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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .4L 299, 24. Dezember 1915. Organisation würden s. E. die Kreis- und Ortsveretne überflüssig! er erinnere an, sein Wort in Goslar, daß man beab sichtige, ein Schwert gegen einen kleinen Dolch einzutauschen, und er gebe nochmals in letzter Stunde anheim, sich die Sache gründlich zu überlegen. Herr Seemann bemerkt, er sei nicht beleidigt, weil man ihn nicht nach Goslar eingeladen habe, im Gegenteil verstehe er recht Wohl, daß die Abgeordneten erst einmal unter sich beraten wollten. Das Zirkular des Ausschusses enthalte Widersprüche; die neue Organisation solle angeblich keine Kampforganisation sein und nur Mißstimmung beseitigen wollen, er frage sich aber, wodurch dies letzten Endes geschehen könne. Dies sei schließlich doch nur durch Kampf gegen den Verlag möglich, denn um diesen zu überzeugen oder zu überreden, brauche man eine solche Organisation nicht. Die Deutsche Buch händler-Gilde sei offenbar als eine Art Loge gedacht. Seitdem er im Vorstand des Börsenveretns mitarbeiie, habe dieser zum größten Teile für das Wohl des Sortiments gearbeitet. Über die ihm durch die Satzungen gezogenen Grenzen könne der Vorstand aber nicht hinaus. Die weitergehenden Aufgaben für das Sortiment müßten die Kreis, und Ortsvereine ver folgen. Es sei ein Glück, daß in den Vereinen nicht die Heißsporne vorwalteien, dies sei auch im Verlegerverein der Fall. Er würde cs bedauern, wenn dies einmal anders würde; er bewachte sich als den Baupolizisten des Börsenvereins, dieser ruhe jetzt auf mehr als 20 starken Stützen, den Kreis- und Octsvereinen; es sei gefährlich, statt deren sich nur auf eine starke Säule zu stützen. Diese Belastung sei zu stark. Die neue Organisation halte er für eine Rückbildung des Börsenvereins; wenn man etwas tun wolle, so empfehle er, den Verband umzubilden und ihm mehr Leben zu geben, jetzt plane man eine Entfettungskur, die schließlich zur Auszehrung führen müsse; schon der Umstand, daß es ein Lieblingswunsch einer der sogenannten zielbewußten Verleger sei, dem Verlag einen starken Sortimenter-Verein entgegenzustellen, müsse dem Sortiment zu denken geben. Herr Koebner führt aus, daß der in Goslar zur Annahme gelangte Antrag, mit Hilfe des Verbandes eine selb ständige Organisation des Sortiments zu schaffen, von ihm gestellt worden sei, weil bei den dortigen Verhandlungen sich die Überzeugung fast allgemein geltend gemacht habe, daß eine solche Vereinsgründung notwendig sei. Man habe ihn später gefragt, weshalb gerade er den Antrag eingebracht habe, obwohl er doch früher die alte Organisation der Kreis- und Ortsvereine mit geschaffen hätte. Das letztere sei richtig, er habe f. Z. auch auf Adolf Kröners Veranlassung die Mustersatzungen für die Kreis- und Ortsvereine ausgearbeiiet und trete nach wie vor für den unveränderten Fortbestand und eine lebhaste Tätigkeit dieser Vereine ein. Aus Grund der vielfachen Kundgebungen aus Soriimenterkreisen müsse er jetzt aber die Bestrebungen als berechtigt anerkennen, neben den bisherigen Organisationen eine kraftvolle Vertretung der reinen Sortimenterinteressen zu schaffen, obwohl er die hieran geknüpften Hoffnungen und Wünsche mancher Heißsporne nicht teile. Die Tätigkeit des Börsenvereins werde in den Sortimenterkreisen allerdings verschieden beurteilt; er möchte aber darauf Hinweisen, daß durch Gesetzesmacherei allein sich nicht alle Nöte des Sortiments aus der Welt schaffen lassen. Der Börsenverein, der für den ganzen deutschen Buchhandel auch fernerhin als Haupt und Schutz zu betrachten sei, vermöge seiner ganzen Bestimmung nach viele Dinge nicht in Angriff zu nehmen, die den Vertretungen besonderer Geschäfts interessen Vorbehalten bleiben müssen. Für die neue Sortimenterorganisation seien bis jetzt schon über 800 Beitritts erklärungen eingegangen; dies beweise am besten, für wie nötig man den neuen Verein in diesen Kreisen halte. Seine Gründung könnte man also nicht mehr verhindern, selbst wenn die heutige Versammlung sich einstimmig dagegen erklären würde. Auch gegenüber der Agitation des Lehmannschen Sorttmentervereins, der sich jetzt in einen .Verein der Deutschen Buch