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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1926
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- Deutsch
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sdü 216, 16. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Otto Q u i tz o w - Lübeck, 2. Schriftführer; Fr. W. T h a d e n - Hamburg, Schatzmeister; Beisitzer: Heinrich Bischofs-Oldenburg, Heinrich Bremer-Stade, Arthur Geist- Bremen, Karl Liesegang- Schleswig, Paul Toeche-Kiel, vr. Ernst W e st p h a l e n - Flensburg. Hamburg, den 10. September 1926. 47. Hauptversammlung des Buchhändler verbandes für das (ehem.) Königreich Sachsen am Sonntag, dem 29. August 1926 im Kurhaus und Parkhotel Meister Hirsch, Dresden. Strahlender Sonnenschein und ein herrlicher Spätsommcrtag lag über dem schönen Elbflorenz, als wir der Einladung unseres Vorstandes zur Hauptversammlung Folge leisteten. Eine statt liche Anzahl Kollegen konnte unser Vorsitzender Hayno Focken be grüßen, nachdem er zur festgesetzten Stunde die Versammlung eröffnet hatte. Nach einem Hinweis auf die rechtzeitige Bekannt gabe des Bcrsammlnngstages, wobei sich zum vielfachen Bedauern zahlreicher Kollegen ein Zusammenfallen mit der am gleichen Tage in Leipzig stattfindenden Hauptversammlung des Grosso- hauses nicht hatte vermeiden lassen, richtete er noch besondere Worte an die Vertreter des Börsenvereins Herrn Albert Diederich und Herrn Generaldirektor vr. Heß, sowie an das Ehrenmitglied des Dresdner Vereins Herrn Hofrat vr. Ehlermann. Grüße zur erfolgreichen Tagung hatten Georg Schmidt-Hannover als Vorsitzender des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, vr. für. Artur Pleißncr-Drcsdcn, Georg Merseburger-Leipzig und der Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und -Verleger in der tschechoslowakischen Republik gesandt. Dem lebhaftesten Interesse begegnete dann naturgemäß der vom Vorsitzenden abgcfaßte und verlesene Jahresbericht über die Tätigkeit des Vorstandes und die allgemeine Lage des Buch handels im verslossenen Vereinsjahr. Der Bericht, der anschließend im Wortlaut abgedruckt ist, bringt angesichts der Notlage in Handel und Industrie Deutschlands nur wenig erfreuliche Tat sachen, gibt aber andrerseits einen Überblick über die Fülle von Arbeit, die in dieser Notzeit zu bewältigen war, von der nur die wenigsten eine Vorstellung haben. Um so nachdrücklicher ver diente der Appell des Vorsitzenden an die Mitglieder Beachtung, nicht abseits zu stehen in der Vereinsarbett, sondern mitraten und -taten zu helfen, um gemeinsam der bestehenden Schwierig keiten Herr zu werden. Uni bei der Aussprache über den Jahresbericht und dem als späteren Punkt der Tagesordnung stehenden Vortrag des Herrn Generaldirektors vr. Hetz über »Gegenwartsfragen des Buchhan dels- unnötige Fragen und Antworten zu vermeiden, erhielt dann mit Zustimmung der Versammlung Herr vr. Heß das Wort zu seinen, angegebenen Referat. Als einen Ausschnitt in der Ge samtwirtschaft, der gleich dieser unter den allgemeinen Depres- sionserschcinungen zu leiden, außerdem aber noch mit besonderen, aus dem Charakter des Buches sich ergebenden Nöten zu kämpfen hat, schilderte er den deutschen Buchhandel. Die hohen Unkosten im Verlag und Sortiment zwingen zu einer Preishöhe, die, ver glichen mit der tatsächlichen Steigerung der Kosten in Herstellung und Vertrieb, als mäßig zu bezeichnen ist. Die nicht verstummen den Klagen über die Höhe der Bücherpreise seien wohl darauf zurückzuführen, daß gerade diejenigen Bevölkerungskreise, die früher hauptsächlich Büchcrkäufer waren, in ihrer Kaufkraft außer ordentlich geschwächt worden seien. Schlimmer noch als die Absatz not infolge solcher rein wirtschaftlichen Ursachen sei die zunehmende Gefahr der E n t g e i st i g u n g, die Abkehr weiter, durchaus zahlungsfähiger Kreise von Lektüre und Beschäftigung mit geisti gen Dingen. Hieraus wäre für die Zukunft das Hauptaugenmerk zu richten. Das Anstreben einer Besserung sei aber nicht 1128 nur eine Aufgabe des