Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19151008
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191510089
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19151008
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-08
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.V 234, 8. Oktober ISIS. Redaktioneller Teil. die Gesamtproduktion dieses Krieges viel höher stehe als die der früheren Kriege, oder wie es an anderer Stelle genauer heißt, daß der Gesamtdurchschnitt unserer gegenwärtigen Kriegslyrik künstlerisch höher stehe als die Durchschnittsleistung aller früheren Kriege, selbst 1813 nicht ausgenommen, nicht anfechten. Freuen wir uns, daß wir gegenwärtig eine im ganzen so gesunde und kräftige Kriegsdichtung haben. Das wertvollste Buch über unsere vaterländische Dichtung ist Wohl immer noch Max Jähns' »Der Vaterlandsgedanke und die deutsche Dichtung. Ein Rückblick bei der Feier des vicrtelhundcrtjährigcn Bestehens des neuen Deut schen Reiches«, 1896 bei Gebrüder Paetcl, Berlin, erschienen. Daneben gibt es eine ganze Reihe kleinerer Schriften über die Lyrik der Befreiungskriege und von 1870—71, die anzuführen aber kaum Zweck hat, da sie geschichtlich wie ästhetisch nicht abschließend sind. Sammlungen patriotischer Lyrik — Wohl zu unterscheiden von den früher vorhandenen großen Sammlungen historischer Lieder — sind natürlich auch sehr zahlreich erschienen: Ein erster Ansatz dürften die »Stimmen aus der Vergangenheit« im Anhang zum zweiten Teil von Hoffmanns von Fallersleben »Unpolitischen Liedern« sein, unter denen Walther von der Vogel weide, Luther, Weckherlin, Opitz, Logau, Rist, Gryphius und Aßmann von Abschatz sind. Die Stücke dieser Dichter findet man dann Wohl alle in Karl Simrocks »Lieder» vom deutschen Vater land aus alter und neuer Zeit« (Frankfurt a. M. 1871, Verlag von Christian Winter) wieder, die als die grundlegende Samm lung gelten dürfen. Die größte neuere Zusammenstellung ist »Du mein Vaterland. Eine Sammlung nationaler Dichtung von Friedrich dem Großen bis auf unsere Tage« von Albert Sergel, mit Bild schmuck von Anton Hoffmann, die eben vor dem Kriege bei Enßlin L Laiblin in Reutlingen erschienen ist. Sie ist in die Ab schnitte »Zeitalter des Alten Fritz«, »Die Franzosenzeit und die Freiheitskriege«, »Die Zeit der deutschen Träume«, »Die Kriegs jahre 1864^-1871 und die Errichtung des deutschen Kaiser thrones«, »Im neuen deutschen Reich« eingcteilt, bringt Zeit genössisches und Späteres ungeschieden durcheinander, ist aber doch im ganzen gelungen. Eine ähnliche kleinere Sammlung hat uns dann der Krieg gebracht: »Dich will ich Preisen, Vater land, Deutscher Heldensang 1813—1914«, Hrsg, von Paul Friedrich und Albert Ritter (Wilhelm Borngräber, Berlin und Leipzig), die in die Abteilungen »Für Freiheit und Vaterland«, »Vorahnung«, »Durch Kampf zur Freiheit«, »Das einige Deutsch land«, »Um Freiheit und Macht« zerfällt und ein Nachwort »Die Poesie des Krieges« hat. — über die Sammlungen der Befreiungskriegslyrik habe ich an dieser Stelle 1913, zur Jahr hundertfeier berichtet, und erwähne nur noch eine wieder: Karl Bergers »Freiheit«, Johannes M. Meulcnhoff Verlag, Leipzig 1913, die mir die beste zu sein scheint (sie bringt übrigens auch Prosa). Als Zusammenfassung der Kriegslyrik von 1870—71 werden die »Lieder zu Schutz und Trutz« (Lipperheides Verlag, Berlin) Wohl immer maßgebend bleiben. Die billigen Büchereien enihalten zum Teil schon jetzt Sammlungen (Anthologien) moderner Kriegslyrik, die ja in der Masse ganz gewaltig gewesen ist, aber doch auch schon eine ganze Anzahl wirklich wertvoller Stücke hervorgebracht hat, wenn auch Persönlichkeiten wie Arndt, Körner, Schenkendorf, Rückert kaum in ihr hervortreten dürften. Ohne irgendwie ein Urteil abgeben zu wollen, einfach weil sie mir zur Hand sind, will ich drei solche Sammlungen, Karl Quenzels »Des Vater landes Hochgesang« (Hesse L Becker Verlag, Leipzig), »Das deutsche Lied 1914«, Auslese von Reinhold Braun und Wilhelm Müller-Rüdersdorf (Leipzig, Dürrsche Buch handlung) und »Schildgesang. Lieder und Skizzen zum Welt krieg«, gesammelt von S. Weser (Lucasverlag, München), nennen — nach dem Kriege wird es nötig sein, alles sehr sorgfältig zu prüfen und unter Umständen gehörig aufzuräumen. Dann ist es vielleicht auch möglich, eine große Mustersammlung deut scher vaterländischer Dichtung von den Anfängen bis zur Ge- genwart zu schaffen; wir brauchen ein weltliches Seitenstück zu unseren geistlichen Gesangbüchern. Aber es kann und darf nur jemand machen, der in der Welt der vaterländischen Dichtung wirklich zuhause ist und untrüglichen deutschen »Instinkt« besitzt: die »Aufmachung« spielt in der neuesten vaterländischen Dichtung ^ auch ihre Rolle, und es wird Zeit, daß wir Deutschen Aufhören, auf sie hineinzufallen. Papierprüfung. Eine Anleitung zum Untersuchen von Papier, von Wilhelm Herzberg, Professor, Vorsteher der Abteilung für Papier- und textiltechnische Untersuchungen am Königlichen Matcrialprüfungsamt zu Groß-Lichtcr- felde. