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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080919
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
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Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 10001 219, 19. September 1908. Einen ersten Erfolg hat das verflossene Jahr der Be wegung zur Erhöhung der Verlegerrabatte gebracht. Börsen verein und Verlegerverein haben zur Feststellung der Be rechtigung und Durchführbarkeit dieser Forderung an Verlag und Sortiment Fragebogen versandt, von denen auch uns eine Anzahl zugegangen ist. Der Vorstand hat diese Fragen, soweit es ihm möglich, in gemeinsamer Sitzung beantwortet. Nach dem außerordentlich fleißigen und klar gehaltenen Re ferate der Herren Or. Ehlermann, Hiersemann und Lomnitz hat der Verlegerverein beschlossen, seinen Mitgliedern bei Herausgabe neuer Bücher eine Erhöhung des Rabattes von 25 auf 30 Prozent zu empfehlen. Sind hiermit auch durchaus nicht die Wünsche erfüllt, die das Sortiment an die Enquete geknüpft hatte, so bedeutet es doch einen ersten Schritt vorwärts auf diesem Wege. Neben dem soeben angeführten Beschluß des Verleger vereins brachten die diesjährigen Ostermeß-Verhandlungcn neue Satzungen für den Verband der Kreis- und Orts vereine. Wir hatten gehofft, daß diese Satzungsänderung eine stärkere Betonung der Interessenvertretung des Sortiments innerhalb des Verbandes bringen würde, haben jedoch selbst von Stellung eines diesbezüglichen Antrages abgesehen, da nach vorheriger Fühlungnahme mit einigen größeren Kreis vereinen auf einen Erfolg nicht zu rechnen war. Es ist sehr zu bedauern, daß dem Sortiment noch immer eine eigene Vertretung im Rahmen des Börsenvereins, gleich Verleger und Kommisstonäroerein, fehlt. Die Hauptversammlung des Börsenvereins stand unter dem Zeichen der Anträge Lehmann und Genossen. Kann man die Zeit für Wiederholung der bereits vor einigen Jahren eingebrachten Anträge auch nicht als günstig be zeichnen, da der Vorstand des Börsenvereins bereits eine sorgfältige Revision der Verkehrsordnung in Angriff ge nommen hat, so ist es doch bedauerlich, daß durch das Auftreten des Herrn vr. Lehmann eine Besprechung der Anträge verhindert wurde, die gewiß manch wertvollen Wink für die Revision ergeben hätte. Als erfreulich möchte ich es noch bezeichnen, daß unser Verband in diesem Jahre zur Hauptversammlung mit zirka 100 Stimmen vertreten war, ein erheblicher Fortschritt gegen frühere Jahre, und dem Wunsche Ausdruck geben, daß auch das noch fehlende Drittel unserer Mitglieder, sei es durch persönliche Teilnahme, sei es durch Vollmacht-Erteilung, an den Beratungen und Beschlüssen der Kantate-Versammlung teilnimmt. Lassen Sie mich meinen Bericht schließen mit dem herzlichsten Dank für meine Herren Kollegen im Vorstand, die durch ihre treue Mitarbeit es mir ermöglicht haben, die für einen Neuling entstehenden Schwierigkeiten in der Ge schäftsführung zu überwinden. Lassen Sie mich der Hoff nung Raum geben, daß das Gewitter im Beginne unseres Geschäftsjahres seine reinigende Wirkung nicht verfehlt habe und auch am Dresdner Himmel für die Zukunft Heller Sonnenschein uns lache. Albert Diederich. Bericht über die 29. ordentliche Hauptversammlung des Buchhändler-Verbandes für das Königreich Sachsen am 5. Juli 1908 in Dresden, »Hotel Bristol«. Auf Sonntag den 5. Juli war die Hauptversammlung angesetzt, aber schon am Sonnabend nachmittag fand sich eine ansehnliche Anzahl Kollegen mit ihren Damen, der Einladung des Festausschusses folgend, in der Kunstaus stellung zusammen. Nach mehrstündiger Besichtigung der Ausstellung, bei der die von der Firma W. Baensch ge stifteten Kataloge wertvolle Dienste leisteten, trafen sich Börsenblatt skr den Dentschen Buchhandel. 