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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 289, 13. Dezember 1915. flir das christliche Haus. Den Hanptteil bilden Anzeigen einschlä giger Uutcrhaltungs- und Jugcudschrifleu, Kalender, Erbauungs schriften und dgl. Einen neuen, eigenen Weg der Knndeniverbung hat die Firma Arthur Delling, R u d. Petzolds N a ch f. (Oscar Bannian») in Dresden cingejchlagcn. Sie hat ein Anschreiben nebst einer Bro schüre von einem halben Bogen Umfang in Kleinoktav in einigen Tausend Abzügen versandt, worin sic unter Hinweis ans die Über fülle des Büchermarktes und die daraus sich ergebende Schwierigkeit der Wahl des richtigen Buches empfiehlt, nicht den Weg in die Buch handlung zu scheuen, sondern sich dort Rat zu holen, denn jeder gewissenhafte Buchhändler werde suchen, den persönlichen Wünschen und Verhältnissen des Käufers Rechnung zu tragen. Es würde daher von ihr künftig kein Weihnachtskatalog, sondern gegen Weihnachten eine kleine Abhandlung versandt werden, die über ein bestimmtes Gebiet einen allgemeinen Überblick geben und das Wertvollste davon hcrvorhe- ben soll. Schließlich wird zur Bestellung von umfangreicheren Katalogen oder solchen bestimmter Art und von Answahlsendnngen anfgefordert. Als Anhang ist dein Anschreiben eine kleine Liste der in der Broschüre erwähnten Bücher beigefllgt. Die Broschüre selbst enthält eine Ab handlung von Robert Lötzbeier »Was sollen wir jetzt lesen'?«. Von dem Erleben unserer Tage ausgehend, würdigt sie geschichtliche Belle tristik, hauptsächlich die Werke Eonrad Ferdinand Meyers, der Ricarda Huch und der Handcl-Mäzzctti, wobei auch Riehl und Flanbert gestreift werden (warum nicht auch Scheffels Ekkehard'?), greift bis auf Gobineaus Renaissance und Mereschkowskis Alexander I. ans und bereitet so schon auf das Gebiet der Geschichte vor, das vielleicht nächstes Jahr an die Reihe kommen soll. Diese Art der Knndeniverbung ist zwar nicht so einfach wie die Versendung von Katalogen, sie dürfte aber wahrscheinlich in weiteren Kreisen das Bedürfnis nach gutem Lesestoff wecken bziv. lebendig erhalten und somit nachhaltiger wirken. II. H. Kleine Mitteilungen. Die deutsche Post in Belgien. - Bei der deutschen Post in Belgien ist jetzt der Portofreiheitsvermerk der Behörden sowohl in deutscher und französischer als auch in deutscher und vlamischer Sprache zuge lassen. Die Post in Belgien wird stetig ausgebant. Den Betrieb haben 68 belgische Postämter wieder ausgenommen. Zum Briesver- tehr mit der Türkei sind jetzt auch Antwerpen, Brüssel, Hasselt, Lüttich, Turnhont und Verviers mit sämtlichen Vor- und Nachbar orten, außerdem Welkenraedt zngelassen worden, und zwar in dem selben Umfang und unter denselben Bedingungen wie beim Verkehr mit Österreich-Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Luxemburg, Nieder landen, Dänemark, Schweiz, Schweden und Norwegen, die sämtlich schon angeschlossen sind. Der Postuachnahmcverkehr ist auf Ungarn und Bosnien-Herzegowina ausgedehnt morden. Es können Einschreib briefsendungen mit einer Nachnahme bis 1666 Kr. oder 806 M. belastet werden. Die Königliche Bibliothek in Berlin im Kriegsjahr 1914 15. - Der Geschäftsbetrieb der Königlichen Bibliothek in Berlin ist, wie wir dem Jahresbericht für 1914/15 entnehmen, durch den Krieg in fühl barer Weise beeinträchtigt worden, zunächst schon durch Verminderung des Personals infolge von Einberufung oder freiwilligem Eintritt in den Heeresdienst. 9 Bibliothekare, ebensoviel Sekretäre und Ex pedienten und 46 Unterbcamtc, außerdem verschiedene Hilfsarbeiter und Angehörige dcS technischen Personals wurden dadurch dem Dienste der Bibliothek entzogen. Mit Dank erwähnt der Bericht, daß der am 1. Januar 1914 in den Ruhestand getretene Abtcilungsöirektor Geh. Regierungsrat Dr. Perlbach von Kriegsbeginn au seine Kraft wieder der Bibliothek als freiwilliger Hilfsarbeiter zur Verfügung ge stellt habe. Wie im Bibliothekspcrsonal, so sind natürlich auch in den j Kreisen der Benutzer große Lücken entstanden. Der hierdurch be- dingte Rückgang in der Benutzung drückt sich u. a. in folgenden Zahlen, ans: Die Zahl der ausgestellten Lcihkarteu ist von 15 282 im Vorjahre I auf 12122 heruntergegangen. Die Zahl der abgegebenen Bestell scheine 717 825 im Vorjahre betrug diesmal nur 411 872. Ent sprechend ist auch die Anzahl der im großen Lesesaal benutzten Bücher (179 966 gegen 258 666 im Vorjahre), die Benutzung des Zeitschriften- Lesezimmers, der Leihverkehr nach außerhalb und anderes znrückge- gangen. Veränderungen im Personalbestände hat die Königliche Bibliothek auch, abgesehen von den durch den Krieg verursachten, im abgelau fenen Berichtsjahre mehrfach zu verzeichnen gehabt. Außer den