257, 4, November 1915, Künftig erscheinende Bücher. VSriei:d!sN f. d. Dvch« vLchhandü. 6643 U M W U W U W U U W W N W -W W- U M- N W W M W M N M U U M W- M W U W N M .U U M W W -tt- W M- W N W M. M W W M N W N W Georg Müller Verlag München und Berlin Leonhard Frank, T dessen Roman Die Räuberbande als das beste Romanwerk des Jahres 1914 mit dem Fontane preis gekrönt wurde, läßt in Kürze eine neue Arbeit erscheinen: Die Ursache Eine Erzählung ^ Geheftet Z Mark, gebunden 4 Mark /^in wie großes Aufsehen dieses Werk erregen wird, ergibt sich wohl am besten aus der Tat- sache, daß schon nach Erscheinen dieser Erzählung in den „Weißen Blättern" eine große Anzahl der führenden Zeitungen und Zeitschriften sich aufs eingehendste mit ihr beschäftigt hat. Ich gebe nachstehend eine Auslese aus den Besprechungen, die das Werk schon erzielte: „Ich kenne keine Dichtung seit .Raskolnikow', in der die meistens gut verborgenen Schlünde des Menscheninnern durch erbarmungsloses Ent- bloßen bis zum Äußersten, wie im blitzhellen Aufleuchten, in so einfach-genialer Weise aufgedeckt werden, wie in dieser Meistcrerzählung Leonhard Franks ,Die Ursache'. Leonhard Frank ist der Mann für die große Abrechnung. Sein Herz hat die alles verstehende Güte, sein Mund die selbst- überwindendc Stärke . . . Sein Wahrhciledrang kennt keine Grenzen, seine Rücksichtslosigkeit ist von StrindbcrgS eigner Größe, seine Sprache bekommt eine geradezu alrtestamcnkarische Größe. Von der Intensität dieser Dichtung, von der Wirkung, die davon ausgeht, wird sich ein verständiger Mensch einen Begriff machen können, wenn ich ihm gestehe, daß ich vor dem letzten Abschnitt, wo ich mir sagen konnte, was kommt, und wußte, daß es nicht anders kommen konnte — wenn ich ihm sage, daß ich dort das Lesen unterbrach und drei Tage und drei Nächte nötig hatte, ehe ich mich dazu aufraffcn konnte, dem Unglücklichen das letzte Stück seines unver schuldeten Leidensweges zu folgen . . ." John Hertz in „Die Gegenwart". „Ein positives Resultat teilt Leonhard Frank mit dem Verfasser der Auferstehung: die Schär fung des Veranrwortungsgeftihls. Beide Dichter führen an einer Person den großen GewiffenS- prozeß der Erkenntnis der eigenen Mitschuld durch, Tolstoi an Nechljudow, Frank an dem ein äugigen Geschworenen . . . Im Sinne des Bibelwortes ,Wer sich ohne Schuld fühlt. . .' will Leonhard Frank ein Gewisscnswecker sein. Der tiefe Gedanke, den der achtzehnjährige Goethe in seinem Lustspiel ,Dic Mitschuldigen' aufgriff, aber, ohne den Mut oder den Willen zur unerbitt lichen Folgerichtigkeit, komödienhaft verschleierte, wird hier mit moralischem Fanatismus zu Ende gedacht. . . . Das ist eine Formulierung, die man so leicht nicht wieder vergißt, und diesen Zu sammenhang dem Leser einzuprägen, hat der Verfasser eine furchtbare Eindringlichkeit aufgewandt." Professor Robert Faesi in „Neue Züricher Zeitung". Vor Erscheinen bestellt liefere ich m. 40°/° u. 7/6, Einband no. W W W M W U W W W- W W W W W W W -V -W W W W W W W W W N N N W N N N M -tt- N W W N -tt- W N N M- M W -W »04*