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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1915
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- 1915-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1915
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Nr. 228. » weitere Exemplare zuM . »jährlich freiGsjchäftsstelle »innerhalt» de» Deutsch .Z Deutschen Äciche^ zahlen l?36 MarS jährl! i Diostüberweisung ^» für'/, 6. IIM. statt 18 M. Stelsengesuche werden mit IO Ps. pro « ve» Deutschen nelcyeo. -rnchtmitgNeder im N Seile berechnet. — 2-.r dem illustrierten Teil: für Mitglieder Z Reiche zahlen für jedes Exemplar 80 Marl bez. «z des Dörssnvereins die viergejpaltene >petitzeile oder deren x jährlich. 2lach dem Ausland erfolgt Lieferung (Raum 15'/«S. 13.50 M..'/§ S. 26 M..'/. 6.50 M.; für Nicht-^ Züb Li i' d d b d. Nicht ' it l'd"1^ 8 ^it^tt d 40H^' 32 M? 60 S^0 M.-.jür Nicht- ^ UlAMamLLMrstMereMöUMÄjAjW'üctzffäMr^u^LW- Leipzig, Freitag den 1. Oktober 1915, 82. Jahrgang. Redaktion Zur Hundertjahrfeier von Carl Heymanns Verlag 1815-1915, In eine große Zeit fällt der Tag, an dem Carl Heymanns Verlag das erste Jahrhundert seines Bestehens abschließt. Die Gründung des Hauses erfolgte 1815, im Geburtsjahre Otto Bismarcks, des Schmiedes der deutschen Einheit, und im Jahre 1871, der Begründung des Deutschen Reiches, erwarb der Enkel des Firmengrllnders die Handlung, sie erfolgreich einer neuen Blüte zuführend. Die Befreiung und die Einigung des Vaterlandes bilden die Marksteine in der Geschichte des Verlages. Und nun will das Geschick, daß bei der Hundertjahrfeier des Hauses das ganze deutsche Volk in Waffen steht, um gegen eine Welt von Feinden die Ehre und den Besitzstand des neuen Deutschen Reiches zu schützen, Carl Heymann wurde am 29, November 1794 zu Groß- Glogan, wo sein Vater, Maximilian Heymann, ein »Antiquarium nebst Leihbibliothek» besaß, geboren. In seinen Jugendjahren erlebte er die trübe Zeit von Preußens Erniedrigung, und als Jüngling nahm er lebhaften und später auch tätigen Anteil am deutschen Befreiungskrieg, Er weilte in seiner Vaterstadt, als diese zuerst durch die Franzosen und dann 1813 ein zweites Mal durch die Preußen und Russen belagert wurde, und be richtete seine Erlebnisse in zahlreichen Briefen an seine nach Liegnitz in Sicherheit gebrachten Eltern, deren Geschäft und Haus er in dieser schweren Zeit treu und eifrig verwaltete. Trotz alledem scheint die Belagerung den Wohlstand der Familie gemindert zu haben. Die Bibliothek wurde verkauft; Carl ging zu neuer Berufswahl auf Reisen, vorerst nach Königs- berg. Da ihm aber das Glück dort nicht zu lächeln schien, trat er kurz entschlossen im April 1815 in das freiwillige Jägerdetachement des 3, Ostpreußischen Landwehr-Jnfanterie- Regiments ein und zog frohen Muts in den Befreiungskampf, Als Carl Heymann im Herbst des Jahres 1815 in seine Vaterstadt Glogau zurückkehrte, gründete er unter den beschei densten Verhältnissen mit Auswand nur geringer Mittel wiederum eine kleine Leihbibliothek nebst Antiquarium, Der Buchhandel war damals noch konzessionspflichtig, und so konnte Carl Hey mann erst, nachdem ihm das Bürgerrecht in Glogau verliehen worden war, in dem damaligen Fachblatt des Buchhandels, dem Krieger'schen Wochenblatt, seine Anzeigen von dem An schluß an den deutschen Buchhandel erscheinen lassen. Mit dem Eintritt des Geschäfts in die buchhändlerische Organisation begann eine rege und bald auch nach größeren Zielen strebende Geschäftsführung Platz zu greifen. Im Ok tober 1822 zeigt Heymann den Ankauf des Sortimentslagers der ehemaligen Siegertschen Buchhandlung in Glogau