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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1915
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- 1915-10-21
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- 21.10.1915
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Redaktioneller Teil. 245, 21. Oktober 1915. dichten (Frkst. 1730—31 u. Breslau 1742), von Gottsched die Deutsche Sprachkunst <5. Ausl. Lpz. 1762) und der Versuch einer critischen Dichtkunst (Lpz. 1730), eine Reihe Schriften von Gleim, darunter die seltenen Preußischen Kriegslieder und 2 Exemplare der goldenen Sprüche des Pythagoras (Halberstadt 1786), beide mit handschriftlichen Widmungen; von Uz die ly rischen Gedichte (Berlin 1749) und die Wiener Prachtausgabe (1804) der poetischen Werke, in Folio und auf Velinpapier; von Ewald von Kleist, von Ramler und Geliert Gesamt- und Einzelwerke, zum Teil in beträchtlicher Anzahl und in guten und schönen Ausgaben. In ähnlicher Weise sind Rab euer, Liscow und Zachariac vertreten, und damit wären die An fänge des klassischen Zeitalters unserer Dichtung erreicht. Klop - stock eröffnet den stolzen Reigen mit der Groß-Oktavausgabe seiner Werke in 12 Bänden auf Velinpapier (Lpz. 1798—1817) und einer kleinen Reihe von Erstausgaben. Was die Preise an geht, so gehören Klopstocks Werke nicht zu denjenigen Büchern, die sehr hoch stehen. Im Gegenteil; manches, das weniger wert ist, erzielt in dieser Hinsicht viel mehr. Wie in anderer Beziehung, so hat auch in dieser der ursprüngliche Kreis von Dichtern, der Klopstock umgab, sich von ihm getrennt und ihn zum Teil über troffen. Von JohannHeinrichVoß sind neben der Odyssee (Hambg. 1781), der Ilias (Altona 1793) und anderen Erstaus- gaben besonders die erste und zweite Auslage der Luise (Kgsbg. 1795 und 1798) zu nennen. Die zweite in einem »Prachtexem plar aus Schreibpapier, in altem rotem Ganzmaroquinband mit eingebundenem Original-Umschlag« und mit 11 Kupfern. Das ist auffällig, denn gewöhnlich haben die Exemplare nur eine Tt- telvignette und 3 Kupfer von Chodowiecki. Noch auffälliger wird das durch einen Vergleich der Anmerkung: »Auf dem Titel sind nur 9 Kupfer angekündigt, dies Ex. enthält aber 11« mit dem Titel der 2. Auflage selbst. Dort heißt es nämlich »mit neuen Kupfern«, von ihrer Anzahl ist gar nicht die Rede. — Von Hölty sind die beiden Ausgaben seiner Gedichte vorhanden, die fast gleichzeitig von A. F. Geißler (2 Bde. Halle 1782—83) und von Stolberg und Voß (Hamburg 1783) besorgt wurden. G. A. Bürger ist durch seine Neuen weltlichen hochteutschen Reime . .. von ... Europa und Jupiter (1777), durch die erste Ausgabe seiner Gedichte (Gött. 1778) und durch die spätere von Reinhard in 2 Bdn. herausgegebene (Gött. 1789), beides große Selten heiten, vertreten, durch seine Anweisung zur deutschen Sprache und Schreibart (Gött. 1787), durch seine Übersetzung der Lebens beschreibung Benj. Franklins (Berlin 1792) u. a. m., M. Clau dius, »Lsmns omnia SUN ssomn pvrtaus«, durch die sämtlichen Werke des Wandsbecker Botens (8 Theile in 7 Bänden, Hamburg 1775—1812) mit den hübschen Bildchen von Chodowiecki; Sal. Geßner durch die schöne Quartausgabe der Schriften (2 Bde. Zürich 1777—78) mit den eigenhändigen Kupfern und Vignetten in einem Prachtexemplar in grünen Ganzmaroquinbänden. — Die Schriften Wielands, die angeboten werden, sind nicht be sonders zahlreich, wichtig darunter ist vielleicht nur Der Sieg der Natur über die Schwärmereh oder die Abentheuer des Don Syl via von Rosalva (2 Theile. Ulm 1764), während Die Grazien (Lpz. 1770) durch die Schönheit des Exemplars auffallen. Umso besser ist die Abteilung Lessing. Es fehlen zwar »Die alte Jungfer«, der »Eremite« und solche »Kleinigkeiten« in den ersten Ausgaben, eine Reihe von rund 45 Originaldrucken seiner Werke ist aber doch recht stattlich zu nennen, darunter Ein Vademecum für den Hrn. Sam. Gotth. Lange (Berlin 1754), die Fabeln im zweiten Druck der ersten Ausgabe (Berlin 1759), Laokoon (Berlin 1766), Minna von Barnhelm (Berlin 1767), die Hamburgische Dramaturgie (2 Bde. Hamburg 1767—69), Emilia Galotti (Ber lin 1772), Ernst und Falk (Wolfenbüttel 1778), Nathan der Weise (Berlin 1779) usw. — Von Nicolai enthält die Bibliothek, man muß es Wohl für Absicht halten, nur eins der Bücher, die ihrqm Verfasser oder Herausgeber den unverlöschlichen Stempel der Lächerlichkeit aufgedrückt haben; es ist: Eyn feyner kleyner Almanach bol schönerr echterr liblicherr Volkslieder (2 Jahr gänge. Berlynn 1777—78), der, als Satire gemeint, ein kläglicher Fehlschlag war. Jetzt ist er eine gesuchte Seltenheit, ähnlich wie die unmittelbar danach erschienenen »Volkslieder« von I. G. Herder (2 Bde. Leipz. 