Buchhandels, sondern der Gesamtheit des deutschen Volkes. Es ließe sich wohl in Herstellung und Vertrieb des Buches an gewisse Einsparungen denken — dabei wurde auf Konzentration in der Werbung, Norniierungsbestrcbungcn im Verlag und gemeinsame Maßnahmen im Sortiment hingewicscn—, wesentliche, ins Gewicht fallende Verbilligungen seien aber auf diesem Wege kaum zu erwarten. Eine Wendung zum Besseren könne nur eintreten mit einer Wiederauswärtsbcwegung der all gemeinen Wirtschaftslage. Anhaltender Beifall folgte diesen geistvollen und tiefschürfen den Ausführungen des Redners. In der anschließenden Aus sprache über Beschwerden wegen direkter Berlagslieferungen, über den Handel der Beamten mit Büchern, über die Adreßbuchreini- gung, Bibliothckcnrabattsragc, über den BAG-Verkchr und die Kredit-Not, über die Katalogpreise des Börsenvcretns, über den Tatsachen nicht entsprechende Darstellungen in der Presse über den Buchhandel, über Post- und Berkehrsfragen wurde manch kluges Wort gesprochen. Die Fülle der Fragen und Antworten im einzelnen hier wiederzugebcn, würde den zur Verfügung stehen den Raum weit überschreiten. Nur aus wenige Punkte sei deshalb an dieser Stelle hingewicscn. Wenn über die verschiedentliche Handhabung im BAG-Verkchr seitens des Verlags geklagt werde, so empfahl Dicderich-Dresden, unter Betonung der Vorzüge der BAG, von Fall zu Fall mit dem einzelnen Verleger zu verhan deln. Bei der Bibliotheken-Rabattfrage warnte derselbe Kollege vor irgendwelchen Verträgen mit öffentlichen und Staatsbibliotheken, bevor nicht für die Allgemeinheit ein allgemeines Abkommen ge troffen worden sei. Hinsichtlich der Volksbüchereien empfahl er, die in Rheinland-Westfalen beschlossene Vereinbarung als Grund lage zu benutzen. Nachdem noch Herr vr. Hetz zum Punkte der Ausbildung des buchhändlcrischen Nachwuchses aus den in näch ster Zeit in Leipzig stattsindcnden Sortimcntcrkursus hingewtesen hatte, wurde der Jahresbericht einstimmig genehmigt. Der von Herrn Leithold-Dresden in Abwesenheit des Schatz meisters Alexander Kaufmann-Dresden erstattete Kassenbericht — die Kasse hatten inzwischen die Herren Schnabel-Borna und Haußig-Neugersdorf geprüft und richtig befunden — wurde eben falls genehmigt und dem Schatzmeister Entlastung erteilt. Der Voranschlag für das kommende Geschäftsjahr fand allseitige Bil ligung. Die teilweise Erneuerung des Vorstandes ergab die Wieder wahl der Herren Leithold-Dresden, Bonde-Altenburg und Schmidt-Plauen, die die Wahl dankend annahmen. Für die Wahl des Ortes sür die nächste Hauptversammlung überbrachte Kollege Schmidt die Einladung der Berufsgenossen in Plauen i. V. mit dem Hinweis darauf, daß seit mehr als 20 Jahren der Verband nicht in Plauen getagt habe. Seine Ein ladung wurde einstimmig angenommen und Plauen i. B. als Ort der nächsten Tagung bestimmt. Damit war im ganzen die Tagesordnung erschöpft. Bevor der Vorsitzende die Versammlung sür geschlossen erklärte, dankte Herr Hosrat vr. Ehlermann unter dem Beifall der Anwesenden dem Vorstand und insbesondere unserem Hayno Focken für die geleistete, nicht immer dankbare Arbeit und die vorzügliche Lei tung der heutigen Versammlung. Hierauf trat die Geselligkeit in ihr Recht. An der mit Blu men rcichgcschmücktcn Tafel fanden sich sür die nächsten Stunden Damen und Herren bei trefflichen Speisen und einem guten Tropfen zusammen. Daß unser Vorsitzender nicht nur eine Ver sammlung zu leiten, sondern auch für unser deutsches Vater land treffende Worte zu finden verstand, bewies er in seiner Tafelrede. Herr Emil Rudolph begrüßte als Vor sitzender des Dresdner Vereins die Gäste und wünschte allen Teilnehmern, daß sie eine gute Erinnerung an die gemeinsam in Dresden verlebten Stunden in den Alltag hinübernehmen möchten. Den Höhepunkt der Stimmung an der Festtafel brachte der Gesang des Tafelliedes »Schlechte Zeiten!», verfaßt von dem nicht ganz unbekannten Dichter H. F. Als Kostprobe für alle diejenigen, die nicht mitsingen durften — Walther Berlinicke-
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