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 98 Textfiguren und 23 Tafeln. Lex.<8". 276 S. Berlin ISIS, Verlag von Julius Springer. In Leinen geb, »kt 14.— ord. Wie sich die verhältnismäßig junge Hilfswissenschaft der Papier- prüfung, wenn auch langsam, aber dach stetig und sicher in den betei ligten Fachkreisen eingebürgert hat, kann man daraus ersehen, daß das vorliegende Lehrbuch, das 1888 znm ersten Male erschien, bereits in vierter, vermehrter und verbesserter Auslage vvrlicgt. Je weiter dic Methoden der Papierpriisnng ausgcbaut werden konnten, desto mehr ist man sich ihrer Vorteile bewußt geworden, die im wesentlichen in der erweiterten Möglichkeit der Qualitätsverbesserung der Erzeug nisse, der Prüfung der Arbeitsverfahren ans ihre Zweckmäßigkeit und in der Vertiefung der Kenntnisse und Erfahrungen der Papiermache! bestehen. Heute wird z. B. von den Papicrmachcrn rückhaltlos an erkannt, daß die Papicrprüfnng den deutschen Wettbewerb ans dem Weltmärkte wesentlich unterstützt habe. Das Mißtrauen, das anfäng lich der wissenschaftlichen Durchdringung nuferer Papierindustrie ent- gegcngebracht wurde, ist also völlig geschwunden, und an seine Stelle die Nutzbarmachung der jungen Wissenschaft für die Praxis der Pa- picrindustriellcn und sonstiger Fachkreise getreten. Auch hier können wir also die sich auf allen Gebieten unserer Technik und Industrie be merkbar machende geistige Durchdringung verfolgen. Es würde zu weit führe», auf Einzelheiten des bewährten Lehr buches einzugchcn. Daß es bis ans die letzten Arbeits- und For schungsergebnisse der Gegenwart ergänzt wurde, ist selbstverständlich. Einen sehr breiten Raum nimmt das erste, die Bestimmung der Kc- stigkeitscigenschastcn von Papier behandelnde Kapitel ein, das nicht weniger als 40 Sonderabschnitte aufweist. Daran schließen sich die Kapitel über Bestimmung des Quadrat,netergcwichts, der Dicke, des Raumgewichts und des Aschengehalts an. Wiederum mit zahlreiche» Unterabschnitten folgt das wichtige Kapitel über mikroskopische Unter suchung, dem sich die Kapitel Nachweis verholzter Fasern, Zcllstoss- prüsungen, Flecke im Papier, Bestimmung der Art der Leimung, Be stimmung der Leimsestigkeit, Prüfung aus Fettdichtigkeit, Nachweis von freiem Chlor und freier Säure, Prüfung aus Vergilbungsneignng, Bestimmung von Saugfähigkeit von Löschpapicr, Kiltrierprüfung, Be stimmung der Lichtdurchlässigkeit, Bestimmung des Mahlungszustandes von Papierfafern und Verschiedenes anschließen. In einem Anhang sind die Bestimmungen über das von den Staatsbehörden zu ver wendende Papier, die dazu gehörige Dienstanweisung, die Normen sür Bucheinbände, die Papiernormalien in den deutschen Bundes staaten, die Litcraturangaben über Papierpriisung u. a. m. vereinigt. Die Darstellung wird durch Beigabe zahlreicher Textfiguren, be sonders aber von 23 Tafeln (meist Vergrößerungen mikroskopischer Präparate) unterstützt, die sich durch Schärfe und Schönheit der typo graphischen Ausführung auszeichnen. Gegenüber der letzten Auflage mit 212 Seiten Text, 80 Text- siguren und 17 Tafel» umfaßt die neue 278 Seiten Text, 98 Tcxt- fignren und 23 Tafeln. Re» sind die Kapitel über die Bestimmung der Luftdurchlässigkcit der Papiere und über die Bestimmung des Mahlnngszustandes von Papicrsascrn, die unter Verschiedenes zn- sammengesaßten Abschnitte Kascrscstigkcit von Halbstosfcn, Festig- kcitseigenschaften von Pergamentpapier, Farbreinheit von Füllstossen, Hastfestigkeit des Aufstriches gestrichener Papiere, Unterscheidung hand geschöpfter Papiere von maschincngeschöpftcn, Beurteilung von Kopier papier, Ausbaucrfähtgkeit moderner Papiere und eine Anzahl Ab schnitte der bereits genannte» Hauptkapitel, sowie ein Sachregister. Da wir annehmen dürfen, daß mit Beginn des Friedens auch auf diesem Gebiete wieder eine lebhafte Weiterarbeit cinsetzcn wird, um unsere Papierindustrie instandzusehen, auf dem Weltmärkte erneut zu konkurrieren, so können wir nur begrüßen, daß im vorliegenden Lchrbuche den Lernenden und Wisscnsbednrstigc» eine in jeder Be ziehung feste und vollkommene Grundlage für den Anfang ihrer Arbeit ! gegeben ist. ?. >355
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder