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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1915
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- Deutsch
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277, 29. November 1915. Redaktioneller Teil. chend, ein Kalendarium beigegeben, das fortlaufend mit Kriegsbildern in Schattenrissen abwcchselt. Das »Taschenbuch für Bücherfreunde 1916« der Firma L. Staack - mann in Leipzig, dessen zweite Folge (zum Preise von 50 wieder von Rudolf Greinz herausgegeben wurde, bietet wie in früheren Jahren eine Auslese abgerundeter Kapitel, Skizzen und Gedichte aus den neuesten Vcrlagserzeugnisscn der Firma dar, Kostproben, deren Genuß zur Lektüre des Ganzen um so mehr anregen wird, als diese Ausschnitte die Eigenart der einzelnen Dichter er kennen lassen. Es seien aus dem Inhalt nur die Namen Karl Hans Strobl, Rudolf Hans Bartsch, Peter Rosegger, Gerhard Ewald Seeliger, Otto Ernst, Rudolf Greinz und Paul Schreckenbach genannt, um die reiche Abwechslung anzudeuten. Das Bändchen ist in großer, ansprechen der Fraktur gedruckt und zeigt als Bilderschmuck, auf die einzelnen Ab schnitte verteilt, die Köpfe der Dichter im Schattenriß. — »Das gute Buch — Illustrierter Bericht über Neue Bücher des Jahres 1915« nennt sich ein weiteres Vertriebsmittel desselben Verlags. Es empfiehlt die Neuerscheinungen mit näherer Kennzeichnung des Inhalts und ein geflochtenen Besprechungen aus der Tagespresse und bringt auch die eben erwähnten Dichterköpfe zur Schau. An kleineren Verzeichnissen einzelner Verlagsbuchhandlungen sind endlich erschienen »Bücherschatz aus Deutschlands Heldenzeit« der Her derschen Verlagshandlung in Freiburg i. B., »Weih nachtsgaben im Kriegsjahr 1915«, der Firma George Wester mann in Brau «schweig, »Geschenkbücher« aus der Verlags anstalt Orell Füßli in Zürich. Alle diese Heftchen sind hübsch ausgestattet, teilweise in Farbendruck, sämtlich mit meist guten Bilder proben geziert und durch Inhaltsangaben oder kritische Würdigungen erläutert, und empfehlen sich auch wegen ihres leichten Gewichts als billige Neklamemittel. Die vorstehende Übersicht ist indessen noch keineswegs erschöpfend, da bisher nicht alle angezeigten Kataloge der Redaktion übersandt wurden. Wir behalten uns deshalb vor, von etwa weiter eingehenden Verzeichnissen die besonders erwähnenswerten noch in einem Nachtrag aufzuführen. R. 8. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Auf ein 50jähriges Bestehen kann in diesem Monat die Firma Polytechnische Buchhandlung (N. Schulze) in Mittweida zurückblickcn. Der Gründer des Geschäfts, R. Schulze, eröfsnete es im November 1865 unter der Firma seines Na mens, da er aber seinen Bedarf meist aus zweiter Hand bezog und sich der buchhändlerischen Organisation zunächst nicht anschloß, so läßt sich das genaue Datum der Gründung nicht mehr ermitteln. Ter bedeutende Aufschwung aber, den das Geschäft nahm, zwang Schulze im Jahre 1869, mit dem Buchhandel enger in Ver bindung zu treten. Das Geschäft hob sich dadurch, und ein Verlag wurde angegliedert, der neben Lokalschriften auch wichtige technische Werke wie die von Pohlhausen und Rebber enthält. Wahrscheinlich führten nähere Beziehungen zum Technikum in Mittweida 1874 zur Änderung der Firma in Polytechnische Buchhandlung, unter der Schulze sein Geschäft noch 20 Jahre weitergcführt hat, bis er es nach fast 30jäh- riger erfolgreicher Tätigkeit 1894 an seinen Verwandten Herrn Max Richter abtrat. Der heutige Inhaber hat das Geschäft in den von seinem Vorgänger gewiesenen Bahnen fortgeführt, bis ihn im August vorigen Jahres die Kriegsdrommete zu anderer Tätigkeit abrief. Er steht seit Beginn der Mobilmachung als Hauptmann und Kommandeur einer Artillcrie-Munitionskolonne im Felde und wird vom Jubiläum seiner Firma wenig merken. Möge es ihm nach Beendigung des Krieges vergönnt sein, das Geschäft zu weiterer Blüte zu führen! Auf dem Wege zum Buchhandel. — Aus dem Leserkreise wird uns eine Briefkastcnnotiz aus dem »Papierhändler« übersandt, die fol gendermaßen lautet: Die verehrten Kollegen werden gebeten, Adressen von Leipziger Kommissionären zu nennen, welche nicht-zünftigen Buchhändlern ge genüber nicht auf einem so furchtbar hohen Pferd sitzen, wie die meisten übrigen dies zu tun pflegen. Auskunft erbeten an die Ge schäftsstelle des »Papierhändler«, Düsseldorf, Nathausufer 23. Offenbar hat der Leipziger Kommissionär sich nach Stand und Art erkundigt, wie es Pflicht eines ordentlichen Geschäftsmannes ist, der die Interessen eines anderen vertreten soll und bei seinem Tun und Lassen