7L. Jahrgang. schließlich alle wieder im Jägerhof zu behaglichem Ge plauder. Um 9 Uhr begann dann der Kommers in den »Drei Raben«, zu dem sich eine große Anzahl Dresdner und auswärtiger Kollegen eingefunden hatten; auch einige Damen erfreuten uns durch ihre Anwesenheit. Herr Diederich, der Vorsitzende des Verbandes, eröffnete den Kommers, übergab jedoch den Vorsitz alsbald an Herrn Bräuninger, dem es, unterstützt durch den Festausschuß des gastgebenden Dresdner Vereins, bald gelang, die wünschenswerte fröhliche Stimmung hervorzubringen. Von den sich rasch folgenden Liedern und Vorträgen seien hier erwähnt: das Tafellied des Kollegen Beschulen, das u. a. die eigenartigen Telephonverhältnisse verschiedener Dresdener Kollegen in humoristischer Weise besang und mit schönen Bildern verziert war, dann ein satirisches Gedicht des Kol legen Focken, das das Bestreben, die Pflichtexemplare in Sachsen wieder einzuführen, stark geißelte. Von den Gästen erfreute uns Herr Köhler-Hausen durch den form vollendeten Vortrag einiger seiner Gedichte und Herr von Hamme durch zwei Wiener Humoresken, die einen großen Heiterkeitserfolg errangen. Das Hauptstück des Abends aber brachte Kollege Focken, der eine große Moritat aus dem Dresdener Vereinsleben des vorigen Jahres in zahlreichen Versen und Kehrreimen vortrug unter Be gleitung einer altersschwachen Drehorgel, aus der Kollege Beschoren als Werkelmann die unglaublichsten Töne her vorholte. Unzählige witzige Anspielungen auf Vorgänge und Personen, die noch dazu von einem ungenannten Künstler auf einer Tafel illustriert waren, erregten stürmische Heiterkeit. Am Sonntag wurde die Hauptversammlung, nachdem vorher eine Gesamt-Vorstandssitzung des Dresdner Vereins und des Sächsischen Verbandes stattgefunden hatte, um 11 Uhr vom Vorsitzenden Herrn Dicderich-Pirna im Hotel Bristol eröffnet. Der Vorsitzende begrüßte die Erschienenen und gab seiner Freude über den guten Besuch (32 Mitglieder) Aus druck. In der Tat waren säst alle Städte Sachsens, in denen wir Mitglieder haben, vertreten, insbesondere das seit Jahren vermißte Chemnitz durch 5 Mitglieder des dortigen Ortsvereins. Zunächst verlas der Vorsitzende verschiedene Eingänge, u. a. eine Aufforderung des Börsenvereins-Vor standes, sich an den Wahlen der Handelskammern zu be teiligen; Herr vr. Ehlermann wies hierzu auf die Wichtig keit hin, daß der Buchhandel in den Handelskammern ver treten sei, und mahnte zur Teilnahme an den Wahlen, — ferner eine Mitteilung der Firma Franckh in Stuttgart, daß sie direkte Bestellungen von Privaten in Zukunft dem Sortiment überweisen werde; — ein von der Firma Karl W. Hiersemann in Leipzig verlegtes Werk: Kontorarbeiten des Buchhändlers, wurde herumgereicht, seine Anschaffung empfohlen. — Dann brachte der Vorsitzende ein Schreiben der Allgemeinen Ver einigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen zur Verlesung, in dem eine Aufstellung von Mindestgehältern in den ver schiedenen Städten mitgeteilt und deren Anerkennung und Einhaltung seitens der Prinzipale verlangt wurde. An der Debatte hierüber beteiligten sich die Herren l)r. Ehler mann, Strauß-Chemnitz, Dresscl, Kuhles und Bonde- Altenburg. Übereinstimmend sprachen sich die Redner dahin aus, daß, so wünschenswert eine Aufbesserung der Gehilfen gehälter sei, die Feststellung von Mindestgehältern nicht zu den Ausgaben unseres Verbandes gehöre und einen Ein griff in die Rechte der einzelnen Mitglieder bedeute, daß es anderseits außerordentlich schwierig sei, bei den ver schiedenen Leistungen und der ungleichmäßigen Bildung der Gehilfen eine einheitliche Gchaltsgrenze nach unten fest zulegen. Die Anerkennung des Mindestgehalts wurde daher abgelehnt. 1306
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