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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1915
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- Deutsch
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Nr. 258. AE I t Deutlchea Deiche zabl^i für jed^s Lxemp^r 30^Mark dez_3 des DSrjeM>ereins die viergejpaltene -petitzeile odc-r^deren ^ 4Z36 Mark jährlich. Nach dem «uoland erfolgt Lieferung» Raum 136.13.50 Nl..'/»6.26 M..'/, 6.50 NI.; für Nicht-»z ^Zllber Leipzig oder dur^ Kreuzband. a^Nichtmit^lieder in» Mitglieder 40 Vf.. 32 M.. 60 M.. 100 Deilagen werden A RlAMrlmd^WrlelwerAM'eMAW^BüctjUM Leipzig, Dienstag den 2. November ISiS. 82. Jahrgang Redaktioneller Teil» Das Buch im Felde. Ein Feldzug zur friedlichen Eroberung der geistigen Wel! unserer Feldgrauen. Von dem Wunsche geleitet, den Lesern einen tieferen Ein blick in die literarischen Bedürfnisse unserer im Felde stehen den Truppen zu geben, haben wir uns an eine Reihe von Berufsgenossen gewandt, die gleichfalls den Zivilanzug mit dem Soldatenrock vertauscht haben, um Auskunft von ihnen über nachstehende Fragen zu erbitten: 1. Besteht ein Bedürfnis nach Büchern bei den Heeres, angehörigen, und worin äußert es sich? 2. Inwieweit ist ihm durch Schenkungen der Vereine und Gesellschaften, die sich die Versorgung der Truppen mit Büchern angelegen sein lassen,Rechnung getragenworden? 3. Welche Bücher werden im Felde gelesen, und welche Wandlung haben die kriegerischen Verhältnisse auf die Heeresangehörigen hinsichtlich ihrer Lebensanschauungen und ihrer literarischen Bedürfnisse ausgeübt? 4. Welche Wege wären von dem Buchhandel zu beschielten, um die im Felde stehenden Offiziere und Mannschaften zu veranlassen, ihren Angehörigen zu Weihnachten Bücher statt anderer Geschenke zukommen zu lassen? 5. Sind Ihnen Adressen von Feldbuchhandlungen bekannt, und in welcher Weise könnten diese Einrichtungen zu einer besseren und zweckmäßigeren Befriedigung lite rarischer Bedürfnisse herangezogen werden? Wir haben uns nicht entschließen können, die einge gangenen Antworten, für die wir auch an dieser Stelle unfern besten Dank sagen, zu einem besonderen Artikel auszugestalten, da auch die sorgsamste «Bearbeitung, den Reiz der unmittel baren Wiedergabe dieser Äußerungen nicht zu ersetzen ver mag, Briefe sind wie Früchte, die noch am Baume hängen: der feine Blütenstaub der Unberührtheit wird ihnen genommen, wenn sie abgepflückt und zugerichtct auf den Tisch gebracht werden. Selbst aus die Gefahr hin, daß hier und da Wieder holungen mit in den Kauf genommen werden müssen, glauben wir, daß den Lesern die Aneinanderreihung der eingegangenen Anworten in ihrer ursprünglichen Form willkommener sein wird, als wenn wir versucht hätten, ihnen die Kost durch redaktionelle Zutaten mundgerechter zu machen. Dazu kommt noch, daß Wohl die meisten aller Zuschriften ihre eigenartige Färbung durch die Besonderheit der Umstände, unter denen die Beobachtungen gemacht worden sind, und die Unterschiedlichkeit der geistigen Veranlagung der Heeresangehörigen erhalten. Was für die eine Truppe Gültigkeit hat, braucht noch nicht auch auf eine andere, und noch weniger aus die Gesamtheit zuzutreffen. Man « wird also bet der Vielgestaltigkeit der Verhältnisse und den Millionen von Volksgenossen, die hier in Frage kommen, sich immer bewußt bleiben müssen, daß, was hier bei allem Streben in die Weite gegeben