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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1915
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Deutschen Reichs zahlen für lebe» L?emp^r SO^Marl dez. ! dev VSrjemrerein» die viergelpaltene -petitzeils oda^deren ^ 1^36 Marl jShrlich. Nach dem Nuvland erfolgt Lieferung N Naum 15 '/«6.13.50 M^'/» 6.2S M..6.50 M.. für Nicht- ^ über L^p^ig oder dur^ Kreuzband. a^Nichtmit^lieder in j mi^lleder »0 Hf^ 32 M.. SO M.. 100 M. — Deilagen werden ^ Nr. 282. Leipzig, Freitag den 29. Oktober 1915. 82. Jahrgang. Redaktion Wandlungen. In der in Goslar am 4. und 5. September d. I. abgehalienen Kommissionssitzung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereinc des Deutschen Buchhandels ist von verschiedenen Rednern aus eine redaktionelle Bemerkung im Bbl. 1915, Nr. 183 hingewiesen worden, in der die Notwendigkeit einer Organisation des Sorti ments betont und mit dem Hinweis aus die Entwicklung des Bör- scnvereins besonders seit Übernahme der Deutschen Bücherei und der mit der Bearbeitung und Ausgestaltung der deutschen Biblio graphie verbundenen Arbeiten begründet wird. Diese Auslas. sungcn könnten leicht den Eindruck machen, als ständen wir aus dem Standpunkte, daß der Börsenverein mit der Gründung und Übernahme der Deutschen Bücherei Wege eingeschlagen habe, durch die er seiner eigentlichen Aufgabe, der Interessenvertretung des deutschen Buchhandels, entfremdet worden sei. Einer sol- chen Auffassung möchten wir schon deswegen entgegentreten, weil in dem Bericht über die Gründung des Deutschen Sortimenter vereins auf der erwähnten Versammlung der Satz enthalten ist, daß der Börsenverein die schwierige Aufgabe (nämlich eine ziel bewußte Vertretung des Sortiments) schon seit langem nicht mehr erfüllen könne, »besonders aber nicht mehr seit der Zeit, wo er, weit über seine ihm ehemals gesteckten Ziele hinaus, sich Auf- gaben zugewandt hat, die mit dem Wohl und Wehe des Buch handels nur lose verknüpft sind«. Zum Beweise, daß wir nicht erst die Organisation des Sor timents im Wege einer Sondervertretung seit Gründung der Deutschen Bücherei befürwortet haben, sondern bereits vor Jahren dafür eingetreten sind, verweisen wir auf den Artikel anläßlich des 25jährigen Bestehens des Deutschen Verlegervereins im Bbl. 1911, Nr. 272, in dem es u. a. heißt: »Noch scheint die Zeit nicht gekommen zu sein, in der man, ohne Mißverständnissen zu begegnen, dem Sortiment eine ähn liche kraftvolle Organisation wünschen darf, wie sie der Verlag im Deutschen Verlegerverein besitzt, obwohl eine derartige Ge genüberstellung nicht zuletzt auch im Interesse des Verlags wie des Gesamtbuchhandels liegen würde. Denn erst wenn Orga nisation gegen Organisation, Macht gegen Macht steht, werden wir uns des Friedens freuen. Und daß dieser Frieden mit ge ringeren Opfern erkauft werden würde, als der gegenwärtige Guerillakrieg erfordert, dafür bürgt nicht nur das erfahrungs gemäß ungleich größere Verantwortlichkeitsgefllhl der Träger solcher nicht auf den Kampf, sondern auf die Verständigung ge richteten Organisationen, die lächelnd über alle utopistischen Forderungen, wie sie so oft hüben und drüben erhoben werden, hinweggehen, sondern auch der im Börsenverein verkörperte Grundgedanke der Interessengemeinschaft aller dem Buche Dienenden.