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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1908
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Nichtamtlicher Teil. Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsen. Jahresbericht, erstattet der Hauptversammlung am 5. Juli 1908. Als wir im vorigen Jahre in Grimma zusammen kamen, zogen über Dresden wieder Gewitterwolken auf, und dem ersten Blitze gleich überraschte uns die Nachricht, daß die Auflösung des Vereins Dresdner Buchhändler und seine Verschmelzung mit dem Verbände angeregt sei. Legen wir auch das größte Gewicht darauf, die Beziehungen zwischen Dresden und dem Verbände so eng als möglich zu knüpfen, so glauben wir doch, daß das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen, wie es bisher bestanden und noch heute besteht, sich als nützlich bewährt hat, und daß gerade der Verein Dresdner Buchhändler durch die in ihm mögliche häufigere persönliche Fühlungnahme der Kollegen einen wertvollen Faktor in unserer Verbands-Organisation bildet. Leider sind die hieran anschließenden Differenzen im Dresdner Verein auch für unfern Verband nicht ohne Folgen gewesen, indem unser erster Vorsitzender, Herr Rudolf Heinze, seinen Austritt aus dem Dresdner Verein vollzog und damit satzungsgemäß auch aus unserm Ver bände ausscheiden mußte. Ist die Tätigkeit des Herrn Heinze während seiner wiederholten Amtsführung als Vor sitzender auch nicht immer von Erfolg begünstigt gewesen, so sind wir ihm doch für sein Wirken im Interesse unseres Verbandes, ja des gesamten Sortimentes, den allergrößten Dank schuldig, und den möchte ich auch hiermit zum Aus druck bringen. Außer Herrn Heinze schieden aus unserm Verbände aus wegen Aufgabe des Geschäfts oder aus anderen Gründen die Mitglieder: Carl Damm, Klotzsche, — Gustav Glißmann (A. Peschke), Glauchau, — Friedrich Otto König, Zschopau, — Paul Römer, Mittweida, — Rudolf Wigand, Großenhain, — ferner durch Austritt aus dem Verein Dresdner Buch händler: Otto Hahn, Arthur Moewig, Ernst Schürmann und Frau Anna Tittmann, sämtlich in Dresden, und zwei Prokuristen infolge Satzungsänderung. Neu ausgenommen sind: Dietmar Maune, Großenhain, — Otto Streit, Glauchau, — durch Eintritt in den Dresdner Verein: Artur Delling und Oskar Engler in Dresden. Einem Aufnahmegesuch glaubten wir nicht ohne weiteres Folge geben zu dürfen, da der Antragsteller den Buchhandel nicht als Hauptgewerbe zu betreiben scheint, und wir es für wünschenswert halten, bei der Aufnahme von Nichtbuch händlern mit größter Vorsicht zu verfahren. Wir haben daher zunächst um nähere Auskunft über Art und Umfang des Geschäftsbetriebes gebeten, find aber ohne Antwort hierauf geblieben. Durch den Tod verloren wir die Herren Oscar Bau mann, Dresden, — Adalbert Fischer, Niedersedlitz und Carl Reißner, Dresden. Zum Zeichen der Verehrung für die Verstorbenen bitte ich Sie, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Leider ist die Zahl unserer Mitglieder von 155 bei Eintritt ins Geschäftsjahr auf 143 am Ende des Jahres gesunken, in der Hauptsache durch Rückgang der Mitglieder zahl des Vereins Dresdner Buchhändler. Zum 75 jährigen Jubiläum der Carl Adlerschen Buch handlung in Dresden konnten wir Herren Holze L Pahl, zur 50 jährigen Wiederkehr des Gründungstages der Firma Georg Glöckner in Pirna Herrn Otto Reinhold unsere Glück wünsche darbringen. Zur Erledigung der Vereinsgeschäfte im verflossenen Vereinsjahre haben 5 Vorstandssitzungen stattgefunden, denen es nicht an ausgiebigem Beratungsstoff