sich auch fragen muß, ob dadurch nicht etwa berechtigte Interessen von ihm schon vertretener Firmen geschädigt werden. Auf diesem hohen Pferde wird der Leipziger Kommissionär auch weiter sitzen bleiben müssen, wenn er nicht auf den Hund kommen will. Die Kricgsgewinnsteuer. — Die vom Bundesrat in seiner Sitzung vom 25. November angenommenen Kriegsgewinnsteuer-Gesetzentwürse betreffen die Aktiengesellschaften, Gesellschaften m. b. H. und die son stige Erwerbszweige verfolgenden juristischen Personen, sowie die Neichsbank. Hinsichtlich der erstgenannten Erwerbsgesellschaften wer den vorbereitende Maßnahmen getroffen, durch die der während der Kriegsgeschäftsjahre erzielte Mehrgewinn für die Zwecke einer in einem endgültigen Kriegsgewinnsteuergesetz anzuordnenden Besteuerung sichergestellt werden soll. Den Erwerbsgesellschasten wird auferlegt, Sonderrücklagen in Höhe von 50 v. H. der in den Kriegsgeschäfts jahren erzielten Mehrgewinne zu bilden, die getrennt von dem Gesell schaftsvermögen anzulegcn und zu verwalten sind. Hierdurch wird verhindert, daß die Mehrgewinne durch Verteilung an Aktionäre und Gesellschafter der unmittelbaren Erfassung durch die geplante Steuer entzogen werden. Die Kriegsgewinnbesteuerung der Reichsbank wirb angesichts der Sonderstellung dieses Instituts in einem eigenen Ge setzentwurf geregelt. Der Gesetzentwurf sieht vor: 1. eine Aus gleichsabgabe für die auf Grund des Gesetzes vom 4. August 1915 zeitweilig aufgehobene Notensteuer; 2. eine Kriegsgewinnsteuer in Höhe von 50 Prozent des in den Kriegsgeschäftsjahren gegenüber dem Durchschnitt der drei Jahre 1911 bis 1913 erzielten Mehrgewinns. Die Verteilung des nach Entrichtung dieser Kriegsabgabe verbleibenden Reingewinns erfolgt wie bisher nach den Bestimmungen des § 24 des Bankgesetzes. (W. T. B.) In Österreich verboten: kullstir». Journal ck^vouö sux int6röts cks ln klsyonnvrie univerLelle. Bern. — Neue Wege. Blätter für religiöse Arbeit Nr. 10 Basel. — Paul Axelrod, Die Krise und die Ausgaben der internationalen Sozialdemokratie. Zürich, Genossen- schaftsdruckerei. 1915 — Bulgarische Sammlung Nr 8 Sofia, Bobtscheff. — L. Ragaz, Uber den Sinn des Krieges. Vortrag, ge halten vor der Züricher Freistudentenschaft. 2. Ausl. Zürich 1915, Orell Füßli. — C. Zinowjew und N Lenin, Sozialismus und Krieg 1915. — Emil Waxweiler, Der europäische Krieg. Hat Belgien sein Schicksal verschuldet? Zürich, Orell Füßli. — I,i- Jalschc Einmarkstücke befinden sich im Umlauf; sie sind etwas dicker als die echten Münzen, sind nicht so deutlich ausgeprägt, die Farbe ist etwas dunkler. Im Klange sind sie nur schwer von den echten Münzen zu unterscheiden. Die Falschstücke tragen die Jahres zahl 1914. Zahlungsaufschub in Lsterreich-Ungarn. — Die Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft, zusammengestellt im Reichs amt des Innern, teilen mit, daß nach einer vom ungarischen Finanzministcr ergangenen Verordnung Ausnahmen von der Mora torium-Liquidationsverordnung für die vom Feinde verheerten Ge genden Ungarns zugelassen worden sind. Drahtlose Telephonie zwischen Amerika und Europa. — Den Ozean drahtlos zu Überdrücken, ist mit Hilfe der Funkcntelegraphie schon seit langem gelungen; beruht doch unser ganzer telegraphischer Verkehr mit Nordamerika jetzt ausschließlich darauf. Gegenüber den hier gemachten gewaltigen Fortschritten war die drahtlose Telephonie beträchtlich zu rückgeblieben. Im allgemeinen erstreckten sich ihre Reichweiten nur auf wenige hundert Kilometer, sodaß sie deshalb noch nicht zur Ein führung gelangt war. Jetzt meldet nun die »Deutsche Optische Wo chenschrift«, daß, nachdem am 29. September zum ersten Male eine drahtlose telephonische Verständigung über den ganzen amerikanischen Kontinent hinweg von Arlington nach San Franzisko ermöglicht worden war, die drahtlose Übertragung der menschlichen Sprache nach Paris ge lungen sei, wo auf dem Eiffelturm die Stimme des amerikanischen Beamten in Arlington deutlich zu vernehmen war. Nach »Reuter« soll das Gespräch auch in Honolulu zü hören gewesen sein. Durch auto matische Apparate lassen sich auch gewöhnliche Telephongespräche auf die drahtlose Aufgabestation übertragen und von der Empfangsstation wieder auf einer Drahtleitung weiterleiten. Danach darf man wohl hoffen, daß die Zeit nicht mehr fernliegen wird, wo jeder an ein Fern sprechnetz Angeschlossene von seinem Zimmer aus mit jedem Teil nehmer in irgend einem anderen Lande sprechen kann, falls dieses nur eine genügend kräftige Station für drahtlose Telephonie besitzt.
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