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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1915
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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sM, MlllttMdeBmllTMuchhMde! » weitere Exemplare zMn eigeoen Gebrauch lostea i« ä n?ar§ ^ »jährlich frei Geschäftsstelle oder 3S Marl bei vostvoerweisuag ^»innerhalb des Deu^chea «esche». «Nlchtwitglieder l« M.°strNicht" Nr 294. Karl Zuschlag für sede» Exemplar. »* nicht angenommen.-DeiderseitigerErfüllungsort ist Leipzig Leipzig, Sonnabend den 18, Dezember 1915. 82. Jahrgang. Redaktion Das Buch im Felde. Ein Feldzug zur friedlichen Eroberung der geistigen Welt unserer Feldgrauen, (Fortsetzung zu Nr, 281,) XXXVII, Im Westen, am 28, November 1915. Da ich jetzt vor der Eröffnung einer Feldbuchhandlung stehe, möchte ich gleichfalls meine Erfahrungen über das Buch im Felde hier Mitteilen. Das Verlangen nach Büchern wird sich erfahrungsgemäß nur bei Truppen, die, wie wir im Westen, lange Zeit still liegen, bemerkbar machen. Als wir im vergangenen Jahre bald hier, bald dort einige Zeit lagen und überall tüchtige Erdarbeit ver richten mußten, genügte es, wenn ein Kamerad die Zeitung vor- las, die übrige Freizeit wurde lediglich zum Ruhen benutzt. So ging es bis in den Sommer hinein, immer gab es eilige, notwendige Arbeit, und an dem Wort eines Wehrmanns: »Und wenn der Krieg noch zehn Jahre dauert, dann wird auch noch zehn Jahre geschanzt, selbst wenn wir in derselben Stellung blei ben«, das dieser gelegentlich einer Bemerkung des Kompagnie führers bei einer Arbeit, die besonders eilig war, fallen ließ, ist manches Wahre, Immerhin brachte der Sommer, zumal wir dauernd in der selben Stellung blieben, manche Stunde der Ruhe, und ich mutz sagen, daß die Bücher, die mein Kollege und ich der Kompagnie zur Verfügung stellten, dauernd ausgeliehen waren. Durch Schenkungen brachten wir es auch zu einer kleinen Kompagnie- Bibliothek, die jetzt schon 400 Bände — richtiger Bändchen — umfaßt. In der ersten Zeit waren es meist Kürschner-Bändchen, Die Bücher werden jeden Sonntag ausgeliehen; durchschnittlich sind 100 Nummern in den Händen der Leser, Daneben habe ich für verwöhntere Leser einen Bücherlesezirkel mit meist moderner Literatur eingerichtet. Ich Netz erst eine Liste zirku lieren und legte darin die Bedingungen: Leihgebühr, Dauer des Leihens usw. fest und bat um Zeichnung der Teilnehmer, Auf der Rückseite führte ich die Titel der in Aussicht genom menen Bücher an. Es meldeten sich 30 Leser in unserer Kom pagnie. Kaum hatte der Rundlauf der Bücher begonnen, so schlug mir mein Kompagnieführer vor, dies auch auf die hinter uns liegenden Kompagnien auszudehnen. Nach kurzer Überlegung bat ich ihn, dies doch dem Abschnittskommandeur für alle Kom pagnien zu empfehlen und daran anschließend eine Feldbuchhand lung zu schassen, die die Truppen in ihren Stellungen aussucht. Dies geschah nach einigen Tagen und führte zu einem günstigen Resultat, Ich habe mich verpflichtet, die ganze Sache auf mein Risiko in die Hand zu nehmen. Zuerst haben wir — ein Kompagnie kamerad, zugleich Kollege, ist mir zur Hilfeleistung zugeteilt — an alle Kompagnien vorläufig eines Regiments, drei Rundschrei ben versandt: 1, sür den Bllcherlesezirkel, 2, für die Feldbuchhand lung und 3. Vorschläge über eine zu errichtende