werden kann, immer nur Ausschnitte sind, Bruchstücke, deren Nutzanwendung dem einzelnen überlassen bleiben muß. Nur von den unerbittlichen, überall anzutreffenden Kri tikern, die immer gleich dabei sind, solche Untersuchungen mit einer geringschätzigen Handbewegung als zwecklos oder über. flüssig abzutun, möchten wir uns die Freude an der Arbeit nicht trüben lassen. Daß nicht jeder dem Buchs ge wonnen werden kann und viele nicht von heute auf morgen dafür zu haben sind, wissen w'ir so gut wie andere. Wir wissen aber auch, daß gerade der wertvollste Teil unserer Arbeit darin besteht, dem Buche neue Käuferkreise zu ge winnen, und daß in demselben Matze sich die geistigen Kräfte unserer Volkes steigern werden, in dem es uns gelingt, in den breitesten Schichten des Volker Anteilnahme und Verständnis für geistige Interessen zu erwecken. Darum gelten auch unsere Bestrebungen nicht dem Buche schlechthin, sondern dem guten Buche, Und weil wir ihm den Weg bereiten helfen wollen, so glauben wir auch ein Recht aus die Unterstützung der Presse und afler wahrhaften Volksfreunde zu haben. Denn es handelt sich nicht darum, unsere Ware unterschiedslos zu verkaufen — das möchte schließlich jeder Kaufmann —, sondern mit der Hinführung zum Buche, als dem lebendigen Quell alles Guten und Schönen, den geistigen Horizont unseres Volkes zu erweitern und seine sittlichen Kräfte zu stählen. Darum möchten wir, alle technischen Fragen des Bllcher- vertriebs vorläufig aus dem Spiele lassend, auch nur eine Nutzanwendung aus den uns aus dem Felde zugegangenen Zuschriften ziehen: die Presse und alle sonstigen in Betracht kommenden Stellen in den nächsten Wochen für eine Werbe tätigkeit zugunsten des Buches zu interessieren und sich in diesem Jahre bei Anzeigen und sonstigen Mitteln zur För derung des Absatzes auf jene Bücher zu beschränken, die nicht nur den Büchermarkt, sondern auch unser Volk bereichern, Ter Deutsche Verlegerverein ist in dieser Werbetätigkeit für das Buch vorangegangen, und Kreis- und Ortsvereine, wie der Buchhändler-Verband Kreis Norden und der Hamburg- Altonaer Buchhändler-Verein, sind ihm gefolgt und werden hoffentlich andere zu gleichem Tun anregen. Möchten nun auch Verleger geistig verwandter Art nach dem Vorgänge der Mün chener Verlegervcreinigung sich zu einer Empfehlung jener Bücher zusammentun, die die Berechtigung der Werbetätig keit für das Buch erst recht erkennen läßt! I, 1, Es besteht unbedingt ein großes Bedürfnis nach Büchern beim Feldheer, vor allem bei den Truppen an der Westfront, die im Stellungskampf liegen. Jedes Blatt Papier wird ge lesen, Unsere Kameraden sind ziemlich kritisch geworden, »Witz«« blätter sind wenig beliebt, meistens wegen ihrer albernen Ver- höhnung unserer Feinde, Als ich zur Front kam — es war vor acht Monaten —, da brachte ich einige Bücher mit. Mit wahrem Heißhunger fielen meine Kameraden darüber her. Mir gingen dann durch die Feldpost jede Woche einige Sendungen mit Bü chern zu, Im Nu waren sie ausgeliehen! Befreundete Kollegen sandten mir einige große Pakete Bücher, seitdem holte sich die ganze Batterie Lesestoff bei mir, und immer reichten die Bände noch nicht aus! Das war im Frühjahr und Sommer, Wie soll das werden, wenn der Winter kommt und der Stellungskrieg hier noch nicht zu Ende ist? 2, Von den großen Sammelstätten für Bücher haben wir l449
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