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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1915
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- Deutsch
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274, 25. November IS15. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. eine öffentliche Sitzung. Bei dieser Gelegenheit machte der Vorsitzende Prof. I)r. tkeol., ptiil. et zur. Albert Hauck bemerkenswerte Ausfüh rungen über die künftige Gestaltung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen uns und unseren jetzigen Feinden. Er ging davon aus, daß Lciüniz im nationalen Boden wurzelte, aber seine Blicke weit darüber hinausgingen und die ganze Menschheit suchten und umspannten. Gerade darin, in dieser Vereinigung des Nationalen und des Welt bürgerlichen, hat die deutsche Wissenschaft sich je länger je mehr dem JLeal, das Leibniz vorschwebte, genähert. Die Erfahrungen, die Deutschland in dieser Kriegszeit machen mußte, lassen es unmög lich erscheinen, daß, wenn erst der erwünschte Friede Deutschland und der Welt geschenkt wird, in jeder Hinsicht einfach die alten Fäden fort- gesponnen werden. Der vertrauensvolle internationale Verkehr zwi schen den Vertretern der Wissenschaft bei den verschiedenen Völkern wird in der alten Weise nicht sofort wieder aufleben. Es gibt Worte, die, mögen sic auch im Moment der Leidenschaft gesprochen sein, für immer trennen; und es gibt Beleidigungen, die, wie sie auch aus der Erregung geboren sind, nie vergessen werden. Solche Worte und solche Beleidigungen sind im Laufe des Krieges in den uns feind lichen Ländern auch von Vertretern der Wissenschaft ausgesprochen worden. Der Friede wird und kann das, was geschehen ist, nicht in Vergessenheit bringen. Doch hüten wir uns, das, was geschehen ist, zu überschätzen. Die Menschen wechseln; aber die Wissenschaft bleibt. Sie aber ist ihrem Wesen nach international. Die meisten Lebens äußerungen der Menschheit sind national bedingt. Das gilt selbst von der Literatur und Kunst: ein Lied von Goethe ist nur deutsch denk bar, wie ein Gedicht van Victor Hugo nur französisch. Die Wissen schaft dagegen ist die große Wechsclrede, in der nicht nur einzelne Per sonen, sondern die Völker und die Zeiten sich gemeinsam mühen, jeder Arbeiter auf diesem Felde dient allen, und jeder Fortschritt ist ein Gewinn für die Menschheit. Wenn es aber so ist, ist es dann zu kühn, zu hoffen, daß die Zeit kommen wird, in der diejenigen, die ge meinsam arbeiten, sich durch die Achtung für einander finden werden? Der Papierindustrie-Verein E. V. Berlin 9, Link-Straße 22 Iq, wendet sich unterm 11. November mit nachstehendem Rundschreiben an die Vereine und Verbände des Papier- und Druckgewerbes: Wir haben heute au den Verein Deutscher Papierfabrikanten das nachfolgende Schreiben gerichtet: Wir haben mit Bedauern feststellen müssen, daß die durch den Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten am 17. Juni d. I. erfolgte Inkraftsetzung von neuen Geschäftsbedingungen für Papier nicht mit den Erwartungen in Einklang zu bringen ist, unter welchen seinerzeit die Feststellung von Handelsgebräuchen für den Handel mit Papier durch Verhandlungen mit Vertretern des Vereins Deutscher Papierfabrikanten unter Leitung der Handels kammer zu Berlin erfolgte. Diese Handclsgebräuche sollten an die Stelle von Verkaufsbedingungeu des Vereins Deutscher Papierfabrikanten treten, und es entspricht deshalb nicht dem bei Feststellung der Handelsgebräuche von den Abnehmern der Papier fabrikanten gezeigten Vertrauen und Entgegenkommen, wenn wie der andere Verkaufsbedingungen aufgestellt und durch Vorstands beschluß des Vereins Deutscher Papierfabrikanten allen Vereins- Mitgliedern die Zugrundelegung dieser Verkaufsbedingungen bei »allen« Verkäufen »dringend empfohlen« wird. Wir erheben deshalb gegen die neuen Geschäftsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten Widerspruch. Die Tatsache, daß die neuen Geschäftsbedingungen gegenüber den Handclsgebräuchen in wesentlichen Punkten verschärft sind und daß einzelne neue Bestimmungen als unannehmbar bezeichnet