Bibliothek für Mannschaften und Unteroffiziere. Bis heute sind von allen Kom pagnien Antworten eingegangen. Von 14 Kompagnien beteiligen sich 12 an der Leihbücherei, Die Durchführung ist folgender- eller Teil. matzen gedacht: Jede Kompagnie bekommt genau dieselbe Anzahl Bücher, als es Leser sind. Wöchentlich wird einmal gewechselt, und zwar wird stets um eine Nummer weitergeschoben, sodatz jeder Leser im Laufe der Zeit die ganze Sammlung zu lesen be kommt, Zum Austragen, Einholen und Einkassieren stellt jede Kompagnie einen Mann für einen halben Tag in der Woche zur Verfügung, Am Ausleihetage, der jede Woche gleichbleibt, kommt auch die Feldbuchhandlung in die Stellung, Zur Beförderung ist ein Handwagen gedacht, in manche Stel lungen müssen die Bücher, Zeitschriften usw, getragen werden. Hier wird also jedem unserer Feldgrauen auch in der vor dersten Linie Gelegenheit geboten, guten Lesestoff zu erhalten. Ich muß allerdings bemerken, daß wir hier in sehr gut aus- gebauten Stellungen liegen, die Ablösung deshalb auch nicht so häufig erfolgt und infolgedessen mehr Zeit zum Lesen bleibt. Über die Wahl des sogenannten Ladenlokals und die Er fahrungen, die ich machen werde, berichte ich später, G. Jrmer, 30. Landw,-Jnf,-Regt., 11, Komp, XXXVIII, 1, Ein Bedürfnis nach Büchern ist bei den Heeresange hörigen zweifellos vorhanden, 2, Geschenkte Bücher finden sich innerhalb unseres Ba taillons nur in ganz geringer Menge vor. An anderen Stellen konnte ich ältere Jahrgänge verschiedener Zeitschriften, Unterhal tungsblätter usw, feststellen, 3/4, Gelesen werden von den meisten Heeresangehörigen vorwiegend Romane und Novellen, auch Abhandlungen geogra phischen und geschichtlichen Inhalts. Die besser gebildeten Ele mente haben auch für volkswirtschaftliche Literatur Interesse, Zum Studium fachwissenschaftlicher und technischer Abhandlun gen wird in den meisten Fällen kaum Zeit und Ruhe vorhanden sein. Hier begnügt man sich, wie ich vielfach beobachten konnte, mit der Zeitschriften-Literatur, die zu einem großen Prozentsatz weiter gehalten wird. Besonders ins Gewicht fällt vor allen Dingen der Preis der Bücher. Bei der im Lande herrschenden Teuerung ist es auf der einen Seite eine Freude, zu beobachten, wie der draußen stehende Soldat die paar Mark Löhnung, die er erhält, nach Hause schickt zur Unterstützung feiner Familie, Ähnlich liegen die Verhältnisse auch bei den Besserbesoldeten, Für besondere Aufwendungen — und Bücherkäufe rechnet man leider zu oft dazu — bleibt da wenig übrig. Ich habe selbst schon einmal den Versuch gemacht, Bücher zu verkaufen, aber unter den Offizieren wie Mannschaften nur für Heftchen, die nicht mehr als 20 und 30 ^ kosten, Gegenliebe gefunden. Es kann sich also im allgemeinen nur um billige Lektüre von möglichst kleinem Format handeln, zumal auch der Platz im Tornister und Quartier äußerst beschränkt ist. Die Bücher werden gelesen und dann meist einfach liegen gelassen. Büchergeschenke von Ange hörigen des Feldheeres nach Hause usw, dürften wohl nur in Offizierskreisen gemacht werden, 5, Feldbuchhandlungen sind mir bis heute noch nicht be kannt geworden. Der Vertrieb ist eben auch nicht leicht und will organisiert sein. Der beste Weg zur Versorgung der Feld truppen mit guter Literatur ist meines Erachtens die direkte 1641
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