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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1915
- Strukturtyp
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- 1915-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1915
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^ 228, 1. Oktober 1915, Redaktioneller Teil. stehen bleiben. Bereits im April 1883 erfolgte der Verkauf des Berlages an vr, plül, A, E, Wagner, der das Geschäft bis zum Jahre 1867 wciterführte. Im April 1867 erfolgte der Übergang des Heymannschen Verlags an den Rentier M, F, Fleischinger, der das Geschäft seinerseits an den Buch händler Julius Imme verkaufte, Imme nahm am I, Sep tember Alexander Danz als Mitinhaber auf. Während die Tätigkeit von I)r, Wagner als Geschäftsinhabers dem Verlage kein besonderes Charakteristikum hinterlieb und der Umfang der Verlagstätigkeit recht gering war, haben die neuen Inhaber, insbesondere Julius Imme, der das Geschäft vom I, September 1868 ab allein führte, ihr ganz be sonderes Augenmerk aus die juristische Verlagstätigkeit ge richtet, es wurden aber auch einige bemerkenswerte Werke nicht juristischen Inhalts verlegt. Der Krieg 1870/71 dämmte die Verlagstätigkeit ein. Während der Verlagsbericht über das Jahr 1869 43 neue Bücher aufwies, erscheinen 1870 nur 27, Mit Beginn des Jahres 1871 schien wieder eine stärkere Geschästsbewegung ein- setzen zu wollen, als für den Verlag Ereignisse von einschnei dender Bedeutung eintraten. Der Enkel des Gründers, vr, Otto Loewenstein, erwarb am 27, April 1871 das Geschäft seines Großvaters, soweit es sich auf juristische Werke bezog. Mit dieser bewußten Ausschließung aller auf anderen Gebieten veröffentlichten Werke wurde dem Verlage für die Folgezeit jene große Entwicklungsmöglichkeit erschlossen, die ihn im Laufe der letzten drei Jahrzehnte des 19, Jahrhunderts zu dem be deutenden Unternehmen erwachsen ließ, als das er sich heute darstellt. Otto Loewenstein wurde am 30, Juli 1841 als «John des praktischen Arztes und Orthopäden vr, Loewenstein ge boren, seine Mutter war die Tochter Carl Heymanns, Im Jahre 1887 trat der Sechzehnjährige in die Buchhandlung von Asher L Co, in Berlin als Lehrling ein. Nach der Lehrzeit führte Loewenstein seinen Plan, sich auf das Abiturium vor zubereiten, aus. Nach bestandener Reifeprüfung entschloß er sich, Medizin zu studieren, und ging 1862 nach Jena, Dort blieb er zwei Semester und setzte dann seine Studien in Berlin fort. Im Jahre 1866 erwarb er dann in Jena die philo sophische Doktorwürde, Der Zweifel, wie er seine Zukunft ge stalten sollte, war noch nicht überwunden; er war geraume Zeit im Wolfsschen Telegraphenbureau tätig und schrieb auch für auswärtige politische Zeitungen und Zeitschriften, Die An strengungen dieser vielfachen Tätigkeit als Redakteur und Kor respondent, sowie deren verhältnismäßig geringe Entlohnung lenkten seine Absichten aus einen andern Weg, und es ist wahr scheinlich, daß die Erfolge seines Großvaters schließlich den Entschluß in ihm reifen ließen, Buchhändler und Verleger zu werden. Im Jahre 1867 legte Loewenstein die damals noch vor geschriebene Buchhändlerprüfung ab, erhielt unter dem 13, Juli 1867 aus seinen Antrag vom Polizeipräsidium die »Erlaubnis zum selbständigen Betriebe des Gewerbes für Buchhändler« erteilt und gründete dann unter seinem Namen in der Linden straße 75 eine Buchhandlung, Er veröffentlichte philosophische Monatshefte, die ersten Schriften Eduard von Hartmanns, griechische Göttersagen von Bratuschek, auch eine Zeitschrift, die sich mit der Fortbildung der Frauen beschäftigte, Zeichenbücher, Vorlagen für Fortbildungsschulen u, dgl, mehr. Später wurde auch ein »Büro für Vermittlung literarischer Geschäfte« hinzu- gesügt, für das eine Zeitschrift herausgegeben wurde, die es sich zur Ausgabe gestellt hatte, zwischen Schriftstellern und Ver legern zu vermitteln, und deren Redaktion Jahre hindurch Otto Loewenstein führte. Dieses Geschäst, das im Oktober 1870 nach der Schumannstraße und ein Jahr darauf nach der Anhalt straße 12 übersiedelte, wurde von Otto Loewenstein einige Zeit hin durch gemeinsam mit seinem Bruder Oskar fortgeführt. Kaum ein Jahr nach dem Erwerb von Carl Heymanns Verlag, am 29, Februar 1872, wurde dieser Verlag ohne Firma an Elwin Staude verkauft bis aus das Vermittlungsbureau, Dieses und und die mit ihm in engster Verbindung