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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1915
- Strukturtyp
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- 1915-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 289, 13. Dezember 1915. Draußen erfuhr er vom Doktor, daß er mit dem Baumanzllm den kaum mehr bis zum Abend warten dürfe. Denn mit dem Schragmaier würde es schon vorher zu Ende gehen. »Herr Doktor«, sagte der Lazarettgehilfe, »ich habe in seinen Kleidern dieses Büchlein gefunden. Es scheint von ihm selbst verfaßt zu sein. Ich möchte ihm noch eine Freude machen. Glauben Sie, daß es recht gehandelt ist, wenn ich — wenn ich —« »Lieber Herr Kamerad, es werden so viele Bücher gelobt, und wenn es dieses Buch auch nicht verdienen sollte — er ver dient es — guten Morgen, ich habe nicht viel Zeit. Mutz auch noch im Nachbarlazarett aushelfen.« An diesem Nachmittage brannte in dem Lazarett ein kleiner Tannenbaum in der Ecke. Ein bleiches Gesicht schaute zu ihm hinüber. Müde Finger schlossen sich zu einem wortlosen Gebet aus der Kinderzeit. Es war die Stunde wieder, wo die Wünsche sich erfüllen. »Ich kenne auch Ihr Buch, Herr Schragmaier«, sagte der Lazarettgehilfe, »Ihr Buch von der Weltanschauung — es ist ein — ein gutes Buch, Herr Schragmaier.« Eine geisterhafte Freud« stieg in dem Sterbenden auf. Das Blut trieb sie ihm freilich nicht mehr in die Wangen. Aber unter ihren Fittichen sah er die Gestalt des Lazarettgehilfen wachsen, wachsen, eine Kreuzfalte auf der Stirne vermeinte er zu sehen - »Sie sind — Sie sind der dritte Käufer«, stammelte er glück selig und sank friedlich in den letzten Schlaf. Fritz Müller. Weihuachtskataloge 1915. ii. Neben den für das Weihnachtsgeschäft bestimmten Verzeichnissen, deren in der Übersicht im Börsenblatt Nr. 277 bereits gedacht wurde, ist inzwischen noch eine Reihe weiterer Kataloge zur Versendung ge- -kommen, aus der verschiedene besondere Beachtung verdienen. Um die bisherige Reihenfolge einzuhalteu, sei zunächst auf den »Illustrierten Weihnachtskatalog« (zugleich Nr. 4^. des XV. Jahr gangs der »Blätter für Bücherfreunde«) der Firma F. Volckmar in Leipzig hingewieseu, der als Nusgabe für Österreich-Ungarn er schien. In der Einführung wendet Rudolf Greinz den österreichischen Wappenspruch »Virikiw unitis« auf die Bundesgenossenschaft Deutsch lands mit der Donaumonarchie an, die im gegenwärtigen Weltkriege zur kraftvollen Wirkung gelangt, und zeigt den engen Zusammenhang der wirtschaftlichen, sittlichen und geistigen Güter, die es jetzt zu verteidigen gilt. Er vergleicht den engen Bund deutschen und öster reichischen Schrifttums mit einem lebendigen Strome und erblickt in den Dichterwerken bodenständiger Heimatkunst eine der starken Quellen tiefer sittlicher Kraft, die den endlichen Sieg verbürgen. Dieser Einleitung folgt ein Nachtrag, der mit den jüngsten Neuigkeiten ge schichtlichen und belletristischen Inhalts durch kleinere Besprechungen bekannt macht. Das sachlich gegliederte Verzeichnis einer großen »Auswahl vorzüglicher Bücher« usw. führt zu dem Hauptteilc über, der eine reiche Auswahl der Neuerscheinungen des Jahres, ebenfalls in systematischer Anordnung, nach Inhalt und Richtung näher kenn zeichnet. Die Preise sind, vermutlich der Kursschwankungen wegen, in