1778—79), die späterhin den bekannteren 14!0 Titel »Stimmen der Völker in Liedern« erhielten. Von Herder finden sich außerdem die Sämtlichen Werke in der Ausgabe von B. Suphan (32 Bde. Berlin 1877—1909) und daneben noch eine weitere Reihe seltener Erstausgaben, auch »Von deutscher Art und Kunst« (Hamburg 1773), ein Buch, das hauptsächlich wegen des Goetheschen Beitrags »Von deutscher Baukunst« gesucht wird. Die Periode des Sturms und Drangs ist trotz einzelner seltener Stücke von Maximilian Klinger, R. Lenz, Ehr. D. Schubart, Wilhelm Heinse und Maler Müller (Heinr. Leopold Wagner fehlt ganz) nicht gerade glänzend ver treten; ebenso enttäuscht sowohl nach Umfang wie nach Bedeu tung die Abteilung Goethe. Das kommt jedenfalls daher, daß Sello noch zu seinen Lebzeiten diesen Teil seiner Bücherei (wa rum eigentlich?) verkauft hat. Viel besser ist wiederum Schil- l e r vertreten, wenn auch das Exemplar der Räuber (Franks, und Lpz. 1781) »gedoktert« ist. Es finden sich auch die »Anthologie aus das Jahr 1782« in der ersten Ausgabe (Stuttg. 1782) und in deren Titelauflage (1798), Fiesco (Mannheim 1783), Kabale und Liebe (Ebenda 1784), die Rheinische Thalia (Mannheim 1785), Dom Karlos (Lpz. 1787), die Musenalmanache f. d. I. 1796, 1797, 1798, 1799 und 1800, die Gedichte (2 Bde. Lpz. 1800-1803), Wallenstein (2 Teile. Tüb. 1800), Macbeth (Tüb. 1801), Maria Stuart (Tüb. 1801, mit 9 Stichen von Ramberg), die Jungfrau von Orleans (zweimal im Kalender aus das Jahr 1802 und einmal im Sonderdruck), die Braut von Messina (Tüb. 1803), Wilhelm Tell (Tüb. 1804), die Huldigung der Künste (Tüb. 1805) u. a. m. — Trefflich ist wiederum die Sammlung der Romantiker, besonders L. A. von Arnim, mit einigen großen Seltenheiten (Hollin's Liebeleben. Gött. 1802 und Tröst Einsamkeit. Heidelb. 1808), und E. T. A. Hofsmann, auch hier ein jetzt fast unauf findbares Buch: Kinder-Mährchen von Contessa, Fouquo und Hoffmann im ersten Druck <2 Bde. Berlin 1816—17). Von den späteren sei nur noch Heinrich Heine erwähnt mit den Ge dichten (Berlin 1822), den Tragödien (Berlin 1823), den Reise bildern (4 Bde. Hamburg 1826—31, mit handschriftlicher Wid mung) und dem Buch der Lieder (Hamburg 1827). — Es sind schließlich noch einige Worte über Sellos Shakespeare- Sammlung zu sagen. Sie enthält vor allen Dingen ein Exem plar der zweiten Folioausgabe vom Jahre 1632, kein ganz ein wandfreies allerdings, denn es sind eine Reihe von Blättern da rin entweder ergänzt oder faksimiliert, aber das will nicht viel sagen. Die meisten Exemplare haben ihre Schäden. Daß aber eines auf dem deutschen Markte erscheint, ist jedenfalls ein be merkenswertes Ereignis. Im Jahre 1911 kam, ebenfalls bei Lepke, aus der Bibliothek Kainz ein Exemplar der vierten Folio ausgabe vom Jahre 1685 unter den Hammer. Es hat damals »kk 1210.— gebracht. Die vierte und letzte Folioausgabe ist aber die billigste unter allen. — Von der ersten ist das schon selten gewordene Faksimile von Staunton (London 1866) vorhanden. Auch ein Shakespeare-Quarto ist da: Julius Caesar (London 1684). Eine frühe Quartausgabe hiervon gibt es gar nicht; das Stück wurde zuerst in der Folioausgabe von 1623 gedruckt; ein zeln wurde es nicht eher als 1680 in Quartformat veröffentlicht. Immerhin ist auch die Ausgabe von 1684, namentlich bei uns, eine Seltenheit, und daß man sie so ansteht, zeigt schon der »prachtvolle ältere Ganzmaroquinband«, der sie bekleidet. Die Shakespeare-Sammlung umfaßt unter nahezu hundert Num mern fast vierhundert verschiedene Bücher. Die andere Bibliothek, die bei Lepke zur Versteigerung kommt, enthält viele der modemen Neudrucke in Luxusausgaben, in mancher Beziehung aber ergänzt sie die Bibliothek Sello doch sehr glücklich. Die Antiquarkataloge sind nach Zahl und Inhalt zurzeit noch recht mäßig. Doch das erklärt sich von selbst. Auch im Frie den beginnt ihre Saison erst mit dem Oktober; die erschienenen sind in den Spalten des Börsenblattes schon genannt, mehr könnte ihnen an dieser Stelle diesmal auch kaum geboten werden. Einen aber wollen wir doch erwähnen, weil er ein Zeichen da für ist, daß das belgische Antiquariat sich jetzt wieder zu regen be ginnt. Albert de Tavernier fils (flämisch: zoon) in Ant werpen hat eine kleine Liste No. 11 (Okt. 1915) auch nach Deutsch land verschickt. Der Kopftitel des Verzeichnisses ist links fran-
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