziskaners Joan Baptista, der wegen seiner vollkommenen Beherrschung der Eingeborenen- Sprache den Namen des mexikanischen Cicero führte; noch mehr, nämlich zwischen 160 und 200 Pfund, werden heute für das
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