händler- umgetauft habe, dürfe man nicht die Augen verschließen. Er könne daher nur raien, daß auch alle d!e Sortimenter, denen die Gründung des neuen Vereins nicht nötig erscheine, ihm nunmehr doch beitreten, damit durch die Mitarbeit auch der gemäßigteren und in der bisherigen Vereinsiätigkett erfahrenen Sortimenter der neue Verein alsbald in die richtigen Bahnen gelenkt werde. Sowohl der Verlegerverein wie die neue Sortimentervertretung hätten neben der Bearbeitung der allgemeinen buchhändlerischen Fragen eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen, mit denen der Börscnverein direkt nichts zu tun habe; so arbeite der Verlegerverein nach vielen Richtungen hin Hand in Hand mit dem Börsenverein, daneben aber ent wickele er eine sehr bedeutende Tätigkeit nach anderen Richtungen, die den Börsenvercin nicht berühren, z. B. die Gesund erhaltung des seitens der Verleger den Sortimentern gewährten Kredits. Ebenso werde auch die neue Sorttmenler- organisation an eine Reihe von Arbeiten Herangehen müssen, die außerhalb der Wirksamkeit des Börsenvereins liegen, aber doch nur von einem großen Zentralverein mit Erfolg bearbeitet werden können, z. B. Reformen der inneren Geschäfts führung im Sortimentsbuchhandel unter Zugrundelegung vergleichender volkswirtschaftlich-statistischer Arbeiten in bezug auf andere kaufmännische Betriebe, die Zurückgewinnung eines Teils des Absatzes, der dem Sortiment in den letzten Jahr zehnten durch Reise- und Ratenbuchhandlungen entzogen worden sei — vielleicht auf genossenschaftlicher Grundlage — usw. ufw. Allerdings werde der neue Sortimenterverein auch in der Lage sein müssen, genau so wie der Verlegerverein, die besonderen Interessen seines Beruses unter Umständen energisch zu vertreten, nötigenfalls also auch durch tatkräftiges Vor gehen gegen einzelne unkulante Verleger. Gerade der Umstand, daß weder der Börsenvercin noch die Kreis- und Orts veretne ihrer ganzen Bestimmung nach zu einer solchen Tätigkeit berufen oder befähigt seien, habe ihnen unberechtigte Vor würfe aus einzelnen Sortimenterkreisen zugezogen. Gegen den gewählten Namen «Deutsche Buchhändler-Gilde« habe er aber schwere Bedenken, weil hierdurch beim Publikum und den Behörden Verwechslungen mit dem »Börsenverein der Deutschen Buchhändler« hervorgeruscn werden könnten. Dazu komme noch, daß man sich unter »Gilde« eine behördlich mit gewissen Vorrechten ausgestattete Korporation verstelle. Redner empfiehlt deshalb, der neuen Organisation einen Namen zu geben, der klar erkennen läßt, daß es sich um eine solche des Sortiments handle. Im übrigen aber gefährde der neue Verein durchaus nicht die Kreis- und Orts vereine. Er könne daher auch nur die Anerkennung der neuen Vereinigung als Organ des Börsenvereins befürworten; um jede Gefahr des Mitgliederverlustcs auszuschlteßen, möge man bestimmen, daß jedes Mitglied des Börsenvereins (Verleger und Sortimenter) Mitglied eines Kreis- oder Ortsveretns sein müsse; dadurch würden diese Vereine noch mehr als schon jetzt zu wirklichen Zweigvereinen des Börsenvereins gemacht werden. Im Zusammenhangs mit dieser Anerkennung würde allerdings eine Änderung der Satzungen des Börsenvereins erforderlich werden, durch die u. a. auch die Vorschriften über die Zusammensetzung des Vereinsausschusses zu ändern wären. Den Kreis- und Ortsvereinen würden auch nach Gründung und Anerkennung des neuen Sorttmentervereins große und wichtige Aufgaben verbleiben, z. B. dis Bekämpfung der Schleuderei, die Prüfung der Aufnahme neuer Firmen in das Adreßbuch und ihrer Anzeigen in das Börsenblatt; daneben bliebe ihnen auch noch ein weiteres großes Arbeitsgebiet, wie bisher, und neue Aufgaben und Ziele würden sich ebenfalls finden. In Berlin z. B. wirken die »Berliner Vereinigung«, die Korporation und der Sortimenterverein unabhängig voneinander recht ersprießlich, und alle drei hätten auch genügend zu tun; so würde es auch sein in bezug auf den neuen großen Sortimenter, verein und die Kreis- und Ortsveretne. Für die letzteren aber bleibe die Hauptsache das Zusammenarbeiten und die gegenseitige Verständigung zwischen den Verleger- und Sortimenter-Mitgliedern. 18li4
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