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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19151116
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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49, 16. November 1915. Illustrierter Teil. Eine Sammlung von volkslleüern ist in solcher Reichhaltigkeit, wie sie Sie vorliegenüe aus weist, bisher noch nicht erschienen. Eie bilüet einen Nationalschay, wie ihn kein anüeres Volk öer Erüe besitzt. Nicht nur als Geschenkwerk bei allen Gelegenheiten kommt öieses prachtvolle Werk in Zrage, sonüern auch jcücs Haus, in üem Musik unü Gesang eine Heimstätte hat, muß „Vas öeutsche volkslieü" besitzen, slber auch ins Huslonü gehört öieses Werk, Somit man jene Völker, Sie uns jetzt als „Sarbaren" hinstellen wollen, überzeugen kann, wie üiese öarbarei aussieht: Venn wo man singt, da laß Sich ruhig nieder, Vöse Menschen haben keine Lieder. flus üem Vorwort: Vie vorlicgenüe Sammlung beöars wohl keiner Rechtfertigung unü Erklärung. Was sie bewirken möchte, sagt schon öer Titel: Sie Liebe zum öeutsche» volkslieüe. Sie will üie Haus musik sörüern unü pflegen helfen, will in öen Zamilien zu Gaste sein. In Luöwig Richters Samm lung „Winter" finüet sich eine liebliche, innige Zeichnung: üraußen rauscht ein Regen öurch öen schwarzen slbenü? im Zimmer ober, zur Seite ües wärmenöen Gfens, auf üem üie slpsel schmoren, sitzt öer Vater unü spielt unü singt sich unü üen Rinüern alte traute Meloüien vor. Mehr ücnn je, üünkt mich, brauchen wir solch stille, heimelige Stunüen, wenn üie rastlose Mrbeit ües Tages, wenn öos Lärmen unü Treiben üer Großstaüt uns nicht umklammern unü zu frostiger Entsagung führen sollen. Jünglinge unü Mäüchen, üie bänüergezierte Laute auf üem Rücken, ziehen hinaus in üen öeutschcn walü unü wecken mit ihren Hellen Stimmen üie üunklen, raunenüen Tannen, vie „Wanüervögel" versuchen cs, jenen lvckenüen Schimmer, üer uns aus öer Zeit üer Romantik herüderglänzt, klar unü lebenüig zu erhalten. Was uns aber besonüers nottut, üas ist üie Liebe zur Hausmusik, wie sie im eüclsten Sinne ein Johann Sebastian Sach gehegt unü gepflegt hat. hier werüen üie sllten wieöer jung unü träumen in sreunülichen Erinnerungen, unü in üie Herzen üer Rinücr senken sich üie ersten Schauer einer ungeahnten Welt voll Trost unü Seligkeit. Vie Veutschc Tageszeitung, Scrlin, schreibt: „wenn wir uns nicht allzu grünSlich täuschen, wir» nach »iesem Kriege in breiteren volksschick'ten doch ein anderer Geist herrschen als zuvor, und die Lust an öen Freuden der Häuslichkeit, am deutschen Familienlebrn wird wieder in viele Herzen einziehen, vem lieben alten volkslieüe ist vielleicht eine herrliche fiufrrstehung beschieüen, Tausende, die in öen Tagen gedankenlosen vrauflosledens lhr Vergnügen nur noch an Gastenhauern und widrigem Gperettenspülicht fanden, entdecken vielleicht üie bald vergessene und doch so bezwingende Schönheit der „Kunst von vordem" aufs neue. Da ist denn die Tat des emsigen Verlages Sermübler eine Tat verdient die Herausgabe des vorliegenden schönen Werkes in Wahrheit genannt zu werden — lebhaft und dankbar zu begrüßen, hier finden wir öen überquellenüen keichlum deutschen Volksgesanges fast restlos vereint, hier jubelt und lacht, schluchzt unü weint üie Seele Deutschlands, braust und lobt jene vaterländische Gesinnung, die seit Jahrhunderten zu stolzen Siegen befeuerte, und erheitert deutscher Humor, dem sich keiner auf üer Erde vergleichen kann, weil keiner wie er aus üen Huellgründen des Gemütes gestiegen ist. wer die Echellenbcrgsche Sammlung ins Haus nimmt, den umweht das Sinnen und Minnen, Ringen, Singen und Scherzen deuischer Jahrtausende. Vas Lied, das unvergängliche, das film und sthnin in Leid unü Freud ihrer Tage vor sich hinsummlen, lausenögestallig, tausenütönig durchhallt es auch unser Haus und unser Jahrhundert, fiuch bei strenger Prüfung vermißt man kaum eine der goldenen weisen, kaum eines üer klingenden versworte, üie wir als heiliges und ehrwürdiges, dabei jugendfrisch gebliebenes Erbgut betrachten. Diesem Werke, dessen zwei schön ousgestottete Vände ein köstliches Weihnachtsgeschenk für jede deutsche Familie ver königlich preußische Rammermusiker L . . . . Sch urteilt über üas Werk: „Sei der aufmerksamen Durchsicht ües famosen Werkes „Das deutsche Volkslied", einer Sammlung von über 1000 Volksliedern von E. L. Schellenberg, wurde mir überaus reichliche Freude unü Sefriedigung zuteil: einmal schon deshalb, weil die Arbeit und das leitende Motiv des Autors: den fast vergessenen Schah des deutschen Volkes — sein Lied - öer fillgemeinheik in ansprechender Weise zukommen zu losten, ganz ln unsere große Zeit paßt und vielen deutschen Familien ein erbauliches Hausbuch und mancher getrübten Seele ein lieber Freund zu werden bestimmt ist". Um in Gesellschaften, Vereinen, aus Wanüerungen usw. jeüem üas Mitsingen zu ermöglichen, ist eine billige Textausgabe in zwei Sänüen zum Preise von 1 Mark erschienen. Serttn-Lichterseiüe Wilhelmstraße 16. 2 Probeexemplare mit 46"/», 11/10 mit 40°j«, 3 Monate Ziel. Hugo öermühler Verlag.
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