wer den müssen, kann uns in unserem Widerspruch nur noch bestärken. Wir erblicken im übrigen in der Art und Weise, wie gerade während des Krieges, der doch die Lieferer und Abnehmer zu freund licher Verständigung veranlassen sollte, die Abnehmer durch die neuen Verkaufsbeöingungen überrascht wurden, eine bedauer liche Verletzung des allgemeinen Burgfriedens. Mit vorzüglicher Hochachtung Papierindustrie-Verein E. V. (gcz.) Max Krause, (gez.) Eugen Hager, Vorsitzender. Syndikus. Das vorstehende Schreiben gedenken wir auch in der Fachpresse zu veröffentlichen und im Anschluß daran auch öffentlich gegen die neuen Geschäftsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabri kanten zu protestieren. Da bei den heutigen Verhältnissen der einzelne Papier käufer den neuen Verkaufsbedingungeu gegenüber nahezu rechtlos ist, würde es sich aber empfehlen, daß auch die anderen Fachver bände der Papier verarbeitenden Gewerbe, um die Gemeinsam keit der Interessen aller Papicrverarbeiter zu betonen, in gleicher Weise gegen die neuen Verkaufsbedingungen Einspruch erheben. Wir möchten Ihnen deshalb dringend empfehlen, auch Ihrerseits gegen die neuen Verkaufsbedingungen Stellung zu nehmen, entweder durch ein selbständiges Vorgehen Ihres Vereins oder durch die Erklä rung in der Fachpresse, daß Sie sich unserem Widerspruch anschließen. Mit vorzüglicher Hochachtung Papierindustrie-Verein E. V. Max Krause, Eugen Hager, Vorsitzender. Syndikus. Evang. Schriftenverein Aktiengesellschaft in Karlsruhe. — Bilanz pro 1 Juli 1915. Aktiva. -> Kaffakontv 2 30 Grundstück- und Gebäudekontv 115 900 Bankkonto 4 448 03 Warenkvnto 25 900 37 Debitorenkontv t8glb 06 Mobilienkonto 3 033 84 Beleuchtungs- und Maschtnenkonto 1250 Verlagsrechiekonto Kltscheekonto tS8 852 60 Passiva. Aktienkaoitalkonto 40 000 Hypothekenkonto 90 000 Neservesondskonto 17 749 69 Kredttorenkonto It59t 75 Zinsenkonto 310 Reingewinn 9 20, 16 168 852 60 Gewinn- und Verlustkonto. Soll. An Generalunkostenkonto 34 439 88 „ Reingewinn 9 201 >6 43 640 54 Haben. Per Warenkonto 43 640 54 4 t K4V 54 Weiter wird veröffentlicht, daß in der am 20. September 1915 stattgefundenen Generalversammlung die sofort fällige Dividende auf 4A festgesetzt wurde. Für Tantieme und Remunerationen wurden 1430,16 bewilligt, an badische Anstalten der Innern Mission werden 2371.— verteilt und 3500 — dem Reservefonds zugeführt. Der Aufsichtsrat Der Vorstand des Evang. Schriftenvereins A. G. in Karlsruhe. L. Mühlhäußer. Th. Koch. Herm. Flügel. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 265 vom S./XI. 1915.) Zur Währungsfrage. — Der Verein Deutscher Eisen- und Stahl- Industrieller verhandelte in der Sitzung seines Hauptvorstandes am 11. Oktober über die Frage, ob mit Rücksicht auf unsere Zahlungs bilanz unsere Auslandsverkäufe zweckmäßiger in Markwährung oder in der ausländischen Währung getätigt werden. In dem Bericht über die Sitzung wird folgender Bescheid des Präsidenten des Neichsbankdircktoriums vom 6. Oktober veröffentlicht: »Die Verdrängung des Sterlingwechsels und die Einbürgerung der Markvaluta im internationalen Verkehr ist zweifellos ein Ziel, dessen Verfolgung zu gegebener Zeit energisch wird wieder ausge nommen werden müssen. Augenblicklich handelt es sich aber darum, den für die Regelung des Geldverkehrs mit dem Auslande maßgeben den Stellen, insbesondere der Neichsbank, die Kontrolle des Handels in ausländischen Valuten zu erleichtern. Eine solche Kontrolle, die die Regulierung der Kurse zugunsten der deutschen Interessen zum Ziel hat und eine möglichst sparsame Verwendung des nationalen Goldvorrates für Anslandszahlungen- gewährleisten soll, wird aber eher möglich sein, wenn die deutschen Verkäufe in fremder Valuta abgeschlossen werden. Dadurch, daß die so entstehenden ausländischen Guthaben zu einem erheblichen Teil bei der Reichsbank konzentriert werden und die Reichsbank auf der anderen Seite die an sie heran tretenden Anforderungen wegen Auslandsguthaben befriedigt, wird sie in die Lage versetzt, einer allzu scharfen Steigerung des Kurses 1535
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