an, die über ein Lager von 30 000 Werken verfügte, dessen an tiquarische Ausbeutung im Laufe der nächsten Jahre erfolgte. Gleichzeitig hatte Heymann den Verlag der Firma übernommen. Dieser Verlag setzte sich aus verschiedenen medizinischen, sprach- wissenschastlichen, geschichtlichen und theologischen Werken zu sammen. Er enthielt ferner einzelne belletristische Bücher, zeigte also keinen ausgeprägten Charakter, sondern war offenbar viel eller Teil. fach durch Zufallsankäufe entstanden, wie denn auch die wenigsten dieser Werke ursprünglich im Verlage der Siegertschen Buch handlung selbst erschienen, sondern von andern Verlegern ausge- kaust worden waren. Dieser Vorgang, Werke aus andern Ver lagen zu übernehmen, wiederholte sich im Laufe der nächsten Jahre mehrfach. So erwarb Heymann im Jahre 1823 zwei Bücher aus dem Holäuferschen Verlag in Breslau und 1833 zwei medizinische Bücher aus dem Verlag der Hilscherschen Buchhandlung in Dresden, Nebenher geht aber vom Jahre 1822 ab eine ständig wachsende Produktion eigener Verlagswerke, Als das erste Werk erschien noch im Dezember 1821: August von Schaden, Erinnerungen, Auch aus dem Gebiete, populärhistorischer Dar stellungen hat der Verlag in jenen Jahren Werke zu bringen gesucht, die einen weiteren Abnehmerkreis erwarten dursten. Einen größeren Anlauf nahm Heymann beim Vertriebe eines Werkes, das unter dem Titel »Preußens Vorzeit« von vr. Fr. Reiche, einem Schriftsteller, der vorher schon mit dem Hey- mannschen Verlage mehrfach in Verbindung gestanden hatte, herausgegeben wurde. Aus Glogauer pädagogischen Kreisen wurde ihm der Verlag von Schulbüchern übertragen. Bereits in dieser ersten Zeit wurde der juristische Verlag von Heymann in besonderem Maße gepflegt, und Heymann hatte auf diesem Gebiete den größten Ersolg seiner Glogauer Berlagstätigkeit zu verzeichnen. Unter den von der Siegertschen Buchhandlung erstandenen Werken befand sich auch der in den Jahren 1804 bis 1806 von Geh, Justizrat C, W, Ludwig herausgegebene »Kommentar zum allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten« und die 1815 erschienene Fortsetzung (ursprünglich bei Johann Ambrosius Barth in Leipzig): »Er läuterung der Rechtstheorie vom Schadenersatz aus unerlaubten Handlungen und vom Besitz«. Es dürste das die bedeutendste juristische Erwerbung sein, die Heymann vor Beginn eigner Verlagstätigkeit auf diesem Gebiete vertreiben konnte. Das erste selbständige Verlagswerk auf rechtswissenschastlichem Gebiete war eine »Textausgabe der allgemeinen Gebührentaxe für die Justizkommissarien und Notarien in den Preußischen Staaten«, die im Juli u 826 ausgegeben wurde. Im Jahre 1833 erschienen nach einer zusammen fassenden Anzeige im »Börsenblatt für den Deutschen Buch handel« bereits 26 verschiedene neue Werke und Auflagen, Das ersorderte für den jungen Verleger eine Kraftanstrengung, die zu einer Trennung des Sortiments vom Verlage führte. Das Sortiment wurdä an A, Prausnitz verkauft und bestand bis in die fünfziger Jahre in Glogau, Für den Verlag dagegen mußte an eine Herauslösung aus de» kleinen Verhältnissen der Provinzstadt gesorgt werden, um die vielversprechenden Anfänge zu einer gedeihlichen Weiterentwicklung zu führen. So ent schloß sich denn Carl Heymann, zum I, Oktober 1835 nach Berlin überzusiedeln. Im Verlauf zwanzigjähriger Tätigkeit hatte sich das Geschäft aus den kleinsten Anfängen heraus schon zu einem sehr beachtenswerten Unternehmen entwickelt, das in Berlin bald nach seiner Übersiedlung zu den bedeutenderen Verlagshandlungen der Residenzstadt gezählt werden sollte. 1335
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