Markwährung angegeben. Viele Probebilder beleben den Text des ansprechend ausgcstatteten Bandes. Ein weiteres Vertriebsmittel der Firma F. Volckmar ist »Bücher zur Weihnacht 1915« betitelt. Es enthält in weißem Umschläge eine systematische Liste der Neuigkeiten des Jahres und eine literarische Rundschau, die kurze Besprechungen der Neuerscheinungen bringt. Auch von der Firma K. F. Koehler in Leipzig wurden noch zwei weitere Verzeichnisse ausgegeben: der »Literarische Wcihnachtskatalog 1915« und »Weihnachtsbücher — Wegweiser für Bücherfreunde«. Jener stellt sich nach dem farbigen Titelbilde, das österreichische Truppen im Gebirge zeigt, als eine für Österreich bestimmte, gekürzte Ausgabe des großen Kata logs dar, die außer dem bereits im ersten Artikel erwähnten Aufsatz von Adolf Bartels über deutsche und fremde Lite ratur einen Bericht über neue Bücher enthält, dem als Hanptteil sich das systematische Verzeichnis der großen Ausgabe auschließt. Einige sehr gut wiedcrgegebene Probeabbildungcn, zum Teil in Farbendruck, bieten reizvolle Abwechslung. Das andere Heft »Weihnachtsbücher«, mit dem wohlbekannten Umschlagbild eines Bü cherfreundes aus der Zopfzeit, unterscheidet sich von dem vorhergehen den nur durch die Weglassung der Einleitung von Bartels. Der »Schweizerische Wcihnachts- und Neujahrs-Katalog 1915/1916«, im Auftrag des Schweizerischen Buchhändler-Vereins 1618 vom Vereins-Sortiment in Qlten auch Heuer herausgegebeu, weist im Geleitwort auf die erhöhte Notwendigkeit seelischer Erhebung für die gegenwärtige Zeit hin und fordert mit Recht eine lebendigere Wechsel wirkung zwischen Volk und Schriftsteller. Dieser Forderung ent sprechend sind im vorliegenden Verzeichnis die einheimischen Schrift steller mehr als bisher in den Vordergrund gerückt worden. »Das Spinnlein«, eine stimmungsvolle Skizze von Meinrad Lieuert, bildet eine ansprechende Beigabe zu dem Katalog, dessen Einteilung die bisher übliche ist. Eine kleine Anzahl Probeabbildungen ist über den Inhalt des sauber gedruckten Bandes verteilt, dessen Umschlagbild auf den Völkcrkampf hindeutet. Als eine Neuigkeit unter den buchhäudlerischen Vertriebsmitteln stellt sich das Heftchen »Für Freunde guter Bücher« vor, das unter Mitwirkung des bestens bekannten Dichters Hermann Hesse von Karl Albert Lang in München veröffentlicht wurde. Es soll ein Berater sein, der zur Einführung in die umfangreicheren Kataloge, als ein Wegweiser zum guten Buche dienen soll. In unterhaltender Form gibt Hermann Hesse nach einleitenden Worten Bericht über wichtige Neuerscheinungen verschiedener Gebiete, wie Völkerkunde, Ge schichte, Kunstgeschichte usw. W. Eggert-Windegg bietet eine Über sicht der Kriegschroniken und -Geschichten, Richard Rieß über neue Romane und in Verbindung mit andern über Kriegsgedichte usw. Am Schlüsse finden sich Nachrichten über Kunstbücher, Bilderwerke und andere Erscheinungen. Das mit Probebildern geschmückte Heft chen dürfte trotz der Beschränkung des Stoffes ans zwei Bogen Text seinen Zweck erfüllen. Der »Literarische Ratgeber für die Katholiken Deutschlands« der Jos. Köselschen Buchhandlung i. n Kempten, der im drei zehnten Jahrgang vorliegt, wendet sich vornehmlich an die gebildeten Kreise unserer katholischen Mitbürger. Gegen die früheren Ausgaben an Umfang