stehende Zeitschrift »Der Literarische Verkehr«, zu dessen letzten Redakteuren auch der später so bekannt gewordene Joses Kürschner gehörte, ver blieben in der alten Firma »Otto Loewenstein«, die sein Bruder Oskar allein übernahm, Otto Loewenstein schied aus der von ihm gegründeten und seinen Namen tragenden Firma aus, um sich ganz dem neuen Unternehmen zu widmen. Tatkräftig und mit froh geschwellten Hoffnungen ging Otto Loewenstein an die Arbeit, die erworbene Grundlage des Verlages zu festigen und zu erweitern. Am 5. Mai 1871 gab eine als Rundschreiben bereits am 27, April versandte An zeige im Buchhändler-Börsenblatt von dem Verlagswechsel Kenntnis. Gleich in den ersten Jahren nimmt der Verlag eine günstige Entwicklung, die Zahl der jährlichen Unternehmungen steigt dauernd. Mehr und mehr wird er ein Abbild der gesetz geberischen und staatsrechtlichen Entwicklung des Reiches und der Bundesstaaten und verfolgt entschlossen das Ziel, das sich der junge Besitzer gesteckt hatte. Schon in den ersten Jahren fehlt es dem Verlage nicht an wohlwollenden Anerkennungen hoher Behörden und Staatsbeamten, und von Jahr zu Jahr mehren sich diese Zeichen von Wohlwollen und Aufmunterung. Ein Höhepunkt in der Geschichte des Verlages ist die Gründung und Verlagsübernahme des »Zentralblatts für das Deutsche Reich«, Für die Entwicklung des Berlages war die Über nahme dieses amtlichenVerordnungsblattes ein wichtiger Stützpunkt, da die angebahnte Verbindung dazu führte, daß Carl Heymanns Verlag auch andere wichtige amtliche Unternehmungen anver traut wurden. In Riesenschritten ging es vorwärts; mit der bereitwilligen Unterstützung kaiserlicher und königlicher Behörden wurden zahlreiche bedeutende Unternehmungen ins Leben ge rufen, so daß der Verlag schon nach wenigen Jahren eine Be deutung erreicht hatte, die er in seinen besten früheren Tagen nie besessen. Erwähnt seien hier nur neben dem Reichszentralblatt die Publikationen der Reichscholerakommission, Werke aus dem Arbeitsgebiet des Reichseisenbahnamtes und des Reichstages. Allmählich erweiterte sich das Arbeitsgebiet; immer mehr tritt bei der Firma die Veröffentlichung amtlicher Unternehmungen in den Vordergrund, immer neue Verbindungen erschließen sich der zielbewußten Arbeit und weit ausgreifenden Tätig keit des Verlages, So kommen im Laufe der nächsten Jahre die Veröffentlichungen des neu geschaffenen Patent amtes, des aus dem Reichskanzleramt umgewandelten Reichs amts des Innern, des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, des Handelsministeriums u, a, m, hinzu. Auch die eigene Berlagstätigkeit machte große Fortschritte, es sei hier nur die so überaus erfolgreiche Neuauflage der schon von Carl Heymann übernommenen Rönneschen Gesetzsammlung erwähnt, sowie das von Max von Brauchitsch herausgegebene Werk »Die Organisationsgesetze der inneren Verwaltung«, das heute als »das Brauchitschwerk« in den weitesten Kreisen bekannt ist. Eine Krönung der ausgedehnten Tätigkeit des Verlages aus dem von ihm vornehmlich gepflegten Gebiete des Verwaltungsrechts war die Übernahme der amtlichen Sammlung der Entscheidungen des Königlichen Oberverwaltungsgerichts, Von den neu geschaffe nen, heute noch in hohem Ansehen stehenden Zeitschriften soll hier nur die »Zeitschrist für Zivilprozeß« genannt sein. Dazu kamen eine Anzahl Zeitschriften von Vereinen und Verbänden, Von 17 Verlagswerken im Jahre 1871 steigt die Zahl der Veröffent lichungen auf 127 Werke und Zeitschriften im Jahre 1879, Am 60, Geburtstage des Verlages, am 1, Oktober 1875, erwarb Otto Loewenstein die ausgedehnte und rühmlichst be kannte Buchdruckerei Julius Sittenfeld, Er führte ihr als größten neuen Kunden den eigenen Verlag zu. Andererseits konnte der Verlag wichtige Kunden der Druckerei, wie den Reichstag, das Herrenhaus und die Stadt Berlin, in die Liste der zahlreichen Behörden einreihen, die ihre Veröffentlichungen der Verlagshandlung überließen. Kaum 4 Monate nach Er werb der Druckerei schloß Otto Loewenstein mit der Lebens- versicherungsgesellschast Friedrich Wilhelm einen Vertrag ab, der sie verpflichtete, die ihr gehörenden Häuser Mauerstr, 63/65 niederzureiben, an deren Stelle ein großes Gebäude aufzuführen und dessen Hinterhaus in seinen sämtlichen Stockwerken für die Zwecke der Buchdruckerei und Verlagshandlung einzurichten und 1327
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