auf dem Felde der Ehre gefallenen Hilfsbibliothekaren bzw. Bibliotheks sekretären vr. Hefermehl, Trippstein und Oehlmann verlor die Biblio thek die Abteilnngsdirektoren Prof. I4r. Kopfermann und Prof. vr. Flcmming durch den Tod. Dafür wurden die Oberbibliothekare vr. Krause und Prof. Or. Altmann zu Abteilungsdirektoren ernannt. Dem Abtcilungsdirektor Prof. Or. Haebler wurde an Stelle des ver storbenen Prof. Dr. Flemming die Leitung der Handschriftenabteilung übertragen. Zu Oberbibliothekaren wurden ernannt die Bibliothekare Dr. Wille, Prof. Beß und I)r. Vahlen. Die Vermehrung der Bücher- und Handschriftenbeständc ist, ob wohl selbstverständlich die Büchereinfnhr aus den feindlichen Ländern fast vollständig stockte, auch im abgelanfenen Berichtsjahr als eine sehr erfreuliche zu bezeichnen. Bemerkenswert ist dabei der durch den Krieg bewirkte Umschwung in der Art der Neuerscheinungen. Wäh rend neue wissenschaftliche Werke im In- und Ausland nur noch spär lich erschienen, ergoß sich eine kaum übersehbare Flut von Kriegs literatur des verschiedensten Inhalts und von verschiedenstem Werte. Die Königliche Bibliothek hat sich seit Kriegsbeginn das Ziel gesetzt, diese Literatur so vollständig als möglich zu sammeln, und zwar nicht nur die Erscheinungen in Buchform, sondern auch alle graphischen Kriegsdokumente, gleichviel ob Text- oder bildliche Darstellungen. Wert vollen Zuwachs hat wie im Vorjahre so auch in diesem Jahre sowohl die Druckschriftenabteilung als auch die Handschriftenabteilung, ganz besonders aber die Musikabteilung erfahren, letztere vor allem durch die Überführung der dem Joachimsthalschen Gymnasium gehörigen so genannten Amalien-Bibliothek — ehemals im Besitz der Prinzessin Amalie von Preußen, der Schwester Friedrichs des Großen aus Templin i. kl. in die Räume der Königlichen Bibliothek und die Er werbung der wertvollen Musikalien-Bibliothek der Michaeliskirche in Erfurt, die außer einer Anzahl von Drucken des 16. und 17. Jahr hunderts hauptsächlich aus Werken der Kirchenmusik des 17. Jahr hunderts in zeitgenössischen Handschriften besteht. Es befinden sich darunter etwa 80 unbekannte Werke mehrerer der bedeutendsten deut schen Tonsetzer jener Zeit. Auch die der Musikabteilung ungegliederte »Deutsche Musiksammlung«, die sich nach wie vor der tatkräftigen Un terstützung durch die deutschen Musikverleger erfreut, erhielt im ab gelaufenen Jahre wieder reichen Zuwachs (6743 Nummern). Der Rubelkurs im Generalgouvernement Warschau. Bet der Auszahlung von Postanweisungen im Generalgouvernement Warschau werden jetzt, wie amtlich mitgeteilt wird, 166 Rubel gleich 156 Mark gerechnet. Persomluachrichteii. Gestorben: am 4. Dezember im 75. Lebensjahre Herr Verlagsbuchhändler Otto Brandner in Dresden-Striesen. Der Verstorbene gründete sein Geschäft als Sortiment und Ver lag am 15. August 1876 in Stettin, wo das Sortiment noch heute unter seinem Nachfolger, Herrn Johannes Burmeister, in Blüte steht. Nachdem Brandner sich 1889 seines Sortiments entledigt hatte, verlegte er seinen Verlag nach Dresden, wo seines Bleibens zunächst aber nur 4 Jahre war, denn schon 1893 erfolgte der Umzug nach Charlottenburg und später nach Berlin. 1899 finden wir Brandner in Hannover, 1905 in Frankfurt a/M., bis er 1916 wieder nach Dres den-Striesen zurückkehrte. Ju seinem Verlage erschienen Schriften von Marie Nathusius, Pfannschmidt, sowie Ausgaben von Spittas Psalter und Harfe, außerdem Prachtwerke, darunter die von E. Nupprecht herausgegebene Volksbibel, die Brandner durch Reisende vertreiben ließ. Sigmar Mehring f. — Am 10. Dezember ist Sigmar Mehring in Berlin im 66. Lebensjahre einem Herzschlage erlegen. Er war in Bres lau geboren, besuchte das dortige Gymnasium und war dann Kaufmann und Buchhändler. Zwanzig Jahre hindurch wirkte er am »Ulk« und als literarischer Mitarbeiter des »Berliner Tageblatts«. Auch in Übersetzungen ans dem Französischen sowie in Schriften über Reim, Rhythmus und Sprachwissenschaft der germanischen und romanischen Sprachen hat er Anerkennenswertes geleistet. Hans Groß f. — In Graz ist der Kriminalist und Kriminal psychologe Hans Groß im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war einer der verdienstvollsten Pioniere der modernen Kriminalistik, die er als wissenschaftliche Theorie wie als Unterrichtsfach allsgebaut hat. Von seinen Veröffentlichungen wurde am bekanntesten das »Hand buch für Untersuchungsrichter«, das ein Bild von der Erweiterung gibt, die Groß der Lehre vom Verbrechen und dessen Grenzgebieten zu geben wünschte. Groß gründete auch das erste pädagogische Kri- minalmuseum in Graz und gab das »Archiv für Kriminalanthropo logie« heraus. 1620
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