Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1915

(;<re1«b-iot^w«lrei3glich. ^ Zur- MitpNrdrr^b«» DSi^eiiv«r^ LMMind^MMwerÄMeMAWMBÄHMM^uÄLpzi^ ac» ; M^g?^^^llr"di-Ä^i-^0^s?>Ür ^6."z?Ä."in>l" W Ul" ^ Nr. 278. Leipzig, Freitag den 28. November 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Schweizerischer Buchhändler-Verein In unseren Verein wurde ausgenommen: Herr Samuel Schneider, in Firma S. Schneider vorm. Si Slreifs-Marti, Buchhandlung, Thun. Bern u. St. Gallen, 23. November 1915. Namens des Vorstandes des Schweiz. Buchh.-Vereins vr. A. Francke. Otto Fehr. Vom Antiquariatshandel. VI. <v siehe Nr. 245.) Die Ergebnisse der Versteigerungen Sello und Joachimson. — Kort- i schritte im Antiquariat. Die bei Rudolph Lepke in Berlin vom 26. Oktober an statt gehabten Versteigerungen der Bibliotheken von Erich Sello und Siegfried Joachimson sind vom Publikum und vom Buchhandel nicht nur aus Berlin, sondern auch von autzerhalb, aus Leipzig, Frankfurt a. M., München usw. zahlreich besucht gewesen und haben ein gutes Ergebnis gezeitigt. Die Bibliothek Sello mit ihren 1984 Nummern hat einen Gesamterlös von 27 204 7t ge habt, die Sammlung Joachimsen mit 639 Nummern einen solchen von 14153 .7t. Das ergibt im Durchschnitt rund 7t 13.70 und 7t 22.15 für die Nummer. Kauflust und Wettbewerb haben sich im Fortgange der Auktionen gesteigert. Das kann man vor allen Dingen an den Preisen sehen, die nach einander für die gleichen Bücher gezahlt worden sind. Sie sind, ohne daß eine äußere Veranlassung dazu Vorgelegen hätte, in der Versteigerung Jo-! achimson durchschnittlich höhere gewesen. Das betrifst vor allen ! Dingen Bücher aus der Zeit unserer Klassiker und Romantiker.! Eigentlich hätte man den Vorgang umgekehrt erwarten sollen; denn Sellos Exemplare waren nicht eben selten die besseren und schöneren, breitrandig, unbeschnitten, auf besserem Papier gedruckt und in schönen, manchmal sogar kostbaren Einbänden aus ihrer Zeit. Hier könnte man nur das zugeben, daß der Schönheit der Exemplare ab und zu auf künstliche Weise etwas nachgeholfen worden war. Bedeutungsvoll sind die Ergebnisse vor allen Dingen des halb, weil hier ein jedes unter den Hammer gekommene Stück auch wirklich verkauft worden ist, irgendwelche Rückkäufe also von vornherein ausgeschlossen waren. Stellt man Vergleiche mit den Preisen der Friedcnsjahre an, so kann man von einem Rückgang im allgemeinen nicht reden. Im einzelnen sind allerdings manch mal auch größere Unterschied« zu verzeichnen. Goethes Neu- erösnetes (!) moralisch-politisches Puppenspiel (Leipzig und Franks. 1774) ist z. B. mit «tt 72.— fortgegangen, während so ungefähr 7t 150.— der dafür zu erwartende Normalpreis wäre. Es ist auch schon höher, bis zu 7t 240.