fehlte. In der Herausgabe der Vereinsmitteilungen hat in Übereinstimmung mit dem Dresdner Verein eine erhebliche Einschränkung aus Sparsamkeitsrücksichten eintreten müssen. Wir werden dieselben jedoch nicht ganz eingehen, sondern je nach Bedarf erscheinen lassen. Beschwerden über Verstöße gegen die Verkaufs bestimmungen von seiten der Sortimenter haben fast ganz aufgehört, nur einzelne »Auchkollegen« können sich an die Jnnehaltung der Ladenpreise noch nicht gewöhnen. Be dauerlicherweise haben sich dagegen die Klagen über Preis unterbietungen seitens des Verlages selbst von Jahr zu Jahr gemehrt. Es steht zu wünschen, daß der jetzt geplanten Revision der buchhändlerischen Verkehrsordnung auch bald eine solche der Satzungen des Börsenvereins folgen möge und eine sorgfältige Umarbeitung des so dehnbaren Z 3,5 b die Möglichkeit biete, auch solchen Schleuderern erfolgreich entgegenzutreten. In geschäftlicher Beziehung bedeutet leider das ver flossene Vereinsjahr keinen Fortschritt gegen frühere Jahre. Ist wohl auch eine nennenswerte Vermehrung der Konkurrenz nicht eingetreten, wenngleich dem Provinzial-Sortimenter Buchbinder und Papierhändler immer mehr den Verkauf der Brotartikel abnehmen, so hat doch die ganze wirtschaftliche Lage und die zunehmende Verteuerung der Lebenshaltung gerade den Bücherabsatz außerordentlich beeinträchtigt, was sich besonders beim Weihnachts- und Ostergeschäft bemerkbar machte. Rechnet man zu dem vielfach bemerkten Rückgänge im Umsatz noch das ständige Wachsen der Spesen, so kann das verflossene Jahr als kein günstiges für das Sortiment bezeichnet werden. Lassen Sie uns hoffen, daß einerseits die beschlossene Erhöhung der Beamtengehälter die Kauf kraft wenigstens eines Teiles des Publikums heben möge, andererseits die in Aussicht genommene Erhöhung der Verleger-Rabatte einen Ausgleich für das stete Mehr an Spesen biete. An Fragen von allgemeinem buchhändlerischen Inter esse hat wohl im letzten Jahre die Revers-Forderung des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeitschriften die Gemüter aufs lebhafteste erregt. Auch Ihr Vorstand hat es für seine Pflicht gehalten, nachdem wir sofort in Nr. 2 der Mitteilungen unsere Mitglieder vor Unterzeichnung des Reverses gewarnt hatten, einen energischen Protest gegen das gestellte Ansinnen zu erheben. Lag auch dem Vorgehen, so weit es sich gegen die Zeitschriften-Reklame-Jnstitute wandte, ein berechtigter Kern zu Grunde, so war doch die Form des Reverses und der vom Verein eingenommene Herrenstand punkt aufs schärfste zurückzuweisen. Inzwischen hat zwischen dem Vorstande des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine und dem des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeitschriften eine Besprechung stattgefunden, auf Grund deren der Revers zurückgezogen und eine alte Forderung des Sortiments anerkannt wurde, dahin zu wirken, daß Inserate und Beilagen, die dem Sortimentsbuchhändler Konkurrenz bereiten, künftig nicht mehr angenommen werden. An unsere Mitglieder richten wir die Bitte, den Verein in seinen Maß regeln gegen gewisse Zeitschriften-Reklame-Institute, sowie auch in Beseitigung der Unsitte, zwischen die Text- und Jllustrationsseiten der Zeitschriftennummern Reklamebeilagen oder Prospekte einzuheften, zu unterstützen. Auch die Frage günstigerer Bezugsbedingungen bei illustrierten Zeitschriften und die Festsetzung etwaiger Mindestgebühren fürZeitschriften- Lesezirkel wurde in Erwägung gezogen.
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