Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080819
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190808193
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080819
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-19
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 192, 19 August 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, d, Dtschn. Buchhandel. 8779 Der Leipziger Zeitung entnehmen wir über deren Inhalt salbendes: Die Ausstellung bietet ein Bild der großen Verbreitung, die die neue Hilsssprache bereits jetzt in allen Kulturländern ge funden hat. Sehr interessant ist eine Reihe von Unterrichts mitteln zum Zusammenstellen von Wörtern und Sätzen, ebenso die Esperantoarbeiten einer Anzahl von Volksschülern in Frank furt a. M. Hieran reihen sich Photographien und Handzeich nungen der bekanntesten Esperantisten. Daran schließen sich Wand karten und statistische Tabellen über die Verbreitung des Esperanto bis Juni 1908. Außerordentlich groß ist auch die Menge der literarischen Erzeugnisse in der neuen Welthilfssprache. Wir finden hier Kalender, Kataloge, Prospekte, darunter solche der be kannten Firma Seidel L Naumann-Dresden, des Luftkurortes Weißer Hirsch, ferner Nummern der neuen Esperantozeitung Us. Bsla Lloväi aus dem Verlage von Emil Boden in Dresden, weiter Ansichtspostkarten, ein Ehrendiplom für Or. Zamenhof der Espe ranto-Gruppe Magdeburg, ferner die ältesten Werke des vr. Zamen hof zurück bis zum Jahre 1899, usw. Eine reiche Sammlung von französischen Propagandabüchern und Werken in allen Sprachen der Erde für Esperantisten schließt sich hieran an. Ferner sind erwähnenswert Werke in Esperanto-Blindenschrift, zahlreiche Musikalien für Chor und Einzelgesänge in Esperanto, viele über seeische Zeitungen und wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften. Auch Theaterstücke, Bilderbücher und Bilderbogen fehlen in der Ausstellung nicht. In einem anschließenden Verkaufsräume findet man Schreibmaschinen für Esperanto von Seidel L Naumann, Kataloge und sonstige praktische Anwendungen der neuen Hilfs- sprache. »Insel», Buchhändler - Verein, Tübingen. — Am 8. und 9. August feierte die Insel ihr 35. Stiftungsfest. Seit langen Jahren ist es Sitte in der Insel, das Stiftungsfest nur alle fünf Jahre in größerem Umfange zu feiern, um damit der Gefahr zu entgehen, ins gleichgültige und flache Festen hineinzugeraten. Die Erfahrungen der früheren und besonders des diesjährigen, so außerordentlich schön und würdig verlaufenen Stiftungsfestes haben diesen Gebrauch voll und ganz gerechtfertigt; denn durch ihn ist die Gewähr einer auch innerlich nachhaltigen und eindrucks vollen Feier gegeben. Doch nun zum Feste selbst. Wochenlang vorher schon be mühten sich die Mitglieder, auch zwei wirkliche Festtage zustande zu bringen. Die Belohnung dieser Bemühungen blieb nicht aus Ein Familien - Festabend im oberen Museumssaale eröffnete die Feier. Pünktlich zur bestimmten Stunde stellten sich um */,9 Uhr die Teilnehmer so zahlreich ein, daß man mit Freuden sehen konnte, wie sich der geräumige Saal bis auf den letzten Platz füllte: ein schönes Zeichen für die Sympathie und Anhänglichkeit, die die »Insel» in hiesiger Stadt genießt. Besonders erfreulich war es, daß von den alten Mitgliedern Herr Verlagsbuchhändler Kröner aus Leipzig und Herr Pirngrubcr aus Linz sich einstellten. Von den hiesigen Prinzipalen nahm Herr Verlagsbuchhändler Or P. Sicbeck an der Feier teil, vom Stuttgarter Buchhandlungs- Gehilfen - Verein waren der Vorstand Kollege Maier und die Herren Sülzle, Michael, Alberts und von Reutlingen Kollege Künhold erschienen. Um 9 Uhr konnte mit dem Programm be gonnen werden. Ein großer Teil der Tübinger Rcgimentsmusik sorgte sür den musikalischen Teil des Abends. Er eröffnete den Reigen mit einem flotten Marsch. Es folgte als allgemeiner Ge sang ein von einem alten Insel-Freunde, Herrn Redakteur Morasch in Stuttgart, gedichtetes Jnsel-Festlied. Kollege Sahlmann sprach einen selbstgedichteten, in Form und Inhalt ausgezeichneten Prolog. Fräulein E. Schneider hatte die große Liebenswürdigkeit, zwei Lieder sür Sopran vorzutragen, die nnt großem Beifall aus genommen wurden. Nun ergriff der Vorsitzende des Vereins, Kollege Zündel, das Wort, begrüßte zunächst die alten Mitglieder, die Gäste und aktiven Mitglieder aufs herzlichste und hielt darauf die Festrede. Er führte aus, wie ein sinnender Mensch, der Geburtstag feiert, an diesem besonderen Lebensabschnitt stillstehe, gleichsam