—, bezahlt worden. Aber das sind Zufälligkeiten, die stets wiederkehren und zumeist durch Mehrergebnisse an anderen Stellen wieder ausgeglichen werden. Es bedarf dafür natürlich gar keines Beweises, aber es wird immerhin ganz interessant sein, zu beobachten, wie sich das in un-! mittelbarer Aufeinanderfolge und in dem knappen Zeiträume von! zehn Tagen bei diesen zwei Sammlungen darstellt, die manches wertvolle Buch gemeinsam enthielten. Wir nennen: Goethe: Die Wahlverwandtschaften. 2 Teile. Tübingen t8vs. Sello »kt 31.—; Joachimson 7t 82.—. Heine: Buch der Lieder. Hamburg 1827. Sello ,7t 83.—; Joachimson .7t 120.—. Bei Sello ist allerdings angegeben: 1 Bl. »Literarische Anzeige« fehlt, doch dieser Desekt wäre nicht schwerwiegend genug, um den Preisunterschied zu begründen. Heine : Neue Gedichte. Hamburg 1844. Sello 7t 15.—: Joachim son 7t 30.—. Hosfmann : Die Elixiere des Teufels. 2 Bbe Berlin 1815—18. Sello -7t 18.— ; Joachimson 91.—. Hölderlin: Gedichte. Stuttgart u. Tübingen 1828. Sello ,7t 14.—; Joachimson 7t 57.—. Kleist, H. von: Gesammelte Schriften. 3 Bde. Berlin 1828. Sello .7t 21.—: Joachimson ,7t 51.—. — Die Schlacht bei Fehrbellin. Wien 1822. Sello 7t 9.—: Joachimson 7t 81.—. Lenau: Sämtliche Werke. 4 Bde. Stuttg. 1855. Sello (Velin papier: Halbmaroquinbde.l) 7t 40. : Joachimson (Halbfranz- bände) 7t 77.—. Pückler-Muskau: Briefe eines Verstorbenen. 4 Bde. Stuttg. 1836—37. Sello 7t 41.—; Joachimson 7t 14.—. Schiller: Kalender ans das Jahr 1802. Die Jungsrau von Orleans. Berlin. Sello 7t 13.—: Joachimson.7t 43.— Die Reihe der Unterschied« ist damit nicht abgeschlossen, doch sind die übrigen unerheblicher oder durch die Beschaffenheit der Exemplare ausreichend erklärt. Des weiteren aber können wir nicht umhin, auch von den sonst erzielten Preisen eine kleine Auswahlliste zu geben: 1. Versteigerung Sello. Arnim, Bettina v.: Die Günderode. 2 Tic. Grimberg 1840. Mit handschriftlicher Widmung, »tt 74.—. A r n i m, L. A. v.: Trost Einsamkeit. Heidelberg 1808. 7t 185 -. Arnim und Brentano: Des Knaben Wunderhorn. 3 Bde. Heidelberg 1806—08. 7t 105.—. Bürger: Gedichte. Gött. 1778. .7t 52.—. Gött. 1789. 7t 33.-. D a ch, S.: Poetische Werke. Königsberg 1898. 7t 55.—. Chur-Brandenburgische Nose usw. Königsberg 1698. 7t 51. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts. Berlin 1828. 7t 42.-. Berlin 1787. 4". Prachtex. in Ganzledcrbd. -tt 50.—. Gegner: Schriften. 2 Bbe. Zürich 1777—78. Grüne Ganz- maroquinbde. 7t 83.—. Gleim: Preußische Kriegslieder. Berlin. 7t 82.—. Goethe: Weither. Druck, cke I'allemanck. 2 Tlc. Maestricht 1791. 7t 54.—. — Wilhelm Meisters Lehrjahre. 4 Bde. Mit 5 (statt 8) Musil beilagen. Berlin 1795—98. ,7l 50.—. Grimm, Brüder: Irische Elsenmärchen. Lpzg. 1828. ,7t 52.—. Hauss: Lichtenstein. 3 Tle. Stuttg. 1826. 7t 85.—. Hauptmann: Promethidenlos. Berlin 1885. 7t 53.—. Heine: Gedichte. Berlin 1822. 7t 80.—. — Reisebilder. 3 Bde. Hamburg 1828—30. Mit Handschrift!. Wid mung von Heine. 7t 78.—. H e r d - r : Volkslieder. 2 Tle. Leipz. 1778—79. 7t 145.—. — Bon deutscher Art und Kunst. Hamburg 1778. 7t 100.—. 1537