etwas geringer, läßt er den Neuigkeiten in elf Abschnitten eine kritische Musterung von seinem Standpunkte aus zuteil werden, jedem Abschnitt ein Titel- nnd Preisverzeichnis der empfohlenen, auch älteren Bücher anschließend. Auch hier ist die bisherige Einteilung nur insofern geändert, als die Kriegsschriften allgemeiner Art und die Kriegsdichtnngen an erster Stelle gewürdigt werden. Als Mit arbeiter haben dem Herausgeber, I)r. Max Ettlingcr, fast öurchgehenös die bisherigen Helfer zur Seite gestanden. Als zweckmäßige Ergän zung erscheint die Liste der besprochenen Werke, die, nach den Ver fassern alphabetisch geordnet, auf die betreffenden Seiten verweist. Nur einige, aber vorzüglich gelungene Abbildungen in Schwarz- und Buntdruck, sowie zwei Faksimiles bayrischer Heerführer, des Prinzen Leopold und des Grafen Bothmer, gereichen dem auch sonst sorgfältig ansgestatteten Bande zur Zierde. Auch von Verlagsfirmeu ist weiter eine Anzahl von Verzeichnissen eigenen Verlages zur Käuferwcrbung veröffentlicht worden, von denen auch die, die nicht unmittelbar ans das Weihnachtssest Bezug nehmen, nach der Zeit ihres Erscheinens, Inhalt und Ausstattung als Wcihnachts- kataloge anzusprechen sind. So zunächst das Heft »Zur Neuorientie rung der deutschen Kultur nach dem Kriege« der Firma Eugen Die- öerichs Verlag in Jena. Es will mehr sein als eine Bücher liste und wird daher vom Verleger im Untertitel »Richtlinien in Ge stalt eines Bücherverzeichnisses« genannt. In sieben Gruppen werden die neuen Verlagserzeugnisse vorgesührt, die einzelnen Gruppen von allgemein orientierenden Bemerkungen, die zum Teil auf Zukunftsziele Hinweisen, und Aufschlüssen über Wesen und Zweck der einzelnen Werke eingelcitet, wodurch diese in ihren inneren Zusammenhängen in ein helleres Licht gerückt werden, als es Büchcrbesprechungen oft tun. Das Heft, das auch durch seine geschmackvolle Ausstattung seine Herkunft verrät, wird durch zwei treffliche Abbildungen der Ausstellung der Firma auf der Bugra von 1914 geschmückt, die in der »Halle der ^Kultur« bekanntlich den Schlnßpnnkt bildete. Das Schlußwort »Vom Bücherkaufen« enthält eine Fülle treffender Bemerkungen, die von scharfer Beobachtung zeugen und deshalb für jeden Bcrufsgenossen von Interesse sind. Als eine Augenweide für jeden Bücherliebhaber darf der »Jnsel- Almanach auf das Jahr 1916« begrüßt weiden, der erst kürzlich im Insel-Verlag in Leipzig (zum Preise von 50 ^) erschien. Der Titel des Umschlags ist von Walter Tiemann gezeichnet, in ein facher schöner Umrahmung, der Druck auf weißem Papier in einer mittleren Fraktur von edler Form mit großer Sorgfalt ausgeführt. Auf gleicher Höhe stehen die in den Text eingeschalteten Bilderprobcn, Zeichnungen von Albrecht Dürer, Hellmut von Moltke usw. Wie die früheren Jahrgänge bietet auch der vorliegende einzelne Abschnitte aus den Büchern des Verlags, die diesmal jedoch zum größten Teil in Beziehung zu dem Weltkriege stehen. Prosastücke, wie Ernst Moritz Arndt, Von Freiheit und Vaterland, Clansewitz, Krieg und Politik (»Vom Kriege«), Briefe Blüchers an Friedrich Wilhelm III., Jakob Grimm. Uber den Purismus, Kaiser Friedrich III., Einweihungsfahrt ans dem Suezkanal, Neichstagsrcden des Fürsten Bismarck und des
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