als ein Wanderer, der eine Höhe erreicht hat und zurückschaut auf die durchwanderte Strecke. So zieme es auch der Insel heute ein wenig Rückschau zu halten. In erster Linie sei derjenigen zu ge denken, die einst den Verein ins Leben gerufen und ihn bis heute mit treuer und hingebcnder Fürsorge begleitet haben, und da ganz besonders des Jnselvaters Hermes, der zu großer Freude noch heute in alter Treue dem Vereine angehöre. Anknüpfend an die Stelle des Festliedes: Dahingerauscht im Strom der Zeit Sind nun schon 35 Jahre, Seit hier aus schlichtem Zecherkreis, Geeint in Freundschaftsbanden, Zu höh'rer Ideale Preis Einst der Verein entstanden, betonte er, wie wirklich der Verein mit der Zeit zu einer not wendigen und schätzenswerten Heimstätte für alle Tübinger Buch handlungsgehilfen geworden sei, und wie er sich unter den Bruder- vereincn im ganzen Deutschen Reiche einen Namen erworben, der einen guten Klang habe. Eine Aufforderung an alle Insulaner, tets treu und unentwegt zur Insel zu halten, ein ewiges »Vivat, orsseat, üorsatl und donnerndes Hoch, in das alle Teilnehmer begeistert einstimmten, schloß die gedankenreiche und würdige Festrede. Anschließend sprach noch der Vorsitzende, wie das Fest die willkommene Gelegenheit biete, einem der Mitglieder, der sich in vieljähriger Mitgliedschaft in den verschiedensten Ämtern des Vereins, sowie in stiller Tätigkeit die größten Verdienste um die Insel erworben habe, nämlich Kollege Sautter, eine wohlverdiente Ehrung zu bereiten. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte er dem überraschten Kollegen Sautter die Urkunde der Ehrenmit gliedschaft. In der nun folgenden kurzen Pause ergriff Herr Verlags buchhändler Kröner aus Leipzig das Wort und führte aus, wie er o gern, dem Rufe gefolgt und zum diesjährigen Stiftungsfeste gekommen sei. Mit großer Genugtuung sehe er, daß der Geist in der Insel immer noch der gute alte sei, und er freue sich seiner Zugehörigkeit zur Insel. Er schloß mit einem Appell an die jungen Mitglieder, stets der Insel treu zu bleiben. Herr Verlagsbuchhändler vr. P. Siebeck sprach sodann im Namen der Tübinger Prinzipale die besten Wünsche zum Feste aus und betonte das gute Einvernehmen zwischen Prinzipalen und Angestellten in hiesiger Stadt. Besonders freue ihn das feste Zusammenhalten der hiesigen Gehilfen; es erscheine ihm das geradezu vorbildlich auch für die Prinzipals-Kreise! Ein kräftiges Hoch auf die Insel bestärkte die liebenswürdigen Worte. Kollege Zündel dankte den beiden Herren bestens für ihre Worte und verlas dann eine Anzahl der etngelaufenen Glück wünsche. Cs war aber unmöglich, den ganzen Berg Telegramme, Karten und Briefe, die aus allen Teilen Europas eingelaufcn waren, zu verlesen, nur eine kleine Auswahl konnte herausge griffen werden. Darauf ging das Theaterstück -Elzevir», ein Buchhändler- stllck, jedoch nicht in der Art der gewöhnlichen, für den Nichtbuch händler reizlosen Berufsstücke, über die Bretter. Die Darsteller (Fräulein Funk, Maier, Schramm und die Herren Tränkle, Kilpper, Rühle, Sahlmann und Schöll) leisteten ihr Möglichstes; reicher Beifall belohnte sie dafür. Von Kollegen Engel wurden sodann zwei Stücke aus Fritz Reuters Räuschen und Rimels meister haft vorgetragen. Darauf folgten zwei Szenen aus Friedrich Theodor Wischers bekanntem schwäbischen Lustspiel -Nicht I u-, von sieben Mitgliedern dargestellt. Der derbe echt schwäbische Vischersche Humor wirkte trotz der fragmentarischen Darstellung ausge zeichnet. Mittlerweile war es 1 Uhr geworden, und nun kam auch die Jugend zu ihrem Rechte — bis 3 Uhr wurde eifrigst dem Tanze gehuldigt, und man sah es den fröhlichen Gesichtern von alt und jung an, wie ausgezeichnet die Stimmung war. Eine Tasse Kaffee hielt die Teilnehmer noch bis annähernd 4 Uhr beisammen; doch nun mußte man an den Aufbruch denken, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. Sonntag, 9. August. — Auf vormittags ^ 10 Uhr war im Vereinslokal eine Fest-Versammlung für die Insel-Mitglieder an gesetzt, um den alten und den aktiven Mitgliedern Gelegenheit zu geben, sich gegenseitig kennen zu lernen, was bei dem allge meinen Festtrubel nicht möglich ist. Um 10 Uhr trafen dann noch zu großer Freude drei weitere frühere Mitglieder ein, die Herren Hofkunsthändler Hoffmeister, Verlagsbuchhändler Benzinger und K. Ad. E. Müller aus Stuttgart. Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung und begrüßte die 1145*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder