8450 »»u.i,d!>u I. » »>»" *u«d-nd-l. Künftig erscheinende Bücher. 251, 28. Oktober 1915. I Georg Müller Verlag in München Zur Versendung liegt bereit: Thomas Carlyle Heldenverehr unq Übersetzt und eingeleitet von Egon Friede!! Geh. M. Z. —, in Leinen M. 4. — , Luxusausgabe in Halbleder M. 10.— E s ist in England oft und mit Nachdruck hervvrgehoben worden, daß die tiefste und inachtvollste Persön lichkeit, die die „üritisl, clormmcnis" seit Shakespeare und Mitten bervorgebracht haben, Thomas Carlyle M ist. Männer wie Locke und Hume, Swift und Byron/Wilde und Shaw wirken neben ihm durchaus als W W Geister zweiten Ranges. ES ist daher für die derzeit in England herrschende Verblendung sehr bezeichnend, W W daß gerade Carlyle es war, der sein ganzes Leben lang D zu den begeistertsten Bewunderern des deutschen Wesens W gehört hat. Sein Entdecker war niemand anders als der alte Goethe, und umgekehrt war Carlyle unermüd lich bemüht, das Wirken Goethes, Schillers, Jean Pauls und der Romantiker seinen Landsleuten durch Über setzungen, Biographien und Essays zu erschließen und naheziirücken. Ja selbst dein vielverlästerten deutschen W „Militarismus" hat er in seinem Hauptwerk, der sechsbändigen „Geschichte Friedrichs dcS Großen", ein un- W vergängliches Denkmal gesetzt; und schon im Herbst I87O, mitten während des deutsch-französischen Krieges, W prophezeite er, daß W D „das edle, fromme, geduldige und solide Deutschland" W nicht nur durch seine Macht, sondern kraft göttlichen Rechts einmal W „die Königin des Kontinents" W sein werde. ^ ^ In seinem Werk über „Heldenverebrung" hat Carlyle seine Weltanschauung aufs bündigste, lichtvollste und eindringlichste zusammengefaßt. Er zeigt darin an einer Reihe markanter historischer Figuren in anschau- W licher Weise, worin das Wesen des echten Helden besteht: im Fußen auf den Tatsachen, im stillen anspruchs- -Z losen Wirke» für eine Idee. Dieselbe sittliche Kraft, die heute in zähem, tapferem Ringen alle feindseligen M W Widerstände der toten Materie und des lebenden Geistes überwindet, geht, in vielerlei Variationen abgewandelt, W als gewaltiges Thema durch das Buch CarlyleS. ^ Es darf wohl ohne Übertreibung ruhig ausgesprochen werden, daß die Übersetzung von Egon Friedell alle bisher erschienenen übertrifft, um so mehr, als in ihr der Versuch gemacht wurde, eine künstlerische Übertragung zu geben, die, obgleich vollkommen wortgetreu, sich bemüht, den einzigartigen Rhythmus der Carlyleschen Prosa nachzubilden. Oie fünf Bogen starke Einleitung, die der Übersetzer dem Werke beigegeben hat, enthält ^ eine kritische Würdigung der gesamten Wirksamkeit CarlyleS und eine eingehende Darstellung seines LebenS- gangS, die in dieser Ausführlichkeit im Deutschen bisher ebenfalls noch nicht unternommen wurde. Da das ^ Buch vor Ausbruch des Krieges gedruckt wurde, so hat der Herausgeber dein Ganzen noch ein nachträgliches Vorwort vorausgeschickt, daß auf die jüngsten Ereignisse Bezug nimmt und wohl vielen ebenfalls nicht un- ^ willkommen sein wird. Trotz ausgezeichneter Ausstattung habe ich den Ladenpreis so niedrig wie nur möglich angesetzt. W Vor Erscheinen mit 4OloU. 7/6,25 Erpl.mit5O°/o, Einbd.netto