255, 2. November 1915. Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. o. DilG»- Verlag von Rascher L Co. in Zürich un- Leipzig A Konrad Falke San Salvatore Novelle Preis broschiert ca. Mk. 2,—, gebunden ca. M. 3.— Im Sommer des Jahres 1462 weilt der naturliebende Papst Pius II., der einstige Lumanist Aeneas Sylvius Piccolomini, mit seinem Lofstaat in dem Bergkloster San Salvatore am Monte Amiata. In Erwartung der wichtigen Nachricht, daß die Venetianer ihre Teilnahme an dem von ihm geplanten Feldzug gegen die Türken erklären, versucht er, auch in seiner nächsten, skeptisch gestimmten Umgebung die Kreuzzugsbegeisterung wachzurufen: er erzählt eines Abends auf der Terrasse mit den Kastanien bäumen den Kurialen jenes wundersame Liebeserlebnis, das einem Schweizer Söldner aus dem Leere König Sigismunds zum tödlichen Verhängnis wurde; und er genießt, während er durch die Kraft seines Wortes die Gestalten des jungen Kriegers Lans Zumsteg und der lieblichen Angelika aus der Ver gangenheit heraufbeschwört, selber noch einmal all das farbige Geschehen in der mächtigen Stadt Siena und die herbe Schönheit der sie umgebenden Landschaft. In seine letzten Worte hinein dringen die Boten, die Venedigs Zustimmung bringen; Pius glaubt sein Unternehmen gesichert und verkündet feierlich seinen Entschluß, selbst das Kreuz zu nehmen und der Christenheit anfeuernd voranzugehen. Der Name Konrad Falles, des bekannten schweizerischen Schriftstellers, bietet volle Gewähr für die packende Schilderung dieses kurz erwähnten Inhalts. Esther Odermatt Die Seppe Eine Geschichte aus Llnterwalden Preis broschiert ca. Mk. 2.—, gebunden ca. Mk. 3.— Die Seppe ist eine kraftvolle, echt schweizerische Frauennatur, hineingestellt in die wildbewegte Zeit des „Überfalls" in Nidwalden um die Wende des 18. Jahrhunderts. Aus der Enge ihrer Leimat und Arbeit strebt sie ins Weite, Neue und Anbekannte, erleidet in den furchtbaren Ereignissen des Jahres 1798 eine grausame Enttäuschung an ihren Idealen (ihrem Glauben an die neue Zeit) und an ihrem eigenen Gefühl und verbohrt sich aus ihrem schweren Leid und der Not der Leimat heraus einsam und hart in ihre Arbeit, bis ihr kleiner Schwestersohn ihr unterdrücktes Empfinden befreit und ihr reiches Wesen sich entfallet, fest in der Leimat wurzelnd und doch nicht eng begrenzt. Diese innere Entwicklung, straff und knapp gefügt, wächst aus den eigenartigen Verhältnissen der Zeit und Amgebung (die Erzäh lung will keine Bauerngeschichte im landläufigen Sinne sein) heraus und hat doch etwas allgemein Menschliches und Zeitliches. Esther Odermatt, die Nachfolgerin Ricarda Luchs an der Löhersn Töchterschule, hat bis jetzt noch nichts in Buchform erscheinen lassen, doch wird ihre feine Erzählungskunst bald viele Freunde erwerben. ««« Rabatt in Rommission Z0°°, bar bis zu 40/L. Nach Veutschlanü versenüen wir Siese Neuerscheinungen in Rechnung 1916