« Da jedoch nach unserer Kenntnis der Verhältnisse der von dem Referenten eingenommene Standpunkt von vielen Berufs genossen geteilt wird, erscheint es an der Zeit, einmal der Frage näher zu treten, ob der Börsenverein in den letzten Jahren eine Schwenkung vollzogen und mit der Gründung der Deutschen Bü cherei Aufgaben übernommen habe, die nur in »loser« Verbindung mit seinen Obliegenheiten stehen, oder ob es sich nicht vielmehr um eine naturgemäße Weiterentwicklung derselben handelt. eller Teil. Nach H 1 der Satzungen ist der Zweck des Börsenvereins, die Interessen des deutschen Buchhandels in weitestem Um fang zu vertreten und das Wohl seiner Angehörigen zu pflegen und zu fördern. Nicht ohne Absicht ist eine so dehnungsfähige Form, die dem vielseitigsten Inhalt zur Aufnahme dienen kann, gewählt worden, wohl nicht zuletzt deswegen, weil jede größere Organisation die Möglichkeit einer Weiterentwicklung ins Auge fassen und nicht nur den gegenwärtigen Verhältnissen, sondern auch der Zukunft Rechnung tragen muß. In früheren Zeiten war man, auch im Börsenverein, weniger fürsorglich und infolgedessen, als die Verhältnisse wuchsen und sich der Rahmen der Satzungen als zu eng erwies, zu wiederholten Änderungen gezwungen. Ur sprünglich war der Börsenverein nur zum Zwecke der Erleichte rung der Abrechnung der Buchhändler untereinander gegründet, späterhin bezeichnet«!! die Satzungen »die gemeinsame Verhand lung und Betreibung der allgemeinen Angelegenheiten des Buch- und Kunsthandels, einschließlich des Musikalienhandels« als seine Aufgabe, bis die neuere Zeit auch diese Form sprengte und durch die gegenwärtige, wiederholt redaktionellen Änderungen unterworfene erweiterte Fassung ersetzte. Er teilt damit das Schicksal und die Erfahrungen anderer Vereine, die, gleichfalls der Entwicklung Rechnung tragend, dem veränderten Inhalt auch eine veränderte Form und erweiterte Ausdrucksmittel geben mußten, um in der Verfolgung ihrer Zwecke nicht schon durch Einwendungen forma ler Natur gehemmt zu sein. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß vielfach die beschränkte Form nur die Folge des be schränkten Inhalts war, der einem Begriffe anhastet«, und daß die Berufsvereine sich deswegen in engen Grenzen hielten, weil der Beruf selbst daran gebunden war. Ist schon von dem Gebot: Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen, bis zu der Methodisierung der Arbeit durch den Beruf ein weiter Schritt, um wie viel schwieriger war noch der Weg zur Er kenntnis und Erfassung der den Berufsvereinen obliegenden Auf gaben! Während in früheren Zeiten die Arbeit als Zwang, ja als Strafe angesehen wurde, ehe sie als Mittel zum Erwerb ge wissermaßen die Billigung weiterer Kreise fand, trat später eine Auffassung hinzu, die, vielleicht von religiösen Vorstellungen ge nährt, in dem Worte Beruf mehr eine von Gott gestellte Aufgabe zu erblicken suchte, als lediglich das Mittel, dem Leben durch eine geordnete, methodische Beschäftigung Inhalt zu geben. Ohne auf die verschiedenen Wandlungen näher einzugehen, fei nur so viel als zu unserem Thema gehörig gesagt, daß der Begriff immer mehr ethische Forderungen in sich ausgenommen hat, so daß uns heute der Beruf schlechtweg als die Aufgabe überhaupt erscheint, zu deren Erfüllung wir »berufen« sind. Hand in Hand mit dieser Vergeistigung der beruflichen Auf fassung ist auch die Ausgestaltung des Börsenvereins gegangen, der ebenso durch den Zwang der Verhältnisse wie durch die Ein sicht der zu seiner Leitung berufenen Männer seine Aufgabe heute darin erblickt, in enger Fühlung mit den öffentlichen Organen die ideellen und materiellen Interessen des Buchhandels zu fördern und ihm eine seiner Bedeutung entsprechende Stellung in unserem Wirtschaftsleben zu sichern. In diesem Sinne ist auch unsere Be merkung zu verstehen, daß der Börsenverein, durch seine Entwick lung immer mehr auf den Weg einer Vertretung der Gesamtinter essen in der Öffentlichkeit gedrängt, von einer Reihe Funktionen, 1437
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